Frischauf!

1819.


Heraus, mein Herz, aus deinem Jammer!
Mein krankes Herz, verzage nicht!
Heraus aus deiner dunklen Kammer!
Und suche Licht, so findst du Licht!
Heraus! Es brütet in dem Dunkeln
Des Trübsinns volles Schlangennest –
Heraus! Wo Gottes Sterne funkeln,
Da wird der Mut dir hell und fest.
Wie? Willst du auf den Hort nicht bauen,
Der dir ein Fels in Nöten war?
Auf den Propheten nicht vertrauen,
Der selbst die Träume machte wahr?
Wie? Willst du Eitler dich betrüben,
Wenn Welt und du auch ungleich gehn?
Bedenk', sein Sein ist eitel Lieben,
Und was er will, das muß geschehn.
Wie? Willst du zage nicht mehr hoffen,
Als wär's um Welt und dich geschehn,
Und hast so oft den Himmel offen
Und Gott die Finger recken sehn?
Drum mutig! – Satan nimmt die Waffen –
Auf, gürte dich zu Lauf und Stand!
Erzittre nicht vor Gottes Affen,
Denn seine Wehr zerstäubt wie Sand.
[206]
Es gilt mit Gott hineinzufahren,
Mit Gott wird Unten Oben sein;
Denk' der Jahrtausende, die waren,
Jahrtausende, die werden sein.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Frischauf! [1]. Frischauf! [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-058E-3