[122] [143]An die nacht.

1.
Komm schwartze nacht! umhülle mich mit schatten
Dein flor beziehe meines purpurs glantz /
Weil sich mit mir will eine sonne gatten /
Vor deren licht erbleicht der sternen krantz /
Laß deinen teppicht meine brust bedecken /
Und meinen sieg in dein gezelt verstecken.
[143] 2.
Verbirg in dir den raub geheimer liebe /
Dein dunckel-seyn umschliesse meine brust;
Ihr wolcken! eilt und macht den himmel trübe /
Befördert mir doch meine himmels-lust /
Umbstricket mich geliebte finsternissen
Daß nichts von mir des hofes Augen wissen.
3.
Komm Engelsbild! komm laß dich bald umbfangen /
Dein lippen-Julep kühle meinen brand /
Mein hertze lechst mit feurigem verlangen /
Biß deine kühlung ihm wird zugesand;
Komm zeuge; daß entzünden und selbst brennen
Des himmels wahrer vorschmack sey zu nennen.

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TextGrid Repository (2011). Anonym. Gedichte. Anonyme Gedichte aus Neukirchs Anthologie. An die nacht. An die nacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-DE06-1