Eine Kindesseele

»Weshalb lässest Du Deine Schwester, oh Alice, stets sich an meine Seite setzen, wartest und setzest Dich dann erst mir gegenüber, gehst auf [279] dem Spaziergange hinter mir, lässest Deine Schwester an meiner Seite wandeln?!? Hast Du mich denn nicht lieb, Kind?!?«

»Ich hab' Dich unermesslich lieb. Allein ich kann es tragen! Während Lilith zusammenbräche –! Deshalb muss sie an Deiner Seite sein und mit Dir geh'n – – –.«

Und als die Abschiedsstunde nahte, sagte die Mama: »Ihr dürft noch eine letzte Bootfahrt machen mit Herrn Peter – – –!«

Wir gingen auf den schmalen Steg hinaus, Lilith stieg ein und ich. Da gab Alice dem Boote mit ihrem Fusse einen Stoss und eilte weg..

Ich rief: »Alice – – –!«

Vergeblich.

Wir fuhren das Schilf entlang.

Nach einer halben Stunde trafen wir Alice, am Ende der Allee, einsam auf einer Bank, bitterlich weinend – – –.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Altenberg, Peter. Eine Kindesseele. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-DC54-E