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Die Kupferstiche von Gmelin wie auch die beyden Aquarellzeichnungen von Raabe nach Peter von Cortona habe gehörig durchstudirt und das Nöthige darüber zu Papiere gebracht. Abgesehen von ihrer unvernünftigen Bestimmung haben mich die Kupferstiche befriedigt, die Stratonice nach Cortona wahrhaftig erfreut, der Alexander nicht verdrossen; aber aus den Figuren aus der Aldobrandinischen Hochzeit kann ich des besten Willens ungeachtet nichts machen, und ist die Copie des Ganzen nicht besser, so wollte ich, es wäre vergönnt, davon zu schweigen. Da eine Unterredung dieserwegen erforderlich ist und ich auch vieles wegen der künftigen Ausstellung und sonsten das Institut Betreffende vorzutragen habe, so will ich mich am Sonntag bey Ihnen einfinden und am Sonnabend noch bestimmte Nachricht geben oder auch von Ihnen erwarten. Ich habe morgen kommen wollen, allein da ich höre, der Großherzog trete heute die Reise nach Töplitz an, so fürchte ich, er möchte[541]in Jena verweilen und ich Ihnen zur unrechten Stunde kommen. Das ist's, was mich abhält; auch scheint es, das Wetter wolle ungünstig seyn.

In Freundschaft und Liebe ergeben
Ihr
Meyer
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TextGrid Repository (2023). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 2. August 1820. J. H. Meyer an Goethe. Z_1820-08-02_r.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-BDE8-7