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(Gel. Fr.)Geliebter Freund!

Ich übersende Dir mit der Diligence die Bücher und Abschriften der Recensionen, mache einen glückliche Gebrauch daraus. Im letzten Briefe schickte ich ein Zeugniss und Citate. [...]

[...] Ich muss mich dies[en] Monath, nachdem ich die Osterferien bei meiner Mutter werde zugebracht haben, noch einmal tüchtig sammeln zum Concurs, nämlich für die Anatomie nach Grätz am 4ten May. Du wirst indes, wenn Du mich lieb hast, wie ich glaube, gewiss nichts unterlassen, was meine Angelegenheit fördern möchte. Indessen hast Du recht, dass Du mir keine vergebliche Hoffnungen machst u. machen wirst; denn eine jede Freude, die man sich in Voraus hat zahlen lassen, muss wieder mit einem herben Leid abbezahlt werden. Daher bin ich von jeher ein Feind der grossen Lotterie.

J. Purkinje
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TextGrid Repository (2023). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. [vor] 4. Mai 1822. Purkinje an Nilsen (Auszug). Z_1822-05-03_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-C388-B