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Die gefärbten Ringe, die beim festen Zusammendrücken ebner oder sphärischer geschliffner Gläser sich zeigen, entstehn wahrscheinlich aus folgender Ursach. Das Glas hat bekanntlich eine gewisse Elasticität, auf der auch sein Klang beruht. Bei der starken Kompression der Gläser giebt ihre Oberfläche etwas nach und wird eingedrückt: dadurch verliert sie für den Augenblick die vollkommene Glätte und Ebenheit, und es entsteht hiedurch eine gradweise zunehmende Trübung, der ähnlich, welche matt geschliffenes Glas zeigt: hier ist nun ein trübes Mittel und das theils durchbrechende theils auffallende und zurückgeworfene Licht, verursacht in Verbindung mit dem trüben Mittel Farben. - Wird das Glas wieder losgelassen, so stellt die Elasticität dessen vorigen Zustand wieder her.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. vor 31. Dezember 1820. Schopenhauer: Reisebuch. Z_1820-12-31_w.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-3BF9-7