Z

Zackenmuster, das [2*]aus der Kombination von spitz zulaufenden Linien bestehende [regelmäßige], sich wiederholende, flächige Verzierung [° D Muster 3; D Zacke]
‘Diesmal war es ein in Zackenmuster [77.20] braunblau gemustertes.’‘Kein Wunder, daß zwei Studentinnen und bald danach ein Student begonnen haben, Einkaufsnetze in Zackenmuster [101.10] zu häkeln.’
Zahl, die [21*] Pl. -en1.a)auf der Grundeinheit Eins basierender Mengenbegriff [D1a]
‘Noch fehlte den Zahlen [46.18] des Weltbürgers der leibhaftige Beweis.’‘Gemessen an ihren beeindruckenden Zahlen [47.8] mag das wenig sein, dennoch: nicht auszudenken!’‘Jedenfalls spuckte die »nützliche Anschaffung«, wie er schon bald sein namenloses Gerät umschreibt, Hochrechnungen aus, die auf statistischen Zahlen [93.21] fußten […]’‘[…] sobald Reschke Zahlen [94.14] für den west- und süddeutschen Ansiedlungsraum einfütterte, ließen sich zusätzlich gut fünfzehntausend »Beerdigungswillige« hochrechnen.’‘Mehrmals habe ich diese Zahlen [97.27] geprüft, und immer wieder bin ich erstaunt, was die Computertechnik, die mir als seelenlos lange suspekt war, zu leisten vermag.’‘Nach abermaliger Flanke warf er gespielt feierlich mit Zahlen [201.6] um sich […] und schwor, bei Klawitter, die Werft zur Goldgrube zu machen.’‘Und Reschke […] bot aus seinen verdeckten Töpfen weitere Finanzierung an. Zahlen [202.12] und Bankverbindungen wurden genannt.’‘Den Hemdbruststreifen füllt die Firmeninschrift und die Nummer der Rikscha. Diese läuft unter der Zahl 97 [204.32].’‘Da die Anzahl der Anträge einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen [231.23] auf Mittelgröße herabstuften […]’
Abwanderungszahlb)für eine Zahl (1a) stehende Ziffer, Folge von Ziffern, Zahlzeichen [D1b]
‘Ich frage mich, ob er seine Währung kopfrechnend in Vergleich zu den vielstelligen Zahlen [12.15] der Złoty-Scheine gebracht […]’‘Die Goldene Zahl [99.31], der Mondzirkel von 1 bis 19 laufend, danach die zwölf goldenen Stundenziffern auf dem Außenring der Uhr und die […] Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’‘Jeder Sarg mit grob gepinselter Zahl [226.13] numeriert. Die Nummern in geschüttelter Folge.’
2. o. Pl. Anzahl, Menge [D3]
‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden eine wachsende Zahl [38.7] Menschen den Wunsch, sozusagen zu Haus unter die Erde zu kommen […]’‘In einem der Dezemberbriefe - jeweils vier an der Zahl [89.19] - berichtet Reschke zwar ausführlich über »weitere Anfangserfolge, geeignet, unsere Friedhofsidee zu fördern«, verkündet dann aber […]’‘Die Zahl [97.5] der Hundertjährigen wächst.’‘Die Zahl [139.20] der Beerdigungswilligen wächst.’‘[…] schon Ende Juli wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld anzulegen, weil eine wachsende Zahl [148.16] »Beerdigungswilliger« auf Feuerbestattung Wert legte.’‘Die hohe Zahl [196.17] der Anträge verlange Konzentration.’‘Es ging um die neuzufassende Friedhofsordnung, um fehlende Hotelzimmer bei in immer größerer Zahl [232.18] anreisenden Trauergesellschaften und um die orthodoxe Kirche im ehemaligen Krematorium.’‘Die Anzahl vorausbezahlter Anträge stehe in ungünstigem Verhältnis zur relativ geringen Zahl [250.11] vollzogener Zweitbestattungen.’‘Die Zahl [269.2] der Versöhnungsfriedhöfe versprach, sich demnächst auf hundert zu runden, entsprechend schnellte der Umsatz hoch.’
Zahlung, die [1*]gegebener Geldbetrag als Gegenleistung o. Ä. [° D zahlen 1a]
‘Nach Zahlung [149.31] eines zinslosen Kredits ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder […]’
Devisenzahlung; RatenzahlungZahnbürste, die [1*]kleines, langstieliges, mit Borsten bestecktes Gerät zum Reinigen der im Kiefer wurzelnden, in die Mundhöhle ragenden [spitzen, scharfen] knochenähnlichen Gebilde, die bes. zur Zerkleinerung der Nahrung dienen [° D; D Bürste 1; Zahn 1]
‘Daß die Witwe, wie der Witwer am nächsten Morgen bemerkte, ihre Zahnbürste [78.23] mitgebracht hatte, nannte er »eine erstaunliche, doch vernünftige Vorsorge«.’
Zanderfilet, das [2*]entgrätetes u. enthäutetes Stück vom Rücken des Zanders, eines räuberisch lebenden Barsches mit silbrig glänzendem Bauch u. graugrünem, dunkle Bänder aufweisendem Rücken [° D Filet 1; D Zander]
‘Geräucherter Aal ist auf den Tisch gekommen, danach Zanderfilet [155.21].’‘Es gab Zanderfilet [292.16] in Dillsoße und Schweinebraten danach.’
Zappelei, die [1*] ugs. Üunentschlossene Abwägung verschiedener Gesichtspunkte [ohne sich zu entscheiden]; das Hin- und Herüberlegen [°]
‘Das also soll er gewesen sein: gespalten, zur linearen Handlung unfähig, ein sich einerseits, andererseits verzettelnder Reschke, dem jedes Thema Zappelei [105.10] abnötigte;’
Zäsur, die [2*] bildungsspr.Einschnitt (bes. in einer geschichtlichen Entwicklung); markanter Punkt [Dc]
‘Später finde ich Eintragungen, die diese Zäsur [144.16] bestätigen:’‘Nach jedem Vorschein von Zukunft setzen sie eine Zäsur [282.30], ihr wehmütiges Geläut.’
Zauberkasten, der [1*] Ü[in einem kastenförmigen Gehäuse befindlicher] Rechner, der [für die Benutzer] unerklärliche Rechenleistung erbringt; Computer [°]
‘Wir werden demnächst in der Hundegasse einen solchen Zauberkasten [97.31] etablieren.’
Zauberwort, das [1*]Patentlösung; Parole [D Zauberformel 2]
‘Dieser Herr, der in Reschkes Tagebuch namenlos geblieben ist, versuchte mit dem Zauberwort [55.14] »Joint venture« Verbindungen anzubahnen […]’
Zauderer, der [1*]jmd. der in einen Zwiespalt gerät, den häufig Zweifel, Bedenken überkommen [°]
‘Was hat ihn, den Zauderer [106.10], »die Unke«, zum Handelnden gemacht?’
Zaudern, das [1*]Zögern, Bedenken; Unentschlossenheit [°]
‘Danach Zweifel, Zaudern [275.15], Mitmachen, Scham, Schweigen, Sichtotstellen.’
Zaun, der [10*] Gen. -s; Pl. ZäuneAbgrenzung, Einfriedigung aus (parallel angeordneten, gekreuzten o.ä.) Metall- od. Holzstäben od. aus Drahtgeflecht [D]
‘Sie liefen den vom Gebüsch durchwachsenen Zaun [21.11] entlang.’‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof […] wußte die Witwe ein Loch im Zaun [21.15].’‘So gepflegt und genutzt sich das Kleingärtnerglück mit Zäunen [64.24] abgrenzte […]’‘[…] ging das Parkgelände hinter brüchigem Zaun [68.25] in Schrebergärten über.’‘[…] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun [152.31] zu schützen […]’‘Ihr Einwand, der Zaun [153.6] werde zum Ärgernis mißraten, blieb ohne Gewicht.’‘Sogar Wróbel stimmte für den Zaun [153.8].’‘Formulierungen wie »Friedhofs-KZ« und »Die Deutschen lieben Zäune [153.15]« wurden von einer Glosse überboten […]’‘Kaum errichtet, sind Teile des Zauns [153.23] niedergelegt worden.’‘Der Friedhof florierte, als ihm der Streit um den Zaun [154.3] widerfuhr;’
Bauzaun; Friedhofszaun; Eisenzaun; UmzäunungZaunrest, der [1*] Pl. -eRest (1a); Zaun
‘Die Zaunreste [154.13] verschwanden über Nacht.’
Zehenspitze, die [2*] Pl. -nEnde des letzten Gliedes einer Zehe, eines der (beim Menschen u. vielen Tieren) beweglichen Glieder am Ende des Fußes [° D; D Zeh 1]
‘Auf Zehenspitzen [71.16] gestellt, sei ihm die stramme, kleinwüchsige Person annähernd gewachsen gewesen.’‘[…] den Goldbelag vom Posaunentrichter bis zu den Zehenspitzen [254.13] mit dem Achatstein zu polieren begann […]’
Zehnjahresdistanz, die [1*]aus der Distanz eines Jahrzehnts [°]
‘[…] um dann plötzlich, ohne Übergang, auf die Tätigkeiten der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft aus Zehnjahresdistanz [282.6] zurückzublicken:’
Zeichen, das [3*]1. etw. (Sichtbares, Spürbares, bes. eine Verhaltensweise, Erscheinung, ein Geschehen, Vorgang, Ereignis o.Ä.), was jmdm. etw. zeigt, für jmdn. ein Anzeichen, Symptom, Vorzeichen darstellt [D2]
‘Das Jahrhundert der Vertreibungen wird seinen Ausgang unter dem Zeichen [85.20] der Heimkehr finden.’‘Noch eine plattgewalzte Unke, kein gutes Zeichen [160.11]!’
2. Tierkreiszeichen, Sternzeichen [D3]
‘Das ist mein Zeichen [155.13]. Löwe macht, daß ich bin gut für Abenteuer und bißchen leichtsinnig.’
3. a)etw. Sichtbares, Hörbares (bes. eine Geste, Gebärde, ein Laut o.Ä.), das als Hinweis dient, etw. deutlich macht, mit dem jmd. auf etw. aufmerksam gemacht, zu etw. veranlasst o.Ä. wird [D1a]Klopfzeichenb)(für etw.) festgelegte, mit einer bestimmten Bedeutung verknüpfte, eine ganz bestimmte Information vermittelnde grafische Einheit; Symbol [D1c]Hauszeichen; SatzzeichenZeichner, der [1*]jmd., der berufsmäßig Zeichnungen verfertigt [° D1b; D zeichnen 1c]
‘Sie nannte den Zeichner [75.12] und Kupferstecher […] einen »Verräter an polnische Sache […]’
Zeichnung, die [3*] Pl. -enmit einem Stift,einer Feder in Linien, Strichen [künstlerisch] gestaltete bildliche Darstellung; etw. Gezeichnetes [° D1b; D zeichnen 1a]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen [100.30] viele dieser nützlichen Utensilien überliefert […]’‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung [140.5] […] Tadel einbrachte, stand er in Tränen;’‘Doch auch die schreckliche Zeichnung [140.31] muß Leistung des Fähnleinführers Reschke gewesen sein; nur er sah voraus...’
Originalzeichnung; ZeichnerZeigefinger, der [1*]zweiter Finger (a); der Hand zwischen Daumen u. Mittelfinger [D]
‘[…] Sargnägel wiesen, die meisten gut einen Zeigefinger [132.11] lang, […] auf Reschkes gegenwärtige Pläne.’
Zeile, die [4*]geschriebene, gedruckte Reihe von nebeneinander stehenden Wörtern eines Textes [D1]
‘[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile [20.10] nach Zeile [20.11] übersetzt:’‘[…] soll Erna Brakups Einwand […]einen Kompromiß gefördert haben, dem zufolge die erste Zeile [151.19] der Grabsteininschrift gestrichen wurde, die zweite in Stein gehauen werden durfte.’‘Eine einzige Zeile [216.2] jedoch gibt den Rücktritt von Erna Brakup bekannt.’
Schriftzeile; ZeilenabstandZeilenabstand, der [1*]Abstand (a); zwischen den Zeilen eines Textes [D]
‘Sie treten sich auf die Hacken,hakeln, drängeln, schubsen, gönnen einander weder Zeilen- [87.2] noch Wortabstand: tanzende Buchstaben in Ekstase, nicht ohne optischen Reiz.’
Zeit, die [44*] Pl. -en1.Zeitraum, Zeitabschnitt des Lebens, der Geschichte usw. (einschließlich der herrschenden Verhältnisse) [D4]
‘Dort also […] fanden sich Witwer und Witwe zu einer Zeit [10.22], in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild »Kantor« als Wechselstube ausgewiesen war.’‘In heutiger Zeit [72.6], wo alles wankt, gilt es, mit dem Risiko zu leben.’‘Und all das, Liebste, geschieht in Zeiten [89.4] großer Veränderungen mit unwägbarem Ausgang.’‘Ich nehme an, daß unser Paar beim Tischgespräch die Politik kaum zugelassen hat, wenngleich zu jener Zeit [111.13] viele Besucher aus Schwerin und Wismar über die nahe, nun offene Grenze kamen […]’‘In früheren Zeiten [126.16] jedoch ist der Unke Weisheit angedichtet worden;’‘[…] sondern auch dessen Absicht, keine nach Glauben geschiedenen Grabfelder anzulegen, wie sie zu Zeiten [134.3] der Vereinigten Friedhöfe üblich gewesen waren.’‘Um diese Zeit [205.9] begann die kurzfristig stabilisierte Währung wiederum inflationär zu tendieren […]’‘[…] daß Reschke in günstiger, seiner Idee zuträglicher Zeit [206.26] expandierte, als alles ins Rutschen geriet, die Welt aus den Fugen war und nichts mehr als sicher galt;’‘Mit Reschke bin ich einig, daß diese Steine »zu unserer Zeit [224.3] schon« gestürzt worden sind.’‘Die Zeit der Verdrängung [244.18], ja, das Leugnen ist vorbei.’‘Auch ich sah zu jener Zeit [266.26] nur trübe Zukunft voraus […]’‘Nur er war der Zeit [279.7]voraus.’‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang dauerte, als Insassen einer Schatzkammer in andere Zeit [291.29] gespiegelt zu sein.’‘Wenn zu jener Zeit [297.23] der innerstädtische Verkehr, trotz der Rikschas, immer noch vom Auto bestimmt gewesen ist […]’
Besatzungszeit; Freistaatzeit; Gierekzeit; Gomułkazeit; Kriegsrechtszeit; Kriegszeit; Mauerzeit; Vorzeit; Zeit [Brakup Missingsch]; Zeitenwende; Zeitgeschehenjmd. holt die Zeit ein die Vergangenheit erscheint gegenwärtig [°]
‘Die Zeit [175.24] holte uns ein.’
2.a)verfügbarer Teil des Nacheinanders, der Abfolge von Augenblicken, Stunden, Tagen usw. [D3b]
‘Ihr Lachen brauchte Zeit [21.21] und muß auf ihn, zumal zwischen Grabreihen, deplaziert gewirkt haben […]’‘Er nahm die Brille ab und fand noch Zeit [78.10] fürs Etui.’‘Wir müssen Tempo machen. Zeit [101.17] läuft sonst weg.’‘Und Zeit [101.23] läuft weg, wenn wir nicht bald machen Tempo...’‘Das entsprach Reschkes Befürchtungen, dem allerdings weniger die verstreichende Zeit [101.25], weit mehr das Wetter Sorgen bereitete:’‘Vielleicht blieb zwischen Mittagessen und Verabredung noch Zeit [110.20] für einen Besuch in der Marienkirche.’‘Trotz einiger organisatorischer Probleme, die noch zu lösen waren, blieb Zeit [121.13] für Ausflüge in die Kaschubei und ins Werder bis nach Tiegenhof.’‘[…] viel Zeit [122.17], vorrätig für das Paar, blieb nicht.’‘Erst am Nachmittag fanden wir Zeit [174.16] für Alexandras Elterngrab […]’‘Wer sich spät paare, habe keine Zeit [180.17] zu verlieren.’‘Nachdem wieder einmal das elektronische Glockenspiel vom nahen Rathausturm verhallt ist, wird es Zeit [181.13] für eine Zigarette.’‘Vielbrand investierte viel Zeit [191.26] in die neue Aufgabe;’
Zeitverknappungb)Zeitraum; Zeitabschnitt, Zeitspanne [D3a]
‘[…] worauf er ein Ergebnis ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit [98.10] die Entvölkerung der zum Anschluß freigegebenen Länder befürchten ließ.’‘Konsistorialrat Dr. Karau nannte den Lebensabend »die Zeit [178.1] der Einkehr und also Heimkehr«.’‘Doch war diese stille Zeit [191.9] ausgefüllt mit Aktivitäten:’‘Doch seit geraumer Zeit [245.25] leide die Idee […]’‘[…] Szenen aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich, und alle schönen Worte der letzten Zeit [255.17] verfielen abgewertet.’‘[…] nach nur kurzer Zeit [271.29], in der sie nach ihrem Gründer, dem Bürgermeister Daniel Gralath benannt ist […]’‘Sie und Chatterjee wären sich im Verlauf der Zeit [289.16] gewiß nähergekommen.’
Kaiserzeit Schichauzeit; Schülerzeit eine Zeit langeine Weile, ein begrenzter zeitlicher Abschnitt [°]
‘Eine Zeitlang [191.30] wurden Reschke und die Piątkowska von diesen Aktivitäten mitgerissen.’
c) Lebensdauer [°]
‘[…] mehr als Drittel von Bevölkerung kommt von Wilno und möcht da liegen, wenn Zeit [85.30] ist rum.’
Zeit [Brakup Hochdeutsch] 3. o.Pl. Ablauf, Nacheinander, Aufeinanderfolge der Augenblicke, Stunden, Tage, Wochen, Jahre [D1]
‘Während die Piątkowska zum Stillstand gebrachte Zeit [100.10] vergoldete […]’‘»Weißt Du«, schreibt die Vergolderin, »wenn ich sitz in Gerüst und hab vor mir große astronomische Uhr, vergeht Zeit [116.9] wie nichts.«’‘Nach Notizen meines Mitschülers, die nun häufig der Zeit [213.22] voraus sind […]’‘Die Zeit [267.8] hat unserer Liebe keinen Abbruch getan.’
Zeitspanne 4.Zeitpunkt; [eng] begrenzter Zeitraum (in Bezug auf seine Stelle im Zeitablauf) [D2a]
‘Wenn Arnim die Unkenrufe auf Johannisfunken reime, wolle er den späten Juni, die Zeit [127.3] des Johannisfeuers andeuten;’‘War gut, daß er gekommen ist auf richtige Zeit [131.15].’‘Riefen mehrere zur gleichen Zeit [283.12], schwoll ihre Klage - überm Wasser besonders hallend - zum endlos schwingenden Ruf...’
Adventszeit; Hauptreisezeit; Öffnungszeit; Winterzeit; Zeitangabe vor der Zeit frühzeitig, eher als normalerweise [°]
‘Vom Hafen her wehende Schwefeldünste hatten alle steingehauenen Giebelfiguren entstellt. Vor der Zeit [30.19] gealtert.’
Zeitalter, das [1*] Gen. -sgrößerer Zeitraum in der Geschichte; Ära [D1]
‘Doch nun, mit Beginn des neuen Zeitalters [16.2], wird wieder das Leben...’
Zeitangabe, die [1*] Pl. -nZeit (4); Angabe
‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- und Zeitangaben [128.2], ihre Beschwerden und die Unkenrufe zum Trio gemischt.’
Zeitenwende, die [1*]Wende der Zeit (1);, der Zeiten; Zeitpunkt des Endes einer Epoche, Ära u. des Beginns einer neuen Zeit [D1]
‘Sogar mit einem Nietzsche-Zitat wollte er mir die Zeitenwende [200.23] und mit ihr die Umwertung aller Werte schmackhaft machen.’
Zeitgeschehen, das [1*] o.Pl.aktuelles Geschehen (1); der [gegenwärtigen] Zeit (1); [D]
‘Damit ist nur angedeutet, in welch wachsendem Maß der Briefwechsel zwischen Alexander und Alexandra vom Zeitgeschehen [89.18] belastet wurde.’
Zeitläufe, die [2*] Pl. geh.zeitbedingter Lauf, situationsbedingte Entwicklung der Ereignisse [° D1]
‘[…] bedrängt vom immer schlimmeren Gang der Zeitläufte [126.18] […]’‘Der auf linkem Knie kniende Engel muß in seinem geflickten Zustand erbärmlich ausgesehen haben: ein Veteran wechselnder Zeitläufte [254.3].’
Zeitlupe, die [1*] o.Pl. FilmVerfahren, bei dem die auf einem Film, einem Video aufgenommenen Vorgänge, Szenen bei der Wiedergabe in stark verlangsamtem Tempo erscheinen [D]
‘Alles geschieht wie in Zeitlupe [252.10].’
Zeitpunkt, der [1*]kurze Zeitspanne (in Bezug auf ihre Stelle im Zeitablauf); Augenblick, Moment [D]
‘Zum Zeitpunkt [279.16] ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume […]’
Zeitschrift, die [1*] Pl. -enmeist regelmäßig (wöchentlich bis mehrmals jährlich) erscheinende, geheftete, broschierte o.ä. Druckschrift mit verschiedenen Beiträgen, Artikeln usw. [über ein bestimmtes Stoffgebiet] [D1]
‘Und für Liederbücher, illustrierte Zeitschriften [220.24], den Quelle-Katalog und weitere Hochglanzprodukte sorgte sie, indem sie Mittel vom Spendenkonto lockermachte.’
MonatszeitschriftZeitspanne, die [1*]Spanne Zeit (3);, [kürzerer] Zeitabschnitt [D]
‘Typisch für Reschke, daß er die Zeitspanne [267.1] seines Rückblicks verkürzte […]’
Zeitsprung, der [5*] Pl. -sprüngeAuslassung von nacheinander folgenden Geschehnissen, das Übergehen von etw. in einem linearen Ablauf [°]
‘Zeitsprünge [258.28] werden üblich.’‘Doch zwingen weder die Straßenbahn noch der Abschiedsbesuch bei der aufgebahrten alten Frau zum Zeitsprung [264.24];’‘Danach berichtet er, ohne den Zeitsprung [266.19] anzukündigen, nur noch Erfreuliches:’‘Reschkes letzte Eintragungen spiegeln seinen von Zeitsprüngen [297.3] überdehnten Zustand:’‘In seinem […] Begleitbrief hat mein Mitschüler, von der Datierung im Briefkopf abgesehen, auf Zeitsprünge [297.31] verzichtet.’
Zeitung, die [4*] Pl. -entäglich bzw. regelmäßig in kurzen Zeitabständen erscheinende (nicht gebundene, meist nicht geheftete) Druckschrift mit Nachrichten, Berichten u. vielfältigem anderem aktuellem Inhalt [D1a]
‘[…] all das hat eine auflagenstarke Zeitung [91.20] […] auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht: ›Wahnsinn!‹’‘[…] weil ich nicht weiß, ob und wieweit Eure Zeitungen [102.15] über Klimaveränderungen berichten.’‘[…] zumal damals schon in Zeitungen [111.18] Berichte über Fremdenfeindlichkeit standen:’‘Danach wurde die Zunahme der Seniorenheime, die anfangs in Zeitungen [232.5] als »bloße Sterbehäuser« denunziert worden waren, begrüßt […]’
Studentenzeitung; Tageszeitung; Zeitungsausschnitt; Zeitungskommentar; Zeitungsleser; ZeitungspapierZeitungsausschnitt, der [1*] Pl. -eAusschnitt (b); aus einer Zeitung [D]
‘Dieser Stoß Briefe, […] der Wust Zeitungsausschnitte [14.28], die Tonbandkassetten - all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’
Zeitungskommentar, der [1*] Pl. -ein einer Zeitung abgedruckter Kommentar (2); [°]
‘Zeitungskommentare [139.28] gefielen sich in Reihungen von »hämischem Witz und zynischen Ausfällen«.’
Zeitungsleser, der [1*]Leser einer Zeitung [D]
‘Hier und da Zeitungsleser [67.26], dort ein Paar und dort ein vereinzelter Student […]’
Zeitungspapier, das [3*]Papier (2); von Zeitungen [D1]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb gehäuft und auf Zeitungspapier [7.9] gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern Schnittblumen anbot […]’‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier [13.5] eingeschlagenen Pilze […]’‘Der meterhoch kniende Engel auf dem mit Zeitungspapier [251.20] abgedeckten Küchentisch.’
Zeitverknappung, die [1*][effektivere] Einteilung der Zeit (2a); Rationalisierung [°]
‘Zeitverknappung [101.19], wie früher gegeben hat Fleischverknappung oder Zuckerverknappung.’
Zensur, die [2*] o. Pl. a) von zuständiger, bes. staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o.Ä., bes. auf politische, gesetzliche, sittliche od. religiöse Konformität [D2a]
‘Vielbrand entschuldigte sich schriftlich, weil er im Verlauf einer telefonischen Intervention das Wort Zensur [151.22] verwendet hatte;’
b)Stelle, Behörde, die die Zensur ausübt [D2b]
‘Wegen Anstand nie wieder, nicht weil ich hab' Angst vor Zensur [85.5] immer noch.’
Zentimeter, der [2*] Pl. - hundertstel Meter, Maßeinheit der Länge [° D; D Meter]
‘[…] er das Längenmaß der platten Körper mit fünf, zweimal mit fünfeinhalb und mit sechs Zentimetern [160.15] angibt […]’‘[…] Erdkröten, die sich bis zu fünfzehn Zentimeter [160.17] Körpermaß auswachsen.’
Zentralismus, der [1*]das Streben nach Konzentration aller Kompetenzen (im Staat, in Verbänden o.Ä.) bei einer zentralen obersten Instanz [D]
‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński warnten in deutsch-polnischer Übereinstimmung vor den Gefahren des Zentralismus [231.30].’
Zentralstelle, die [1*]zentrale Instanz, Behörde, von der aus etw. organisiert, verwaltet, geleitet, gesteuert wird [° D Zentrale 1a]
‘Sogar meine Korrespondenz mit der Danziger Zentralstelle [108.15] in Lübeck erlaubt nunmehr Offenheit.’
Zentralverwaltung, die [2*]von einer übergeordneten, leitenden, steuernden Stelle ausgehende Verwaltung [° D; D zentral 2]
‘Beim Treffen der Gesellschafter war die Gründung einer Zentralverwaltung [269.5] in Warschau nicht zu vermeiden gewesen.’‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński nannten die Zentralverwaltung [269.13] »einen Wasserkopf« und »absurd bürokratisch«.’
Zeremonie, die [2*] Pl. -nin bestimmten festen Formen bzw. nach einem Ritus ablaufende feierliche Handlung [D]
‘[…] daß beide Trauergemeinden der einen wie der anderen Zeremonie [135.28] teilhaftig wurden.’‘[…] dabei den geordneten Verlauf der Zeremonien [139.9] im Auge gehabt und behutsam gelenkt hatte […]’
Zerfall, der [1*] o.Pl.Verlust des inneren Zusammenhalts und daraus resultierender Niedergang, Untergang [° D zerfallen 3]
‘[…] die »seit Zerfall [52.22] der kommunistischen Staatsmacht« zunehmende Kriminalität […]’
Zerstörung, die [2*] o.Pl.Unbrauchbarkeit, Unbenutzbarkeit aufgrund starker Beschädigung; Verwüstung [° D zerstören 1]
‘[…] deren neugespanntes Gewölbe von sechsundzwanzig achteckigen Freipfeilern bis zur nächsten Zerstörung [60.25] getragen wird.’‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, wie Brösen vor der Zerstörung [221.19] durch kreuz und quer stehende Neubauten ausgesehen hat […]’
Zettel, der [2*]kleines, meist rechteckiges Stück Papier, bes. Notizzettel o.Ä. [D ²Zettel]
‘Mein Material wird knapp, doch liegen seitlich Zettel [274.25] gestapelt, voller Hinweise, die folgenlos blieben.’‘Auf einem anderen Zettel [275.6] wird schöngeschrieben der Rat erteilt […]’
NotizzettelZeuge, der [1*]jmd., der bei einem Ereignis, Vorfall o.Ä. zugegen ist od. war, darüber aus eigener Anschauung od. Erfahrung etw. sagen kann [Da]
‘Ringsum war alles Zeuge [13.21]: der achteckige Wehrturm, […] die Bauersfrauen benachbarter Marktstände und mögliche Kundschaft;’
TrauzeugeZeughaus, das [4*] bes. Milit. früherLager für Waffen u. Vorräte [D] Unkenrufe Großes Zeughaus (Wielka Zbrojownia) in der Danziger Rechtstadt [°]
‘[…] so daß der aus Mecheln stammende Baumeister Anthony van Obbergen […] das große Zeughaus [163.2] sowie die Predigerhäuser neben der Katharinenkirche im Spätstil der Renaissance habe bauen können;’‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen alle, die Türme, die Mühle, das Zeughaus [236.9] und die Markthalle von einem inneren Feuer bewohnt […]’‘[…] als Ende Mai die Hochzeit Anlaß zur Feier bot, auf dem bewachten Parkplatz zwischen Theater und Stockturm, dem Zeughaus [287.22] gegenüber.’‘Von dort ging es durch den alltäglichen Marktbetrieb die Wollwebergasse lang, am Zeughaus [290.24] vorbei […]’
Zeugnis, das [7*] Pl. -se1. geh. etw., was das Vorhandensein von etw. anzeigt, beweist [D4]
‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe […] Zeugnisse [17.13] vergangener Kultur […]’‘Man wünschte sich diese heiteren Zeugnisse [32.2] bürgerlicher Kultur vor Steinfraß und Moosbefall geschützt.’‘Ihr Spruch - »De Fremde soll man belobijen, abä nech hinjehn, wo fremd ist« - war Zeugnis [147.2] ungebrochener Seßhaftigkeit.’‘[…] zwischen geborstenen Grabplatten und gotischem Gewölbeschutt die Zeugnisse [195.20] unserer Vergänglichkeit:’
von etw. Zeugnis geben aufgrund von Beschaffenheit, Art etw. erkennen lassen, zeigen [D4*]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde, gaben Zeugnis [10.28] von der allgemeinen Misere.’‘Im Ufergestrüpp fanden sie zwischen Schilf eine kleine Bucht, die Besuch kannte, denn verkohlte, regennaß glänzende Reste eines Lagerfeuers gaben Zeugnis [277.6] […]’
2. Bewertung, Einschätzung [°]
‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen der Deutschen und Polen herausfiltern, darunter dieses Zeugnis [172.4]:’
UnreifezeugnisZeugnisnote, die [1*]Zensur, Leistungsbewertung in der Schule [°]
‘Ich will es mir nicht leichtmachen, indem ich sein seitenlanges Handschreiben, […] dessen wie gestochen wirkendes Schriftbild noch immer die Zeugnisnote [84.1] »sehr gut« verdiente, hier ausbreite.’
Ziegelbau, der [1*]Bau (2); aus [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, Lehm [° D Ziegel a]
‘Vor dem Ziegelbau [67.10] führte noch immer die gleichmäßig mit Linden bestandene Allee zum Michaelisweg […]’
Ziegelgebäude, das [1*]Gebäude aus [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, Lehm [° D Ziegel a]
‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- [67.2] und Fachwerkgebäude als Sitz der Friedhofsverwaltung den Haupteingang zum Friedhof bewacht hatte […]’
Ziegelmauer, die [1*]Mauer (b); aus [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, Lehm [° D Ziegel a]
‘[…] etwa jene in eine freistehende Ziegelmauer [175.4] eingelassene Travertinplatte […]’
Ziegelwerk, das [1*]aus [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, Lehm gemauertes Gefüge [° D Mauerwerk; D Ziegel a]
‘Besser gelingt ihm das Ziegelwerk [7.24] der Klostermauer:’
Ziel, das [5*]1. etw., worauf jmds. Handeln, Tun o.Ä. ganz bewusst gerichtet ist, was jmd. als Sinn u. Zweck, angestrebtes Ergebnis seines Handelns, Tuns zu erreichen sucht [D3]
‘Warum zögerte ich, Alexandra von den gewiß bodenlosen Hoffnungen meiner Eltern zu berichten, die, selten ausgesprochen, nur dieses Ziel [26.18] hatten: daheim begraben zu werden, einst doch noch in Heimaterde ruhen zu dürfen;’‘Das war ein Ziel [104.17] - und ein humanes obendrein.’‘Nicht nur der polnische Bedarf soll gedeckt werden, Export ist sein Ziel [162.20].’
Fernziel2.Punkt, Ort, bis zu dem jmd. kommen will, den jmd. erreichen will [D1a]
‘Wenig später hat sich die Piątkowska doch etwas gewünscht, das nur Ziel [180.22] ihrer Träume sein konnte: »Einmal will ich italienischen Stiefel lang runterreisen und, wenn geht, Neapel sehn.«’‘Hunger und Kriege, ungezählte Tote und Flüchtlingsströme schon unterwegs, bald am Ziel [259.20]...’
ReisezielZielsetzung, die [1*] Pl. -enFestsetzung, Bestimmung dessen, was erreicht werden soll; Plan; Vorhaben; Absicht [D]
‘Zielsetzungen [103.18], die sich allzu revolutionär gaben, hat er als Mitglied des Lehrkörpers und als Einzelperson bei den damals üblichen Sit-ins abgelehnt.’
Ziergiebel, der [1*] Pl. - Archit.bes. dekorativ ausgestalteter Giebel [D]
‘Auf allen Ziergiebeln [187.19] Mützen.’
Zierschild, der [1*]aufwendig verzierter, ausgeschmückter ¹Schild [°]
‘[…] die Grabplatte im Boden des nördlichen Seitenschiffs, deren Zierschild [61.15] […] einen Schwan zeigt […]’
Ziffer, die [2*] Pl. -nschriftliches Zeichen, das für eine Zahl steht; Zahlzeichen, Chiffre [D1]
‘[…] Die Arbeit der Vergolderin bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern [99.27] der kirchlichen Festtage, zu sichern.’‘Als über die Anträge unter Ziffer [245.4] drei der Tagesordnung abgestimmt werden sollte […]’
StundenzifferZigarette, die [9*] Pl. -nzum Rauchen dienende, etwa fingerlange dünne, mit fein geschnittenem Tabak gefüllte Hülse aus dünnem Papier [D]
‘Stopfgarn und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten [10.5] und polnische Senfgurken […]’‘Noch auf dem Platz, doch schon im Gehen, griff sie zur Zigarette [20.19].’‘Möglich, daß sich die Raucherin und der Nichtraucher noch zwei, drei Zigaretten [29.14] lang der Friedhofsstimmung überlassen haben.’‘[…] daß sie nach anfänglichem Gelächter […] Zigarette [127.12] nach Zigarette [127.12] gepafft habe […]’‘Nachdem wieder einmal das elektronische Glockenspiel vom nahen Rathausturm verhallt ist, wird es Zeit für eine Zigarette [181.13].’‘Da beide seit kurzem leidenschaftliche Nichtraucher sind, mußte Alexandra, sobald ihr nach einer Zigarette [184.25] war, auf den Balkon.’‘Als Reschke das Fenster einen Spalt weit öffnete, stand schon die Piątkowska mit Zigarette [235.32] neben ihm.’‘Dann hat sich meine Alexandra gesetzt, um sogleich nach den Zigaretten [247.15], der Spitze zu greifen.’
Zigarettenkippe; Zigarettenpaffen; Zigarettenrauch; ZigarettenspitzeZigarettenkippe, die [1*] Pl. -n ugs.Rest einer Zigarette; Zigarettenstummel [D ¹Kippe]
‘So, zwischen Zigarettenkippen [195.31] und Bierflaschen, darf es nicht liegenbleiben.’
Zigarettenpaffen, das [3*] ugs.das Rauchen von Zigaretten [u. den Rauch dabei stoßweise ausblasen] [° D paffen a]
‘Und rauchend, immerfort rauchend, als werde Erinnerung durch Zigarettenpaffen [27.2] gefördert […]’‘Sie wollte ihm nicht das Schlurfen, er ihr nicht das Zigarettenpaffen [173.4] abgewöhnen.’‘Dort, vor sieben Jahren, als sie beschloß, das Zigarettenpaffen [297.20] einzustellen […]’
Zigarettenrauch, der [2*]durch das Rauchen von Zigaretten entstehender Rauch (b); [D]
‘Vielleicht nahm ihre Idee erste Gestalt an, um sich mit dem Zigarettenrauch [29.16] wieder zu verflüchtigen.’‘Zigarettenrauch [143.13] gegen Mücken.’
Rauch (a)Zigarettenspitze, die [1*]sich verjüngendes Röhrchen, in dessen breiteres Ende die Zigarette [mit dem Mundstück] zum Rauchen gesteckt wird [D]
‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze [261.3], als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln und Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren’
Spitze (a)Zimmer, das [11*] Pl. - a) /kurz für Hotelzimmer/[°]
‘Na, wird werter Herr Zimmer [19.9] mit Blick haben auf Stadt von ganz oben.’‘Im Hevelius wollte er dann doch nicht ins Zimmer [44.27] im vierzehnten Stock.’‘Kurz nach elf verlangte er den Schlüssel, nahm den Fahrstuhl ins vierzehnte Stockwerk hoch, schloß sein Zimmer [76.27] auf, […]’‘Dort hatte Reschke im Hotel Kaiserhof zwei nebeneinander liegende Zimmer [109.30] mit Blick auf das nahe Mühlentor und die Türme der Stadt bestellt.’‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft und Hotelübernachtung - Zimmer [110.11] neben Zimmer [110.11] - einen Stadtbummel gemacht [haben]’‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht im Hotel Kaiserhof nach, den Besuch von Zimmer [111.22] zu Zimmer [111.22], die Wiederkehr ihrer gestauten Inbrunst;’
Zimmernummerb)(für den Aufenthalt von Menschen bestimmter) einzelner Raum in einer Wohnung od. in einem Haus [D1]
‘Zuvor hatte sie mit ihrem Sohn und ihrem Mann […] zwei Zimmer [31.4] in einer Neubausiedlung zwischen Sopot und Adlershorst, dem heutigen Orłowo, bewohnt […]’‘Das Zimmer [32.11] des Sohnes, nun Arbeitszimmer der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht über die Schnellstraße.’‘Sie übte sich rasch ein notdürftiges Umgangspolnisch ein und hielt ihr Zimmer [217.19] in dem Kur- und Fischerdorf, das nun Brzeźno hieß, wie einen Bunker […]’
Dreizimmerwohnung; Schlafzimmer; WohnzimmerZimmerflucht, die [1*] geh.Allegorie mit dem Haus als Staat und einer Reihe angrenzender, miteinander verbundener Zimmer als Nachbarländer [° D ²Flucht2] Unkenrufe Ü außenpolitische Themen [°]
‘Satt an Unheil, bedrängten Meldungen einander, und die Politiker retteten sich, weil zu Haus nichts klappte, in die Zimmerflucht [276.12] des Europagedankens.’
Zimmernummer, die [1*](bes. in Hotels,Krankenhäusern o.Ä. übliche) Nummer des Zimmers (a); [D]
‘Auf Reschkes Frage beim Frühstück, ob sie seine Zimmernummer [79.30] bei der Rezeption erfragt habe, bekam er mit nachgestelltem Lachen Antwort:’
Zins, der [1*] meist Pl.: -en(nach Prozenten berechneter) Betrag, den jmd. von der Bank für seine Einlagen erhält […] [D1]
‘Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein Drittel des Kapitals samt Zinsen [158.4] der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;’
Zinsgewinn; ZinsniveauZinsgewinn, der [1*]Zins; Gewinn (1)
‘Gut angelegte sechzehn Millionen Deutschmark brachten einen so hohen monatlichen Zinsgewinn [157.25] ein, daß die anfallenden Überführungs- und Nutzungskosten […] nur unerheblich das Kapital minderten.’
Zinsniveau, das [1*]Zins; Niveau (2)
‘Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend angepaßte Zinsniveau [167.13] günstige Anlagen […]’
Zirkel, der [1*]Kreis, Ring [D2]
‘Die Goldene Zahl, der Mondzirkel von 1 bis 19 laufend, danach die zwölf goldenen Stundenziffern auf dem Außenring der Uhr und die wenigen Goldspuren der im inneren Zirkel [100.3] gereihten Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’
Zischlaut, der [1*] Pl. -escharfer Laut (2);, wie er beim Aussprechen eines s, z, sch entsteht; Sibilant [° D; D zischen 1a]
‘[…] begann sich volltönend, gurgelnd, knallhart, lippenfeucht gaumig und versetzt mit einander auszischenden Zischlauten [48.28] ein neu aufgemischtes Europa abzuzeichnen.’
Zitat, das [4*]a)[als Beleg] wörtlich zitierte Textstelle [Da]
‘Er nannte Zitate [95.14], gewonnen aus Sekundärliteratur […]’‘Nach Zitaten [150.19] aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen:’‘[…] desgleichen sollen seine Notizen über das runenhafte Hauszeichen des Patriziers Georg Brothagen und die Zitate [225.25] aus seiner Doktorarbeit unbeachtet bleiben.’
Bibelzitat; Briefzitat b) bekannter Ausspruch, geflügeltes Wort [Db]
‘[…] und war mit dem letzten Zitat [126.29] nach Achim von Arnim […] wieder beim zu früh ausgebrochenen Frühling:’
Nietzsche-ZitatZłoty, der [6*] Gen. -Währungseinheit in Polen [D]
‘[…] wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer und Witwe mit dem Kursverfall des Złoty [11.10] zu vergleichen gewesen.’‘Da der Złoty [70.19] nichts tauge, müsse die Währung des westdeutschen Staates ihrer zum Projekt gewordenen Idee das Fundament legen.’‘[…] als hätten sich alle polnischen Zukunftsängste mit dem Wertverfall des Złoty [89.27] verflüchtigt:’‘Zwar hatte sich der Złoty [151.30] irgendwo […] stabilisiert und war nun konvertibel, aber die Preise kletterten weiter […]’‘Sie erreichte, daß den Alteingesessenen gegen geringe, in Złoty [220.21] zu zahlende Gebühr eine Grabstelle auf dem Versöhnungsfriedhof zugesichert wurde.’‘[…] sofern sie genügend Złoty [255.9] beieinander hatten, um diese gegen westliche Währungen zu tauschen.’
Złoty-Abwertung; Złoty-ScheinZłoty-Abwertung, die [1*]das Herabsetzen, die Verminderung der Kaufkraft des Złoty [° D abwerten 1]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild »einverleibten polnischen Armut«, der Złoty-Abwertung [52.16] und landesweiten Teuerung […]’
Złoty-Schein, der [1*] Pl. -eBanknote, die einen Betrag in Złoty aufgedruckt hat [°]
‘Ich frage mich, ob er seine Währung kopfrechnend in Vergleich zu den vielstelligen Zahlen der Złoty-Scheine [12.15] gebracht [hat]’
Zögern, das [2*] → zögernmit einer Handlung od. Entscheidung unschlüssig warten, etw. hinausschieben, nicht sofort od. nur langsam beginnen [D zögern]
‘Kein Zögern [85.22] mehr!’‘Begierig griffen die zuständigen Politiker sein Konzept auf, erteilten […] in Paris und Rom nach einigem Zögern [210.29] […] die Konzessionen für innerstädtischen Rikschabetrieb.’
Zoll, der [1*] o.Pl.Behörde, die für bestimmte Waren eine Abgabe beim Transport über die Grenze erhebt [° D ¹Zoll 1a,2]
‘Die einzige Sorge, die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen für holländische Fahrradrikschas, zudem den ständigen Ärger beim Zoll [162.11].’
Zopf, der [1*] Pl. Zöpfeaus mehreren (meist drei) Strängen geflochtenes [herabhängendes] Haar [D1]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe [96.5], Propellerschleifen und Schillerkragen […]’
Zorn, der [2*]heftiger, leidenschaftlicher Unwille über etw., was jmd. als Unrecht empfindet od. was seinen Wünschen zuwiderläuft [D]
‘Nein, nein, er verstehe ihren kaum zu beschwichtigenden Zorn [24.31].’‘Dieser auf Kürze eingeschworene Geschäftsmann hat anfangs versucht, den Redefluß der Brakup zu kanalisieren, und bekam folglich ihren Zorn [221.5] zu spüren:’
Zubehör, das [4*]a)zur Ausstattung, Einrichtung o.Ä. von etw. gehörende, etw. vervollständigende Teile, Gegenstände [Da]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von […] handwerklichem Zubehör [28.22], dem Vergolderkissen, dem Vergoldermesser geredet worden.’‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör [41.9] weitere Gründungsmitglieder, ein Gesellschaftervertrag, die Satzung und Geschäftsordnung […]’‘[…] wo die Tribüne mit Fahnen und Zubehör [251.9] ihren Sonntagmorgenschatten warf […]’
b) ein Gerät, eine Maschine o.Ä. ergänzende bewegliche Teile, mit deren Hilfe bestimmte Verrichtungen erleichtert od. zusätzlich ermöglicht werden [Db]
‘Sein Mitbringsel war diesmal ein Porzellanwaschbecken mit Zubehör [132.32].’
Zubrot, das [1*]zusätzlicher Verdienst, Nebenverdienst [D2]
‘[…] mit denen sich Fischer aus Putzig und Heisternest ein Zubrot [236.29] verdienten.’
Zuckerfabrik, die [1*]Betrieb, in dem auf industriellem Wege Zucker hergestellt wird, eine aus bestimmten Pflanzen (bes. Zuckerrüben u. Zuckerrohr) gewonnene, süß schmeckende [feinkörnige, lockere, weiß aussehende] Substanz, die ein Nahrungsmittel darstellt [° D Zucker 1a; D Fabrik 1]
‘Und Papa hat Zuckerfabrik [36.20] verloren...’
Zuckerverknappung, die [1*]Beschränkung, Rationierung von Zucker, einem aus bestimmten Pflanzen gewonnener Süßstoff, der ein Nahrungsmittel darstellt [° D Zucker 1a]
‘Zeitverknappung, wie früher gegeben hat Fleischverknappung oder Zuckerverknappung [101.21].’
Zufahrt, die [1*]Fahrweg, auf dem man mit einem Fahrzeug zu einem bestimmten Ort gelangt [D2]
‘Als Witwe und Witwer von der Zufahrt [67.29] zur Technischen Hochschule aus die querlaufende Lindenallee […] abgeschritten [hatten]’
Zufall, der [9*] Pl. Zufälleetw., was man nicht vorausgesehen hat, was nicht beabsichtigt war, was unerwartet geschah [D1]
‘Der Zufall [7.1] stellte den Witwer neben die Witwe.’‘Oder spielte kein Zufall [7.2] mit, weil ihre Geschichte auf Allerseelen begann?’‘Doch das Wort Zufall [7.17] kommt bei ihm nicht vor.’‘[…] geeignet für Märchenfiguren, doch nicht für dieses vom Zufall [21.31] verkuppelte Paar;’‘Dann erst schob Reschke einen eher banalen Zufall [36.22] wie ein Geständnis ein:’‘Ein Zufall [58.1], daß man sich nicht früher schon begegnet sei.’‘[…] er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle [104.21], selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe zu heben.’‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht, vielmehr Zufall [135.8], und wenn nicht Zufall [135.9], dann Fügung, bei der Terminierung der Erstbegräbnisse im Spiel gewesen sei […]’
Zuflucht, die [1*]Ort, jmd., den man in der Not aufsucht, um Schutz, Hilfe zu bekommen; Sicherheit (für einen Verfolgten, in Not Geratenen) [D]
‘Nein, Reschke hatte keine Zuflucht [76.24] ins Fachwerkhäuschenan der Radaune im Sinn.’
Zug, der [2*]1. Lokomotive od. Triebwagen mit den zugehörigen (angekoppelten) Wagen (bei der Eisenbahn […]) [D ¹Zug 1a]
‘Nach vom Stau behinderter Taxifahrt zum Hauptbahnhof nahmen sie den nächsten Zug [109.28] nach Lübeck.’
2. *zum Zug kommen entscheidend aktiv werden können, die Möglichkeit zum Handeln bekommen [D ¹Zug 5*]
‘Doch seitlich der Bibliothek, dann vorm Portal der ehemaligen Petri-Oberrealschule - beides preußischneugotische Gebäude, die der Krieg ausgespart hatte - kam der Witwer zum Zug [19.14].’
3.sich fortbewegende Gruppe, Schar, Kolonne [D ¹Zug 2a]TrauerzugZugabe, die [2*]1. etw. [bei einem Kauf] zusätzlich Gegebenes [D1a]
‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze, zu denen die Marktfrau ein Bund Petersilie legte, als Zugabe [13.7].’
2. Beifügung, Beiwerk [°]
‘Ihren akzentuierten Sätzen war Gelächter vor- und nachgestellt, das grundlos zu sein schien, bloße Vor- oder Zugabe [11.23].’
Zugang, der [1*]Stelle, Weg, der in einen Raum, Ort hineinführt [D1a]
‘Kein offenes Tor gab den Zugang [21.10] frei.’
Zugewinn, der [2*]etwas zusätzlich Gewonnenes,Erreichtes [D]
‘[…] während Witwe und Witwer einander wie Zugewinn [13.30] verrechneten und nicht voneinander lassen wollten.’‘[…] worauf er den Zugewinn [170.2] als »stille Reserve« verwaltet hat […]’
Zugnetz, das [1*] Pl. -e Fischereiw.Netz (2);, das [beim Fischfang] durch das Wasser od. über den Grund gezogen wird; Schleppnetz [° D; D Schleppnetz]
‘[…] welche Fischer zu welchen Preisen ihren Fang aus Zugnetzen [221.21] vermarktet hatten […]’
Zuhaus, das [1*]Zuhause
‘Das war wirklich Überraschung, daß mein Aleksander hat Zuhaus [114.6] so ordentlich, nicht nur Bücher, alles, Handtücher, Bettwäsche.’
Zuhause, das [1*]Wohnung, in der jmd. zu Hause ist [und sich wohl fühlt]; Heim, Wohnung [D]
‘Die Hälfte eines der Kleinhäuschen in Fachwerk, unterm Teerpappendach und mit Verandavorbau, war Erna Brakups Zuhause [240.24].’
ZuhausZukunft, die [18*]Zeit, die noch bevorsteht, die noch nicht da ist; die erst kommende od. künftige Zeit (u. das in ihr zu Erwartende) [D1a]
‘Zwischen den engstehenden Wänden der Kneipe wird ihm das für nahe Zukunft [46.24] versprochene Gedränge vor Augen gewesen sein.’‘›Denn der Fahrradrikscha‹ , rief Mister Chatterjee, ›gehört die Zukunft [58.23] […]’‘[…] während meine Gedanken noch ein Weilchen jener Rikscha hinterdrein sind, die, wo auch immer, in Richtung Zukunft [60.21] rollt...’‘[…] hat Reschke der gemeinsamen Idee einigen Vorschuß auf Zukunft [85.10] hingeblättert:’‘[…] nicht nur den Lebenden eine bessere Zukunft [85.15] zu eröffnen, sondern auch den Toten zu ihrem Recht zu verhelfen.’‘[…] und ständig hat er ziemlich negativ rumgefuchtelt, na, über die Zukunft [105.1], das Wetter und das Verkehrschaos, über die Wiedervereinigung und so.’‘Bitte, glauben Sie mir, Mister Reschke, wenn wir Zukunft [165.19] wollen, müssen wir sie vorfinanzieren!’‘[…] und sogleich entsteht mir ein Bild, auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha mit einer Unke als Fahrgast in Richtung Zukunft [211.30] rollt...’‘Auch ich sah zu jener Zeit nur trübe Zukunft [266.27] voraus […]’‘Bei Reschke stehen Alexandras Frage und Timmstedts Freizügigkeit vor einem Hinweis in ferne Zukunft [271.25]:’‘Sie zeigt an, wie asiatisch vorbestimmt Europas Zukunft [282.22] ist:’‘Nach jedem Vorschein von Zukunft [282.30] setzen sie eine Zäsur, ihr wehmütiges Geläut.’‘Nach gründlichem Probelauf, zuletzt außerhalb Europas, in Rio getestet, gehört diesem Modell die Zukunft [289.30].’‘Die Zukunft [294.28] gehört der Fahrradrikscha.’
Zukunftsangst*[keine] Zukunft haben eine, keine günstige, aussichtsreiche Entwicklung erwarten lassen [D1a*]
‘Wenn überhaupt etwas, dann hat die Fahrradrikscha Zukunft [81.2]!’‘Nur die Fahrradrikscha hat Zukunft [161.30]!’‘[…] und nur dort, wo die Landwirtschaft ohnehin keine Zukunft [234.1] habe […]’
in Zukunft von jetzt an; künftig [D1a*]
‘Schließlich wird der Besitz von Grund und Boden in Zukunft [270.11] zweitrangig sein...’
Zukunftsangst, die [1*] Pl. -ängsteAngst vor der Zukunft [D]
‘Dem widerspricht die Piątkowska so unbeirrt, als hätten sich alle polnischen Zukunftsängste [89.26] mit dem Wertverfall des Złoty verflüchtigt:’
Zulieferung, die [1*]Auslieferung, Bereitstellung von Waren [°]
‘[…] indem er ab sofort die fabrikneue Zulieferung [210.16] einer vorerst noch begrenzten Anzahl von Fahrradrikschas garantierte […]’
Zumutbare, das [1*] Gen. -netw., das jmd. zugemutet, von jmd. verlangt, gefordert werden kann [°]
‘Hier und heute ist die Grenze des Zumutbaren [245.31] erreicht!’
Zunahme, die [1*]Erhöhung der Anzahl; Vermehrung [° D zunehmen 1a]
‘Danach wurde die Zunahme [232.4] der Seniorenheime, die anfangs in Zeitungen als »bloße Sterbehäuser« denunziert worden waren, begrüßt […]’
Zunder, der [1*] Üzündender Funke, Inspiration; mitreißende Kraft [°]
‘Oder wurde ihre Idee, der es noch immer an Zunder [79.28] fehlte, durch Liebe beatmet?’
Zündholzschachtel, die [1*] Pl. -n südd.kleiner Behälter aus Pappe mit einer od. zwei Reibflächen, in der Streichhölzer verpackt u. aufbewahrt werden [° D Streichholzschachtel; D Schachtel 1]
‘[…] wie er gerade anhand von Modellen, nicht größer als Zündholzschachteln [273.22], die neue Sargkultur der Aufsicht nahezubringen versucht.’
Zündstoff, der [1*] ÜKonfliktpotenzial [°]
‘[…] obgleich der Wortwechsel in zwei Sprachen, dazu auf englisch, oft genug Zündstoff [198.6] bot.’
Zuneigung, die [1*]deutlich empfundenes Gefühl, jmdn., etw. zu mögen, gern zu haben; Sympathie [D]
‘[…] glaubte Reschke, wie später notiert, »Alexandras Zuneigung [75.8] ein wenig gewisser sein zu dürfen«.’
Zunfthaus, das [1*] Pl. -häuserHaus (1c); für die Zusammenkünfte, Versammlungen einer Gilde [D Gildehaus] Unkenrufe die Zunfthäuser am Grote Markt in Antwerpen [Jan]
‘An einem Pinnbrett Fotos: die Porta Nigra, das Rathaus von Antwerpen, die Zunfthäuser [35.17].’
Zunftmeister, der [1*] Grass ÜVorsteher, Repräsentant, der eine besondere Eigenschaft, Fähigkeit o.Ä. verkörpert [° D]
‘[…] Reschke, dieser Zunftmeister [26.7] erhabener Rede, überliefert mir zwar eine Galerie gereihter Stimmungsbilder […]’
Zunge, die [3*] Pl. -n1. bes. dem Schmecken u. der Hervorbringung von Lauten (beim Menschen bes. dem Sprechen) dienendes u. an der Nahrungsaufnahme, am Kauen u. am Schlucken beteiligtes, am Boden der Mundhöhle befindliches, oft sehr bewegliches, mit Schleimhaut bedecktes, muskulöses Organ der meisten Wirbeltiere u. des Menschen [D1]
‘Gret, wie ich sie früher rief, schnippte die gebreiteten Fotos und schnalzte mit der Zunge [186.6].’‘Gleichgestimmt rufen dort die Schwarze Madonna von Wilna in ihrem Strahlenkranz und Calcuttas Muttergottheit, mit roter Zunge [260.7] die Schwarze Kali, zur Andacht.’
Zungenrot2. Anspielung auf das Pfingstwunder, Apostelgeschichte, Kapitel 2 Grass das Reden, in dem Sprecher unbekannten Sprachen, das unmittelbar vom Heiligen Geist gewirkt wird [Rie]
‘Der Prediger in Karau glaubte Zungen [208.15] reden zu hören.’
Zungenrot, das [1*]rote Färbung der Zunge [°]
‘[…] und dessen Wappen, trotz Zungenrot [74.15] und Helmblau, auf Schwarz und Gold beruhte […]’
Zungenschlag, der [1*][für eine bestimmte Haltung, Einstellung, Gesinnung o.Ä.] charakteristische Ausdrucksweise, Redeweise, Sprache [D3b]
‘Wenn sie, die bald Neunzigjährige, eines Tages zu Grabe getragen wird, wird mit ihr dieser übriggebliebene Zungenschlag [129.6] unter die Erde kommen;’
Zurückhaltung, die [2*]reserviertes Wesen, Verhalten, zurückhaltende Art; Reserve [° D2b; D zurückhaltend b]
‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen, bei aller der Wissenschaft auferlegten Zurückhaltung [102.11], den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’‘Dort und anderswo: keine Zurückhaltung [108.17] mehr.’
Zusammenarbeit, die [4*] o.Pl.gemeinsame Anstrengung zur Bewältigung bestimmter Aufgaben, Ziele [° D zusammenarbeiten]
‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit [29.8] in Sachen Orgel und Orgelprospekt war wiederum von zündender Qualität.’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute an einer Zusammenarbeit [109.4] mit einem polnischen Institut, im Sinne von Joint venture, interessiert.’‘[…] sein mittelständisches Unternehmen, spezialisiert auf Fußbodenheizung, bot Möglichkeiten fachkundiger Zusammenarbeit [191.28].’‘In Zusammenarbeit [233.29] mit polnischen Architekten, deren Pläne beigelegt seien, wolle man die Region behutsam erschließen […]’
Zusammenhang, der [2*] Pl. -hängezwischen Vorgängen, Sachverhalten o.Ä. bestehende innere Beziehung, Verbindung [D]
‘Wenn die Absichten des Paares auch keinen Zusammenhang [210.1] mit den Plänen des Rikscha-Produzenten zu erkennen gaben […]’‘Zusammenhänge [266.9] zwischen den Toten des Golfkrieges und dem frühen Verlust der Geschwister seien deutlich geworden.’
Zusatz, der [1*]etw., was einem Text als Ergänzung, Erweiterung od. Erläuterung seines Inhalts hinzugefügt wird [D3]
‘Die Friedhofsordnung wurde um den Zusatz [232.20] »raumkonzentrierte Zweitbestattungen« länger […]’
Zuschauer, der [5*] Pl. - jmd., der einem Vorgang, bes. einer Aufführung, Vorführung o.Ä. zusieht [D]
‘Und an Zuschauern [13.20] fehlte es nicht.’‘Inmitten heimischer Zuschauer [130.2] und Touristen, die alle dem Blick des Präsidenten standhalten mußten, blieb Erna Brakup draußen.’‘Tagte die Aufsicht, ließ sie sich bis zum Hoteleingang rollen, was Zuschauer [202.28] fand.’‘Auch am Friedhofseingang fanden sich, sobald die Brakup vorfuhr, Zuschauer [203.22].’‘Ihm, dem untätigen Zuschauer [252.5], der allenfalls liest oder mit Freund Wróbel flüstert, ist jede ausladende Geste untersagt;’
Zuschlag, der [1*] Üden Zuschlag bekommensich [gegen jmdn., etw.] durchsetzen; sich für etw., jmdn. entscheiden [°]
‘[…] doch habe nach heftigem Streit die Hauptstadt den Zuschlag [269.9] bekommen.’
Zuschnitt, der [1*]Raumaufteilung in einem Haus o.Ä. [°]
‘[…] eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung von studioartigem Zuschnitt [33.9] […]’
Zuschuß, der [3*] Pl. -schüsseBetrag, der jmdm. zur Verfügung gestellt wird, um ihm bei der Finanzierung einer Sache zu helfen; finanzielle Hilfe [D Zuschuss]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, über weitere Eigenleistungen und später fällige Zuschüsse [93.28] der Kranken- und Sterbekassen hinaus […]’‘Sogleich bat er um Zuschuß [232.28] für das Gewölbe im Mittelschiff seiner Kirche.’‘Bieroński bekam seinen Zuschuß [232.30].’
Zusicherung, die [2*] Pl. -en[offizielle] Zusage, Garantie von etw. Gewünschtem od. Gefordertem [D zusichern]
‘[…] auch Zusicherungen [112.12] von Begräbnisinstituten und Sterbekassen […]’‘[…] hatte sich die Piątkowska mit einer finanziellen Zusicherung [210.18] stark gemacht […]’
Zuspitzung, die [1*]Verschärfung; ernster, schlimmer, schwieriger werdende Lage, Situation [° D zuspitzen 2b]
‘Nicht zu vergessen die Zuspitzung [152.7] der ohnehin zugespitzten Lage in Georgien, Litauen, Jugoslawien.’
Zuspruch, der [1*]Zustimmung, Beifall [D3]
‘Bei ihren Landsleuten polnisch-litauischer Herkunft habe sie zwar viel kopfschüttelndes Erstaunen, aber auch Zuspruch [88.4] erfahren können:’
Zustand, der [11*] Pl. Zuständea) augenblickliches Beschaffen-, Geartetsein; Art u. Weise des Vorhandenseins von jmdm., einer Sache in einem bestimmten Augenblick; Verfassung, Beschaffenheit [Da]
‘[…] bei dachlosem Zustand [9.25] Bäume und Sträucher trieb […]’‘Durchaus vertraut sei ihm der Wunsch, die Gräber der nächsten Angehörigen in gutem Zustand [25.1] zu wissen.’‘Amoretten mit Amor im Spiel. Reschke beklagte deren Zustand [32.1]:’‘[…] nachdem er […] den Zustand [52.20] der Bürgersteige […] beklagt [hatte]’‘Die Arbeit der Vergolderin bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands [99.27], etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage, zu sichern.’‘In gepflegtem Zustand [225.15] alle Bodengrabplatten, die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel des Altarraums verlegt wurden.’‘Der auf linkem Knie kniende Engel muß in seinem geflickten Zustand [254.2] erbärmlich ausgesehen haben:’‘Reschkes letzte Eintragungen spiegeln seinen von Zeitsprüngen überdehnten Zustand [297.4]:’
b)augenblicklich bestehende Verhältnisse; Lage, Situation [Db]
‘Schlimmer Zustand [246.26] von Sowjetunion hat kaputtgemacht alles!’‘Vom bevorstehenden Papstbesuch war die Rede, von dessen Wirkung auf den Zustand [292.29] Polens sich Wróbel mehr versprach, als die Piątkowska dem Stellvertreter Gottes erlauben wollte.’‘Auch wenn ich vor den Zuständen [298.27] dort gewarnt habe, ist Neapel weiterhin Alexandras langgehegter Wunsch.’
Zutat, die [1*]etw. [als Ergänzung, zur Bereicherung] Hinzugefügtes, Beigegebenes [Db]
‘[…] die frühe schon beim Kauf der Steinpilze plazierte Einführung des gehäkelten Erbstücks […] ist meine Zutat [17.1], wie die vorweggenommene Baskenmütze.’
Zuwachs, der [3*] Pl. Fachspr. Zuwächsedurch Wachstum, ein Anwachsen erfolgende Zunahme, Vermehrung von Personen od. Sachen [D]
‘[…] dann allgemein über die Vitalisierung Europas durch asiatische Zuwächse [59.9] geäußert […]’‘[…] daß nach vollzogener Wiedervereinigung mit weiterem Zuwachs [94.19] zu rechnen sei […]’‘Andere Nachrichten hatten Vortritt, etwa der tägliche Zuwachs [157.13] an Mannschaft und Gerät in der Golfregion […]’
Zuwachsprinzip, das [1*]Einnahmen und Ausgaben als Zugänge und Abgänge aller Vermögenswerte - im Unterschied zu Veränderungen des Kassenbestands - im Verlaufe des Geschäftsbetriebs [WWW201]
‘[…] nachdem er aus Steuergründen […] einen Computer gekauft hat, sieht er sich zwanghaft dem kapitalistischen Zuwachsprinzip [93.8] unterworfen.’
Zwangsumsiedlung, die [1*]durch behördliche Anordnung, behördliche Maßnahmen erzwungene, vorgeschriebene Umsiedlung [° D zwangsweise a]
‘[…] indem er mit den Armeniern beginnt, keinen Flüchtlingstreck, keine Zwangsumsiedlung [281.19] ausläßt […]’
Zwangsverordnung, die [1*] Pl. -enAnordnung, Verfügung von amtlicher Seite, die mittels Drohungen o.Ä. durchgesetzt wird [° D verordnen 2, D zwingen 1a]
‘[…] und das freie Polen überließ sich nunmehr den Zwangsverordnungen [276.14] der Kirche.’
Zweck, der [2*] Pl. -etw., was jmd. mit einer Handlung beabsichtigt, zu bewirken, zu erreichen sucht; [Beweggrund u.] Ziel einer Handlung [D1]
‘[…] indem ich ein Seminar über Gebrauchsgegenstände zum Zwecke [100.16] des Einkaufs und Verkaufs veranstalte.’‘Dann bat Alexandra darum, […] das gesondert geführte Konto ›Versöhnungsfriedhof Wilno‹ sozialen Zwecken [247.2] zu verpflichten:’
Zweifel, der [4*] Pl. -Bedenken, schwankende Ungewissheit, ob jmdm., jmds. Äußerung zu glauben ist, ob ein Vorgehen, eine Handlung richtig u. gut ist, ob etw. gelingen kann o.Ä. [D]
‘[…] lobt die »trotz grundsätzlicher Zweifel [142.5]« unbeirrbare Loyalität der Denkwitz […]’‘Wenn ich Reschke glaube, wie ich muß, genoß die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft ein vergleichbares Ansehen, das jedoch aus leidvoller Erfahrung immer wieder in Zweifel [206.18] geriet;’‘Danach Zweifel [275.15], Zaudern, Mitmachen, Scham, Schweigen, Sichtotstellen.’‘[…] kommen mir Zweifel [282.12], ob unsere Idee gut und richtig gewesen ist;’
Selbstzweifel; ZweifelsfallZweifelsfall, der [1*]unklarer, Zweifel erweckender Fall (1a); [D]
‘[…] doch beschlossen war, im Zweifelsfall [116.28] immer der Polnisch-Deutsch-Litauischen Friedhofsgesellschaft Vortritt zu lassen.’
Zweigstelle, die [2*](bes. im Versicherungs- u. Bankengewerbe) Zweigniederlassung, Filiale, die in einem anderen Stadtteil od. an einem anderen Ort unterhalten wird [° D Filiale 2]
‘Die Piątkowska legte Schreiben der Wojewodschaft, der Polnischen Nationalbank, Zweigstelle [112.17] Gdańsk, zweier Abgeordneter des Sejm und der Bistumsverwaltung vor.’‘Leicht rechnen hatte der Vizedirektor der polnischen Nationalbank, Zweigstelle [209.17] Gdańsk.’
Zweitbestattung, die [7*] Pl. -nim Rahmen einer Umbettung stattfindende erneute Bestattung [°]
‘Es hieß, bei Zweitbestattungen [194.10] müsse die Grundgebühr kräftig erhöht werden.’‘Er könne sich durchaus Sammelgräber vorstellen und schlage Grabstätten für jeweils fünfzig Zweitbestattungen [196.19] vor […]’‘[…] zumal sich die Menge nach den Zweitbestattungen [215.12] rasch verlief und zu touristisch üblichen Gewohnheiten fand.’‘Die Friedhofsordnung wurde um den Zusatz »raumkonzentrierte Zweitbestattungen [232.21]« länger […]’‘[…] wo die Großeltern und Urgroßeltern durch Erst- oder Zweitbestattung [233.15] letzte Ruhe gefunden hatten.’‘Die Anzahl vorausbezahlter Anträge stehe in ungünstigem Verhältnis zur relativ geringen Zahl vollzogener Zweitbestattungen [250.11].’‘[…] zumal […] die »Aktion Umbettung« durch Zweitbestattung [269.22] und das Projekt »Bungagolf« überall Nachahmung fanden.’
Zweitstudium, das [1*]zweites Studium (1); nach einem bereits abgeschlossenen Studium [D]
‘Neben Kunstgeschichte war ihr in Poznań als Zweitstudium [39.25] Germanistik möglich.’
Zwiebel, die [1*] Pl. -n(als Gewürz u. Gemüse verwendete) Zwiebel mit meist hellbrauner, dünner Schale u. aromatisch riechendem, scharf schmeckendem Inneren [D1c]
‘[…] grobe Knoblauchwurst, mit Zwiebeln [143.2] und Schnittlauch vermengten Quark […]’
Zwillinge, die [1*] Pl. Astrol.Tierkreiszeichen für die Zeit vom 21.5. bis 21.6. [D2a] Unkenrufe plastische Darstellung der Zwillinge im Tierkreiszeichen [°]
‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen [157.3] und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
Zwischenfrage, die [1*] Pl. -nFrage (1);, mit dem jmd. die Rede, den Vortrag o.Ä. eines anderen unterbricht od. stört [° D Zwischenbemerkung]
‘Wróbels Langatmigkeit verkürzte er durch Zwischenfragen [198.14].’
Zwischenhändler, der [1*] Pl. - Händler, der der Halbfabrikate kauft u. verkauft, Transithandel betreibt [° D; D Zwischenhandel]
‘[…] daß die Autodiebe, deren Hehler als Zwischenhändler [284.8] den polnischen Markt landesweit bedienten […]’
Zwischenruf, der [1*]Ruf (2);, mit dem jmd. die Rede, den Vortrag o.Ä. eines anderen unterbricht od. stört [° D Zwischenbemerkung]
‘[…] wie er Hochwürden Bierońskis Zwischenruf [177.19] entnehme […]’
Zwischenstimmung, die [1*] Pl. -en[unterschwellige] zeitweilige, variierende Stimmung (1a); [°]
‘Keine seiner Zwischenstimmungen [51.4] ließ er aus.’
Zyniker, der [1*]zynischer Mensch; bissiger, die Wertgefühle anderer herabsetzender Spötter [D]
‘Ein Zyniker [184.20], der früher mal extrem links stand, jetzt aber nur noch Witze reißt […]’
Zypresse, die [1*] Pl. -n(zu den Nadelgehölzen gehörender in warmen Regionen bes. des Mittelmeerraumes wachsender) Baum mit kleinen, schuppenförmigen Blättern, kleinen kugeligen Zapfen u. meist nach oben strebenden, eine dichte Pyramide bildenden Ästen [D]
‘Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf, davor, ummauert im freien Feld und von Zypressen [299.12] bestanden, der Friedhof.’

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. Z. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-8160-2