Einführung in die Wörterbuchgestaltung

Um einen raschen Einstieg ins Wörterbuch zu ermöglichen, werden im Folgenden die einzelnen Bestandteile des Wörterbucheintrags ausführlich erläutert und mit Hinweisen zur Benutzung versehen. Die mit den einzelnen Bausteinen verknüpften Problemfelder sind im gedruckten Teil der Arbeit dargestellt, entsprechende Anmerkungen verweisen auf die jeweilige Stelle. Da der Arbeit in wesentlichen Zügen das Universalwörterbuch von Duden in struktureller wie inhaltlicher Seite zugrunde liegt, erscheint es sinnvoll, auch die Gebrauchsanweisung in ähnlicher Hinsicht zu gestalten. Folgender Abschnitt ist deswegen an den entsprechenden Hinweisen im Universalwörterbuch angelehnt.1vgl. D-UW, S.9-27

Lemma

Die Stichwörter sind alphabetisch geordnet, wobei ein jedes einen neuen Eintrag im Wörterbuch eröffnet. Der Buchstabe ‹ß› wird ‹ss› aufgelöst, Umlaute sind wie folgt sortiert: ‹ä› → ‹a›, ‹ö› → ‹o›, ‹ü› → ‹u›

Die mit diakritischen Zeichen versehenen Schriftzeichen des polnischen Alphabets werden wie die ihnen zugrunde liegenden Buchstaben behandelt.

→ zum Lemma vergleiche auch Abschnitt Lemma.

Variante des Lemmas

Varianten des Lemmas stehen direkt hinter diesem, durch ein Semikolon getrennt. Die Belege zu beiden Formen sind gemeinsam erfasst und nach dem Vorkommen im Text sortiert.

Epitaph, das [4*]Pl. -eEpitaphium, das [1*]Pl. Epitaphien bildungsspr.Gedenktafel mit Inschrift für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand od. einem Pfeiler [D1b]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe [17.5], Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema seiner vor Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit, »Grabplatten und Epitaphien [24.2] in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen […]’‘Wenn er von den achtunddreißig bei Curicke aufgeführten Epitaphen [28.8] in Sankt Marien erzählte […]’‘[…] gab sie Bericht von ihrer vergoldenden Arbeit an einem lange verschollenen Epitaph [28.10] aus dem Jahr 1588.’‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe [74.10] konzentriert war […]’

Dies gilt auch, wenn die Variante im Alphabet nicht direkt folgt, wie bei ‘Kirchengemeinde’ und ‘Kirchgemeinde’.

Kirchenbank, die

Kirchenbanner, das

Kirchengemeinde, die; Kirchgemeinde, die

Kirchenportal, das

Kirchenschiff, das

In diesen Fällen ist an der Stelle, an der die Variante dem Alphabet nach stehen müsste, ein Verweislemma angesetzt.

Kirchgemeinde, dieKirchengemeinde, die

Damit soll sichergestellt werden, dass ein Benutzer, der die Variante nachschlägt zum Eintrag der Hauptform geleitet wird.

Homonyme

Homonyme, das heißt Wörter, die in ihrem Schriftbild identisch sind, deren Bedeutungen aber nicht als Varianten eines Wortes aufgefasst werden können, sind als getrennte Einträge aufgeführt. Sie sind mit Indices, das heißt hochgestellten Ziffern, gekennzeichnet:

1See, der (= Gewässer)

2See, die (= Meer)

→ [[undefined homonymie]] behandelt die Problematik der Abgrenzung von Homonymie und Polysemie.

Artikel

Hinter dem Stichwort, mit Komma abgetrennt, ist der dem jeweiligen Genus entsprechende Artikel recte vermerkt.

Dauerregen, der

Dillsoße, die

Dampfschiff, das

In seltenen Fällen können zwei Artikel alternativ stehen:

Barock, das/der

Ocker, der/das

Bei Wörtern mit natürlichem Genus hängt die Wahl selbstverständlich vom jeweiligen Referenten ab:

Halbwüchsige, der/die

Verwandte, der/die

Frequenz

Es folgt in eckigen Klammern die Häufigkeitsangabe, die festhält, wie oft ein Stichwort in der Erzählung belegt ist. Dabei wird nur das absolute Vorkommen gezählt, nicht, wie sich die Belege auf unterschiedliche Bedeutungen verteilen.

Rock, der [4*]1.Kleidungsstück für Frauen u. Mädchen, das von der Taille an abwärts (in unterschiedlicher Länge) den Körper bedeckt [D1a]
‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er dem Ansturm des mit Rock [71.28] und Kostümjacke bekleideten Körpers standgehalten […]’‘Mit hochgekrempelten Hosen nur, mit geschürztem Rock [144.31] haben sie sich ins seichte Uferwasser gestellt.’‘Sie raucht linker Hand, während sie rechts den Rock [145.3] rafft.’
2.landsch. Jacke, Jackett (als Teil des Anzugs) [D2]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock [46.1] stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß vor […]’

Grammatische Angaben

Weitere grammatische Angaben werden anschließend recte notiert. Sie stehen stets in der Lemmazeile, wenn sie für den gesamten Eintrag gelten. Treffen sie lediglich auf einen Teil des Stichworts zu, stehen sie vor der Bedeutung, auf die sie sich beziehen. Grundsätzlich werden die Endungen des Genitivs Singular und des Nominativs Plural angegeben, unter der Voraussetzung, dass diese Formen in den Unkenrufen vorkommen.

Rasierwasser, dasGen. -s
Akzent, der1. o.Pl.
2. Pl. -e
Zaun, derGen. -s; Pl. Zäune
Aufsichtsrat, derGen. -(e)s; Pl. -räte

Unterscheiden sich Singular und Plural durch mehr als die charakteristische Endung voneinander, beispielsweise zusätzlich durch einen Umlaut, wird die komplette Pluralform angegeben, beziehungsweise bei Komposita deren zweite Komponente. Bei den Formen des Genitivs kann vor der Endung ‹-s› in vielen Fällen zusätzlich ein ‹e› stehen. Dieses ist fakultativ, in den Unkenrufen in der Regel allerdings realisiert. Gekennzeichnet wird diese Variante durch runde Klammern. Bei Personenbezeichnungen kann sich das Maskulinum sowohl auf Männer als auch Frauen beziehen. Besonders häufig tritt das so genannte generative Maskulinum bei Pluralformen auf. Um die Referenz auf beide Geschlechter zu verdeutlichen, steht in derartigen Fällen der Vermerk (m+f).

Ehegefährte, der Gen. (m+f) -n

Kirchgänger, der Pl. (m+f) -

→ Die Zusammenstellung [[undefined gramm_sonder]] im Anhang bietet eine exemplarische Übersicht über die verschiedenen grammatischen Angaben. In den Unkenrufen auftretende Sonderfälle werden unter Gliederungspunkt [[undefined grammatik]] diskutiert.

Konversion

Liegt dem lemmatisierten Substantiv ein Verb oder Adjektiv als Basis zugrunde, aus dem es mittels Konversion beim Wortbildungsprozess unmittelbar hervorgegangen ist, so wird auf dieses Grundwort verwiesen, indem es mit einem Pfeil versehen ist:

Telefonieren, das [1*] → telefonieren

Tizianrot, das [1*] → tizianrot

Die Definition bezieht sich auf das Basiswort, also den verbalen beziehungsweise nominalen Kern des Lemmas, wie die ausführliche Definitionsangabe verdeutlicht. Diese Vorgehensweise wird lediglich in Fällen angewendet, bei denen die Transposition eine Überführung des Begriffs von einer Wortklasse in die andere bewirkt. Abgesehen von eventuell wortklassenbedingten Bedeutungsmerkmalen treten bei diesem Prozess keine neuen semantischen Komponenten hinzu.

→ Für eine vollständige Aufstellung aller Konversionen siehe Punkt [[undefined liste_konversion]] im Anhang.

Diasystematische Angaben

Hebt sich ein Wort vom übrigen Wortschatz ab, indem es mit einem stilistischen Merkmal behaftet, nur in einem Teil des Sprachraums verbreitet, einer bestimmten Zeitperiode zugehörig oder als Fachausdruck anzusehen ist, dann weisen gesperrt gedruckte Markierungen auf die spezielle Verwendungsweise hin. In Übereinstimmung mit dem Universalwörterbuch werden folgende Zuordnungen unterschieden:

regionale Zuordnung
DDRnorddeutschsüddeutsch
landschaftlichnordostdeutschwestpreußisch
mitteldeutsch
zeitliche Zuordnung
veraltethistorischfrüher
veraltendnationalsozialistisch
stilistische Angaben
abwertendgehobenPapierdeutsch
biblischironischtechnisch
bildungssprachlichJargonumgangssprachlich
christlichkatholischverhüllend
derbkommunistischvolkstümlich
dichterischsaloppWissenschaft
emotionalscherzhaft
familiärspöttisch
Zuordnung zu Bereichen und Fachsprachen
AmtsspracheGeometrieÖkologie
AnatomieGerichtPharmazie
ArchitekturHeraldikPhilosophie
AstrologieHochschulwesenPhysik
AstronomieJägersprachePolitik
BankwesenKaufmannssprachePsychologie
BauwesenKraftfahrzeugtechnikRechtssprache
BergbauKraftfahrzeugwesenReligion
bildende KunstKinoSchülersprache
BiologieKircheSeewesen
BörsenwesenKochkunstSoziologie
BotanikKunstSport /Turnen
BuchwesenKunstwissenschaftSprachwissenschaft
DruckwesenMalereiStatistik
EDVMarxismus-LeninismusSteuerwesen
EthikMathematikTechnik
FilmMedizinTheater
FischereiwesenMeteorologieTiefbau
FlugwesenMilitärVerwaltung
FotographieMineralogieWirtschaft
GeldwesenMusikZeitungswesen
GeographieMythologieZoologie
Geologie

Unter dem regional gefärbten Wortschatz findet sich im Roman eine Reihe von Ausdrücken, die keinem speziellen Gebiet zugeordnet werden können. Sie erhalten die Markierung landschaftlich. Komposita sind generell als ganzes markiert, wenn zumindest eine ihrer Komponenten eingeschränkt Verwendung findet.

→ mit den diasystematischen Angaben befasst sich Punkt [[undefined diasystematisch]]. Eine Übersicht über den markierten Wortschatz der Erzählung befindet sich im Anhang unter [[undefined diasystematisch_liste]]

Autorenwortschatz

Mit dem Vermerk ‘Unkenrufe’ sind besondere oder eingeschränkte Verwendungen gekennzeichnet, die sich nur aus dem Kontext des Werks erschließen und normalerweise keinen Eingang in ein allgemeinsprachliches Wörterbuch finden. Desgleichen sind Wörter markiert, die zwar im Universalwörterbuch aufgeführt sind, allerdings nicht mit der Bedeutung, die sie in der Erzählung tragen.

Bundespräsident, der [1*]Staatsoberhaupt in der Bundesrepublik Deutschland […] [D1] Unkenrufe Richard von Weizsäcker [Register] [°]Kiste, die [4*] Pl. -n2. Unkenrufe kastenförmiger Anhänger [einer Rikscha] [°]

Autorenspezifische Wortschöpfungen, die typisch für den Idiolekt des Schriftstellers sind, in der Sprachgemeinschaft jedoch als unikal gelten müssen, werden durch den Zusatz ‘Grass’ markiert.

Beerdigungswilligkeit, die [2*] GrassBereitschaft von Personen, sich nach dem Tod auf dem Versöhnungsfriedhof beisetzen zu lassen [°]

→ mehr hierzu unter Abschnitt [[undefined autorwortschatz]] und im Anhang [[undefined autorwortschatz_liste]].

Modifikationen

Modifikationen, das heißt Feminina und Verkleinerungen, sind ebenfalls als eigene Ansätze berücksichtigt. Sie sind durch den entsprechenden Vermerk in Schrägstrichen gekennzeichnet:

Raucherin, die /w. Form/

Restauratorin, die /w. Form zu ↑Restaurator/

Kännchen, das /Vkl./

Knöchlein, das /Vkl. zu ↑Knochen (a)/

Ist nur die modifizierte Form belegt, steht der Hinweis /w. Form/ für Motionen beziehungsweise /Vkl./ für Diminutiva. Es folgt eine Definition des Stichworts. In Fällen, in denen dagegen sowohl markierte wie auch unmarkierte Form vorkommen, wird bei ersterer neben der Angabe in Schrägstrichen auf das Lemma der neutralen Form verwiesen.

→ alle Modifikationen sind im Anhang unter [[undefined modifikationen_liste]] zusammengestellt.

Kurzwörter und Abkürzungen

Auch Kurzwörter und Abkürzungen sind in separaten Einträgen erfasst, obgleich sie im Sinne der Wortbildung nicht als neue Wörter sondern vielmehr als Variante ihrer zugrunde liegenden Vollform betrachtet werden. Diese ist jeweils in Schrägstrichen angegeben:

Dose, die /kurz für Konservendose/

Foto, das /kurz für ↑Fotografie/

Juso, der /kurz für Jungsozialist/

PC, der /kurz für ↑Personalcomputer/

Es gilt gleichermaßen das Prinzip, dass soweit vorhanden, auf die unmarkierte Form verwiesen wird, andernfalls eine eigene Definition für die Kurzform angegeben ist.

→ eine genaue Aufschlüsselung nach Kürzungsmechanismen findet sich im An- hang unter Punkt [[undefined wortvarianten_liste]].

Verweis auf Simplizia

Lässt sich die Bedeutung eines Kompositums aus der Summe der Einzelbedeutungen seiner Kompositionsglieder erschließen, dann erfolgt statt einer Definition ein Verweis auf die Simplexformen. Dies gilt allerdings nur dann, wenn diese Simplizia jeweils als eigene Stichwörter erfasst sind. Die Notation erfolgt mittels eines nach oben zeigenden Pfeils, der vor dem Wort steht, auf das verwiesen wird sowie einem Link auf die emtsprechende Stelle.

Bettgestell, das [1*] Gen. -sBett; Gestell (3)

Am Ende des entsprechenden Simplexeintrags, oder wie im Fall von ‘Gestell’, das mehrere Bedeutungen hat, nach dem Eintrag der Bedeutung 3, wird ein Rückverweis vermerkt:

Gestell, das [1*]3. Unterbau, fester Rahmen [D2] Bettgestell

Nummerierung der Einzelbedeutungen

Hat ein Stichwort mehr als nur eine Bedeutung, sind die einzelnen Definitionen durch fett gedruckte arabische Ziffern, oder wenn sie semantisch nur geringfügig nuancieren, durch Kleinbuchstaben differenziert.

Glas, das

1. (Material)

2. a) (Produkt ‘Trinkgefäß’)

b) (Produkt ‘Behälter,Ziergefäß’)

Ist eine weitere Abstufung innerhalb einer Bedeutungsangabe notwendig, so erfolgt diese wiederum mittels arabischer Ziffern, die allerdings normal gedruckt erscheinen.

Abschied, der [6*]1. Trennung von jmdm., etw [D1] *Abschied nehmen 1. geh. sich vor einer längeren Trennung verabschieden [D1*1] 2. einem Toten den letzten Gruß entbieten [D1*2] 2. veraltet. Entlassung (bes. von Offizieren, Beamten) [D2]

→ Punkt [[undefined anordnung_definitionen]] gibt Aufschluss über die Anordnung der Bedeutungsangaben sowie die Form der Hierarchisierung.

Bedeutungsangabe

Die jeweiligen Bedeutungsangaben stehen in einer neuen Zeile unter dem Lemma. Sie sind kursiv gedruckt und beinhalten Definitionen und/oder Synonyme, in seltenen Fällen auch Antonyme, um das Stichwort semantisch zu fassen.

Fahrt, die [8*] Pl. -en1. a)o.Pl.das Zurücklegen einer bestimmte Strecke [° D fahren 2c] b)[bestimmte] Fortbewegung mit einem Fahrzeug o.Ä. [° D fahren 2a] c)*in Fahrt kommen ugs. […] in Schwung geraten [D1b*1] 2. Reise [D2a]

Dabei gilt, dass konkrete Bedeutungen stets vor den übertragenen stehen. Letztere werden mit einem Ü angekündigt und soweit zum Verständnis nötig eigens definiert.

Beute, die [2*]etw., das durch Kampf, Raub, Plünderung o.Ä. in den Besitz von jmd. gelangt ist und errungen oder mitgenommen wurde [° D erbeuten] Ü etw., das sich jmd. [raffgierig] genommen hat [°]

→ Gliederungspunkt [[undefined definitionen]] beschäftigt sich ausführlich mit Art und Gewichtung der Bedeutungsangaben.

Erklärung

An die Stelle von Bedeutungsangaben können auch Erklärungen und knappe Sachinformationen treten. Sie sind recte gedruckt.

Amen, das [1*]bekräftigende liturgische Abschlussformel nach Gebet, Segen o.Ä. [D]Freund, der [18*] Pl. (m+f) -e3.vertrauliche Anrede [D4]

Verweis

Ein Verweis wird in Form eines Links mit nach oben weisenden Pfeils eingefügt, wenn ein Teil des Stichworts in der Bedeutungsangabe vorkommt. Der Link führt zu dem Eintrag, in dem das Wort semantisch eindeutig bestimmt ist. Die Ziffer in runden Klammern nach dem Wort steht für eine Teilbedeutung.

Befragen, das [1*]Fragen (1) (an jmdn.) richten, (jmdm.) Fragen stellen [D1a]

Erfolgt ein Verweis innerhalb eines Eintrags, steht lediglich der Bedeutungspunkt in runden Klammern hinter dem Wort, auf das verwiesen wird.

Post, die [3*]1.öffentliche Dienstleistungseinrichtung zur Beförderung von Briefen, Paketen, Geldsendungen u.a. [D ¹Post 1] 2. o. Pl.etw., was von der Post (1) zugestellt worden ist od. von der Post befördert werden soll [D3]

Die Verweise beziehen sich auf Einträge innerhalb des A-Z-Teils des Wörterbuchs. Deuten sie darüber hinaus, zum Beispiel auf einen Eintrag im Register, wird dies in eckigen Klammern vermerkt.

2 Bank, die [1*]Unternehmen, das Geld- u. Kreditgeschäfte betreibt u. den Zahlungsverkehr vermittelt [D1a] Bankverbindung; Deutsche Bank AG [Register]; Nationalbank Unkenrufe die Polnische Nationalbank [Register] [°]

Quellenangabe

Jede Definition ist am Ende mit einer Quellenangabe in eckigen Klammern versehen. Die Bedeutungsangaben stammen überwiegend aus dem einbändigen Universalwörterbuch: Duden – Deutsches Universalwörterbuch, 5. Aufl. Mannheim 2003 [CD-ROM]

Die Angabe [D] steht nur, wenn es im Universalwörterbuch unter dem gleichen Stichwort nur eine Definition gibt. Zusätzliche Informationen, wie Zahlen, Ziffern oder Ähnliches in der eckigen Klammer, verweisen auf die jeweilige Stelle, an der die Definition im Duden aufzufinden ist.

[D2a]: Duden, Definition 2a (identisches Stichwort)

[D 1Dame 1a]: Duden, Stichwort 1Dame, Definition 1a

[D1*]: Duden, unter Definition 1 aufgeführte idiomatische Wendung *

[D1*2]: Duden, zweite Bedeutung der unter Definition 1 aufgeführten idiomatischen Wendung

Da die Definitionen des Universalwörterbuchs sehr allgemein gehalten sind, treffen sie bisweilen nicht genau die Bedeutung eines Wortes aus der Erzählung. An den gegebenen Stellen sind deswegen mit Auslassungszeichen [...] gekennzeichnete Kürzungen vorgenommen. Kann eine Definition nicht an den Kontext angepasst werden, oder findet sich kein Eintrag, werden eigene semantische Ansätze eingefügt. Sie sind mit dem Zeichen [°] markiert. Sehr häufig sind zudem Informationen verschiedener Quellen kombiniert um eine exakte Bedeutungsbeschreibung zu ermöglichen.

Braunkohleabbau, der [1*] Bergbauim Bergbau gewonnener braun glänzender fester Brennstoff, der aus untergegangenen Wäldern entstanden ist [° D Braunkohle; D Kohle 1a]

= eigene Bedeutungsbeschreibung + Duden, Stichwort Braunkohle + Duden, Stichwort Kohle Definition 1a

Tieflandunke, die [5*] Pl. -nanderer Name der Rotbauchunke, bezieht sich auf Verbreitung der Unkenart im Tiefland, unter 200m über dem Meeresspiegel gelegenem Gebiet [° WWW176; D Tiefland]

= eigene Bedeutungsbeschreibung + Informationen aus dem Internet + Duden, Stichwort Tiefland

→ Eine vollständige Liste aller Abkürzungen der verwendeten Quellen findet sich im Quellenverzeichnis [FIXME].

Kollokationen, Phraseologismen und Funktionsverbgefüge

Wortverbindungen stehen nach den Bedeutungen, zu denen sie semantisch gehören. Sie sind jeweils in einer eigenen Zeile aufgeführt und recte gedruckt. Kollokationen sind nicht besonders gekennzeichnet, idiomatische Wendungen dagegen zusätzlich mit einem Stern * versehen.

Anfang, der [20*]b)Pl. selten Entstehung, Ursprung, Beginn [Da] von […] Anfang an von Anbeginn an [Da] c) Ausgangspunkt, Start, Beginn [Db] *seinen Anfang nehmen geh. anfangen, beginnen [Db*]

Lassen sich Phraseologismen nicht einer Bedeutungsvariante zuordnen, eröffnen sie eine neue Bedeutungszeile:

Schnitt, der [2*]1.Trennung; Zäsur [°] 2.*seinen Schnitt machen ugs. bei einem Geschäft einen bestimmten Gewinn machen [D3a*]

Obwohl Phraseologismen mehr noch als Kollokationen relativ feste Wortverbindungen sind, gibt es gewisse Variationsmöglichkeiten. Soweit die von Grass verwendeten Wendungen nicht mit den im Universalwörterbuch angegebenen Möglichkeiten übereinstimmen, wurde versucht die Angaben behutsam anzupassen:

Universalwörterbuch: *das ist [nicht] mein Bier

Autorenlexikon: *das ist [euer] Bier

Funktionsverbgefüge erhalten die Markierung FVG. Ansonsten werden sie wie Kollokationen behandelt.

Debatte, die [8*]lebhafte Diskussion, Auseinandersetzung, Streitgespräch [Da]FVGzur Debatte stehen als Frage anstehen, Thema sein [D Diskussion 2*]

Redensarten und Sprichwörter

Redensarten und Sprichwörter sind jeweils recte gedruckt und mit dem vorausgehenden, fett gedruckten Hinweis R für Redensart beziehungsweise Spr für Sprichwort markiert.

→ die damit verbundenen Probleme werden im Abschnitt [[undefined phraseologismen]] und [[undefined kollokationen]] dargestellt, eine Liste aller Phraseologismen und Kollokationen befindet sich im Anhang unter [[undefined liste_phraseologismen]] beziehungsweise [[undefined liste_kollokationen]].

Belege

Die Textbeispiele sind nach der jeweiligen Bedeutungsangabe angeführt. Der Form des entsprechenden Stichworts folgt unmittelbar die Stellenangabe im Text in eckigen Klammern. Es steht in der Regel je ein Beleg pro Satz, es sei denn, die Belege folgen so dicht aufeinander, dass eine Trennung wenig sinnvoll scheint. Die Belege sind nach der Abfolge in der Erzählung sortiert.

‘Überhaupt Altäre [27.31]. Hab' ich drei Dutzend schon fertig.’‘Er lockte sie treppab in Gruftgewölbe, sie führte ihn in Sankt Nikolai von Altar [28.19] zu Altar [28.19].’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk eines Altars [254.23] gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’‘[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens nachgegangen sei und dennoch zwei Dutzend Altären [256.25] zu neuem Glanz verholfen habe […]’‘Kürzlich ist in Sankt Trinitatis ein neuer Altar [260.5] eingesegnet worden.’

→ vergleiche hierzu auch Gliederungspunkt [[undefined beleg]]

Dialekt- und Fremdwörter

Dialekt- und Fremdwörter sind aus dem Lexikonhauptteil herausgenommen und in separaten Verzeichnissen erfasst. Die in den Unkenrufen eingestreuten Fremdwörter stammen aus dem Englischen, Hindi, Japanischen und Polnischen. Dialekt ist in Form des Wortschatzes der Erna Brakup, einer Figur der Erzählung, vertreten. Der Idiolekt dieser Figur setzt sich aus mehreren Sprachschichten zusammen, vornehmlich dem Danziger Missingsch, dem früheren Dialekt der Stadt Danzig.

→ Punkt [[undefined dialekt]] setzt sich mit den dialektalen Einsprengseln der Unkenrufe auseinander.

Namen

Namen erscheinen ebenfalls in einem eigenen Register. Aufgeführt sind geographische Bezeichnungen von Kontinenten, Gewässern und Bergen. Zudem werden Namen von Ländern, Landschaften und Regionen, Städten und Ortschaften sowie Straßen und Plätzen unterschieden. Ein Personenregister nimmt Persönlichkeiten auf, die leben oder gelebt haben, ein Sachregister vermerkt reale Dinge und historische Sachverhalte. Zudem sind fiktive Namen verzeichnet. Auf Textbelege wird im Register verzichtet, da es wenig sinnvoll erscheint, beispielsweise die 373 Stellen aufzuführen, in denen der Nachname ‘Reschke’ vorkommt. Die Häufigkeit mit der ein Name in den Unkenrufen erwähnt wird, ist jedoch erfasst. Der Eintrag zur Romanfigur Alexander Reschke liest sich folgendermaßen:

Alexander [57*] Reschke [373*] Gen- -sRomanfigur [°]

Der Benutzer kann daraus ersehen, dass der Vorname Alexander 57-mal in Bezug auf den Protagonisten belegt ist. Insgesamt ergibt die Suche nach dem männlichen Vornamen 58 Treffer, da ebenfalls ein ‘Alexander Deutschland’ vorkommt. Der Nachname der Figur findet sich, wie bereits erwähnt, 373-mal. Die übrigen Angaben entsprechen den allgemeinen Regeln für Wörterbucheinträge. So verweist die grammatische Angabe auf den flektierten Gebrauch des Namens, in diesem Fall den Genitiv. Eine kurze Erklärung dient der Information, die Quellenangabe schließt den Eintrag ab.

Bei den Städtenamen finden sich neben den deutschen Bezeichnungen auch polnische, zudem italienische, englische und litauische Namen im Text der Erzählung. Um sie von den deutschen Lemmata abzuheben, sind sie kursiv gesetzt und verweisen, soweit belegt, auf die deutsche Entsprechung, unter der sie lexikografisch erfasst sind.

FirenzeFlorenzFlorenz [1*]Firenze (ital.) [1*] italienische Stadt [D]

Fehlt dagegen das Pendant im Text, erfolgt der Eintrag unter dem fremdsprachigen Städtenamen mit einem Hinweis auf die Sprache, aus der der Name stammt. Um die Stadt zudem leichter zuordnen zu können, wird die deutsche Bezeichnung in runden Klammern hinzugefügt.

Kraków (poln.) [1*](dt. Krakau) drittgrößte Stadt Polens, an der Weichsel gelegen [Bae]

Namen, die in der Erzählung nur implizit vorkommen, wie ‘Richard von Weizsäcker’, auf den in seiner Funktion als Bundespräsident angespielt wird, sind des besseren Verständnisses wegen im Register vermerkt. Um sie jedoch von den tatsächlichen Belegen zu trennen, erhalten sie eine vorangestellte Raute [FIXME] als Unterscheidungsmerkmal. Derartig markierter Wortschatz geht nicht mit in die Zählung der Stichwörter ein. Betroffen sind vor allem Namen von Personen und Firmen:

Weizsäcker, Richard Freiherr von(*1920) deutscher Jurist und Politiker 1984-94 Bundespräsident [Bro]Bundespräsident; StaatsmannQuelle1927 gegründeter deutscher Groß- und Versandhandel [WWW133]Quelle-Katalog

Ähnlich werden als Appellativa verwendete Markennamen behandelt, die im A-Z- Teil der Arbeit aufgeführt sind. Da sich der Name einer Definition entzieht, erfolgt ein Verweis zum Register, wo eine knappe Information zum entsprechenden Namen vorgehalten wird.

Montblanc, der [1*]Füllfederhalter der Marke Montblanc [Register] [°]
‘[…] ein schwarzer Montblanc [82.17], dick wie eine Brasil, mit Goldfeder, den er, für mich zum Gebrauch, durch Ansaugen mit blauvioletter Tinte geladen hat.’
Montblanc1908 gegründete Firma für Schreibgeräte [WWW096]MontblancPelikanblock, der [1*]Block (1) zum Malen, Zeichnen der Firma Pelikan [Register] [°]
‘[…] mein Mitschüler, dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock [125.20] erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren […]’
Pelikan1838 von Carl Hornemann in Hannover gegründetes Unternehmen, das Farben, Tinten und Schreibwaren herstellt [WWW115]Pelikanblock

→ Punkt Namen setzt sich mit der Problematik der Eigennamen auseinander.


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Vorspann. Editorische Hinweise. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-8146-0