U

Überbleibsel, das [1*] ugs.[Über]rest; Relikt [D]
‘Und weitere Überbleibsel [175.2], die unser Freund für uns aufgespart hatte: etwa jene in eine freistehende Ziegelmauer eingelassene Travertinplatte […]’
Überdüngung, die [1*] ÖkologieBelastung mit zu vielen Nährstoffen [D2]
‘[…] die allgemein fragwürdige, durch Abwässer, Giftstoffe und Überdüngung [281.28] geminderte Qualität der Erde […]’
Übereifer, der [1*]allzu großer falscher Eifer [D]
‘Fast fürchte ich, daß Jerzy in seinem Übereifer [212.21] den Umbettungen Raum schaffen wird;’
Übereinkunft, die [2*]Einigung, Abmachung hinsichtlich bestimmter Punkte, Bedingungen [D Übereinkommen]
‘Welch leise Übereinkunft [9.2]!’‘[…] in Warschau hatte man damals die erste deutsch-polnische Übereinkunft [193.27] zu Papier gebracht.’
Übereinstimmung, die [1*]gleiche Meinung, Ansicht [° D übereinstimmen 1]
‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński warnten in deutsch-polnischer Übereinstimmung [231.29] vor den Gefahren des Zentralismus.’
Überfall, der [1*]plötzlicher, unvermuteter Angriff, bei dem jmd., etw. plötzlich attackiert wird [° D; D überfallen 1]
‘Weit weg, doch mit Hilfe des Fernsehens nah herangebracht, löste der Überfall [152.5] des Irak auf das Ölscheichtum Kuwait eine Krise aus, die bald Golfkrise genannt wurde.’
Überfluß, der [1*]übergroße, über den eigentlichen Bedarf hinausgehende Menge [D Überfluss]
‘[…] jammert er über westlichen Überfluß [92.26] […]’
Überführen, das [1*] → überführen(mithilfe eines Transportmittels) von einem Ort an einen anderen bringen [D ¹überführen 1]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute […] und zu erwartende Schwierigkeiten beim Überführen [40.26] der Särge und Urnen […]’
Überführung, die [5*] Pl. -endas Transportieren von einem Ort an einen anderen [D1a]
‘Gleichfalls - wenn es denn eines Tages soweit sein wird - an Überführungen [109.7] von Gdańsk nach Wilna...’‘Die Überführung [133.8] der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden […]’‘Später kam es zu Überführungen [141.13] aus Übersee.’‘Umständlich ging es um […] die Überführung [195.1] der Gebeine aus Familiengräbern in die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche […]’‘[…] wenn man die Überführung [228.4] aus dem Kirchenschiff in die Gruft als nur kurze Störung wertet.’
Überführungskosten; UrnenüberführungÜberführungskosten, die [2*] Pl.Überführung; Kosten
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] das Kalkulieren von Überführungskosten [108.30] […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘[…] daß die anfallenden Überführungs- [157.26] und Nutzungskosten - den Rest zahlten Kranken- und Sterbekassen - nur unerheblich das Kapital minderten.’
Übergabe, die [1*]das Aushändigen von etw. an einen Empfänger (der damit zum Besitzer wird) [° D übergeben 1a]
‘Er hielt hin, sie griff zu. Eine wortlose Übergabe [9.11].’
Übergang, der [2*]1. Wechsel zu etw. anderem, Neuem, in ein anderes Stadium; die Überleitung zu einem anderen Thema [D2]
‘[…] um dann plötzlich, ohne Übergang [282.5], auf die Tätigkeiten der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft aus Zehnjahresdistanz zurückzublicken:’
2.Zwischenlösung [D3b]
‘Die mochten allenfalls für den Übergang [192.15] taugen.’
Überlaufbecken, das [1*] Grass Ü[aufgrund von Bevölkerungsexplosion] übervölkertes Land o.Ä., dessen Bewohner versuchen in weniger besiedelte Gebiete abzuwandern [°]
‘Dieser sich britisch gebende Bengale schilderte anschaulich das Überlaufbecken [51.21] Asien.’
Überleben, das [1*]Fortbestehen [°]
‘Sind wir den Toten verpflichtet, will er das Überleben [164.7] der Menschheit sichern.’
Überlegung, die [1*] meist Pl.: -enFolge von Gedanken, durch die sich jmd. vor einer Entscheidung o.Ä. über etw. klar zu werden versucht [Db]
‘Seiner Kladde sind nur »zukunftweisende Überlegungen [163.27]« abzulesen.’
Übermaß, das [1*] o.Pl.über das Normale hinausgehendes Maß; ungewöhnlich große […] Menge, […] von etw. [D1]
‘Dabei verfügt die Uni über Geräte, die Daten speichern, im Übermaß [93.10]...’
Übermut, der [1*]ausgelassene Fröhlichkeit, die sich in leichtsinnigem, mutwilligem Verhalten ausdrückt [D1]
‘Ihr mädchenhafter Übermut [292.18] […] und ihr Lachen von damals sind sich treu geblieben.’
Überraschung, die [1*]freudiges Erstaunen, Verwunderung [°]
‘Das war wirklich Überraschung [114.5], daß mein Aleksander hat Zuhaus so ordentlich […]’
Überrest, der [4*] Pl. -e*die sterblichen Überreste geh. verhüll. der Leichnam [D*]
‘[…] hörte sich die Umbettung sterblicher Überreste [207.26] praktikabel und kein bißchen mehr anstößig an.’‘[…] der Versöhnungsfriedhof allein wäre diesem Ansturm sterblicher Überreste [212.23] nicht gewachsen.’‘[…] wurden in zwei Gemeinschaftsgräbern die ersten Lieferungen sterblicher Überreste [215.4] in jeweils hundert schlicht hölzernen Kleinbehältern bestattet.’‘[…] mutmaßte Reschke, vor den sterblichen Überresten [228.8] des Bürgermeisters Daniel Gralath gestanden zu haben […]’
Überschneidung, die [1*] Pl. -enteilweise Deckungsgleichheit [° D überschneiden 1]
‘Wie sie liegend zu viert ihre hohen und weiten Hüte gegeneinander kehren und dabei vom Fotografen so gelegt sind, daß es kaum zu Überschneidungen [12.31] kommt, bilden sie ein Stilleben.’
Überschrift, die [1*]etw., was zur Kennzeichnung des Inhalts über einem Text geschrieben steht [D]
‘Auf eine der Glossen, die unter der Überschrift [140.13] » Deutsche Friedhofsruhe gesichert!« stand […] hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet […]’
Überschwang, der [3*]Übermaß an Gefühl, Begeisterung [D1]
‘Der körperliche Überschwang [71.26] der Witwe mag den Witwer irritiert haben […]’‘[…] wobei ich gestehen muß, daß mir der Überschwang [84.17] des Professors allenfalls dort einleuchtet […]’‘[…] war ihm einerseits die Lösung der deutschen Frage durch Vereinigung »rein gefühlsmäßig wünschenswert«, fürchtete er andererseits nationalen Überschwang [105.15] […]’
Übersee [3*] in präpositionalen Fügungen wie: aus, in, […] Überseeaus, in, nach, von Gebieten, die jenseits des Meeres, des Ozeans liegen [D]
‘[…] denn gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee [104.5] […] jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden, beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee [139.23], auf dem seit Anfang Juni eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’‘Später kam es zu Überführungen aus Übersee [141.13].’
Übersendung, die [1*]das Zuschicken, Zusenden [° D übersenden]
‘[…] weshalb sie nicht nur aus Höflichkeit die Bitte nach gelegentlicher Übersendung [74.24] seiner Doktorarbeit aussprach:’
Übersetzung, die [1*][wortgetreue] (schriftliche od. mündliche) Wiedergabe in einer anderen Sprache [° D ²übersetzten 1]
‘Er rückte einen Hocker näher heran und sagte, frei nach Reschkes Übersetzung [46.12]:’
Übersteigerung, die [1*] Pl. -ensehr starke [bildhafte] Übertreibung; weit über das normale Maß hinaus gehende Darstellung [°]
‘Zwar fließen ihm hymnische Übersteigerungen [84.10] aus der Feder […]’
Überweisung, die [1*] Pl. -enGeldbetrag, der zulasten eines Kontos einem bestimmten anderen Konto gutgerschrieben wurde [° D1b; D überweisen 1]
‘[…] der Vizedirektor der Nationalbank bestätigte die fristgerechten Überweisungen [176.16] der Pacht und der Nutzungsgebühren […]’
Überzeugung, die [1*]feste, unerschütterliche [durch Nachprüfen eines Sachverhalts, durch Erfahrung gewonnene] Meinung; fester Glaube [D2]
‘[…] so daß er den Resten linker und liberaler Grundausstattung ökologische Überzeugungen [104.1] beimischen konnte.’
Übriggebliebene, der/die [1*]Pl. -enjmd. [älteres], der noch am Leben ist [während seine Altersgenossen bereits gestorben sind] [°]
‘Viele der Übriggebliebenen [257.20] waren gekommen.’
Übung, die [1*] Pl. -enLehrveranstaltung an der Hochschule, in der etw., bes. das Anwenden von Grundkenntnissen, von den Studierenden geübt wird [D5]
‘[…] dachte Reschke sich als Professor Übungen [100.11] für seine Studenten aus.’
Ufer, das [7*] Pl. - Bereich, in dem der Spiegel eines Gewässers, bes. eines Binnengewässers, an höher gelegenes Land grenzt [D]
‘[…] und verschwand entlang dem Ufer [50.25] der Radaune im Nachtdunkel.’‘[…] ob im flachen Werder oder an den Ufern [125.25] kaschubischer Seen […] allerorts lärmten Kröten […]’‘[…] um Kopfweiden zu fotografieren, die am Ufer [126.26] der Tiege oder längs Wassergräben in Reihe standen […]’‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie am Ufer [142.31] eines Sees nahe Zuckau auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete:’‘[…] nahm Rücksicht auf Baumgruppen und ließ am Ufer [234.12] des Sees keine Hochbauten zu […]’‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern zuunterst, säumt das Ufer [278.11] eine Siedlung […]’‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß […] die Ufer [282.10] einst wolkenspiegelnder Seen in Masuren […] der Besitzgier anheimgefallen sind, kommen mir Zweifel, ob unsere Idee gut und richtig gewesen ist;’
Radauneufer; Schilfufer; Seeufer; Ufergebüsch; Ufergestrüpp; Ufersaum; Uferschilf; UferwasserUfergebüsch, das [1*]Ufer; Gebüsch
‘[…] schlurfte er zielstrebig auf eine Kneipe zu, die […] auf ihn wartete, putzig ans Ufergebüsch [45.5] der Radaune gerückt.’
Ufergestrüpp, das [1*]Ufer; Gestrüpp
‘Im Ufergestrüpp [277.3] fanden sie zwischen Schilf eine kleine Bucht […]’
Ufersaum, der [1*] geh.(seichter) Rand eines Gewässers in der Nähe desUfers [° D Saum 2]
‘[…] und ist dann bei den viel zu vielen Schwänen am Ufersaum [265.26] […]’
Uferschilf, das [2*]Ufer; Schilf
‘[…] ob im flachen Werder oder an den Ufern kaschubischer Seen, hier in den Wassergräben des eingedeichten Landes, dort im Uferschilf [125.27], allerorts lärmten Kröten […]’‘Später […] höre ich sie, vor Uferschilf [131.11] stehend, über die Unkenrufe hinweg aufs Tonband sprechen:’
Uferwasser, das [2*]Ufer; Wasser
‘Vier Flaschen Bier stellte sie ins schmatzende Uferwasser [143.6].’‘Mit hochgekrempelten Hosen nur, mit geschürztem Rock haben sie sich ins seichte Uferwasser [144.31] gestellt.’
Uhr, die [11*]1. a)Instrument, mit dem die Zeit durch Zeiger auf einem Zifferblatt od. unmittelbar durch Ziffern angegeben wird [D1]
‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft […] den Dom und in ihm die astronomische Uhr [110.13] besucht, danach im Restaurant »Schiffergesellschaft« zu Mittag gegessen haben […]’‘Dem Bett gegenüber hing an der Wand eine Uhr [242.3], die stehengeblieben war.’
Wunderuhrb) Unkenrufe im Querschiff der Danziger Marienkapelle aufgestellte Uhr (1a), die nicht nur die Zeit, sondern auch Datum und Wochentag sowie die Lage von Sonne und Mond im Tierkreis anzeigt [DR]
‘Wo große astronomische Uhr [99.20] steht, die gemacht hat, wie Du weißt, gewisser Hans Düringer.’‘[…] die zwölf goldenen Stundenziffern auf dem Außenring der Uhr [100.2] und die wenigen Goldspuren der im inneren Zirkel gereihten Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’‘Es könnte sein, daß der tägliche Umgang der Vergolderin mit der astronomischen Uhr [101.14] die sonst sachliche Piątkowska ins Grübeln gebracht hat […]’‘[…] wenn ich sitz in Gerüst und hab vor mir große astronomische Uhr [116.8], vergeht Zeit wie nichts.’‘Die Piątkowska begann, die Goldspuren am äußersten Rand der astronomischen Uhr [122.19] zu sichern.’‘Danach hat sich das Paar in Sankt Marien vor Alexandras Arbeitsplatz, die astronomische Uhr [155.8], gestellt.’‘Der Piątkowska gab die Uhr [157.3] letzte Arbeit:’
2. bestimmte Stunde der Uhrzeit [D2]
‘Es mag an diesem Tag, zu dieser Stunde - Schlag zehn Uhr [7.19] - Fügung gewesen sein, die uns zusammenführte...’‘Über die Eheschließung schreibt Reschke nur, sie sei » Schlag elf Uhr [291.20]! im Roten Saal vollzogen worden […]’
Ukrainer, der [1*] Pl. (m+f) - Einwohner zu Ukraine [Register] [D]
‘[…] wenige Weißrussen und Ukrainer [211.3], viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit versprach […]’
Ulme, die [2*] Pl. -nLaubbaum mit eiförmigen, gesägten Blättern u. büschelig angeordneten Blüten u. Früchten [D1]
‘Hohe, Schatten versprechende Kastanien, Ulmen [67.23], Trauerweiden.’‘[…] einzelne Baumgruppen, hier Ulmen [137.17] und Kastanien, dort die Trauerweide […]’
Ultimatum, das [1*] bildungsspr.[auf diplomatischem Wege erfolgende] Aufforderung, eine schwebende Angelegenheit befriedigend zu lösen unter Androhung harter Gegenmaßnahmen, falls der andere nicht Folge leistet [D]
‘Als noch das Ultimatum [190.7] lief, hatten ihn eindeutig die deutschen Waffenlieferungen in den Irak empört […]’
Umarmung, die [3*] Pl. -enHaltung, bei der jmd. die Arme um jmdn. legt, jmdn. mit den Armen umschließt [u. an sich drückt] [° D umarmen]
‘Doch muß eine Umarmung [71.10] nachgetragen werden, bevor abermals Handlung ihre Geschichte beschleunigt.’‘Nicht frei von Schrecken habe er die Umarmung [71.15] erlebt.’‘Nicht nur häufige Umarmungen [212.3], zärtliche Wörter mögen hilfreich gewesen sein.’
Umbenennen, das [1*] → umbenennenwiederholt einen neuen Namen geben [°]
‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen, mehrmals, nach jeder Kehrtwende der Geschichte, als wolle das Um- und Umbenennen [272.15] kein Ende nehmen.’
Umbetten, das [2*] → umbettenvon einem Grab in ein anderes bringen [D umbetten 2]
‘Nur Umbetten [228.25] ist falsch, weil Umbetten [228.25] stört Ruhe von Tote.’
UmbettungUmbettung, die [14*] Pl. -endas Umbetten [D]
‘Ihr solltet auf jeden Fall Umbettungen [186.14] zulassen.’‘Fortan sollte der Umbettung [193.23] von Leichen und Gebeinen Platz eingeräumt werden.’‘Allen nach jenem Datum verstorbenen Umsiedlern sollte nunmehr die Möglichkeit der Rückkehr durch Umbettung [193.29] eröffnet sein.’‘Selbstverständlich werde auch ich meinen Mitte und Ende der siebziger Jahre verstorbenen Eltern eine Umbettung [194.5] ermöglichen.’‘Selbstverständlich müsse bei den geplanten Umbettungen [196.16] das Raumproblem bedacht werden.’‘[…] indem sie auf das Doppelgrab ihrer Eltern auf dem Friedhof am Hagelsberg hinwies und eine Umbettung [197.10], selbst wenn sie in Wilno möglich werden sollte, strikt verweigerte:’‘Marczak hatte sie in der Hand, so auch bei jener Aufsichtsratssitzung, die in Sachen Umbettung [198.28] keinen Entschluß zugelassen hatte. ’‘[…] und Karau durch die Behauptung: »Auch Umbettungen [199.3] sind Vertreibung«, provozierte.’‘[…] hörte sich die Umbettung [207.26] sterblicher Überreste praktikabel und kein bißchen mehr anstößig an.’‘Umbettung [208.10] wird sein nur über meine Leiche!’‘Fast fürchte ich, daß Jerzy in seinem Übereifer den Umbettungen [212.21] Raum schaffen wird;’‘Vor vollendete Tatsachen gestellt, blieb unserem Paar nur übrig, die vollstreckten Umbettungen [215.16] hinzunehmen, freilich unter Protest. ’‘Spätestens ab Beginn der Umbettungen [237.17] war ein Planungschef vonnöten.’‘Sie waren gegen Umbettung [299.27].’
Aktion Umbettung [Register]; Umbättung [Brakup Missingsch]; Umbettungsaktion; Umbettungsantrag; Umbettungsgeschäft; UmbettungswunschUmbettungsaktion, die [2*]Umbettung; Aktion (a)
‘Ich, leichtfertigerweise ich, habe Argumente für seine widerwärtige Umbettungsaktion [208.6] geliefert.’‘[…] und nach Reschkes Absicht sollte der Umbettungsaktion [210.9] ein Riegel vorgeschoben werden.’
Umbettungsantrag, der [1*] Pl. -anträgeUmbettung; Antrag (2)
‘[…] sprach von 37 000 Umbettungsanträgen [209.14] bei angehobener Grundgebühr von sage und schreibe 2000 Deutschmark.’
Umbettungsgeschäft, das [3*]Umbettung; Geschäft (1)
‘[…] nur Reschke hatte nichts in der Hand, als er in Lübeck Einspruch erhob gegen das, wie er sagte, »menschenunwürdige Umbettungsgeschäft [210.22]«.’‘[…] und bewerteten ihre Tätigkeit - vom Umbettungsgeschäft [243.15] abgesehen - als sinnvoll […]’‘[…] das Umbettungsgeschäft [246.3] jedoch ist, weil es floriert, besonders verwerflich, wenn nicht obszön.’
Umbettungswunsch, der [1*] Pl. -wünscheUmbettung; Wunsch (1)
‘Man kann gut und gerne von mehr als dreißigtausend Umbettungswünschen [194.1] ausgehen.’
Umbra, das [1*] o.Pl.erdbraune Farbe [D2b]
‘Kein eigentliches Umbra [7.23], mehr Erdbraun als Torfschwarz...’
Umerziehung, die [1*]das Anleiten, Fördern zu einer anderen Einstellung, Haltung [° D umerziehen; D erziehen 1a,b]
‘[…] bis sie uns nach Kriegsende, dank demokratischer Umerziehung [230.8], mit anderen Unsitten abhanden gekommen ist.’
Umgang, der [4*][bestimmte] Behandlung [° D umgehen 3a]
‘Gewiß wünsche man sich humaneren Umgang [24.24] mit Toten.’‘Nicht ihre Satzstellung oder ihr sparsamer Umgang [86.26] mit den Artikeln […] bereiten mir Schwierigkeiten […]’‘Das hätte ich ihm nicht zugetraut, diesen lockeren Umgang [95.12] mit dem Software-System.’‘Es könnte sein, daß der tägliche Umgang [101.13] der Vergolderin mit der astronomischen Uhr die sonst sachliche Piątkowska ins Grübeln gebracht hat […]’
Umgangsdeutsch, das [1*][Kenntnis der] Alltagssprache in Deutschland [Register] [°]
‘Sein Satz ›Das ist euer Bier!‹ beweist immerhin, wie geläufig sein Umgangsdeutsch [183.14] ist.’
Umgangspolnisch, das [2*][Kenntnis der] Alltagssprache inPolen [Register] [°]
‘Sie übte sich rasch ein notdürftiges Umgangspolnisch [217.18] ein […]’‘Danach hat sie nur noch mit Wróbel, später sparsamer mit der Piątkowska ihr Umgangspolnisch [240.30] gesprochen, an Reschke gewendet kein Wort.’
Umgangston, der [1*]Art, in der Mitglieder einer Gruppe miteinander sprechen; Sprechweise innerhalb einer Gruppe [D]
‘Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston [198.2] der versammelten Aufsichtsräte, selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um […]’
Umgebettete, der/die [3*] Pl. -njmd. [dessen Leiche] von einem Grab in ein anderes gebracht wurde [° D umbetten 2]
‘[…] wobei die Namen und Daten der Umgebetteten [196.20] auf schlichtem Stein alphabetisch gereiht Platz finden könnten.’‘Als Reschke, angesichts der neuverlegten Bodenplatten, nach den Gebeinen der Umgebetteten [225.29] fragte, machte der Priester ihnen das Angebot, unterhalb der links gereihten Kirchenbänke eine Gruft zu besichtigen.’‘Bei den Urnenbeisetzungen [149.4] war der Kreis der Leidtragenden kleiner […]’
Umgebung, die [4*]Gesamtheit dessen, was sich von allen Seiten um jmdn., etw. herum befindet, bes. Landschaft, Bauwerke, Straßen usw. im Umkreis um einen Ort, ein Haus o.Ä. [° Da; D umgeben b]
‘Die ehemaligen Einwohner der bis '39 freien, danach dem Reich eingegliederten Stadt Danzig und Umgebung [94.11] hatten überwiegend in Schleswig-Holstein […] erträgliches Unterkommen gefunden;’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste […] den Wunsch geäußert, wenn nicht in unmittelbarer Nähe des Versöhnungsfriedhofs, dann doch in dessen landschaftlich freundlicher Umgebung [176.23] ihren Lebensabend verbringen zu dürfen.’‘Wie sich das Paar in verschneiter Umgebung [190.19] darstellte, wissen wir schon, neu ist die Brakup.’‘Sie zählte zu den knapp sechshundert Deutschen, die in Gdańsk und Umgebung [217.5] übriggeblieben waren.’
Umhängetasche, die [3*]Tasche (2);, die an einem Riemen o.Ä. über der Schulter getragen wird [D]
‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche [13.5] ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze […]’‘Weil sie in ihrer Umhängetasche [17.29] aus Kalbsleder jederzeit zwei von den sechs mit sich führte […]’‘Atemlos kam sie und trug außer ihrer Umhängetasche [77.18] das gefüllte Erbstück, Mamas Einkaufsnetz.’
Umkehr, die [2*]das Kehrtmachen, Wenden und Zurückgehen, -fahren [° D umkehren 1]
‘So gepflegt und genutzt sich das Kleingärtnerglück mit Zäunen abgrenzte, […] Reschke schlug dennoch Umkehr [64.27] vor.’‘[…] bei der ein Herzog aus ruhmreichem Piastengeschlecht zwar den Tod gefunden, doch die Mongolen zur Umkehr [288.19] gezwungen haben soll.’
Umland, das [2*]eine Stadt umgebendes, wirtschaftlich u. kulturell überwiegend auf sie ausgerichtetes Gebiet [Da]
‘Weil die anreisenden Enkel […] nicht nur die vieltürmige Stadt, sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland [233.10] kennenlernten […]’‘Wer hätte zu glauben gewagt, die Stadt und ihr Umland [259.23] werde sich doch noch wirtschaftlicher Blüte erfreuen dürfen.’
Umlauf, der [1*] Pl.etw. in Umlauf bringen dafür sorgen, dass etw. verbreitet wird [° D3]
‘Und dankenswerterweise haben beinahe alle Ortsstellen meinen Fragebogen in Umlauf [97.21] gebracht’
Umorientierung, die [1*]Neuausrichtung [°]
‘[…] der als Vizedirektor der Nationalbank mit »sanfter Schärfe« darauf gepocht habe, daß die gebotene Umorientierung [120.11] der Wirtschaft […] keine Halbheiten dulde […]’
Umriß, der [2*] Pl. -risseäußere, rings begrenzende Linie bzw. Gesamtheit von Linien, wodurch sich jmd., etw. [als Gestalt] von seiner Umgebung abhebt, auf einem Hintergrund abzeichnet [D Umriss]
‘Dem Belag sind deutlich die Umrisse [159.12] plattgewalzter Kröten eingezeichnet.’
Ü Andeutung [°]
‘In Briefen […] wird in Umrissen [87.26] erkennbar, welche Richtung ihre Bemühungen einschlagen.’
Umsatz, der [1*]Gesamtwert (innerhalb eines bestimmten Zeitraums) abgesetzter Waren, erbrachter Leistungen [D1]
‘Die Zahl der Versöhnungsfriedhöfe versprach, sich demnächst auf hundert zu runden, entsprechend schnellte der Umsatz [269.4] hoch.’
Umschlag, der [1*] o.Pl.plötzliche, unvermittelte starke Veränderung, plötzliche Umkehrung, Verkehrung; das Umschlagen [D4]
‘Dennoch kann ich die gegenwärtige Hochstimmung nicht ohne Vorbehalt teilen: ihr Umschlag [89.9] in Bitternis ist wie vorgeschrieben.’
Umschreibung, die [2*] Pl. -enAusdruck, Satz mit dem etw. anders, mit anderen, bes. mit mehr als den direkten Worten [verhüllend] ausgedrückt od. beschrieben wird [° D2; D umschreiben 2a]
‘Es bleibt bei seiner Umschreibung [63.18]: »Am besten, wir nehmen den Wagen...«’‘[…] zu der ihm teils abgeschmackte, teils originelle Umschreibungen [84.7] einfallen […]’
Umschulung, die [1*]Ausbildung für eine andere berufliche Tätigkeit [° D umschulen 2a]
‘Achtundzwanzig ausgesucht tüchtige Werftarbeiter, sagt Chatterjee, habe er unter Vertrag und zwei holländischen Meistern zur Umschulung [162.22] anvertraut.’
Umsetzbarkeit, die [1*]Möglichkeit etw. umzuwandeln, umzugestalten [u. dadurch zu verdeutlichen, zu verwirklichen] [° D umsetzten 3c]
‘Überzeugt vom Anspruch der Toten auf Heimkehr und der Umsetzbarkeit [70.2] ihrer Idee gewiß […]’
Umsetzung, die [4*]Verwirklichung, Durchführung [°]
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir die praktische Umsetzung [108.29] unserer Idee […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘[…] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze […], ist für die weitere Umsetzung [135.17] unserer Idee günstig gewesen:’‘Ihr Mann […] ging zwar auf unsere Idee und deren, weiß Gott, schwierige Umsetzung ein [185.8], allerdings so, wie ich ihn kenne, von oben herab:’‘[…] daß dieses Gerät […] bei der tätigen Umsetzung [280.5] der Idee treue Dienste geleistet habe;’
Umsiedler, der [6*] Pl. (m+f) - jmd., der anderswo angesiedelt, ansässig gemacht wird [° D; D umsiedeln 1]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien [100.30] überliefert […]’‘Mein Mitschüler schwankt zwischen den Kategorien und sagt »Umsiedler [96.13]«, wenn er »Vertriebene« meint […]’‘Ist es nicht so, als versuche das hohe Lebensalter der ehemaligen Umsiedler [96.28] uns mahnend anzudeuten, daß man mit Ungeduld auf die Gründung der Friedhofsgesellschaft wartet, ja, sie herbeisehnt?’‘[…] deshalb sprach er abwechselnd von »Vertriebenen« und von »Umsiedlern [106.1]«;’‘Allen nach jenem Datum verstorbenen Umsiedlern [193.28] sollte nunmehr die Möglichkeit der Rückkehr durch Umbettung eröffnet sein.’‘Da die Anzahl der Anträge einstiger Umsiedler [231.21] aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]’
Umsiedlung, die [1*]das anderswo Ansässigmachen, -werden; Emigration [° D; D umsiedeln 1]
‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht oder erzwungener Umsiedlung [38.1] seinen Ort gehabt […] habe.’
ZwangsumsiedlungUmstand, der [2*] Pl. Umstände1.zu einem Sachverhalt, einer Situation, zu bestimmten Verhältnissen, zu einem Geschehen beitragende od. dafür mehr od. weniger wichtige Einzelheit, einzelne Tatsache [D1]
‘[…] ein Wunsch übrigens, der zumeist bitter unerfüllt bleibt, denn oft stehen die Umstände [38.10] diesem Verlangen entgegen.’
2. meist Pl.in überflüssiger Weise zeitraubende, die Ausführung von etw. [Wichtigerem] unnötig verzögernde Handlung, Verrichtung, Äußerung usw.; unnötige Mühe u. überflüssiger, zeitraubender Aufwand [D2]
‘Als eine Allerweltsgeschichte hätte beginnen können, begann sich die Welt oder ein Teil dieser unabänderlichen Welt tatsächlich zu verändern, und zwar ohne Umstände [16.9] zu machen, im Schweinsgalopp.’
Umtrunk, der [1*]gemeinsames Anstoßen und Konsum [von alkoholischen] Getränken in einer Runde [° D]
‘[…] danach lud er die versammelte Aufsicht zu einem Umtrunk [197.27] in die Hotelbar ein.’
Umwälzung, die [2*] Pl. -engrundlegende Veränderung bes. gesellschaftlicher o.ä. Verhältnisse [D1]
‘Umwälzungen [89.5] von barbarischer Gewalt sehe ich auf Umwegen und direkt auf uns zukommen […]’‘Doch unsere Idee, die nun eine feste Adresse hat, wird von den großen Umwälzungen [125.2] nicht betroffen sein […]’
Umweg, der [4*] Pl. -eWeg (1a);, der nicht direkt an ein Ziel führt u. daher länger ist [D]
‘[…] und sein Umweg [44.9] durch die Beutlergasse auf Sankt Marien zu mein Umweg [44.10] hätte sein können […]’‘Nicht alle seine Umwege [60.17] müssen meine sein.’
Ü längere Zeitspanne [°]
‘Umwälzungen von barbarischer Gewalt sehe ich auf Umwegen [89.6] und direkt auf uns zukommen […]’
Umweltministerium, das [1*]Ministerium für Umweltfragen [D]
‘Ihr Mann, der mittlerweile Abteilungsleiter im Umweltministerium [185.6] ist […]’
Umwertung, die [1*]neue veränderte Deutung, Sinngebung [°]
‘Sogar mit einem Nietzsche-Zitat wollte er mir die Zeitenwende und mit ihr die Umwertung [200.24] aller Werte schmackhaft machen.’
Umzäunung, die [2*]Zaun [D2]
‘[…] die Betonpfosten haben anderswo, etwa zwischen Schrebergärten oder bei der Umzäunung [153.27] von Hühnerhöfen, Verwendung gefunden.’‘Er wartete, an die Umzäunung [200.1] der Grabstelle gelehnt.’
Umzug, der [1*]1.das Übersiedeln in eine andere Wohnung, Unterkunft; Wohnsitzwechsel [° D umziehen 1a]
‘Wenige Jahre nach dem Umzug [31.16] in die Hundegasse starb ihr Mann an Leukämie.’
Kleinumzug2.aus bestimmtem Anlass veranstalteter gemeinsamer Gang, Marsch einer Menschenmenge durch die Straßen [D2]KarnevalsumzugUnabhängigkeit, die [1*]Eigenschaft, souverän, frei von der Befehlsgewalt eines anderen Staates, zu sein [° D1b; D unabhängig 1b]
‘[…] viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit [211.4] zu wenig Sicherheit versprach […]’
Unausgereifte, das [1*] ugs. → unausgereiftnicht bis zu einer möglichen Vollkommenheit entwickelt [° D unausgereift; D ausreifen 2]
‘[…] fehle, da nur im Widerstand erfahren, die demokratische Reife, so daß fortan Unausgereiftes [172.10] nachbarlich ins Kraut schießen werde, arm wie reich.’
Uneinsichtigkeit, die [1*]Unvernunft, Verstocktheit; Borniertheit [° D uneinsichtig]
‘Darauf jammert Reschke über die »selbstsüchtige Uneinsichtigkeit [99.10]« zweier seiner drei Töchter […]’
Unerklärliche, das [1*] → unerklärlichsich nicht erklären lassend, unergründlich [D unerklärlich]
‘Passiert Unerklärliches [91.26], erklärt dieser Ausruf alles sogleich.’
Unerträglichkeit, die [1*]Zustand in dem (etw. Unangenehmes, Lästiges, Quälendes) kaum mehr hingenommen u. ausgehalten werden kann [° D unerträglich; D ertragen]
‘Chatterjee meint, der Golfkrieg sei notwendig, um die Verelendung, zum Beispiel in Asien und Afrika, bis zur Unerträglichkeit [200.18] spürbar zu machen.’
Unfall, der [1*]den normalen Ablauf von etw. plötzlich unterbrechender Vorfall, ungewolltes Ereignis […] [D]
‘[…] daß uns beiden ein glückliches Altern bevorstand, bei wechselseitiger Fürsorge, bedingt durch den Unfall [267.14] und dessen Folgen...’
Unfehlbarkeit, die [1*]Eigenschaft, dass jmd. keinen Fehler begeht, keinem Irrtum unterworfen ist [° D unfehlbar 1] Unkenrufe die Unfehlbarkeit des Papstes [°]
‘Dessen Unfehlbarkeit [225.13] wolle er als Christ nicht untertänig sein.’
Unflat, der [1*]widerlicher, ekelhafter Schmutz, Dreck [D] Ü geh. abwertend Anklage; Verleumdung [°]
‘Dann kam der Ärger mit dem Wagen, dieser Unflat [267.22] gehässiger Verdächtigungen.’
Ungar, der [1*] Pl. (m+f) -nEinwohner zu Ungarn, einem Staat im südöstlichen Mitteleuropa [° D; D Ungarn]
‘Und wenn der Pole nicht will, klopfen wir bei den Tschechen und Ungarn [56.19] an.’
Ungeduld, die [1*]Unfähigkeit, sich zu gedulden, etw. ruhig, gelassen abzuwarten, zu ertragen, durchzuführen; Mangel an Geduld [D]
‘[…] daß man mit Ungeduld [96.29] auf die Gründung der Friedhofsgesellschaft wartet, ja, sie herbeisehnt?’
Ungenauigkeit, die [1*] Pl. -enetw., was nicht einwandfrei, exakt dem Erwarteten, Angestrebten entspricht [° D2, D genau Ia]
‘Und Wróbel bat darum, die kleinen Ungenauigkeiten [239.14] der Brakup zu vergessen und dem geschäftsführenden Paar, wie er es tue, das Vertrauen auszusprechen.’
Ungewöhnliche, das [1*] → ungewöhnlichvom Üblichen, Gewohnten, Erwarteten abweichend; selten vorkommend [D ungewöhnlich 1]
‘Nichts Ungewöhnliches [272.10], wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen […] ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Unglaube, der [1*]Zweifel an der Existenz, am Wirken Gottes, an der Lehre der [christlichen] Kirche [D2]
‘[…] lehrte ihren Alexander, daß in Polen gelebter Unglaube [257.7] katholisches Verhalten nicht ausschließt.’
Unglaubliche, das [1*] → unglaublichunwahrscheinlich u. daher nicht, kaum glaubhaft, nachvollziehbar [° D unglaublich]
‘Du wirst bestimmt irgendwas damit anfangen können, gerade weil alles ans Unglaubliche [15.19] grenzt.’
Unheil, das [7*] geh.etw. (bes. ein schlimmes, verhängnisvolles Geschehen), was einem od. vielen Menschen großes Leid, großen Schaden zufügt; Unglück [D]
‘Droht nun Unheil [51.23], oder wird […] das alte Europa einer so radikalen wie heilsamen Verjüngungskur unterworfen?’‘[…] um sogleich den Kommunismus für alles kommende Unheil [93.2] verantwortlich zu machen […]’‘In vielen deutschen Märchen […] verheißt der Unkenruf Unheil [126.14].’‘Die Unke unkt Unheil [126.14] herbei, wird gesagt.’‘[…] wird ihr, nicht etwa der Erdkröte, die Rolle der Ruferin zugedacht, die kommendes Unheil [126.20] einläutet.’‘Der jedes Unheil [211.27] vorkostende Professor glaubte dem Bengalen blindlings;’‘Satt an Unheil [276.9], bedrängten Meldungen einander […]’
Uni, die [1*] Jargon/kurz für Universität/ [D ²Uni]
‘Dabei verfügt die Uni [93.9] über Geräte, die Daten speichern, im Übermaß...’
Uniform, die [1*](bes. beim Militär u. bei der Polizei) im Dienst getragene, in Material, Form u. Farbe einheitlich gestaltete Kleidung [D]
‘Aus dem Reichsarbeitsdienst entlassen, wurden wir auf Truppenübungsplätzen in Uniform [261.24] gesteckt […]’
Jungvolkuniform; MarineuniformUniversität, die [10*] Pl. -enin mehrere Fakultäten gegliederte [die Gesamtheit der Wissenschaften umfassende] Anstalt für wissenschaftliche Ausbildung u. Forschung; Hochschule [D1]
‘»Ich habe mich«, schreibt er, »durch ein liebenswürdiges Geschenk von Deiner Hand anstoßen lassen, den Ärger über die Universität [100.14] und ihre Intrigenwirtschaft durch Tätigkeit abzustellen […]’‘[…] auch einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität [102.10] sehen […] den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’‘Reschke und die Universität [102.19].’‘Die Universität [104.13] und - wie er der Piątkowska schreibt - »mehr noch ihr Lehrbetrieb« ekelten ihn an.’‘[…] wie viele Studenten die Universität [106.19] unvorbereitet auf das spätere Berufsleben verlassen.’‘Die Universität [107.12] dürfe nicht zum Vermittlungsbüro für Arbeitsplätze verkommen.’‘An anderen Universitäten [107.15] wurde sein »praxisbezogener Studiengang für Kunsthistoriker« kopiert.’‘Reschke hat sie in die Universität [114.11] mitgenommen und dort mit Kollegen und seinen praxisbezogenen Studiengängen bekanntgemacht.’‘Aus naheliegenden Gründen und weil ihm die Universität [131.17] ohnehin stank, ließ sich Professor Reschke beurlauben.’‘[…] so rückversichert, fiel es ihm leicht, von der Universität [131.27] und ihrem Lehrkörper Abschied zu nehmen.’
Ruhr-Universität [Register]; Uni; Universitätsbereich; Universitätsbibliothek; Universitätshaushalt; Universitätsrang; Universitätsreform; UniversitätssekretärinUniversitätsbereich, der [1*]Universität; Bereich (b)
‘Ferner beklagt er den bürokratischen Kleinkram im Universitätsbereich [99.16] […]’
Universitätsbibliothek, die [1*]zentrale wissenschaftliche Bibliothek (a) einer Universität [D]
‘Nachdem er über die Universitätsbibliothek [95.21] Einsicht in mehrere Jahrgänge der Monatszeitschrift »Unser Danzig« genommen hatte […]’
Universitätshaushalt, der [1*]Universität; Haushalt (3)
‘[…] als Reschkes Idee im Universitätshaushalt [107.8] gutdotiert Platz gefunden hatte […]’
Universitätsrang, der [1*]Universität; Rang (2)
‘Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens, bei diesmal ungarischem Wein, seinen Universitätsrang [74.31] mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’
Universitätsreform, die [1*]planmäßige Neuordnung, Umgestaltung, Verbesserung derUniversitäten (ohne Bruch mit den wesentlichen geistigen u. kulturellen Grundlagen) [° D Reform]
‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, sei es zur Universitätsreform [103.8], sei es zum Sinn studentischer Mitbestimmung […] etwas Radikales aus.’
Universitätssekretärin, die [1*]Universität; Sekretärin
‘Er richtete in seiner Junggesellenwohnung ein Sekretariat ein, das bald darauf seiner Universitätssekretärin [132.17] Raum und leergeräumte Regale bot.’
Unke, die [23*] Pl. -n1.Kröte mit plumpem, flachem Körper, schwarzgrauem bis olivgrünem, manchmal geflecktem, warzigem Rücken u. grauem bis schwarzem Bauch mit gelber bis roter Fleckung; Feuerkröte [D1]
‘Aber er will gesehen haben, wie ich eine ausgewachsene Kröte, nein, Unke [42.9], Rotbauchunke […] runtergeschluckt habe, rein und weg, ohne Wiederkehr.’‘[…] Frösche jeder Größe, Froschlurche, also auch Unken [126.6]:’‘Kein Wunder, daß der Ruf der Unke [126.11], mehr noch als Kauz und Eule, Aberglauben gefördert hat.’‘Die Unke [126.14] unkt Unheil herbei, wird gesagt. ’‘In früheren Zeiten jedoch ist der Unke [126.17] Weisheit angedichtet worden; ’‘[…] zitierte der Professor, weil Unken [126.27] den Ton angaben, aus den Dichtungen der Romantiker […]’‘[…] um die deutlich glasglockenzarten Rufe der Unke [127.22] einzufangen.’‘Und plötzlich dann doch der Ruf einer einzelnen Unke [143.14]:’‘Es ist die einzelne Unke [144.17] gewesen, die Alexandra geraten hat, das Ende unserer Bemühungen vorwegzunehmen.’‘»Das war eine Unke [160.9]«’‘»Diese Unke [160.9] ruft nicht mehr«’‘»Platte Unke [160.10]«’‘»Noch eine plattgewalzte Unke [160.10], kein gutes Zeichen!«’‘[…] werden es wohl doch Froschlurche, also Unken [160.16], gewesen sein […]’‘[…] sogleich entsteht mir ein Bild, auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha mit einer Unke [211.29] als Fahrgast in Richtung Zukunft rollt...’‘Wenn im Vorjahr alles zu früh, viel zu früh gekommen war - der Raps, die Unken [276.6] -, war in diesem Frühjahr alles spät, viel zu spät dran. ’‘Deshalb wohl ließen sich keine Unken [280.14] hören...’‘[…] aber es rief keine Unke [284.24] […]’‘[…] doch ließ ich zum Rund der Kuppelöffnung empor eine einzelne Unke [296.17] rufen:’‘Doch nicht ich bin der Rufer gewesen, vielmehr hat die Unke [296.24] aus meinem Innersten heraus...’
Gelbbauchunke; Rotbauchunke; Unkenruf; Unken; Unkengeläut2. ugs. jmd., der [ständig] unkt; Schwarzseher [D2]
‘Bist selber Unke [127.12]!’
3.Unkenrufe Spitzname für Alexander Reschke [Register] [°]
‘Professor Dr. Alexander Reschke hing, aus Studentenmund, ein Spitzname an, die Unke [105.7].’‘Was hat ihn, den Zauderer, »die Unke [106.11]«, zum Handelnden gemacht?’
Unken, das [1*] → unkendas Rufen einer Unke (1); [°]
‘Und in die Stille und über das endlose Unken [143.25] hinweg sagte die Piątkowska:’
Unkengeläut, das [6*]a)glockenartiges Rufen einerUnke (1); [°]
‘[…] wie fordernd sie ihre Wörter anstößt und mit dem Unkengeläut [128.8] mischt.’‘[…] im Chor und vereinzelt, Unkengeläut [166.10].’‘Die in Chatterjees Werkstätten entwickelte Dreitonklingel ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut werden, das […] dem Unkengeläut [213.2] nachempfunden worden war.’‘Unkengeläut [280.16], das wir im Frühling […] zwischen Kopfweiden im flachen Werder aufgenommen hatten, wurde uns behilflich.’‘Nur so ließ sich mit dem vom Unkengeläut [283.21] gehobenen Wort »hochzeitlich« die zukünftige polnisch-bengalische Symbiose feiern;’
b) Ü Fahrradklingel, die eine Tonfolge ähnlich dem Unkengeläut (a) wiedergibt [°]
‘Auch dieses Modell lief mit traurig schönem Unkengeläut [213.16].’
Unkenruf, der [12*] Pl. -e1. dumpf klingenderRuf (1) einerUnke (1); [D1]
‘In vielen deutschen Märchen […] verheißt der Unkenruf [126.14] Unheil.’‘Wenn Arnim die Unkenrufe [127.1] auf Johannisfunken reime, wolle er den späten Juni, die Zeit des Johannisfeuers andeuten;’‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- und Zeitangaben, ihre Beschwerden und die Unkenrufe [128.3] zum Trio gemischt.’‘Eine Tonbandaufzeichnung, die gleich hinter den Unkenrufen [128.17] Erna Brakups Gebrabbel bewahrt, wärmt Erinnerungen auf.’‘Später […] höre ich sie, vor Uferschilf stehend, über die Unkenrufe [131.11] hinweg aufs Tonband sprechen:’‘Der Unkenruf [143.23] wollte nicht enden...’‘Alexandra hat diesen Wechselreden, die sich mit den Unkenrufen [144.9] wiederholten, ein Ende gesetzt:’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband vom Vorjahr gehört, auf dem er Unkenrufe [280.29] als Vorrat eingefangen hatte […]’‘Erst als sie in die Kaschubei fuhren, um mit dem Tonbandgerät Unkenrufe [284.24] aufzuzeichnen’‘Und die Pantheonkuppel war wie erbaut für den Unkenruf [296.19] […]’‘[…] doch ist der Unkenruf [296.28] von mir abgehoben gewesen bis hoch zur Scheitelöffnung […]’
2.pessimistische Äußerung [D2]
‘Aber verehrte Frau Piątkowska! Was sollen denn diese Unkenrufe [247.20]?’
UnkenrufenUnkenrufen, das [1*]das Kundtun einesUnkenrufs (2); [°]
‘[…] was jedoch hier, Mitte Mai zu Gehör komme, sei beklemmend vorweggenommenes Unkenrufen [127.5].’
Unkraut, das [1*] o.Pl.Pflanzen, die zwischen angebauten Pflanzen wild wachsen [u. deren Entwicklung behindern] [D1]
‘An anderer Stelle wußte er, hinter Unkraut [174.28] versteckt, eine hohe Stele aus Kalkstein […]’
Unrecht, das [3*]als falsch, verwerflich empfundene Verhaltensweise, Handlung, Tat [° D1b; D unrecht 1]
‘Nach all dem Unrecht [85.11], das sich Menschen angetan haben […]’‘[…] als die Grabsteininschrift »Nach Unrecht [151.11] ward das Recht geboren, die Heimat blieb ihm unverloren« zur Debatte stand.’‘Ihre Existenz erinnerte die Polen an Unrecht [221.10], das nicht, wie sonst üblich, den Russen zugeschoben werden konnte.’
Unreifezeugnis, das [1*] Wortspiel zu Reifezeugnis = Urkunde, mit denen Abiturienten von der Schule abgehen [°] und Unreife = Unerfahrenheit, Unfähigkeit [°] GrassZeugnis (2);, das jmd., etw. keine oder nur ungenügende Reife zuspricht [°]
‘[…] auch fiele es schwer, dem doppelten Unreifezeugnis [172.17] mit besseren Schulnoten nachzuhelfen, zumal die Schwarzseher, nach Lage der Dinge, meistens recht behalten;’
Unruhe, die [3*] o.Pl.unter einer größeren Anzahl von Menschen herrschende, durch [zornige] Erregung, Empörung, Unmut, Unzufriedenheit gekennzeichnete Stimmung [D3]
‘Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb kam es während der Aufsichtsratssitzung vom 5. November zu kontroverser Debatte. Unruhe [174.2] seitdem...’‘Erst als ein neues Projekt beantragt wurde, kam auf polnischer Seite Unruhe [233.2] auf […]’‘Mit Unruhe [250.11] reagiere die Kundschaft - wirklich, er sprach von Kundschaft! - auf allzu lange Wartezeiten.’
Unschickliche, das [1*] geh. → unschicklicheiner bestimmten menschlichen od. gesellschaftlichen Situation unangemessen u. daher unangenehm auffallend [° D unschicklich; D schicklich]
‘[…]»wenngleich«, wie Reschke schreibt, »nichts Unschickliches [138.4] geschehen ist, denn die Rikschas legten wie die Taxis den […] Weg mit seitlich wehendem Trauerflor zurück«.’
Unschuld, die [1*]*Unschuld vom Lande scherzh., meist spöttischunerfahrenes u. moralisch unverdorbenes, naives, nicht gewandt auftretendes junges Mädchen vomLand (3) [D2b*]
‘Man kann nicht einerseits den Kapitalismus wollen und andererseits die Unschuld vom Lande [56.3] spielen.’
Unsitte, die [1*] Pl. -n abwertendschlechter Brauch; schlechte Gewohnheit, Angewohnheit [D]
‘[…] bis sie uns nach Kriegsende, dank demokratischer Umerziehung, mit anderen Unsitten [230.9] abhanden gekommen ist.’
Untat, die [1*] Pl. -en emotionalböse, grausame, verbrecherische, verwerfliche Tat (1); [D]
‘Ganz zu schweigen von all den anderen unsäglichen Untaten [25.14]...’
Unterfutter, das [1*] GrassBelag, Schicht auf der eigentlichen äußeren Hülle von etw. [°]
‘Wenig Abfall: außer dem moosigen Unterfutter [33.25] der Pilzhüte geringe Schneckenfraßspuren.’
Untergeschoß, das [1*]Souterrain, untere Etage, Kellergeschoss [° D Untergeschoss; D Souterrain]
‘[…] in der das Untergeschoß [10.22] des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild »Kantor« als Wechselstube ausgewiesen war.’
Unterhaltskosten, die [1*] Pl.mit dem Instandhalten von etw. verbundeneKosten [° D Unterhalt 2]
‘Trotz erheblicher Neben- und Unterhaltskosten [157.22] schnellten die Konten in unerwartete Höhe.’
Unterhose, die [1*] Pl. -nHose, die unter der Oberbekleidung unmittelbar auf dem Körper getragen wird [D]
‘[…] in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters Wollsachen, vom Pullover bis zum Pulswärmer, lange Unterhosen [140.28] und Pelzmäntel […] verpackt wurden.’
Unterkommen, das [1*]Unterkunft [D]
‘Die ehemaligen Einwohner […] hatten überwiegend in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen wenn nicht Heimat, so doch erträgliches Unterkommen [94.13] gefunden;’
Unterlagen, die [5*] Pl.schriftlich Niedergelegtes, das als Beweis, Beleg, Bestätigung o.Ä. für etw. dient; Dokumente; Urkunden; Akten o.Ä. [D2]
‘Zwar fehlt im Wust der vorliegenden Unterlagen [92.8] kein einziger Brief […]’‘Seinem Brief legte er entsprechende Unterlagen [108.13] bei.’‘Das lese ich der Hotelrechnung ab, die […] zu den Unterlagen [110.4] auf meinem Tisch gehört.’‘In meinen Unterlagen [156.6] finden sich keine Hinweise auf Reisen.’‘Sie sei bereit, mit allen Unterlagen [250.16] und Daten nach Düsseldorf umzuziehen […]’
Unterlippe, die [1*]untere Lippe [D]
‘Ihr voller Mund, seine zurückweichende Unterlippe [155.30].’
Untermieter, der [1*] Grassgewerblich genutzte Räume in einem [dafür ursprünglich nicht vorgesehenen] Gebäude [°]
‘[…] der achteckige Wehrturm, dessen neuester Untermieter [13.22], die gedrängt volle Wechselstube […]’
Unternehmen, das [8*] Gen. -s1.etw., was durch Aktivität in die Tat umgesetzt wird; Vorhaben [° D1, D unternehmen 1a]
‘Und doch gibt er der Schubkraft des Unternehmens [53.9] Vorschuß:’‘[…] obgleich ihm bewußt war, daß schon die Ankündigung des Staatsbesuches dem Unternehmen [131.2] »Versöhnungsfriedhof« ein günstiges Licht geworfen hatte.’‘Und wahrscheinlich wäre das […] von Marczak als »erweiterte Friedhofstätigkeit« umschriebene Unternehmen [194.22] als nicht mehrheitsfähig zerredet, unter Streitgeröll begraben worden […]’‘Dieses raumsparende Unternehmen [207.30] verlangt absolut würdevolle Gestaltung.’
2.[aus mehreren Werken, Filialen o.Ä. bestehender] Betrieb (im Hinblick auf seine wirtschaftliche Einheit) [D2]
‘Demnächst wird auch dieses Unternehmen [108.25] mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen haben;’‘[…] mit deren Hilfe die DPFG ein verzweigtes, ich meine, ein undurchsichtiges Unternehmen [170.14] wurde.’‘[…] sein mittelständisches Unternehmen [191.27], spezialisiert auf Fußbodenheizung, bot Möglichkeiten fachkundiger Zusammenarbeit.’‘Wohl deshalb genießt Chatterjees Produktion, so mittelgroß das Unternehmen [205.28] vorerst noch ist, wachsendes Ansehen...’
Großunternehmen; Reiseunternehmen; Unternehmen Coloradokäfer [Register]; UnternehmerUnternehmer, der [5*]Eigentümer einesUnternehmens (2); [D] Unkenrufeder Unternehmer Gerhard Vielbrand [Register] [°]
‘[…] Herr Gerhard Vielbrand, 57 Jahre alt, mittelständischer Unternehmer [117.8] aus Braunschweig […]’‘[…] wobei es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem mittelständischen Unternehmer [151.9] Gerhard Vielbrand und dem Vizedirektor Marian Marczak kam […]’‘Und bei Reschke finde ich Hinweise, die den Unternehmer [193.8] in ein milderes Licht rücken:’‘Indem der mittelständische Unternehmer [207.22] des Professors kürzlich dozierten Vortrag nach seinem Belieben auswertete […]’‘[…] wird wohl die Aufsicht, vertreten durch den Unternehmer [237.20] Vielbrand, tätig geworden sein;’
Unternehmungsgeist, der [1*] o.Pl.Initiative, etw., was bestimmte Handlungen, Aktivitäten o.Ä. erfordert, in die Tat umzusetzen, durchzuführen [° D; D unternehmen 1]
‘[…] versprach, mit Hinweis auf den Grabstein des Werftgründers, dessen Unternehmungsgeist [201.5] zu beleben.’
Unterschrift, die [1*] Pl. -enzum Zeichen der Bestätigung, des Einverständnisses o.Ä. eigenhändig unter ein Schriftstück, einen Text geschriebener Name [D1]
‘Keine Unterschriften [248.18] durften die beiden leisten oder verweigern.’
Unterseite, die [1*]nach unten gewandte, nicht sichtbare Seite (5b); [D]
‘Hätte Reschke […] die seitlich geplatzte Unterseite [160.21] fotografiert, könnte ich jetzt mit Bestimmtheit von Rotbauchunken sprechen.’
Unterstellung, die [1*]falsche Behauptung, mit der jmdm. in ungerechtfertigter Weise etw. zugeschrieben wird [° D2; D unterschieben b]
‘Marczak berichtete, daß mehrere Abgeordnete des Sejm diese Unterstellung [197.24] zurückgewiesen […] hätten;’
Unterstützung, die [2*]das Unterstützen, Helfen, Fördern [D1]
‘Im nachhinein weiß ich, daß von seiten des Flüchtlingsverbandes […] diskrete Unterstützung [112.25] zugesagt worden ist.’‘Frau Johanna Dettlaff […] fand bei Karau Unterstützung [238.29], als sie den abmahnenden Satz: »Privat- und Geschäftsleben müssen künftig streng getrennt werden«, ins Protokoll aufgenommen haben wollte.’
Untertassenteller, der [2*] Pl. - kleinerer Teller, in dessen leichte Vertiefung in der Mitte die Tasse gestellt wird [D Untertasse]
‘Mir fielen drei Untertassenteller [265.6] auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons […]’‘Vorhin noch waren mir […] die drei Untertassenteller [268.4] voller rosa Lutschbonbons wichtig […]’
Untertertianer, der [1*] Pl. - veraltend Schüler der vierten Klasse des Gymnasiums [° D Untertertia]
‘[…] man wird uns als Untertertianer [21.27] in eine Schulbank gezwängt haben […]’
Unterwassergesellschaft, die [1*] ÜGesellschaft (3b);, die unter der Wasser(b)oberfläche zusammenkommt [°]
‘Sie alle waren klagende Mitglieder einer Unterwassergesellschaft [268.12], anwesend und weit weg zugleich...’
Unterzeichnung, die [1*]Unterschrift, mit der der Inhalt eines Schriftstücks bestätigt wird; Signatur [° D unterzeichnen 1]
‘Die Beschwerden der Presse, man habe den Journalisten erst nach Unterzeichnung [119.27] des Vertrages erlaubt, Fragen zu stellen, wehrt er wie Fliegen ab:’
Unvereinbarkeit, die [1*] o.Pl.Trennung aufgrund widerstreitender Interessen, die nicht miteinender in Einklang zu bringen sind [° D unvereinbar]
‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit [146.3] eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes mit ihrem Sitz in der Aufsicht erklärt […]’
Unverträglichkeit, die [1*] Pl. -enStreitsüchtigkeit, Zank [° D unverträglich 2]
‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer, weil unsere Idee unter der Last deutscher Unverträglichkeiten [98.14] Schaden nehmen könnte...’
Unwille, der [1*] geh.lebhaftes Missfallen, das sich in Ungehaltenheit, Gereiztheit, unfreundlicher od. ablehnender Haltung äußert [D]
‘Sauber und krakelig rechtfertigen die Februarbriefe meinen Unwillen [98.29].’
Uralte, der/die [1*] Pl. -n verstärkendjmd. der sehr alt, bejahrt ist [°; D uralt; D alt 1a]
‘Es ist, als ob die Alten und Uralten [97.6] uns zuriefen: Beeilt euch!’
Urenkel, der [2*] Pl. (m+f) - Kind eines Enkels od. einer Enkelin; Großenkel [° D]
‘[…] unter ihnen Urenkel [137.31] der Verstorbenen […]’‘Weil die anreisenden Enkel und Urenkel [233.8] der Verstorbenen nicht nur die vieltürmige Stadt, sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland kennenlernten […]’
UrenkelgenerationUrenkelgeneration, die [2*]Urenkel; Generation (1)
‘Die hinlänglich bekannte Vergnügungssucht der Enkel- und Urenkelgeneration [246.6] will man dafür zur Kasse bitten.’‘[…] weil immer mehr hochschwangere Frauen der Enkel- und Urenkelgeneration [270.19] die Reise nicht scheuten:’
Urgroßeltern, die [2*] Pl.Eltern des Großvaters od. der Großmutter [D]
‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern [177.9] zu erfüllen. ’‘[…] wo die Großeltern und Urgroßeltern [233.14] durch Erst- oder Zweitbestattung letzte Ruhe gefunden hatten.’
Urlaub, der [1*](in Betrieben, Behörden, beim Militär nach Arbeitstagen gezählte) dienst-, arbeitsfreie Zeit, die jmd. [zum Zwecke der Erholung] erhält [D]
‘[…] hatte sich bei einigen dieser noch jungen Menschen […] der Wunsch verfestigt, dort den Urlaub [233.13] zu verbringen […]’
Urne, die [7*] Pl. -nkrugartiges, bauchiges, meist künstlerisch verziertes Gefäß aus Ton, Bronze o.Ä., in dem die Asche eines Verstorbenen aufbewahrt u. beigesetzt wird u. die früher auch zur Aufnahme von Grabbeigaben diente [D1]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um […] Schwierigkeiten beim Überführen der Särge und Urnen [40.27] […]’‘Nur Reschke war, weil Ästhet von Berufs wegen, angesichts der überführten Urnen [149.18] besorgt.’‘Indem er Kunststoffgefäße unter Verbot stellte, gelang es ihm, die Verwendung von hartgebrannten, aus Töpferton geformten Urnen [149.23] zu fördern.’‘[…] als dann sogar eine Urne [152.24], ohne allerdings zu zerscherben, umgestoßen, brutal mutwillig umgestoßen wurde […]’‘Bei minus siebzehn Grad konnten selbst Urnen [188.16] nicht fachgerecht beigesetzt werden.’‘Angesichts der Schneekappen auf den Urnen [189.1] mußte Alexandra lachen.’‘[…] die Alte wird das Paar zwischen verschneiten Grabhügeln, vor weißverkappten Urnen [190.15] und unter überzuckerten Friedhofslinden fotografiert haben.’
Urnenbeisetzung; Urnenbereich; Urnenfeld; Urnenfriedhof; Urnengrab; UrnenüberführungUrnenbeisetzung, die [1*] Pl. -enUrne; Beisetzung
‘Bei den Urnenbeisetzungen [149.4] war der Kreis der Leidtragenden kleiner […]’
Urnenbereich, der [1*]Urne; Bereich (a)
‘Das untere Viertel, den Urnenbereich [188.22], sehe ich bis dahin gleichfalls als geschlossenes Feld.’
Urnenfeld, das [6*] Pl. -erUrne; Feld (1a)
‘Als sie […] weiteren Raum für Grab- und Urnenfelder [68.18] ahnten, nahm ihre Begeisterung um gut eineinhalb Hektar zu.’‘[…] Ende Juli wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld [148.15] anzulegen […]’‘[…] wurde das erste Urnenfeld [149.1] gleichfalls im westlichen Bereich des Versöhnungsfriedhofs angelegt […]’‘Schon lag die siebte Grabstellenreihe aufgefüllt, und das Urnenfeld [154.1] verlangte Erweiterung.’‘Gräberreihe um Gräberreihe, Urnenfeld [173.28] an Urnenfeld [173.28].’
Urnenfriedhof, der [1*]Urne; Friedhof
‘Auch dieser Urnenfriedhof [66.16] wurde bis Ende der sechziger Jahre eingeebnet […]’
Urnengrab, das [1*] Pl. -gräberUrne; Grab (a)
‘Den Maßeinheiten deutscher Friedhofsordnung folgend, konnte bei voller Belegung mit 20 000 Grabstellen gerechnet werden, einschließlich der kleineren Urnengräber [118.13].’
Urnenüberführung, die [1*] Pl. -enUrne; Überführung
‘Für diese Wünsche werden außerdem die niedrigen Kosten, insbesondere bei Urnenüberführungen [148.25], gesprochen haben […]’
Ursache, die [1*] Pl. -netw. (Sachverhalt, Vorgang, Geschehen), was eine Erscheinung, eine Handlung od. einen Zustand bewirkt, veranlasst; eigentlicher Anlass, Grund [D]
‘Reschke wird […] die Piątkowska nach den Ursachen [39.20] ihrer Deutschkenntnisse gefragt haben […]’
Urteil, das [1*]prüfende, kritische Beurteilung […], abwägende Stellungnahme [D2]
‘Schon früh, noch vor den ersten Beerdigungen, hat Reschke ihr Urteil [164.23] festgehalten:’
Pauschalurteil; UrteilskraftUrteilskraft, die [1*] o.Pl.Fähigkeit, über etw. ein Urteil zu fällen [° D]
‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat […] verlassen mußten, teilte gleichfalls seine Urteilskraft [105.23], ohne ihn zu zerreißen;’
Utensil, das [1*] meist Pl.: -ienetw., was man für einen bestimmten Zweck braucht [D]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien [100.30] überliefert […]’
Utopiescheiße, die [1*] derb emotional abwertendals schlecht und verabscheuenswürdig angesehenes, von Bloch [Register] in seinem philosophischen Werk „Geist der Utopie“ (1918) entwickeltes Prinzip, wonach Utopie ein geistlich-metaphysischer Zug aller Individuen und allen seins ist [°KNLL; D Scheiß-]
‘Wir nehmen jetzt Bloch auseinander. Na, diese Utopiescheiße [183.17].’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. U. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-815D-7