S

Saab, der [3*]Wagen des Herstellers Saab [Register] [°]
‘Versuchsweise stelle ich mir die beiden in einem Saab [70.27] vor.’‘Saab [71.8] oder Volvo oder doch ein Peugeot?’‘Jemand riet mir, ihm einen Alfa Romeo zuzumuten, zuletzt tippte ich auf schwedische Modelle, Saab [284.16] oder Volvo.’
Saat, die [1*]ÜWeiterentwicklung, Entfaltung einer Initiative [°]
‘Dennoch streut die Idee, und überall geht die Saat [231.15] auf.’
Sache, die [21*] Pl. -en1. a)Angelegenheit, Vorgang, Vorfall, Umstand [D2a]
‘Ich muß mich an Nebensätze klammern oder ein einzelnes Wort leermelken, damit ihre Sache [92.13] in Fluß bleibt.’‘Ist ihre Liebe nicht jetzt schon gewöhnlich, ihr Geschäft mit den Toten gemachte Sache [98.27]?’‘Du siehst, liebe Alexandra, unsere Sache [108.14] läuft.’‘Tags drauf wurde die Sache [119.22] öffentlich.’‘Der Aufsichtsrat erklärte öffentlich sein Bedauern, und die Journalisten verloren den Spaß an der Sache [154.18].’‘Immer häufiger nennt er ihn »meinen Geschäftsfreund und Partner in zukünftiger Sache [206.22]«.’‘Mit den drei deutschen Stimmen und Marczaks Stimme wäre die Sache [209.9] perfekt gewesen, wenn die Alte nicht mit angedrohtem Rücktritt Aufschub erwirkt hätte.’‘Die Sache [211.18] sei gelaufen, hieß es.’
b) *in Sachen bezüglich, zum Thema, wegen [D2b*]
‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit in Sachen [29.8] Orgel und Orgelprospekt war wiederum von zündender Qualität.’‘[…] weshalb er in Sachen [105.11] Einheit genauso viele Bejahungen wie Verneinungen gegeneinander aufrüsten konnte: ’‘Marczak hatte sie in der Hand, so auch bei jener Aufsichtsratssitzung, die in Sachen [198.28] Umbettung keinen Entschluß zugelassen hatte. ’
2. Gegenstand, um den es geht; Gegenstand der Diskussion; eigentliches Thema [D3a]
‘Er neigte dazu, erst nach längerer Rede zur Sache [38.23] zu kommen, wobei er kaum ausgesprochene Kühnheiten sogleich wieder fragwürdig werden ließ.’‘Alexandra Piątkowska wollte die Sache [38.26] auf den Punkt gebracht sehen.’‘Erst nachdem er umständlich den Friedhof am Hagelsberg beschrieben hat, kommt er zur Sache [53.2], wird ihm die von der Witwe vorgeschlagene »Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft« wichtig.’‘All das lenkt nur ab, will mich hindern, zur Sache [225.27] zu kommen.’‘Wollte auch ich nahtlos und mit der Feststellung, der restliche Aufsichtsrat sei zur Sache [229.27] gekommen, meinen Bericht fortsetzen, käme ich gleichfalls zu rasch dem bloßen Ablauf dessen nach, was Handlung ist. ’‘Jedenfalls kam man, von Vielbrand aufgerufen, sogleich zur Sache [231.6].’
zur Sache! wir wollen zu unserem Thema kommen! [D3a*]
‘»Zur Sache [178.3], bitte!« rief der Vorsitzende Marczak.’‘Wir hätten gewiß noch länger geschwiegen, wenn Vielbrand nicht ›Zur Sache [229.25]!‹ gerufen hätte.«’
3. meist Pl.Ding, Gegenstand, Etwas; Waren [D1a]
‘Nun weiß ich, wo ist Kaufhaus Sternfeld gewesen und wie billig waren da hübsche Sachen [222.13].’
4. o.Pl.etw., wofür sich jmd. einsetzt; Ziel; Anliegen [D4]
‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher […] einen »Verräter an polnische Sache [75.15]«, weil er sich, als nach den Teilungen Polen in höchster Not war, in Berlin, ausgerechnet in Berlin dienstbar gemacht habe.’
Sächelchen, das [1*] meist Pl.:- /Vkl./kleiner [wertvoller] Gegenstand (verschiedenster Art) [D]
‘In Eile, als brenne es hinter ihr, hatte sie dies, das und noch ein paar Sächelchen [77.22] für den Professor eingepackt […]’
Sachlichkeit, die [1*]das nicht von Gefühlen, Vorurteilen Bestimmtsein; Unvoreingenommenheit, Objektivität [° D objektiv 2]
‘Im Weihnachts- und Neujahrsbrief ist es die sonst auf Sachlichkeit [90.26] eingeschworene Piątkowska, die sich des mageren Körpers auf, unter und neben ihrem Fleisch erinnert.’
Sachwalter, der [1*] geh.jmd., der für jmdn., etw. in der Öffentlichkeit eintritt, der sich zum Fürsprecher od. Verteidiger von jmdm., etw. macht, gemacht hat [D1]
‘Er, dieser immer korrekte Sachwalter [208.7] nackter Interessen, hat mich mundtot gemacht.’
Sack, der [3*] Pl. Säckegrößeres, längliches Behältnis aus [grobem] Stoff, starkem Papier, Kunststoff o.Ä., das dem Transport od. der Aufbewahrung von festen Stoffen, Gütern dient [D1a]
‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel, Säcke [100.19], Netze […], leider auch um erbärmliche Plastiktüten.’
Wolkensack *in Sack und Asche gehen geh. Buße tun [D1a*]
‘Man zwang uns, jahrelang in Sack und Asche [247.30] zu laufen.’
mit Sack und Pack mit aller Habe [D1a*]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani, Esten oder Letten, die Polen und schließlich die Deutschen mit Sack und Pack [37.22] Richtung Westen.’
Sackgasse, die [1*]Straße, die nur eine Zufahrt hat u. am Ende nicht mehr weiterführt [D]
‘Die rechte Seite begrenzten verschachtelt stehende Neubaukästen, die auch das Straßenende sperrten: eine Sackgasse [240.18].’
Säkulum, das [1*] bildungsspr.Zeitraum von hundert Jahren; Jahrhundert [D1]
‘Dabei geht ein Säkulum [15.31] zu Ende, das sich Vernichtungskriegen, Massenvertreibungen, dem ungezählten Tod verschrieben hatte.’
Sarg, der [19*] Gen. -(e)s; Pl. Särge(meist aus Holz, auch aus Metall gefertigtes) kastenförmiges, längliches Behältnis mit Deckel, in das ein Toter gelegt wird [D]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute […] und zu erwartende Schwierigkeiten beim Überführen der Särge [40.27] und Urnen […]’‘Ein schwarzer Sarg [136.5], ein nußbrauner.’‘In ihm standen Särge [226.9] gestapelt:’‘Jeder Sarg [226.13] mit grob gepinselter Zahl numeriert.’‘Wróbel war sicher, daß die Särge [226.19] belegt waren;’‘Und Wróbel hob den Deckel des ihnen zunächst, mit dem Fußende voran stehenden Sarges [226.29] […]’‘[…] worauf Reschke […] mit Blitzlicht in den klaffend geöffneten Sarg [227.2] hinein fotografierte, mehrmals, mit Pausen dazwischen, die das Blitzlicht verlangte.’‘Die Brakup lag im noch offenen Sarg [256.1] aus Kiefernholz.’‘Um den Sarg [256.13] Tulpen und Kerzen gestellt.’‘Das Lächeln der Alten im glänzend weiß ausgeschlagenen Sarg [257.16] […] hat sich der Trauergemeinde übertragen.’‘Als sich die Trauernden vorm Sarg [257.22] drängten, um Abschied zu nehmen […]’‘Als der geschlossene Sarg [258.4] aus der Abdankungskapelle getragen, als Kirchenbanner, drauf Heiligenbilder, entrollt wurden […]’‘[…] Wróbel gleich hinterm Sarg [258.7] […]’‘Durch eine Lupe erkenne ich farblich abgestimmte […] Särge [273.26], die Timmstedts Kundendienst zukünftig, neben herkömmlichen Särgen [273.27], die sich zum Fußende hin verjüngen, im Angebot führen wird.’‘Sogar Schneewittchens gläserner Sarg [273.31] will in Mode kommen.’‘Und leicht fiel es mir, das von Timmstedt vorgeschlagene Verbot von Särgen [274.5] aus tropischen Hölzern wie Teak, Mahagoni und Palisander zu begrüßen...’‘[…] eine Ausstellung anregen, in der […] Beinhäuser und traditionelle Särge [275.2] zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...’‘Beide stehn wir entzückt vor den steingehauenen, seitlich gelagerten Ehepaaren auf den Abdeckungen der steinernen Särge [297.11].’
Billigsarg;Sargdeckel; Sargform; Sargkatalog; Sargkultur; Sargnagel; Sargproduktion; Sargrand; SargträgerSargdeckel, der [2*]Sarg; Deckel
‘Jerzy Wróbel atmete laut, solange er den Sargdeckel [227.6] hochhielt […]’‘In Fleischfarbe abgebildet ist Wróbels eine Hand, die rechte, wie sie mit der linken Hand, die nicht ins Bild kam, vom Fußende weg den Sargdeckel [227.24] hochstemmt.’
Sargform, die [1*]Sarg; Form (b)
‘Durchaus vertretbar diese künstlerische Weiterentwicklung der klassischen, doch mittlerweile protzig verkommenen Sargform [274.3].’
Sargkatalog, der [1*] Pl. -eSarg; Katalog (2)
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] das Wälzen von Sargkatalogen [108.31] […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’
Sargkultur, die [2*]Sarg; Kultur
‘[…] wie er gerade anhand von Modellen, nicht größer als Zündholzschachteln, die neue Sargkultur [273.22] der Aufsicht nahezubringen versucht.’‘Nach einer Notiz will Reschke mit Timmstedt ein Gespräch über die neue Sargkultur [274.28] führen […]’
Sargnagel, der [4*]am unteren Ende zugespitzter, am oberen Ende abgeplatteter od. abgerundeter [Metall]stift, der zum Verbinden bes. von Holzteilen Sarg dient [° D1; D Nagel 1]
‘Nun sah man bestätigt, daß die sorgfältig katalogisierte Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel [132.4] […] mehr war als eine Schrulle:’‘[…] kantig gebliebene Sargnägel [132.10] wiesen […] auf Reschkes gegenwärtige Pläne. ’‘Mit den Büchern mußte die Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel [132.19] in die Wohndiele umziehen.’‘Ich glaube zwei handgeschmiedete Sargnägel [227.25], die keinen Halt mehr gaben, am rechten Sargrand erkennen zu können, passend für Reschkes Sammlung.’
Sargproduktion, die [1*]Sarg; Produktion (1a)
‘Mit der ostdeutschen Firma »VEB Erdmöbel« war man nicht ins Geschäft gekommen, weil deren Sargproduktion [133.13] allenfalls für Kremierungen getaugt hätte;’
Sargrand, der [1*]Sarg; Rand (3)
‘Ich glaube zwei handgeschmiedete Sargnägel, die keinen Halt mehr gaben, am rechten Sargrand [227.26] erkennen zu können, passend für Reschkes Sammlung.’
Sargträger, der [1*] Pl. - jmd., der einen Sarg mit seiner Körperkraft stützt u. so fortbewegt [° D tragen 1a]
‘Den Fotos nach, die Reschke geschossen und auf den Rückseiten datiert hat, hätten die polnischen Sargträger [145.24] auch deutsche sein können.’
Sage, die [1*]ursprünglich mündlich überlieferter Bericht über eine im Einzelnen nicht verbürgte, nicht alltägliche, oft wunderbare Begebenheit [D]
‘Hat aber wieder kaputt gemacht alles, wie Sage [99.22] erzählt, denn Rat von Patrizier hat ihm beide Augen gestochen und blind gemacht, damit er nicht konnte Wunderuhren machen woanders.’
Sahne, die [1*]durch Zentrifugieren gewonnener, oben schwimmender, fetthaltigster Teil der Milch; Rahm [° D 1a,b]
‘Die Witwe hatte zum Schluß Sahne [36.6] an die Pilze gerührt […]’
Sakralbau, die [1*] Pl. -tenreligiösen Zwecken dienendes Bauwerk [D]
‘[…] als ihm seine Wissenschaft noch kurzweilig gewesen war und ihm einige Sakralbauten [45.10], zum Beispiel die zuletzt vom Trümmerschutt befreite Petrikirche, neu zu entdeckende Grabplatten zu bieten hatten.’
Salami, die [1*]kräftig gewürzte, rötlich braune, luftgetrocknete Dauerwurst aus Schweine-, Rind-, Eselsfleisch, deren Haut oft mit einem weißen Belag, der durch das Trocknen an der Luft entsteht, überzogen ist od. einen weißen Überzug aus Kreide o.Ä. hat [D]
‘[…] dazu Käse aus Frankreich, Mortadella und Salami [276.25] in Scheiben, dänisches Bier und spanische Oliven.’
Salatgurke, die [1*] Pl. -nfleischige, längliche, grüne od. grüngelbliche Frucht, die sich bes. zum Bereiten von Salat, einer mit verschiedenen Marinaden od. Dressings zubereiteten kalten Speise, eignet [° D, D Gurke 1a,b; D Salat 1a]
‘Plötzlich gibt es irgendwo frischen Blumenkohl, Salatgurken [18.2], oder ein fliegender Händler bietet neuerdings aus dem Kofferraum seines Polski Fiat Bananen an […]’
Salz, das [2*] o.Pl.im Bergbau od. durch Eindampfen von [Meer]wasser gewonnene weiße, kristalline Substanz, die zum Würzen von Speisen verwendet wird; Kochsalz [D1]
‘Beim Nachgießen hat Reschke gekleckert. Der verlachte Rotweinfleck. Salz [36.9] drüber.’‘[…] das Streudöschen Salz [143.5] nicht vergessen.’
Salzkartoffel: SalzstangeSalzkartoffel, die [2*] meist Pl.: -nessbare Gemüseknolle, die ohne Schale in Salz enthaltendem Wasser gekocht wird [° D, D Kartoffel]
‘Nachdem die Witwe Salzkartoffeln [34.19] aufgesetzt hatte […]’‘Die Witwe hatte […] gehackte Petersilie über die mehlig zerfallenen Salzkartoffeln [36.8] gestreut.’
Salzstange, die [1*]stangenförmiges, längliches, mit groben Salzkörnern bestreutes Gebäck [° D]
‘Reschke […] kam, Salzstangen [261.18] knabbernd, zur Einsicht: Nichts findet ein Ende.’
Sammelbestattung, die [1*] Pl. -enBestattung mehrer Toter zugleich [°]
‘Hat er, der Massengräber ausdrücklich ablehnte - »Nie wieder darf es dazu kommen!« -, mögliche Sammelbestattungen [139.5] vorweg geahnt?’
Sammelgrab, das [4*] Pl. -gräberGrab (a); für mehrere Tote [D]
‘Er könne sich durchaus Sammelgräber [196.18] vorstellen […]’‘Allen Planungsdaten könne man ablesen, daß die Sammelgräber [250.8] regelmäßiger beschickt werden müßten.’‘Wo Volksmassen aufmarschiert waren […], sollten demnächst schon Sammelgräber [251.10] dicht bei dicht Platz finden.’‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge, die auf dem Versöhnungsfriedhof mit schlichter Inschrift Verwendung finden, neuerdings auf Sammelgräbern [277.10].’
Sammelstelle, die [1*]Platz, an dem etw. [Gesammeltes] zusammengetragen [u. gelagert] wird [D Sammelplatz a]
‘[…] vielmehr sehe ich meinen ehemaligen Banknachbarn als eifrigen Fähnleinführer, der sich […] durch die Einrichtung einer Sammelstelle [140.25] ausgezeichnet hat […]’
Sammelsystem, das [1*]Prinzip, nach dem etw. zusammengetragen wird [°D System 2]
‘Dein Sammelsystem [298.14] galt als beispielhaft.’
Sammetkragen, der [1*] Sammet = ältere Form für Samt iron.den Hals teilweise od. ganz umschließender Teil der Kleidung aus Samt, einem feinen Gewebe, meist aus Baumwolle, mit seidig-weicher, wie Pelz beschaffener Oberfläche von kurzem Flor [°D Kragen 1¸ D Samt]
‘Da sich Reschke Extravaganzen, etwa einen Sammetkragen [63.11] zum auf Taille geschnittenen Herbstmantel, leistete […]’
Sammlung, die [3*]Gesamtheit von Gegenständen, Dingen, für die man sich interessiert und die man zusammenträgt, um sie (wegen ihres Wertes in größerer Anzahl, wegen ihrer Schönheit o.Ä.) [in einer bestimmten Ordnung] aufzuheben [° D2a, D sammeln 1b]
‘Nun sah man bestätigt, daß die sorgfältig katalogisierte Sammlung [132.4] handgeschmiedeter Sargnägel […] mehr war als eine Schrulle:’‘Mit den Büchern mußte die Sammlung [132.19] handgeschmiedeter Sargnägel in die Wohndiele umziehen.’‘Ich glaube zwei handgeschmiedete Sargnägel, die keinen Halt mehr gaben, am rechten Sargrand erkennen zu können, passend für Reschkes Sammlung [227.27].’
Sandbett, das [1*][zum Ufer flacher werdender] Boden eines Gewässers, der mit Sand bedeckt ist, eine aus verwittertem Gestein, meist aus Quarz bestehende, feinkörnige, lockere Substanz [° D Sand 1]
‘Dann hat Reschke flache, kaum überspülte Steine aus dem Sandbett [145.5] gehoben.’
Sandinist, der [1*] Pl. (m+f) -enAnhänger des Sandinismus, einer (in den 1970er- u. 1980er-Jahren entstandenen) am Marxismus-Leninismus orientierten Ideologie, Bewegung in Nicaragua [° D, D Sandinismus]
‘Ferner beklagt er den bürokratischen Kleinkram im Universitätsbereich, die Wahlniederlage der Sandinisten [99.16] in Nicaragua, das Wetter und die neonationalen Töne seiner Kollegen;’
Sandstein, der [4*]Sedimentgestein (2a); aus verwittertem Gestein, meist Quarz, das durch Bindemittel (Ton, Kalk u.a.) verbunden ist [°D1; D Sand 1]
‘[…] viel Diabas und auf Hochglanz polierter Granit, wenig Sandstein [22.15], Marmor und Muschelkalk.’‘Den geräumigen Beischlag grenzten zur Gasse hin in Sandstein [31.30] gehauene Reliefs ab:’‘[…] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags, dessen in Sandstein [76.11] gehauene Reliefs das Spiel der Putten und Amoretten kaum noch ahnen ließen.’
Ü harte Masse [°]
‘Das zum Sandstein [227.19] gehärtete Kopfkissen hebt den Schädel, dessen Kinn die Hemdkrause drückt.’
Sanduhr, die [1*]dem Messen bestimmter Zeitabschnitte dienendes Gerät aus zwei übereinander angeordneten, durch einen Hals miteinander verbundenen, kegelförmigen o.ä. Glaskörpern, aus deren jeweils oberem feiner Quarz in den jeweils unteren rieselt [° D, D Sand 1] Unkenrufe Relief, das eine Sanduhr zeigt als Symbol für die Vergänglichkeit [°]
‘[…] die Grabplatte im Boden des nördlichen Seitenschiffs, deren Zierschild im Relief […] zur rechten Seite die Krone über der Sanduhr [61.18], darunter den Totenkopf und überm Schild einen Schwan zeigt […]’
Sarkasmus, der [1*] o.Pl.beißender, verletzender Spott, Hohn, der jmdn., etw. lächerlich machen will [D1]
‘Er nannte sie vital, zum Sarkasmus [52.4] neigend […]’
Sarkophag, der [3*] Pl. -e bildungsspr.(meist aus Stein od. Metall gefertigter) prunkvoller, großer, in einer Grabkammer od. der Krypta einer Kirche o.Ä. aufgestellter Sarg, in dem hoch gestellte Persönlichkeiten beigesetzt werden [D]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage [17.5] und Epitaphe […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der »etruskische Sarkophage [275.1], Tumben, Beinhäuser und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...«’‘Immer wieder schön sind die etruskischen Sarkophage [297.9].’
Satanskunst, die [1*]das Hexen; Zauberei [D Hexerei]
‘[…] sie, die den Bengalen einen »falschen Engländer« genannt und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei und Schlimmeres, »Satanskunst [287.30]«, nachgesagt hatte […]’
Sattel, der [1*] /kurz für Bergsattel/Vertiefung an einem Bergrücken zwischen zwei Gipfeln [D Bergsattel]
‘Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel [299.11] ein Dorf […]’
Satz, der [22*] Pl. Sätzeim Allgemeinen aus mehreren Wörtern bestehende, in sich geschlossene, eine Aussage, Frage od. Aufforderung enthaltende sprachliche Einheit [D1]
‘Ihren akzentuierten Sätzen [11.21] war Gelächter vor- und nachgestellt […]’‘[…] indem sie erklärend in knappen, alles verknappenden Sätzen [19.3] sprach und ab und an ihr Glockenvogelgelächter entließ.’‘Die Witwe sagte: »Das war mal gewesen Solidarność«, und hatte dann doch einen weiteren Satz [19.30] übrig, der die Schroffheit ihres Nachrufs ein wenig mildern sollte: ’‘Der Witwer will diesem Satz [20.4] der Witwe »eine an Verzweiflung grenzende Bitterkeit« abgehört haben.’‘War das schon der zündende Satz [26.3]?’‘Zwischen polnischen Ausrufen drängten sich ihre von Artikeln befreiten Sätze [40.12] und Nebensätze:’‘Ein Satz [53.20] der Witwe, dem nur zuzustimmen ist:’‘Später […] hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel Deutschmark mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz [72.3] quittiert: ’‘Und ihren nach Mitternacht oder am frühen Morgen lachend verkündeten Satz [78.26]:’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau, der überbetont die Wörter »Heimaterde« und » Rückkehr« in seine immerfort Gleichnisse suchenden Sätze [137.2] schummelte.’‘Sicher ging man dabei von zu Lebzeiten geäußerten Wünschen aus, die ihre Erfüllung in immer dem gleichen Satz [149.10] suchten, dort, nur dort den letzten Platz zu finden, wo man geboren sei.’‘Doch den Satz [167.11]: »Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend angepaßte Zinsniveau günstige Anlagen«, hat er keinem Brief anvertraut […]’‘Sein Satz [183.13] ›Das ist euer Bier!‹ beweist immerhin, wie geläufig sein Umgangsdeutsch ist.’‘Ihr Mann […] brachte es nur zu dem einen Satz [184.18]: › Richtig einladend, euer Friedhof!‹’‘Seine Sätze [189.31] […] sagen wenig über seine Einschätzung der neuen, im Fernsehen gefeierten Vernichtungssysteme.’‘Allen Leidtragenden sprach sie ihr Beileid aus, das sie auf den Satz [203.8]: »Nu mecht ewje Ruh sain«, verknappte.’‘Selbst Alexandras in beiden Sprachen erklärter Protest, der in den schönen Satz [208.10] mündete: ›Umbettung wird sein nur über meine Leiche!‹, wirkte wie aus dem Fenster gesprochen […]’‘[…] ihr Satz [215.29]: »Wenn nicht kommt in Protokoll alles, werd ich zurücktreten gleich«, steht bei Reschke notiert. ’‘Frau Johanna Dettlaff […] fand bei Karau Unterstützung, als sie den abmahnenden Satz [238.30]: »Privat- und Geschäftsleben müssen künftig streng getrennt werden«, ins Protokoll aufgenommen haben wollte. ’‘Da sie Satz [247.5] nach Satz [247.5] zuerst auf polnisch, anschließend in ihrem liebenswerten Deutsch gesprochen hat, konnte ich ihre Schlußsätze notieren:’‘Bei gleichbleibender Schönschrift verändern sich Abläufe mitten im Satz [258.30].’‘Allerdings hat sich Reschke bereits im nächsten Satz [272.6], der, wie nun häufig, aus Abstand geschrieben wurde, korrigiert:’
Fragesatz; Klammersatz; Konjunktivsatz; Nebensatz; Satzstellung; Satzzeichen; Schlußsatz; StandardsatzSatzstellung, die [2*]Aufeinanderfolge der Wörter im Satz [D Wortstellung]
‘Nur wenn die Witwe erregt war […] gingen ihr häufiger als sonst die Artikel aus und verstolperte sich ihre Satzstellung [39.11].’‘Nicht ihre Satzstellung [86.25] oder ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln […] bereiten mir Schwierigkeiten, vielmehr ist es die mal rücklings stürzende, mal voranstürmende Gangart des Schreibverlaufs.’
Satzung, die [3*] Rechtsspr.schriftlich niedergelegte rechtliche Ordnung, die sich ein Zusammenschluss von Personen (z.B. ein Verein) od. eine Körperschaft des öffentlichen Rechts gibt [D]
‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör weitere Gründungsmitglieder, ein Gesellschaftervertrag, die Satzung [41.11] und Geschäftsordnung […]’‘Aber das Paar hat seine Idee freigegeben; schon läuft sie und ruft Personal auf den Plan, das, laut Satzung [82.10], mitreden will, nicht nur indirekt flüstern. Bald’‘Die Gesellschafter Dettlaff, Vielbrand und Karau reisten ab, nachdem sich der Aufsichtsrat eine Satzung [121.9] plus Geschäftsordnung gegeben und den Vizedirektor der Nationalbank zum Vorsitzenden gewählt hatte.’
Satzzeichen, das [1*] Pl. - Sprachw.grafisches Zeichen (3b);, das innerhalb eines Satzes bzw. eines Textes bes. die Funktion der Gliederung hat [D]
‘Offenheit, die nur Satzzeichen [82.4] als Gehege duldet.’
Sauerkohl, der [1*] o.Pl. landsch.fein gehobelter, mit Salz, Gewürzen [u. Wein] der Gärung ausgesetzter u. auf diese Weise konservierter Weißkohl, der gekocht od. roh gegessen wird; Sauerkraut [° D; D Sauerkraut]
‘Nach Schweinebraten zu gekümmeltem Sauerkohl [181.8] haben sie gemeinsam und beispielhaft in der Küche den Abwasch gemacht.’
Säule, die [3*] Pl. -nwalzenförmige [sich nach oben leicht verjüngende], meist aus Basis, Schaft u. Kapitell bestehende senkrechte Stütze eines Bauwerks, die aber auch frei stehend dekorativen Zwecken dienen kann [D1a]
‘Vor breiter Fensterfront Säulen [54.27], deren Betonkerne von genoppten, rundum laufenden Keramikschalen ummantelt sind. ’‘Zur Küche hin weitere Säulen [54.29] in altziegelroter Verkleidung.’‘Im Hintergrund ein Relief, genoppt wie die Säulen [54.31].’
SäulenportalSäulenportal, das [1*]Säule; Portal
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot und hatte zimmerreiche Nebengebäude, das Säulenportal [178.15] und ein Eschenrondell im Innenhof zu bieten, dazu Karpfenteiche zuFüßen des Olivaer Waldes.’
Schädel, der [4*] Pl. - 1. Skelett des Kopfes [D1]
‘[…] die Einrichtung von Grüften, aufgefüllt mit Schädeln [195.5] und Knochen, diese, nach Reschke, »anschaulichste Darstellung des Todes«.’‘Das zum Sandstein gehärtete Kopfkissen hebt den Schädel [227.20], dessen Kinn die Hemdkrause drückt.’‘Natürlich war es ihm wichtig, in seinem Tagebuch »die anrührende Schönheit des mumifizierten Mannes« festzuhalten, dessen leicht seitlich geneigten Schädel [227.30], den immer noch üppigen Faltenwurf des Leichenhemdes bis zu den verdeckten Füßen hin.’
Schädelfragment; Schädelschale 2. Kopf [in seiner vom Knochenbau bestimmten Form] [D2]
‘Sie hat ihr Kopftuch mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel [190.22] gewickelt, daß die vermummte Kugel grad noch die engstehenden Augen […] preisgibt.’
LangschädelSchädelfragment, das [1*] Pl. -eBruchstück eines Schädels (1); [° D Fragment a]
‘Knochen über Knochen, Schädelfragmente [195.21] , Beckenschalen und Schlüsselbeine zuhauf.’
Schädelschale, die [1*] Pl. -nwie eine Schale, Halbkugel geformte Knochenreste eines Schädels (1); [° D Schale 4]
‘Auch dort Knochen und Schädelschalen [196.10]...’
Schaden, der [5*] Pl. Schäden1.o.Pl. *Schaden nehmen geh. [in einer bestimmten Hinsicht] geschädigt, beeinträchtigt werden [D1*]
‘Ein kleiner Streit, dieses Hin und Her, wobei der Inhalt des Netzes keinen Schaden [13.12] nehmen durfte, hielt das Paar an Ort und Stelle, als hätten beide ihren Treffpunkt nicht aufgeben, noch nicht aufgeben wollen.’‘Ihre Liebe nahm keinen Schaden [90.25].’‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer, weil unsere Idee unter der Last deutscher Unverträglichkeiten Schaden [98.14] nehmen könnte...’
2. durch Verlust od. [teilweise] Zerstörung eines Guts entstandene Einbuße [D3]
‘Schon am 25. Januar hat der erste Sturm, von England über Belgien und Nordfrankreich kommend, beträchtliche Schäden [101.28] angerichtet.’‘[…] als trotz Ersatz der Schäden [152.23] die Klagen betroffener Trauerfamilien kein Ende nahmen […]’
Schallblase, die [1*] Pl. -n Zool.blasenartige Ausstülpung der Mundschleimhaut bei Froschlurchen, die als Resonator wirkt u. die Stimme des Tieres verstärkt [D]
‘[…] dazu das werbende Locken der mit Schallblasen [283.6] gerüsteten Männchen, die auf der Wasserfläche des verzweigten Grabensystems trieben.’
Scham, die [1*]durch das Bewusstsein, (bes. in moralischer Hinsicht) versagt zu haben, durch das Gefühl, sich eine Blöße gegeben zu haben, ausgelöste quälende Empfindung [D1]
‘Danach Zweifel, Zaudern, Mitmachen, Scham [275.16], Schweigen, Sichtotstellen.’
Schande, die [5*]etw., was jmds. Ansehen in hohem Maße schadet [Da]
‘Schande [24.9] für Polen ist das!’‘[…] wenn sie ihre zu lang währende Mitgliedschaft in der Partei als Schande [92.30] verurteilt […]’‘Schande [215.20] ist über uns gekommen!’‘Reschke spricht von Schande [224.10], die Piątkowska von doppelter Schande [224.10].’
Schärfe, die [4*] o.Pl.Heftigkeit, Nachdruck [°]
‘Mag sein, daß ihr Gebrauch der fremden Sprache dem Verbot zusätzliche Schärfe [11.5] beimischte […]’‘[…] der als Vizedirektor der Nationalbank mit »sanfter Schärfe [120.10]« darauf gepocht habe […]’‘[…] verstand es, als vielsprachiger Gesprächsleiter jeder heftig werdenden Rede und Widerrede die Schärfe [198.11] zu nehmen […]’‘Erregt der eine, mit Schärfe [269.14] der andere, baten beide darum, sie zu entlasten und ihre Plätze im Aufsichtsrat umgehend neu zu besetzen.’
Schatten, der [1*]a) o.Pl. Bereich, der vom Licht der Sonne od. einer anderen Lichtquelle nicht unmittelbar erreicht wird u. in dem deshalb nur gedämpfte Helligkeit, Halbdunkel [u. zugleich Kühle] herrscht [D1b]
‘Hohe, Schatten [67.23] versprechende Kastanien, Ulmen, Trauerweiden.’
b)(mehr od. weniger scharf begrenzter) im Schatten (a) eines Körpers liegender Ausschnitt einer im Übrigen von direktem Licht beschienenen Fläche, der sich dunkel von der helleren Umgebung abhebt [D1a]Nachtschatten; Schattenriß; SonntagmorgenschattenSchattenriß, der [2*]Darstellung von Gegenständen u. Personen als nur den Umriss erkennen lassender schwarzer Schatten (b); [D Schattenriss]
‘Ich sehe das Paar nicht mehr oder nur noch als Schattenriß [92.7].’‘Von ihrem Bummel zu zweit zeugt als Schattenriß [155.26] ein Scherenschnitt, der beide auf ein Blatt bringt:’
Schatzkammer, die [1*]Räumlichkeiten, in denen eine Ansammlung von kostbaren Dingen (bes. Schmuck, Gegenständen aus edlem Metall u.Ä.) aufbewahrt wird [° D; D Schatz 1]
‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang dauerte, als Insassen einer Schatzkammer [291.28] in andere Zeit gespiegelt zu sein.’
Schauergeschichte, die [1*]Geschichte, Erzählung, in der unheimliche, Schauer erregende Dinge vorkommen; Gruselgeschichte [D]
‘Marczak berichtete, daß mehrere Abgeordnete des Sejm diese Unterstellung zurückgewiesen, er sagte, als »stalinistische Schauergeschichte [197.25]« entlarvt hätten;’
Schauerlichkeit, die [1*]Erregen von Schauder, Entsetzen; Grausigkeit [° D schauerlich a]
‘Und diese Details, jeden Fingerzeig Reschkes auf Gebein und Beinkammern, griff Vielbrand auf, um sie, befreit von barocker Schauerlichkeit [196.14], dienstbar zu machen:’
Schäufelchen, das [1*] /Vkl./(zum Aufnehmen von körnig o.Ä. beschaffenem Material, bes. von Erde, Sand o.Ä. bestimmtes) handliches Gerät, das aus einem breiten, in der Mitte leicht vertieften Blatt besteht, das in stumpfem Winkel an einem kurzen [Holz]stiel befestigt ist [° D Schaufel 1a]
‘Dann holte sie im Backsteinhaus […] ihre Gießkanne und ein Schäufelchen [203.25] ab, das andererseits zum Harken taugte.’
Schauspieler, der [1*] Berufsbez.jmd., der (nach entsprechender Ausbildung) bestimmte Rollen auf der Bühne od. im Film künstlerisch gestaltet, darstellt [D]
‘Dieser Fred, der sich für einen Schauspieler [186.10] hält […] gab seinen Senf dazu:’
Schaustellung, die [1*] Pl. -en selten[öffentlich] zeigen, ausstellen [°]
‘Oder hat Timmstedt später Schaustellungen [275.5] dieser Art gefördert?’
Scheibe, die [2*] Pl. -ndurch einen geraden Schnitt von einem größeren Ganzen abgetrenntes flaches, scheibenförmiges Stück (bes. von bestimmten Lebensmitteln) [D2]
‘[…] schnitt die Pilze zu kleinfingerdicken Scheiben [34.21], die sie auf mittlerer Flamme brutzeln ließ.’‘[…] dazu Käse aus Frankreich, Mortadella und Salami in Scheiben [276.25], dänisches Bier und spanische Oliven.’
Scheibenzüngler, die [1*] Pl.primitive Familie der Froschlurche, mit scheibenförmiger, unterseits weitgehend oder völlig am Mundboden festgewachsener Zunge, beweglichen Lidern und vertikal-elliptisch, herzförmig oder dreieckig geformter Pupille. Discoglossidae [WWW148]
‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler [126.4], Schlammtaucher, Erd- und Wechselkröten […]’
Schein, der [2*] Pl. -e /kurz für Geldschein/Schein von bestimmter Größe (durch Wasserzeichen, schmalen Metallstreifen u. besonderen Druck gegen Nachahmungen geschützt), der den aufgedruckten Geldwert repräsentiert; Banknote [D Geldschein]
‘Der Witwer wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern, den nun einzigen Strauß, bezahlen und zog Scheine [10.31] aus der Brieftasche, unsicher angesichts der an Nullen so reichen Währung.’‘Und sie gab acht, daß er der Marktfrau nicht zu viele Scheine [12.11] hinblätterte.’
Scheingeschäft, das [1*] Pl. -eGeschäft (1); das nur vorgetäuscht wird [D]
‘Allenfalls laufen Scheingeschäfte [205.25], bei denen ausländische Briefkastenfirmen und einheimische, alteingesessene Fabrikdirektoren ihren Schnitt machen.’
Scheitel, der [1*]1. Linie, die das Kopfhaar in eine rechte u. linke Hälfte teilt [D1a]
‘[…] links von ihm trägt die junge Chefin der Agentur für Touristik ihren Scheitel [273.5] madonnenhaft […]’
Seitenscheitel 2. bes. Archit. oberste Stelle, höchster Punkt von etwas [D2a]ScheitelöffnungScheitelöffnung, die [2*] Archit.höchster Punkt, oberster Stelle einer Kuppel [°]
‘Und inmitten der Rotunde, mit Blick in die Halbkreiskugel bis hoch zur kreisrunden Scheitelöffnung [295.28], sei ihnen, schreibt Reschke, das Herz weit geworden.’‘[…] doch ist der Unkenruf von mir abgehoben gewesen bis hoch zur Scheitelöffnung [296.29] und über diese hinaus...’
Scheitern, das [2*] → scheiternein angestrebtes Ziel o.Ä. nicht erreichen, keinen Erfolg haben [Da]
‘Nun bin ich neugierig auf ihr Scheitern [53.23].’‘Gegen unsere Absprache ergriff sie das Wort und beklagte - wie zuvor ich - stehend das Scheitern [246.25] der litauischen Komponente im Gesellschaftsvertrag.’
Scherbe, die [1*] Pl. -nStück von einem zerbrochenen Gegenstand aus Glas, Porzellan od. Ton [D]
‘In der einst durchweg gelb und grün verglasten Veranda - einige Scherben [242.5] waren durch milchglasige Vierecke ersetzt worden […]’
Scherenschnitt, der [2*] Pl. -e(meist kleinformatiges, oft symmetrisch aufgebautes gegenständliches od. ornamentartiges) durch das Herausschneiden bestimmter Formen aus einem Blatt Papier hergestelltes Bild [D]
‘Von ihrem Bummel zu zweit zeugt als Schattenriß ein Scherenschnitt [155.26], der beide auf ein Blatt bringt:’‘Ein biedermeierliches Paar, dem Reschkes zweites Geburtstagsgeschenk entsprach: ein mit vielen Scherenschnitten [156.4] illustrierter Band.’
Scherz, der [1*]nicht ernst gemeinte [witzige] Äußerung, Handlung, die Heiterkeit erregen soll; Spaß [D]
‘[…] sogar einen Scherz [280.6] bringt er unter:’
Scheu, die [1*]Hemmung, distanziertes Misstrauen [°]
‘Überwiegend sind es westdeutsche Kunden, die die Rikscha zu nutzen keine Scheu [59.22] haben.’
Scheune, die [1*] Pl. -nlandwirtschaftliches Gebäude, in dem bes. Heu u. Stroh gespeichert wird [D]
‘Immer wieder kalbten zwischen Ramkau und Matern Kühe, zerbrach dem Lehrer in der Volksschule Weidengasse der Rohrstock, brannten Scheunen [241.10] ab […]’
GutsscheuneSchichauzeit, die [1*] Pl. -enZeit (2b); der Schichauwerft [Register] [°]
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten [214.23] und der Werft mit Kränen und Docks vorgelagert […]’
Schicht, die [1*] Pl. -enin flächenhafter Ausdehnung in einer gewissen Höhe über, unter od. zwischen anderem liegende einheitliche Masse [D1]
‘[…] die verschiedenen Pinsel, mit denen in acht Schichten [252.14] übereinander der Kreidegrund aufgetragen wird […]’
MastixschichtSchieberunwesen, das [1*] ugs.verwerfliches, Ruhe u. Ordnung störendes Treiben von jmd., der [in wirtschaftlichen Krisenzeiten] unerlaubte, unsaubere Geschäfte macht [° D Schieber 4; D Unwesen b]
‘[…] nachdem er das vielbeklagte Schieberunwesen [52.19], die vorm Hotel bettelnden Kinder, den Zustand der Bürgersteige, die lückenhafte Straßenbeleuchtung und die […] zunehmende Kriminalität […] beklagt [hatte]’
Schiefertafel, die [1*][kleine] flache Platte aus Schiefer, einem aus dünnen, ebenen Lagen bestehenden Gestein, auf die (mit Kreide bzw. Griffel) geschrieben werden kann [° D; D Schiefer 1]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel [10.25] neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde […]’
Schienenstrang, der [1*](über eine größere Distanz) zu Gleisen montierte Schienen, der aus Profilstahl bestehender, auf einer Trasse verlegter Teil einer Gleisanlage, auf dem sich Schienenfahrzeuge fortbewegen [° D; D Schiene 1]
‘[…] waren sie, wie bei allen Besuchen zuvor, mit der Straßenbahn nach Brzeźno gefahren, ein Schienenstrang [264.20], der mir aus anderer Geschichte, am Friedhof Saspe vorbei, alteingefahren ist.’
Schiff, das [1*]großes, bauchiges, an beiden Enden meist schmaler werdendes od. spitz zulaufendes Wasserfahrzeug [D1]
‘Erst später, viel später kam Lenin, der kein Schiff [202.3] gebaut, nur Ideen gehabt hat.’
Dampfschiff; Schiffer; Schiffsanker; Schiffsbauingenieur; Schiffskapitän; SchiffsmodellSchiffer, der [1*] Pl. - Führer eines Schiffes [D]
‘[…] Sankt Johann war Kirche der Schiffer [196.7], Segelmacher und Fischer […]’
Schiffsanker, der [2*] Pl. - schweres eisernes, an einer Kette od. einem Tau befestigtes, meist zweiarmiges hakenartiges Gerät, das vom Schiff auf den Grund eines Gewässers hinabgelassen wird, wo es sich festhakt u. dadurch das Schiff an seinem Platz festhält [D ²Anker 1]
‘Und dann weitete sich vor dem Tor zur Leninwerft - kurz bevor sie umbenannt wurde - der Platz mit den drei hochragenden Kreuzen, an denen gekreuzigt drei Schiffsanker [19.28] hängen.’‘An anderer Stelle wußte er, hinter Unkraut versteckt, eine hohe Stele aus Kalkstein, davor einen verrosteten Schiffsanker [174.29].’
Schiffsbauingenieur, der [1*] Pl. -eauf einer Hoch- od. Fachschule ausgebildeter Techniker, der sich auf die Konstruktion von Schiffen spezialisiert hat [° D Schiffbau; D Ingenieur]
‘Schiffsbauingenieure [161.20], Beamte der Stadtverwaltung, Prälaten und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen.’
Schiffskapitän, der [1*] Pl. -eKommandant eines Schiffes [D Kapitän 1]
‘Dann fand ich im Schutt, rechts vom zerstörten Hauptaltar, einige stark fragmentierte, halb in den Grüften versunkene Grabplatten, darunter eine für zwei Schiffskapitäne [196.6] […]’
Schiffsmodell, das [1*] Pl. -eSchiff; Modell (2)
‘[…] einem Restaurant, in dem die Gäste auf langen Bänken und unter getreu aufgetakelten Schiffsmodellen [111.3] an langen Tischen sitzen […]’
1 Schild, der [1*] Heraldikschildförmiger, zentraler Teil eines Wappens [D Wappenschild]
‘[…] deren Zierschild im Relief […] einen Baum, zur rechten Seite die Krone über der Sanduhr, darunter den Totenkopf und überm Schild [61.19] einen Schwan zeigt […]’
Zierschild2Schild, das [6*]Tafel, Platte mit einem Zeichen, einer Aufschrift o.Ä. [D1]
‘[…] in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild [10.23] »Kantor« als Wechselstube ausgewiesen war.’‘Bei dem ging es um erklärende Schilder [243.31] an historischen Gebäuden und um Straßenschilder in der Alt- und Rechtstadt.’‘Dort konnte man auf moosgrünem, zu den Rändern hin ornamental gewelltem Schild [244.11] lesen, wie die Kirche laut polnischer, englischer, russischer und deutscher Inschrift genannt sein wollte.’‘Konsistorialrat Karau griff das Stichwort Europa auf und schlug möglichst vielsprachige Beschriftung der formschön geräumigen Schilder [244.23] vor:’‘Nichts sei einzuwenden gegen zweisprachige Schilder [245.13], wenngleich er für viersprachige Inschriften, einschließlich russischer, plädiere.’‘Dann kamen Muster viersprachiger Straßenschilder und Schilder [271.6] für Baudenkmäler zur Ansicht.’
Messingschild; StraßenschildSchilf, das [1*]bes. an Ufern von Teichen u. Seen wachsendes Gras mit sehr hoch wachsenden, kräftigen, rohrförmigen Halmen, langen, scharfkantigen Blättern u. verzweigten Rispen aus rotbraunen Ährchen [D Schilfrohr]
‘Im Ufergestrüpp fanden sie zwischen Schilf [277.4] eine kleine Bucht […]’
Schilfbestand; Schilfufer; UferschilfSchilfbestand, der [1*]Bewuchs aus Schilf [°]
‘Zwischen dem Schilfbestand [143.7] hatten sie eine sandige Bucht gefunden, klein genug für das Paar.’
Schilfufer, das [1*] Pl. - mit Schilf bewachsene Ufer [°]
‘Manchmal hörten Olek und Ola gemeinsam Tonbandkassetten; was von den Wochenendausflügen ins Werder oder an die Schilfufer [166.9] kaschubischer Seen geblieben war: im Chor und vereinzelt, Unkengeläut.’
Schillerkragen, der [1*] Pl. - Anfang des 20. Jh. übliche Bezeichnung für den offen getragenen Kragen - den Hals teilweise od. ganz umschließender Teil der Kleidung - am Sporthemd (benannt nach Friedrich Schiller) [° WWW154, D Kragen 1a]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe, Propellerschleifen und Schillerkragen [96.6] […]’
Schimmel, der [1*]weißhaariges Pferd [D2]
‘[…] daß dessen Auge geblitzt, sich sein Schnurrbart gesträubt, sein Pferd, ein Schimmel [148.3], geäpfelt habe.’
Schirm, der [2*]1. aufspannbarer Regen- od. Sonnenschutz mit Schaft [u. Griff od. Fuß] [D1a]
‘[…] einen schwarzen Borsalino und - passend zum Schirm [132.26] - einen asphaltgrauen Regenmantel gleichfalls italienischer Herkunft;’‘Nachdem er im neuen Anzug - und bei Regen mit Schirm [139.7] - weiteren Begräbnissen das Geleit gegeben [hatte].’
Regenschirm 2. schildähnlicher Gegenstand zum Schutz gegen Luftzug o. Ä. [° D3a]PergamentschirmSchlacht, die [2*]heftiger, längere Zeit anhaltender [aus mehreren einzelnen, an verschiedenen Orten ausgetragenen Gefechten bestehender] Kampf zwischen größeren militärischen Einheiten [D]
‘Straff, sachlich, mit Bürstenhaarschnitt und randloser Brille gerüstet, sprach aus ihm ein General kurz vor der Schlacht [207.21].’‘»Seit Schlacht [288.24] von damals«, sagte Alexandra, »sind alle Türken verrückt auf Rache, dein Mister Chatterjee auch.«’
Schlacht bei Liegnitz [Register]Schlaf, der [3*]der Erholung des Organismus dienender Zustand der Ruhe, der Entspannung (bei Menschen u. Tieren), in dem die Augen gewöhnlich geschlossen, das Bewusstsein ausgeschaltet u. viele Körperfunktionen herabgesetzt sind [D1a]
‘Wie sie einander beim Frühstück im Hotelrestaurant beteuern konnten, hat während kurzer Phasen erschöpften Schlafs [79.17] er nicht, sie nicht geschnarcht.’
Schlafzimmer[keinen] Schlaf finden geh. [nicht] einschlafen [D1a]
‘Und so, den geknüpften und gehäkelten Maschen aller Einkaufsnetze folgend, die die Witwe von ihrer Mutter geerbt hatte, wird der Witwer doch noch Schlaf [54.17] gefunden haben;’‘Nur wenig Schlaf [79.11] fanden Alexandra und Alexander.’
Schlafzimmer, das [3*]Schlaf; Zimmer (b)
‘Auch das gleichfalls nach Süden gelegene Schlafzimmer [32.16] zeigte die Witwe dem Witwer mitsamt angrenzendem Bad.’‘Das Schlafzimmer [242.1] war zugleich Wohnzimmer.’‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer [264.30] sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle.’
Schlag, der [12*] Pl. Schläge1. (von einer Uhr, einer Glocke o.Ä.) durch Anschlagen erzeugter Ton, regelmäßige Folge von [gleichen] Tönen [D2b]Glockenschlag in Verbindung mit einer Zeitangabe genau um [D2b]
‘Es mag an diesem Tag, zu dieser Stunde - Schlag [7.19] zehn Uhr - Fügung gewesen sein, die uns zusammenführte...’‘Schlag [9.13] zehn: das war die Katharinenkirche.’‘Kurz vor Schlag [14.19] elf von Sankt Katharinen herab.’‘Es muß ein langes Gespräch […] gewesen sein, das nach mehrmaligem Anhören des benachbarten Glockenspiels »kurz vor Schlag [37.13] neun« diese Idee entfacht […] hat.’‘Denn auf Schlag [62.21] zwölf war Alexander Reschke mit Alexandra Piątkowska verabredet:’‘[…] was Schlag [91.14] zwölf, als ein blutiges, bis zum Schluß waffenklirrendes Jahrzehnt verging […]’‘Darüber das Glockenspiel vom Rathausturm, Schlag [253.14] volle Stunde:’‘Über die Eheschließung schreibt Reschke nur, sie sei » Schlag [291.20] elf Uhr!« im Roten Saal vollzogen worden […]’
2.durch eine heftige, schnelle, ausholende Bewegung herbeigeführtes Auftreffen auf etw., Treffen von jmdm., etw. [D1a]
‘[…] auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub das Profil eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten zur Ansicht kommt, darunter durch Schläge [175.7] beschädigte Schrift: ›Unsern Toten‹.’‘Schon die Ägypter haben Schlag [252.21] nach Schlag [252.21] jene hauchdünn getriebenen Blättchen gewonnen, die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt versammelt, ein Heft Blattgold bilden...’
3.ugs. mit einer Kelle, einem großen Löffel zugemessene Portion (bei einer Essenausgabe) [D3]
‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage eines » Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister Jacek Kuroń, für Notleidende einen Schlag [92.25] Suppe […]’
Schlagabtausch, der [1*] Üheftige Auseinandersetzung [° D]
‘Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston der versammelten Aufsichtsräte, selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch [198.5] um […]’
Schlagzeilenwort, das [1*]einzelnes Wort (1a); in der durch große Buchstaben hervorgehobenen, bes. auffälligen Überschrift eines Beitrags auf der ersten Seite einer Zeitung, einer Zeitungsrubrik [° D Schlagzeile]
‘[…] all das hat eine auflagenstarke Zeitung, die unserem Volk täglich zuspricht, auf ein einziges Schlagzeilenwort [91.21] gebracht: ›Wahnsinn!‹’
Schlamm, der [1*]feuchter, breiiger Schmutz; schmierige, aufgeweichte Erde [Da]
‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] unter Asche und Schlamm [261.14] begruben […]’
Schlammtaucher, der [1*] Pl. - zu der Ordnung der Froschlurche zählende Frösche von schlankem Körperbau und unauffälliger Färbung, die u.a. in Westeuropa verbreitet sind; Pelodytidae [WWW156]
‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler, Schlammtaucher [126.5], Erd- und Wechselkröten […]’
Schlangestehen, das [1*]in einer langen Reihe anstehen [D Schlange 3a*]
‘Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch Botengänge, Schlangestehen [220.2] vorm Fleischerladen und ähnliche Dienstleistungen aufgebessert.’
Schlechte, das [1*] → schlechtcharakterlich, moralisch nicht einwandfrei, böse [D schlecht 4]
‘[…] selbst wenn sie richtig gedacht und gut gemeint war, ist sie doch zum Schlechten [282.15] mißraten.’
Schleife, die [1*]Schnur, Band, das so gebunden ist, dass zwei Schlaufen entstehen und das als Schmuck gedacht ist [° D1a,b]
‘[…] fuhr vorm Friedhofsportal in einem Taxi S. Ch. Chatterjee vor, um sich mit Kranz und Schleife [258.10] dem Trauerzug einzureihen;’
PropellerschleifeSchlimme, das [2*] →schlimmin hohem Maße unangenehm, unerfreulich; negativ; übel, arg [D schlimm 2]
‘Wenngleich mir das Ende der Mauerzeit Genugtuung bereitet, ahne ich Schlimmes [89.11].’‘Hier jedenfalls befürchtet man Schlimmes [102.17], doch ahne ich, Ihr habt andere Sorgen ...’
SchlimmereSchlimmere, das [1*]Komp. zu →Schlimme
‘[…] und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei und Schlimmeres [287.30], »Satanskunst«, nachgesagt hatte […]’
Schlitten, der [1*] saloppAuto […] [D3]
‘[…] war ich sicher, daß die Autodiebe […] niemals hätten versucht sein können, ein Skoda-Modell oder einen noch so gepflegten alten Schlitten [284.11], etwa einen Peugeot 404, Baujahr 1960, zu klauen und umzufrisieren;’
Schloßkirche, die [1*]zu einer Schlossanlage gehörende Kirche (1); [D Schlosskirche] Unkenrufe die zum ehemaligen Zisterzienserkloster gehörende Kathedrale von Oliva [VaV]
‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen […] Mutter und Sohn vorm Portal der Olivaer Schloßkirche [35.24]:’
Schluck, der [2*]die durch reflexartige zusammenziehende Bewegung der Zungen- u. Halsmuskeln vom Mund in die Speiseröhre u. den Magen erfolgende Aufnahme einer Flüssigkeitsmenge (als einzelner Vorgang) [° D2; D schlucken 1a]
‘Später trank die Alte brav Schluck [242.9] nach Schluck [242.10].’
Schlummer, der [1*] geh.leichterer, oft kürzerer Schlaf, bes. als Zustand wohltuender Entspannung [D]
‘Ohne ironisch zu werden, rief er Erna Brakup aus gelegentlichem Schlummer [198.20] in das Geschehen nach Tagesordnungspunkten zurück.’
Schlurfen, das [2*] →schlurfengeräuschvoll [u. schleppend] gehen, indem man die Schuhe über den Boden schleifen lässt [D1a]
‘Sie wird ihm das Schlurfen [18.30] abgewöhnen.’‘Sie wollte ihm nicht das Schlurfen [173.3], er ihr nicht das Zigarettenpaffen abgewöhnen.’
SchlurfschrittSchlurfgang, der [1*]Gang (2); mit schleppenden Schritten [°]
‘[…] worauf er, nun mit seinem Schlurfgang [76.22] allein, den Weg zurück nahm.’
Schlurfschritt, der [1*]Schlurfen; Schritt
‘[…] passe ich mich seinem Schlurfschritt [44.12] an, bin ich sein Nachtschatten und Echo.’
Schluß, der [12*]1. o.Pl.Zeitpunkt, an dem etw. aufhört, beendet wird; letztes Stadium; Ende [Schluss D1a]
‘Und gegen Schluß [15.28] schreibt er, bei sonst klarer Diktion, über weltweite Vorbereitungen zur Feier der Jahrtausendwende:’‘Erst gegen Schluß [18.10] seiner Klage werden ihm wieder die Einkaufsnetze der Witwe lieb, prall gefüllt mit Bedeutung.’‘Die Witwe hatte zum Schluß [36.5] Sahne an die Pilze gerührt […]’‘Gegen Schluß [54.6] seiner Eintragungen »auf Allerseelen« wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz der Witwe wichtig.’‘[…] was Schlag zwölf, als ein blutiges, bis zum Schluß [91.14] waffenklirrendes Jahrzehnt verging […]’‘Danach wurde sie leise, wie ich gegen Schluß [247.4] meiner Rede laut, allzu laut geworden bin.’‘Diese Einsicht konnte sogar Gerhard Vielbrand teilen, er rief: ›Schluß [287.10] der Debatte!‹’‘Mir gefiele dieser Schluß [294.31].’‘Deswegen, nur deswegen schreibe ich diesen Bericht bis zum Schluß [298.21].’
Sitzungsschlußes ist Schluss [mit etw.] etw. hat aufgehört; mit etw. wird aufgehört [Schluss D1a]
‘Ein Satz der Witwe, dem nur zuzustimmen ist: » Auf Friedhof muß Schluß [53.22] sein mit Politik!«, hat mich auf die Fährte gebracht.’
mit etw. ist Schluss jmd., etw. ist ruiniert [Schluss D1a*]
‘Wird in Dresden Schluß [76.17] sein mit VEB Blattgold.’
2.Folgerung, Ableitung [Schluss D2a]
‘[…] hat dennoch eine Polemik zurückgewiesen, die […] zu dem Schluß [192.22] gekommen war, bei dem » einträglichen Geschäft mit dem Heimweh alter Leute handelt es sich um triste Asyle und wahre Sterbehäuser, die man dichtmachen muß«.’
Schlüssel, der [3*]Gegenstand zum Öffnen u. Schließen eines Schlosses [D1a]
‘Kurz nach elf verlangte er den Schlüssel [76.26] […]’
Unkenrufe Abbildung, Nachbildung eines Schlüssels [°]
‘[…] eine Kalksteinplatte, auf der unter unleserlichem Namen zwei Hände im Flachrelief einen Schlüssel [196.10] fassen.’‘Sogar für überlieferte Symbole bleibe Raum, etwa für den vorhin noch erwähnten Schlüssel [196.26].’
Schlüsselbein, das [1*] Pl. -ebeidseitig ausgebildeter Röhrenknochen des Schultergürtels, der das Brustbein mit dem Schulterblatt verbindet [D]
‘Knochen über Knochen, Schädelfragmente, Beckenschalen und Schlüsselbeine [195.21] zuhauf.’
Schlußfest, das [1*]Fest, das zum Abschluss, Ende von etw. veranstaltet wird [°]
‘[…] damit sich unsere Kolonne - ich war beim » Unternehmen Coloradokäfer« dabei - zum Schlußfest [170.4] in der Gutsscheune Kelpin ein paar Extras leisten konnte:’
Schlußfolgerung, die [1*] Pl. -enlogische Ableitung; Schluss, mit dem etw. aus etw. gefolgert, abgeleitet wird [° D Schlussfolgerung; D Folgerung]
‘Nein, mich entsetzen seine Schlußfolgerungen [200.16]!’
Schlußpunkt, der [1*]*einen Schlusspunkt […] setzen etw. Unangenehmes endgültig abschließen, beendet sein lassen [D Schlusspunkt 2*]
‘Auch ich würde mich jetzt gerne verabschieden und wünschte, meinem Bericht hier den Schlußpunkt [294.25] setzen zu dürfen.’
Schlußsatz, der [1*] Pl. -sätzeletzter, abschließender Satz [D Schlusssatz 1a]
‘Da sie Satz nach Satz zuerst auf polnisch, anschließend in ihrem liebenswerten Deutsch gesprochen hat, konnte ich ihre Schlußsätze [247.7] notieren:’
Schmähbrief, der [1*] Pl. -eBrief, in dem mit verächtlichen Worten etw. od. jmd. beleidigt, beschimpft, schlecht gemacht wird [° schmähen]
‘Das Geschäft lief, doch blieben die Erfolge meines Mitschülers nicht ungetrübt: viele Schmähbriefe [139.27] in der gestapelten Post.’
Schmähung, die [1*] Pl. -enverächtliche Reden, Schreiben in denen jmd., etw. beleidigt, beschimpft, schlecht gemacht wird [° D schmähen]
‘Im übrigen hat eine Vielzahl beipflichtender Artikel und begeisterter Briefe die Schmähungen [141.2] aufgewogen.’
Schmelzkäse, der [1*]aus zerkleinertem [Hart]käse unter Zugabe bestimmter Salze durch Erwärmung und dadurch weich gewordener, rindenloser [streichbarer] Käse [° D]
‘[…] Feuerzeuge aus aller Welt, Kümmel und Mohn in Tütchen, Schmelzkäse [10.8] und Perlonstrümpfe.’
Schmerz, der [1*]durch Krankheit, Verletzung o.Ä. ausgelöste, sehr unangenehme körperliche Empfindung [D1]
‘Und jetzt erst klickte es, fiel der Groschen, wurde, ohne Schmerz [37.5], ein Gedanke geboren […]’
KopfschmerzSchmollen, das [1*] → schmollenaus Unwillen über jmds. Worte od. jmds. Verhalten gekränkt schweigen [u. seine Verstimmung im Gesichtsausdruck erkennen lassen] [D]
‘Solange […] wird er mit dem Priester der Petrikirche und unserem Paar, gleichfalls mit Karau gehofft haben, die Brakup werde nach kurzem Schmollen [231.3] bald wieder mit Topfhut und in ihren Filzstiefeln dabeisein.’
Schmuck, der [1*]meist aus kostbarem Material bestehende Gegenstände (wie Ketten, Reife, Ringe), die zur Verschönerung, zur Zierde am Körper getragen werden [D2a]
‘Die Herren eher salopp gekleidet, die Damen im Reisekostüm mit viel Schmuck [72.31].’
Schnabel, der [1*](bei verschiedenen Wirbeltieren, bes. den Vögeln) vorspringender, oft spitz auslaufender, von einer Hornschicht überzogener Fortsatz vorn am Kopf [D1]
‘[…] Johann Uphagens Wappen, in dem des silbernen Schwans höckriger Schnabel [74.17] ein goldenes Hufeisen trug […]’
Schnappschuß, der [5*]Fotografie, deren Motiv gerade so im Bild festgehalten wird, wie es vorgefunden wird [D Schnappschuss]
‘Weil er den Schnappschuß [12.22] schräg steil von oben machte und dabei die Schuhkappen der hockenden Marktfrau ins Bild kamen, zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe der Steinpilze.’‘[…] ein Schnappschuß [158.29] zeigt die Piątkowska in hellblauer Bluse an der Reling der Autofähre.’‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen - etwa […] der Schnappschuß [181.31] durch Selbstauslöser, der sie beim Picknick an einem Seeufer zeigt -, als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’‘Diesen Schnappschuß [205.4] wird Reschke geknipst haben, denn auf der Rückseite steht sein Vermerk:’‘Und deshalb muß mir das Foto der Erna Brakup als Rikschafahrgast mehr sagen, als solch ein Schnappschuß [205.31] beweisen kann.’
Schnaps, derDienstSchnarchen, das [1*] → schnarchenbeim Schlafen meist mit geöffnetem Mund tief ein- u. ausatmen u. dabei ein dumpfes, kehliges Geräusch (ähnlich einem Achlaut) von sich geben [D]
‘Später jedoch, an anderer Stelle ihrer Geschichte, notierte er nur mäßig störendes Schnarchen [79.19];’
Schneckenfraß, der [1*]Schaden anrichtendes Abfressen, Verzehren durch Schnecken, Weichtiere mit länglichem Körper und zwei Fühlerpaaren am Kopf die sich auf einer von ihnen selbst abgesonderten Spur aus Schleim auf dem Fuß sehr langsam fortbewegen [° D Fraß 2; D Schnecke 1]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß [8.6] gezeichnete Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung […]’
SchneckenfraßspurSchneckenfraßspur, die [1*] Pl. -enSchneckenfraß; Spur (2)
‘[…] außer dem moosigen Unterfutter der Pilzhüte geringe Schneckenfraßspuren [33.25].’
Schnee, der [11*]Niederschlag in Form von kleinen, weißen Flocken aus aus mehreren zusammenhaftenden Eiskristallen [° D; D Schneeflocke]
‘Schnee [187.15] fiel, der liegenblieb, immer mehr Schnee [187.16], Schnee [187.16] pulvrig auf Schnee [187.16].’‘Wie sehr ich dieses Geräusch vermißt habe: über knirschenden Schnee [187.20] laufen, Spuren machen im Schnee [187.21]. ’‘[…] der Schnee [188.26] hat alles gleich gemacht. ’‘Zum ersten Mal höre ich sie über Schnee [189.3] hinweg lachen.’‘Er hat die Brakup im Schnee [190.13] fotografiert […]’‘Alle mir vorliegenden Fotos erzählen vom Januarfrost, von der Wintersonne, vom blau verschatteten Schnee [190.18].’‘Den runden Geburtstag der Alten hatte man noch im Januar, als Schnee [258.17] lag, in der Hundegasse gefeiert.’
Schneeballschlacht; Schneefall; Schneekappe; SchneelastSchneeballschlacht, die [1*]gegenseitiges Sichbewerfen mit kleineren, mit den Händen geformten festen Kugeln aus Schnee [° D; D Schneball 1]
‘Schneeballschlacht [191.7] nennt man das.’
Schneefall, der [1*]Niederschlag in Form von Schnee [D]
‘Es ist, als wollte sich die Natur für allzu lange ausgebliebenen Schneefall [187.18] entschuldigen. ’
Schneekappe, die [1*] Pl. -enSchnee; Kappe
‘Angesichts der Schneekappen [189.1] auf den Urnen mußte Alexandra lachen.’
Schneelast, die [1*] Pl. -enSchnee; Last (1)
‘[…] wo unter den Schneelasten [187.29] das geräumte, gut eineinhalb Hektar große Friedhofsgelände immer noch zu erahnen war;’
Schneewittchen, das [1*] Gen. -s(im Volksmärchen) junges Mädchen, das wegen seiner Schönheit von seiner Stiefmutter verfolgt u. schließlich mit einem vergifteten Apfel fast umgebracht wird [D]
‘Sogar Schneewittchens [273.31] gläserner Sarg will in Mode kommen.’
Schnellstraße, die [1*]gut ausgebaute, meist wenigstens vierspurige Straße für den Schnellverkehr [D]
‘Das Zimmer des Sohnes, nun Arbeitszimme der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht über die Schnellstraße [32.13].’
Schnitt, der [2*]1.Trennung; Zäsur [°]
‘Indem das Paar jedoch klein beigab und sich entlasten ließ, blieb ihm der Schnitt [238.18] erspart.’
2.*seinen Schnitt machen ugs. bei einem Geschäft einen bestimmten Gewinn machen [D3a*]
‘Allenfalls laufen Scheingeschäfte, bei denen ausländische Briefkastenfirmen und einheimische, alteingesessene Fabrikdirektoren ihren Schnitt [205.27] machen.’
Schnittblume, die [3*] Pl. -n(für einen dekorativen Zweck, bes. zum Aufstellen in einer Vase [als Teil eines Blumenstraußes], für Gebinde o.Ä.) abgeschnittene Blume [Db]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb gehäuft und auf Zeitungspapier gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern Schnittblumen [7.10] anbot, fanden Witwer und Witwe einander.’‘Nur wenige Sorten Schnittblumen [8.3] standen noch in den Eimern: Dahlien, Astern, Chrysanthemen. ’‘Die Schnittblumen [8.9] waren dritte Wahl.’
Schnittlauch, der [1*]Pflanze mit röhrenartigen, grasähnlichen Blättern, die klein geschnitten bes. als Salatgewürz verwendet werden [D]
‘[…] grobe Knoblauchwurst, mit Zwiebeln und Schnittlauch [143.2] vermengten Quark […]’
Schnitzwerk, das [1*]Gesammtheit der Schnitzereien, durch das [mit einem Messer] Abschneiden von Stücken, Spänen hergestellte Figuren, Formen o.Ä. aus Holz [° D -werk 1; D schnitzen a]
‘[…] das verschollene Vorleben ihrer Stadt, deren mittelalterliche bis barocke Geschichte der Vergolderin vom Schnitzwerk [222.4] der Hochaltäre bis hin zu den Knitterfalten verzückter Heiliger bekannt war;’
Schnörkel, der [1*]der Verzierung dienende, gewundene, geschwungene, spiralige o.ä. Form, Linie [D]
‘[…] sie waren ihr alle, auch Ferber und seine drei Schweinsköpfe, bekannt, ja, familiär vertraut bis in den aberwitzigsten Schnörkel [74.20] und in die letzte Helmzier hinein.’
Schnur, die [1*]langes, dünnes, aus mehreren zusammengedrehten od. -geflochtenen Fäden, Fasern o. Ä. hergestelltes Gebilde [D ¹Schnur 1]
‘[…] gereiht auf langer, zur Kette geknüpfter Schnur [77.30]: getrocknete Steinpilze […]’
SeidenschnurSchnurrbart, der [1*](bei Männern) über der Oberlippe wachsende [steife] Haare [° D; D Bart 1a]
‘[…] daß dessen Auge geblitzt, sich sein Schnurrbart [148.2] gesträubt, sein Pferd, ein Schimmel, geäpfelt habe.’
Schnürschuh, der [1*] Pl. -eSchuh, der mit einem festen Band, was durch mehrere Ösen o.Ä. geführt, fest angezogen u. dann verknotet wird, zugebunden wird [° D; D schnüren 1a]
‘Nein, nicht winterliche Pelzstiefel, halbhohe Schnürschuhe [256.5] trug sie […]’
Schöffe, der [1*]bei Strafgerichten ehrenamtlich eingesetzter Laie, der zusammen mit dem Richter die Tat des Angeklagten beurteilt u. das Maß der Strafe festlegt [D]
‘Die Namen und Wappen ausgestorbener Patriziergeschlechter, vom Schöffen [74.12] und Ratsherrn Angermünde […] bis zu Johann Uphagens Wappen […]’
Schönheit, die [3*] o.Pl.Art, die jmdm. sehr gut gefällt, die jmds. Geschmack entspricht [° D schön 1c]
‘Natürlich war es ihm wichtig, in seinem Tagebuch »die anrührende Schönheit [227.29] des mumifizierten Mannes« festzuhalten […]’‘Selbst nach dem komplizierten Auftragen der acht leimgebundenen Kreideschichten war ihm […] viel von seiner möglichen Schönheit [254.7] vergangen.’‘[…] entstand die Figur in ihrer von anonymer Hand gewollten Schönheit [254.15] aufs neue.’
Schönschrift, die [4*]ordentliche, regelmäßige Schrift (1a); [zu der jüngere Schüler durch Übungen im Deutschunterricht angehalten werden] [Da]
‘Wenn vorhin Reschkes Schönschrift [86.22] zu loben war, muß nun zugegeben werden, daß es mir schwerfällt, die Briefe der Piątkowska bis ins letzte Gekraksel zu entziffern.’‘Doch den Satz […] hat er keinem Brief anvertraut, vielmehr mit Schönschrift [167.14] nur deshalb in seine Kladde geschrieben, damit ich folgern darf:’‘Bei gleichbleibender Schönschrift [258.29] verändern sich Abläufe mitten im Satz.’‘Reschke, der alles Gesehene in Schönschrift [261.17] zu Papier gebracht hatte […]’
Schönwetter, das [1*]warmes, sonniges Wetter [°]
‘Mir liegt ein Foto vor, auf dem die Brakup in einer Fahrradrikscha bei hochgeklapptem Verdeck sitzt, obgleich das Foto Schönwetter [203.29] beweist.’
Schorf, der [1*] Bot.durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheit mit schorfartigen, krustenartigen Ausbildungen [° D 1,2]
‘Besser gelingt ihm das Ziegelwerk der Klostermauer: »Von Schorf [8.1] befallen...«’
Schornstein, der [1*] Pl. -eüber das Dach hinausragender od. auch frei stehend senkrecht hochgeführter Abzugsschacht für die Rauchgase einer Feuerungsanlage [D]
‘[…] auf dessen Gelände noch immer als imposanter Klinkerbau, mit Abdankungshalle und zwei Schornsteinen [66.15], das Krematorium stand.’
Schoß, der [1*]beim Sitzen durch den Unterleib u. die Oberschenkel gebildete Vertiefung [D1]
‘Die Finger im Schoß [204.1] verflochten.’
Schramme, die [1*] Pl. -nvon einem [vorbeistreifenden] spitzen od. rauen Gegenstand durch Abschürfen hervorgerufene, als längliche Aufritzung sichtbare Hautverletzung od. Beschädigung einer glatten Oberfläche [D]
‘Und zufällig […] blieben wir bis auf ein paar Schrammen [264.5] heil und retteten uns in den Westen;’
Schrebergarten, der [5*] Pl. -gärtenKleingarten innerhalb einer Gartenkolonie am Stadtrand [D]
‘Wo Reschke Waldwiesen erinnerte und sonntägliche Familienausflüge, bedrängten zeltartig konstruierte Holzhäuser einander, umgeben von Schrebergärten [64.23].’‘Gleich hinter dem Krematorium […] ging das Parkgelände hinter brüchigem Zaun in Schrebergärten [68.26] über.’‘[…] die Betonpfosten haben anderswo, etwa zwischen Schrebergärten [153.26] oder bei der Umzäunung von Hühnerhöfen, Verwendung gefunden.’‘[…] als uns am Rand des brüchig eingezäunten Geländes, wo Schrebergärten [175.28] beginnen, ein mutwillig mit Farbe beschmiertes Grab für russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges entsetzte.’‘Ringsum Gestrüpp, rostender Schrott, die Reste eines Holzschuppens, dahinter Schrebergärten [202.1].’
Schreck, der [1*]heftige Gemütserschütterung, die meist durch das plötzliche Erkennen einer [vermeintlichen] Gefahr, Bedrohung ausgelöst wird [D]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck [8.20] - oder war es der Glockenschlag? - einer Verführung besonderer Art, nein, einem Sog...’
Schrecken, der [2*] Pl. - 1. o.Pl.von Entsetzen u. Angst bestimmtes, sehr belastendes, quälendes u. oft lähmendes Gefühl [D1a]
‘Nicht frei von Schrecken [71.15] habe er die Umarmung erlebt.’
Schrecknis; Schreckensbild2. geh. etw., was Schrecken, Angst hervorruft [D2]
‘Vom Dominikanerkloster ist nur die düstere Nikolaikirche übriggeblieben, deren innere Pracht ganz auf Schwarz und Gold beruht; ein Nachglanz einstiger Schrecken [10.13].’
Schreckensbild, das [2*]Schrecken; Bild (3)
‘Gleich hinter dem Schreckensbild [78.16] seiner Grabsteinplatte und den Hinweisen auf herbeispekulierte Verwandtschaft […]’‘[…] entwirft ein Schreckensbild [282.3] herrischer Landnahme […]’
Schrecknis, das [1*] Pl. -se geh.etw., was Schrecken (1); erregt [D]
‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers den Bengalen zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen [293.4] verdrängt:’
Schreiben, das [4*] Pl. - schriftliche Mitteilung meist sachlichen Inhalts, offiziellen Charakters [D]
‘In einem der Schreiben [88.14] sei »vitales Interesse an Rückkehr in die Heimat, wenn auch der Toten nur« formuliert worden.’‘Amtliche Schreiben [108.10] bestätigen, daß es Reschke gelang, allen »Beerdigungswilligen« die steuerliche Absetzbarkeit des Grundbetrages in Aussicht zu stellen.’‘Reschke konnte […] Schreiben [112.13] hochrangiger Ministerialbeamter, fiskalische Gutachten und einen Lageplan des zukünftigen Friedhofs ausbreiten.’‘Die Piątkowska legte Schreiben [112.16] der Wojewodschaft, der Polnischen Nationalbank, Zweigstelle Gdańsk, zweier Abgeordneter des Sejm und der Bistumsverwaltung vor.’
Schreibkraft, die [1*]jmd., der berufsmäßig Schreibarbeiten ausführt [D]
‘Die Denkwitz hat eine Schreibkraft [170.18] einstellen müssen und jemanden, der ihr bei der kompliziert gewordenen Buchführung zur Hand geht.’
Schreiblust, die [1*]Lust an literarischer Tätigkeit [°]
‘Hat etwa Reschke sogleich nach diesem Gespräch begonnen, jemanden mit Schreiblust [294.10] zu suchen;’
Schreibtisch, der [2*]einem Tisch ähnliches Möbelstück zum Schreiben, das meist an einer od. an beiden Seiten Schubfächer zum Aufbewahren von Schriftstücken, Akten o. Ä. besitzt [D] Ü Arbeitsplatz [°]
‘Nur zweimal um die Ecke habe er in der Hauptpost seinen Schreibtisch [36.29] gehabt.’‘Hätte er […] seinen Schreibtisch [238.13] nach Düsseldorf verlegt, »Bungagolf« bejaht und einen landesweiten Kundendienst ausgebaut, wäre Trennung die Folge gewesen, nicht auszudenken!’
Schreibverlauf, der [1*] Gen. -sVerlauf (2); der aufgezeichneten Wörter [auf einem Blatt Papier o.Ä.]; Schriftbild [°]
‘Nicht ihre Satzstellung oder ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln […] bereiten mir Schwierigkeiten, vielmehr ist es die mal rücklings stürzende, mal voranstürmende Gangart des Schreibverlaufs [86.29].’
Schreibweise, die [3*] Pl. -nArt, in der ein Wort geschrieben wird [D]
‘Da in des Witwers Notizen polnische und deutsche Schreibweisen [20.27] willkürlich wechseln, folge ich seinen unentschlossenen Benennungen […]’‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift mein Name eingemeißelt, wenn auch nach älterer Schreibweise [62.5] und ergänzt durch die Vornamen meiner Brüder […]’‘Vom ersten bis zum letzten Brief folgt sie der polnischen Schreibweise [87.17] ihrer Vornamen.’
Schreibwerkzeug, das [1*]speziell geformter Gegenstand, mit dessen Hilfe etwas handschriftlich geschrieben, aufgezeichnet werden kann [° D Werkzeug 1a]
‘Da mir mein ehemaliger Mitschüler zwischen den per Post zugestellten Krempel seinen Füllfederhalter gelegt hat, kann ich das Schreibwerkzeug [82.15] - im Gegensatz zum Auto seiner Wahl - bestimmen:’
Schrift, die [8*]1. a)Folge von Buchstaben, Wörtern, Sätzen, wie sie sich in einer bestimmten materiellen Ausprägung dem Auge darbietet [D1b]
‘[…] vor dem breitformatigen Granit - mit übrigens frisch vergoldeter Schrift [29.25] - ist es unvermittelt wieder die Witwe gewesen, die der Handlung Auftrieb gab. ’‘Noch einmal […] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene Schrift [61.8], kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibelzitate aufsagte. ’‘[…] darunter durch Schläge beschädigte Schrift [175.7]: ›Unsern Toten‹ .’‘Seitlich des Fahrradsitzes meidet die laubgrüne Schrift [204.23] auf weißem Lackgrund die Landessprache und will allgemeinverständlich sein: »Chatterjees Rikscha-Service«’‘Entwürfe, auf denen die Namen und die Daten kulturhistorischer Anmerkungen in gleich großer Schrift [271.8] untereinander standen, wurden abgelehnt.’‘In der zweiten Rikscha gleichen Modells sitzen die Trauzeugen Jerzy Wróbel und Helena, eine Kollegin der Piątkowska, als Vergolderin mehr auf Schrift [290.5] spezialisiert.’
Inschrift ; Schönschrift; Schriftvergoldung; Schriftzeile; Sütterlinschrift; Transparentinschrift b) Gesamtheit der in einem System zusammengefassten grafischen Zeichen, bes. Buchstaben, mit denen Laute, Wörter, Sätze einer Sprache sichtbar festgehalten werden u. so die lesbare Wiedergabe einer Sprache ermöglichen [D1a]
‘Als jedoch Alexandra Piątkowska fragte, ob […] mit einer fünften Schriftzeile gerechnet werden müsse, und zwar in bengalischer Sprache und Schrift [271.19], fand man das nicht besonders witzig.’
Keilschrift c)die einem Menschen eigene, für ihn charakteristische Schrift, die er, mit der Hand schreibend, hervorbringt [D Handschrift 1]
‘Wie nach einem Rohrbruch ergießen sich Obszönitäten, die, allzu lange gestaut, in unangefochten gleichmütig bleibender Schrift [84.16] Blatt nach Blatt füllen;’
Schriftbild 2. geschriebener, meist im Druck erschienener längerer Text bes. wissenschaftlichen, literarischen, religiösen, politischen o.ä. Inhalts; schriftliche Darstellung, Abhandlung [D2]DenkschriftSchriftbild, das [1*]äußere Form, Gestalt, Ausprägung einer Schrift (1c); [D]
‘[…] sein seitenlanges Handschreiben, das gleichmäßig Rand hält und dessen wie gestochen wirkendes Schriftbild [84.1] noch immer die Zeugnisnote »sehr gut« verdiente […]’
Schriftsteller, der [1*]jmd., der [beruflich] literarische Werke verfasst [D]
‘Der Schriftsteller [204.16] Kazimierz Brandys läßt in seinem Roman »Rondo« dieses zeitbedingte Verkehrsmittel rollen.’
Schriftvergoldung, die [1*]Schrift (1a); Vergoldung
‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- [74.9] und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’
Schriftzeile, die [1*]Schrift (1a); Zeile
‘Als jedoch Alexandra Piątkowska fragte, ob […] mit einer fünften Schriftzeile [271.18] gerechnet werden müsse, und zwar in bengalischer Sprache und Schrift, fand man das nicht besonders witzig.’
Schrille, das [1*] → schrillin unangenehmer Weise durchdringend hell, hoch u. grell klingend [D schrill 1]
‘Dem Witwer gefiel dieses ans Schrille [11.23] grenzende Lachen […]’
Schritt, der [12*] Pl. -e(der Fortbewegung dienendes) Versetzen eines Fußes, meist nach vorn, unter gleichzeitiger Verlagerung des gesamten Körpergewichts auf diesen Fuß [D1a]
‘Sie mit kurzen, hart aufstoßenden Schritten [14.10].’‘[…] gleichfalls gewinnt die Witwe, wie sie neben ihm Schritt [18.28] vor Schritt [18.28] Richtung Friedhof setzt, durch bloße Willensstärke Kontur:’‘Dann trat sie näher, noch einen Schritt [24.7] näher an die schiefstehenden Grabsteine heran, die dem Witwer bemerkenswert gewesen waren.’‘[…] daß ich ihm nun aber Schritt [60.15] auf Schritt [60.16] folgen muß, ist zuviel verlangt.’‘[…] wobei Reschkes längere Schritte [68.2] von der Piątkowska laut in Metern gezählt wurden […]’‘Sie machte einen kleinen Schritt [78.11], er einen Stolperschritt.’‘Und als Chatterjee den Kofferträger bemerkte und nach wenigen Schritten [80.24] neben ihm war, nannte er den Pakistani frisch angestellt:’‘Und in ihren Filzstiefeln trat sie nun, Schritt [229.7] nach Schritt [229.8] rückwärts gehend, bis zur Tür zurück.’
Schlurfschritt; Stiefelschritt; Stöckelschuhschritt; Stolperschritt Ü Weiterkommen (in einer Angelegenheit) [°]
‘Wir haben einen nicht unwesentlichen Schritt [112.6] voran getan […]’
Schroffheit, die [1*] o.Pl.das Ausdrücken seiner Ablehnung durch eine abweisende u. unhöfliche Haltung [ohne viel Worte]; Verbitterung [° D schroff 2]
‘Die Witwe sagte: »Das war mal gewesen Solidarność«, und hatte dann doch einen weiteren Satz übrig, der die Schroffheit [19.30] ihres Nachrufs ein wenig mildern sollte:’
Schrott, der [1*]unbrauchbare, meist zerkleinerte Abfälle aus Metall od. [alte] unbrauchbar gewordene Gegenstände aus Metall o.Ä. [D1]
‘Ringsum Gestrüpp, rostender Schrott [201.31], die Reste eines Holzschuppens, dahinter Schrebergärten.’
Schrulle, die [2*] Pl. -nseltsame, wunderlich anmutende Eigenart, Angewohnheit, die zum Wesenszug eines Menschen geworden ist [D1]
‘Auch wenn ich mich an einen Mitschüler seines Namens nicht erinnern kann, schon ist er mir mit seinen eingefleischten Schrullen [18.26] und beginnenden Altersbeschwerden vertraut;’‘Nun sah man bestätigt, daß die sorgfältig katalogisierte Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel […] mehr war als eine Schrulle [132.7]:’
Schub, der [1*] Pl. SchübeAnzahl von gleichzeitig sich in Bewegung setzenden, abgefertigten, beförderten Personen […] [D2]
‘Als sich die Bar in rasch aufeinanderfolgenden Schüben [72.27] füllte, worauf lärmig Fröhlichkeit ausbrach, zahlte Reschke sogleich, weil er so viel Andrang der Piątkowska nicht zumuten wollte.’
Schubkraft, die [1*] Physik, Technik ÜKraft (3);, mit der etw. nach vorn getrieben, gestoßen wird; Vortrieb [D Schub 1b]
‘Und doch gibt er der Schubkraft [53.9] des Unternehmens Vorschuß:’
Schuh, der [3*] Pl. -eFußbekleidung aus einer festen, aber biegsamen, glatten od. mit Profil versehenen Sohle [mit Absatz] u. einem Oberteil meist aus weicherem Leder [D1]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich, was mir vorliegende Quittungen belegen, einen schwarzen Kammgarnanzug, schwarze Schuhe [132.24] […]’‘Ihre zu leichten Schuhe [225.2] seien für weiteres Friedhofsgelände ungeeignet.’‘Beim Abstieg von der Chaussee zum tiefliegenden Seeufer zeigte sich, daß Alexandra wieder einmal untaugliche Schuhe [277.3] trug.’
Hausschuh; Schnürschuh; Schuhgröße; Schuhkappe; Schuhwerk; Stadtschuh ; StöckelschuhSchuhgröße, die [4*] Pl. -nin Zahlen ausgedrückte Größe (1d) eines Schuhs [D]
‘Er stellte sich neben sie. Schuhgröße [7.6] dreiundvierzig neben Schuhgröße [7.7] siebenunddreißig.’‘Sein Tagebuch bestätigt Allerseelen und gibt die Schuhgröße [7.16] preis.’‘Wie ihre Schuhgrößen [16.25] sind ihm ihr Parfüm und sein Rasierwasser mitteilenswert gewesen.’
Schuhkappe, die [1*] Pl. -nfester [aufgesetzter] Teil vorn u. hinten am Schuh, der die Wölbung formt u. versteift [D Kappe 2d]
‘Weil er den Schnappschuß schräg steil von oben machte und dabei die Schuhkappen [12.23] der hockenden Marktfrau ins Bild kamen, zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe der Steinpilze.’
Schuhwerk, das [1*] o.Pl.Schuhe (in Bezug auf Art u. Beschaffenheit); [D]
‘[…] er hat sich gleichfalls festes Schuhwerk [187.25] geleistet.’
Schulbank, die [4*] frühermit einem Pult verbundene ¹Bank (a); für Schüler [D]
‘[…] man wird uns als Untertertianer in eine Schulbank [21.28] gezwängt haben […]’‘Reschke und ich in einer Schulbank [60.13], und daß ich bei ihm Mathe, Latein abschreiben durfte, wird so gewesen sein;’‘Unsere gemeinsame Schülerzeit dämmert mir: wir - zwei Hitlerjungs, in einer Schulbank [102.24] zwar, doch nicht im selben Fähnlein bei Morgenfeiern in Kolonnen aufmarschiert […]’
*die Schulbank drücken ugs. zur Schule gehen [D*]
‘Nur weil er und ich vor einem halben Jahrhundert Arsch neben Arsch die Schulbank [15.7] gedrückt haben sollen? ’
Schulbuch, das [1*] Pl. -bücherLehr- u. Arbeitsbuch für den Schulunterricht [D]
‘Um wenigstens etwas zu tun, schickt sie neuerdings über ihren Verein, ›Die Gesellschaft der Freunde von Wilno und Grodno‹, polnische Schulbücher [158.19] über die Grenze.’
Schuld, die [1*]*in jmds. Schuld sein […] geh. jmdm. sehr zu Dank verpflichtet sein [D4]
‘Stimmt, ich bin in deiner Schuld [298.20].’
Schuldirektor, der [1*]Leiter bestimmter Schul- u. Hochschultypen [D Direktor 1a]
‘[…] so viel verkniffener Ernst, flankiert vom Schuldirektor [96.8] und Klassenlehrer:’
Schule, die [4*]1. Lehranstalt, in der Kindern u. Jugendlichen durch planmäßigen Unterricht Wissen u. Bildung vermittelt werden [D1]
‘Mußte zu oft die Schule [15.12] wechseln.’‘[…] nannte den immer noch als Schule [19.16] betriebenen Kasten »meine ehemalige Penne« […]’
Schüler; Schulenglisch; Schulgeschichte; Schulmief; Schulzeit; Volksschule 2. bestimmte künstlerische od. wissenschaftliche Richtung, die von einem Meister, einer Kapazität ausgeht u. von ihren Schülern u. Schülerinnen vertreten wird [D6]
‘Sie sagte: »Ist typisch Krakauer Schule [253.7].«’
Ü der alten Schule der früher herrschenden Richtung [D6]
‘Mehrmals nannte sie mich altmodisch oder, mit ihren Worten, ›von alte Schule [52.13] noch‹ […]’
Schulenglisch, das [1*]in der Schule (1); erworbene Englischkenntnisse [D]
‘[…] als das junge, von Reschke hübsch genannte Mädchen hinter der Theke ihr Schulenglisch [48.21] unter Beweis stellte, indem sie die Herren fragte, ob »more German beer« gewünscht sei […]’
Schüler, der [6*] Pl (m+f) - Junge, Jugendlicher, der eine Schule (1); besucht [D1]
‘Durften nicht Schüler [36.19] in Lyzeum sein.’‘Zum Beispiel soll ich, was er und andere Schüler [39.16] bewundert haben wollen, eine lebende Kröte geschluckt haben.’‘Also gut, ich habe als Schüler [60.9] auf Wunsch Kröten geschluckt.’‘Kommentierte Fotos von Klassentreffen sagten ihm, wie viele restliche, inzwischen hochbetagte Schüler [95.31] immer noch reiselustig waren.’‘Hinzu kamen Klassenfotos […], darauf namentlich aufgelistet vorn hockende, dann sitzende, nachgestellt stehende, dahinter erhöht gestellte Schüler [96.4] und Schülerinnen.’‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung […] von allen Lehrern und Schülern [140.7] nur Tadel einbrachte, stand er in Tränen;’
Mitschüler; Petrischüler; Schülerausdruck; Schülererinnerung; Schülerin; Schülerzeit; SchulbankSchülerausdruck, der [1*]Schüler; Ausdruck (1)
‘Er bekannte, frühreif ein Bibliothekshocker gewesen zu sein, nannte den immer noch als Schule betriebenen Kasten »meine ehemalige Penne« und erklärte ihr umständlich diesen Schülerausdruck [19.17].’
Schülererinnerung, die [1*] Pl. -enSchüler; Erinnerung (1)
‘[…] oder hatte er mich, seinen Banknachbarn, schon im Auge, herausgefiltert aus seinen Schülererinnerungen [294.12], als Wróbel die Chronik vorschlug?’
Schülerin, die [1*] Pl. -nen/w. Form zu Schüler/ [D]
‘Hinzu kamen Klassenfotos diverser Volks- und Mittelschulen, Lyzeen und Gymnasien, darauf namentlich aufgelistet […] Schüler und Schülerinnen [96.5].’
Schülerzeit, die [5*] Pl. -enSchüler; Zeit (2b)
‘Doch weil ich mir alle Hin- und Rückwege lang, die Reschke vorgibt, schon zu Schülerzeiten [44.6] die Hacken abgelaufen habe […]’‘Ich hörte aus dem Geplapper der Frauen heraus, daß es ihr Wunsch war, […] die Große Allee von Danzig nach Langfuhr zu befahren, hin und zurück, wie dazumal, während Schülerzeiten [59.28].’‘Unsere gemeinsame Schülerzeit [102.23] dämmert mir:’‘[…] wo während Reschkes und meiner Schülerzeit [214.12] das Café Vierjahreszeiten beliebt gewesen war […]’‘[…] den die alte Frau am Tag ihres einprägsamen Rücktritts leicht zittrig in jener Ableitung der Sütterlinschrift geschrieben hat, die auch Reschke und mir während Schülerzeiten [230.6] eingepaukt wurde […]’
Schulfreundin, die [1*] Pl. -nen /w. Form/[frühere] Mitschülerin, mit der man befreundet ist [° D Schulfreund]
‘Die beiden Schulfreundinnen [60.2] riefen: »Können wir Ihnen wärmstens empfehlen, dieses Vergnügen! Sie sind doch auch von hier, oder?«’
Schulgeschichte, die [2*] Pl. -nGeschichte (1);, die von Erlebnissen in der Schule (1); handelt [°]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten [27.9], in denen es um Freundinnen, unter ihnen zwei jüdische, um Ferien auf dem Land und um das Absammeln von Kartoffelkäfern ging, sei ihr abrupt der Faden gerissen:’‘Anfangs nur Schulgeschichten [36.18].’
Schulmief, der [1*]Schule (1); Mief
‘Jetzt, wo ich mit meinen übriggebliebenen Wörtern ganz woandershin will, holt er mich in den Schulmief [42.17] zurück.’
Schulnote, die [1*] Pl. -nin einer Ziffer, einem Wort od. einer Punktzahl ausgedrückte Bewertung einer schulischen Leistung; Zensur, Zeugnisnote [D Note 2a]
‘[…] auch fiele es schwer, dem doppelten Unreifezeugnis mit besseren Schulnoten [172.17] nachzuhelfen, zumal die Schwarzseher, nach Lage der Dinge, meistens recht behalten;’
Schulschluß, der [1*] o.Pl.Ende der täglichen Unterrichtszeit [D Schulschluss 1]
‘Immer nach Schulschluß [42.24]: Hildchen und ich.’
Schulzeit, die [4*] Pl. -enZeit, Jahre in der jmd. die Schule (1); besucht hat [° D]
‘Er duzte mich, als wäre ihm die Schulzeit [15.20] unvergänglich geblieben:’‘Nein, Alexandra, die hat schon immer, jedenfalls meine Schulzeit [45.16] lang, so gestunken.’‘So empfindlich las Reschke die Glossen, daß ich mich frage, ob mein Banknachbar aus Schulzeiten [139.31] etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste Kritik zum Weinen brachte.’‘Und dann verpflichtet er mich mit Hinweis auf unsere gemeinsame Schulzeit [298.7]:’
Schüssel, die [1*] Pl. -n veraltendetw. in einem tieferen, meist runden od. ovalen, oben offenen Gefäß Angerichtetes, Aufgetragenes; Gericht, Speise [° D1a,b]
‘»Na, sehen Sie«, sagte die Piątkowska beim Auftragen der dampfenden Schüsseln [35.30], »mein Mann war noch höher raus bißchen.’
Schutt, der [2*]in kleinere u. kleinste Stücke zerbröckelte Reste von Gesteinsmassen, Mauerwerk o.Ä., die vormals zu einem größeren [massiven] Ganzen (Fels od. Bauwerk) gehörten [D1]
‘Als das Gewölbe zum letzten Mal nieder kam, sprangen unterm Schutt [60.27] einige der Bodengrabplatten.’‘Dann fand ich im Schutt [196.4], rechts vom zerstörten Hauptaltar, einige stark fragmentierte […]Grabplatten […]’
Gewölbeschutt; TrümmerschuttSchutz, der [2*] o.Pl.etw., was eine Gefährdung abhält od. einen Schaden abwehrt [D1]
‘Weißrot gestreift das Klappdach zum Schutz [57.28] der Fahrgäste bei widrigem Wetter.’‘[…] man möge am teuren Draht sparen und Bauelemente der jüngst hinfällig gewordenen Berliner Mauer zollfrei nach Polen einführen, um sie zum Schutz [153.20] des deutschen Friedhofs abermals aufzustellen.’
Schütze, der [1*]1. Astrol. o.Pl. Tierkreiszeichen für die Zeit vom 23.11. bis 21.12. [D4a] Unkenrufe plastische Darstellung des Schützen im Tierkreiszeichen [°]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt, der mit Krebs und Schütze [155.11], Stier und Jungfrau nicht neuvergoldet glänzte, sondern matt erdfarben schimmerte.’
2. Soldat des untersten Dienstgrades beim Heer [D3a]PanzerschützeSchwan, der [9*] Gen. -s; Pl. Schwänea)großer Schwimmvogel mit sehr langem Hals, weißem Gefieder, einem breiten Schnabel u. Schwimmfüßen [D1]
‘[…] und ist dann bei den viel zu vielen Schwänen [265.26] am Ufersaum, die er als »verseuchte Nutznießer der verseuchten See« beschimpft.’‘Zwei Schwäne [265.28] können schön sein, aber eine verfressene, gesättigt noch gierige Horde Schwäne [265.30]...’‘Als sie kurz vor Jelitkowo umkehrten, redeten sie immer noch, von Schwänen [266.6] flankiert, aufeinander ein, sie an ihm vorbei, er über sie weg.’‘An anderer Stelle verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne [268.15] im seichten Ostseesud« nach Jahren Distanz zu einem einzigen gefräßigen Schwan [268.17] […]’‘Wie gut, daß sich Alexandra noch heute zwar nicht an den Schwan [268.19], wohl aber an meinen, zugegeben, altmodisch steif gesetzten Antrag erinnert:’
b) Abbildung, Nachbildung eines Schwans (a) [°]
‘[…] deren Zierschild im Relief […] einen Schwan [61.19] zeigt […]’‘[…] bis zu Johann Uphagens Wappen, in dem des silbernen Schwans [74.17] höckriger Schnabel ein goldenes Hufeisen trug […]’
Schwarz, das [6*]dunkelste Farbe, die Farbe von Teer [°]
‘Vom Dominikanerkloster ist nur die düstere Nikolaikirche übriggeblieben, deren innere Pracht ganz auf Schwarz [10.12] und Gold beruht; ein Nachglanz einstiger Schrecken.’‘Gold auf Schwarz [28.25].’‘[…] dessen Wappen, trotz Zungenrot und Helmblau, auf Schwarz [74.15] und Gold beruhte […]’
in Schwarz in schwarzer Kleidung [° D1]
‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff, die ich als stattliche, geschmackvoll in Schwarz [137.4] gekleidete Dame zu erkennen glaube, als Sprecherin des Bundes nach der Einsegnung eine vorbereitete Rede halten wollen […]’‘[…] kniete später zwischen anderen in Schwarz [257.2] vor der Kommunionsbank […]’‘Jung und alt, waren über hundert Leute in Schwarz [255.28] gekommen;’
Schwarzseher, der [1*] Pl. - ugs.jmd., der die Zukunftsaussichten negativ, pessimistisch einschätzt [D1]
‘[…] zumal die Schwarzseher [172.18], nach Lage der Dinge, meistens recht behalten;’
Schwarzweiß, das [1*] → schwarzweißin Schwarz, Weiß u. Abstufungen von Grau [D schwarz-weiß b]
‘Dieses scheint echt zu sein wie jene Abbildungen, die mir in Schwarzweiß [204.7] vorliegen […]’
SchwarzweißfotoSchwarzweißfoto, das [1*] Pl. -sSchwarzweiß; Foto
‘Wie auf den Schwarzweißfotos [205.1] aus Kriegszeiten die Warschauer Fahrgäste von starrem Ausdruck sind, blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera […]’
Schwedisch, das [1*]die schwedische Sprache [Da]
‘Ganz in meinem Sinn setzten sie viersprachige Straßenschilder durch, wollten allerdings Russisch durch Schwedisch [250.4] ersetzt sehen.’
Schwefeldunst, der [1*] Pl. -dünsteDunst (b); des Schwefels, einem nicht metallischen Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt u. bei der Verbrennung blaue Flammen u. scharfe Dämpfe entwickelt [° D Schwefel]
‘Vom Hafen her wehende Schwefeldünste [30.18] hatten alle steingehauenen Giebelfiguren entstellt.’
Schwefelgeruch, der [3*]Geruch nach Schwefel, einem nicht metallischen Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt u. bei der Verbrennung blaue Flammen u. scharfe Dämpfe entwickelt [° D Schwefel]
‘Noch mal vorbei am teilnahmslosen Portier und raus in die Nacht mit ihrem Schwefelgeruch [44.31].’‘Vertraut war ihm die bittersüße Mischung aus Abgas- und Schwefelgeruch [72.15].’‘Über allem liegt Schwefelgeruch [159.10]...’
Schwefelgestank, der [1*]Gestank des Schwefels, einem nicht metallischen Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt u. bei der Verbrennung blaue Flammen u. scharfe Dämpfe entwickelt [° D Schwefel]
‘[…] und dabei weder den Schwefelgestank [52.25] noch die Abgaswolke über der Stadt vergessen hatte […]’
Schwefellöschplatz, der [1*] Pl. -plätzeOrt, an dem Schwefel, ein nicht metallischen Stoff [von gelber Farbe], der in verschiedenen Modifikationen auftritt, nach dem Brennen mit Wasser übergossen und vermischt wird [° Schwefel; D ¹löschen 1d]
‘Aus nordwestlicher Ecke pustete Wind den Gestank der Schwefellöschplätze [80.16] im Hafen woandershin.’
Schweigen, das [5*]das Nichtreden; das Nicht-mehr-Reden [D]
‘Oder richtiger: ich vermute Schweigen [29.7] zwischen dem Paar.’‘Dennoch kam kein Schweigen [49.19] auf.’‘[…] doch wie kurz oder lang das Schweigen [246.20] nach seinem Abgesang gewesen ist, bleibt nur zu vermuten.’‘Danach Zweifel, Zaudern, Mitmachen, Scham, Schweigen [275.16], Sichtotstellen.’‘Und als Marian Marczak in das Schweigen [287.6] hinein » Niemand hier ist ohne Vorgeschichte« sagte und sogleich die Augen niederschlug, wurde ihm zugestimmt.’
Schweinebraten, der [2*] Kochk.größeres Stück Schweinefleisch, das unter Hitzeeinwirkung [in Fett] zubereitet wird, bis es gar u. an der Oberfläche braun ist [° D; D Braten; D braten a,b]
‘Nach Schweinebraten [181.8] zu gekümmeltem Sauerkohl haben sie gemeinsam und beispielhaft in der Küche den Abwasch gemacht.’‘Es gab Zanderfilet in Dillsoße und Schweinebraten [292.17] danach.’
Schweinefleisch, das [1*]Fleisch (3); vom Schwein, einem kurzbeinigen Säugetier mit gedrungenem Körper, länglichem Kopf, rüsselartig verlängerter Schnauze, rosafarbener bis schwarzer, mit Borsten bedeckter Haut u. meist geringeltem Schwanz; Hausschwein [° D; D Schwein 1a]
‘Stopfgarn und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten und polnische Senfgurken, Mohnkuchen und viel zu fettes Schweinefleisch [10.6] […]’
Schwain [ Brakup Missingsch]; SchweinebratenSchweinerei, die [1*]ärgerliche Sache; üble Machenschaft [Db]
‘Na, war ich Karteileiche, wie man auf deutsch sagt, lange vor achtundsechzig schon, als in Warszawa antisemitische Schweinerei [275.19] ging los...’
Schwainerei [ Brakup Missingsch]Schweinsgalopp [1*]in der Fügung: im Schweinsgalopp ugs. scherzh.schnell u. nicht so sorgfältig [D]
‘Als eine Allerweltsgeschichte hätte beginnen können, begann sich die Welt oder ein Teil dieser unabänderlichen Welt tatsächlich zu verändern, und zwar ohne Umstände zu machen, im Schweinsgalopp [16.9].’
Schweinskopf, der [1*] Pl. -köpfeKopf eines Schweins, eines kurzbeinigen Säugetiers mit gedrungenem Körper, rüsselartig verlängerter Schnauze, rosafarbener bis schwarzer, mit Borsten bedeckter Haut u. meist geringeltem Schwanz [° D; D Schwein 1a] Unkenrufe heraldische Darstellung eines Schweinekopfs [°]
‘[…] sie waren ihr alle, auch Ferber und seine drei Schweinsköpfe [74.19], bekannt, ja, familiär vertraut […]’
Schweiß, der [3*] Med. wässrige, salzige Absonderung der Schweißdrüsen, die bes. bei körperlicher Anstrengung u. bei großer Hitze aus den Poren der Haut austritt [D1]
‘Bevor sie zum Parkplatz liefen, tupfte Alexandra ihm den Schweiß [63.26] von der Stirn […]’‘Schweiß [69.5], Trillerpfeifen, Kommandos und Langeweile.’
Pennälerschweiß; Schweißfleck FVG in Schweiß [geraten o.Ä.] schwitzen [°]
‘Atemlos kam er pünktlich an, sagte aber nicht, was ihn in Schweiß [62.29] gebracht hatte […]’
Schweißfleck, der [2*] Pl. -edurch Schweiß verschmutzte Stelle in einem Kleidungsstück [° D; D Fleck 1]
‘Er sah ihre Schweißflecken [78.8].’‘Gleich hinter dem Schreckensbild seiner Grabsteinplatte […] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas, der Bernstein samt Mücke im Einkaufsnetz und die dunkelblauen Schweißflecke [78.22].’
Schwelle, die [1*]1. untere Begrenzung von etw., Befestigung, Trittfläche [°]
‘Schon beim Aufstieg verrät ein als Schwelle [223.29] mißbrauchter Granit den Namen Silberstein.’
2. aus Holz, Stahl od. Stahlbeton bestehender Teil einer Gleisanlage, auf dem die Schienen befestigt sind [D2]EisenbahnschwelleSchwenk, der [1*] Pl. -s FilmBewegung, Drehung (der laufenden Kamera um ihre senkrechte od. waagerechte Achse, bei der sie mehr od. weniger lange über das zu fotografierende Objekt wandert [D2]
‘Während das Beileid ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann mit langsamen Schwenks [137.15] die in Kreuzform verlaufenden Lindenalleen […] eingefangen […]’
Schwester, die [2*]Person weiblichen Geschlechts im Verwandtschaftsverhältnis zu einer anderen Person, die von denselben Eltern abstammt [D1]
‘Einem Jungen, der seine kleine Schwester [57.6] an der Hand hatte, kaufte er zu überhöhtem Preis sechs Ansichtspostkarten ab.’‘So erfuhr Wróbel […] wer alles am Tisch saß, als Frieda Formella, Erna Brakups jüngste Schwester [173.20], im Herbst '32 mit Otto Prill, einem Vorarbeiter der Margarinefabrik Amada, Hochzeit feierte.’
Schwestä [ Brakup Missingsch]Schwiegersohn, der [1*] Pl. -söhneEhemann der Tochter [D]
‘Nur die drei Schwiegersöhne [183.4] hätten, schreibt Reschke, Interesse für die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft gezeigt:’
Schwierigkeit, die [8*] Pl. -en1.etw., was der Verwirklichung eines Vorhabens o.Ä. im Wege steht u. nicht ohne weiteres zu bewältigen ist; Problem [D1]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute, fristgerechte Bestattungen, Leichentransport und zu erwartende Schwierigkeiten [40.26] beim Überführen der Särge […]’‘Anfangs sei er auf Schwierigkeiten [58.12] gestoßen, doch habe er sich den zuständigen Behörden gegenüber gefällig erweisen können.’‘Nicht ihre Satzstellung oder ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln […] bereiten mir Schwierigkeiten [86.28], vielmehr ist es die mal rücklings stürzende, mal voranstürmende Gangart des Schreibverlaufs.’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche […]» unsere Idee«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten [87.30], »Gottwohlgefällig« genannt habe. ’‘Davon ist so gut wie nichts überliefert, allenfalls geben die Briefe und sein Tagebuch Hinweise auf Schwierigkeiten [92.18] beim Telefonieren zwischen Ost und West. ’‘Mehr Schwierigkeiten [150.26] bereiteten gewünschte Grabsteininschriften.’‘Nur aus Posen wurden Schwierigkeiten [231.13] berichtet.’
Absatzschwierigkeiten 2.meist Pl. etw., was für jmdn. sehr unangenehm ist, was jmdm. Ärger, Sorgen o.Ä. bereitet, was jmdn. behindert, was jmdm. das Leben schwer macht [D2]
‘Solche Rückgriffe sollten schon bald den Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft in Schwierigkeiten [149.14] bringen;’
Schwimmhaut, die [1*]Haut (a); zwischen den Zehen bestimmter Tiere, bes. der Schwimmvögel [D]
‘Alle vier Finger der Vorderbeine und gleichfalls die vier der Hinterbeine samt Schwimmhaut [159.30], sogar der Ansatz des fünften Fingers vorne wie hinten, sind den Fotos abzulesen.’
Scotch, der [1*](aus [teilweise] gemälzter Gerste hergestellter) schottischer Whisky [D1]
‘Die Medizinstudentin ließ sich zu einem Scotch [49.10] einladen.’
1 See, der [14*] Gen. -s; Pl. -ngrößere Ansammlung von Wasser in einer Bodenvertiefung des Festlandes; stehendes Binnengewässer [D ¹See]
‘[…] die Autofahrt über die Weichselbrücke ins Werder und die Fahrt an einen See [124.16].’‘[…] ob im flachen Werder oder an den Ufern kaschubischer Seen [125.26], hier in den Wassergräben des eingedeichten Landes, dort im Uferschilf, allerorts lärmten Kröten […]’‘Und in höher gelegenen Seen [125.31] und Tümpeln gibt es Gelbbauchunken sogar.’‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie am Ufer eines Sees [142.31] nahe Zuckau auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete:’‘[…] was von den Wochenendausflügen ins Werder oder an die Schilfufer kaschubischer Seen [166.9] geblieben war:’‘[…] und ließ am Ufer des Sees [234.13] keine Hochbauten zu […]’‘Ähnlich verfahre man neuerdings in Olsztyn, wo die Friedhofsgesellschaft ein erstes »Bungagolf«-Projekt zwischen den Masurischen Seen [270.3] plane.’‘Von fern kamen Stimmen über den See [277.17], rauh, wie im Streit, dann wieder Stille.’‘Und abermals Stille, zumal der Himmel überm See [277.24] ohne Lerchen war.’‘[…] den nach links locker stehenden Mischwald, die zum See [277.28] hin auslaufenden Felder […] und inmitten der Felder Baumgruppen.’‘Selten rillt Wind den See [278.2].’‘Und dann, nachdem er alles brav ausgepinselt hat, sogar den altbraunen Stall, sagt er dem See [278.4] eine Spiegelung nach, die ich nur wörtlich nachschreiben kann:’‘So unbebaut das Land - wenn man vom Stallgebäude absieht - über dem See [278.7] gehügelt ist und Wechsel nur zwischen Feld und Wald bietet, gespiegelt, auf glatter Fläche gespiegelt, lese ich ein anderes Bild ab:’‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß […] die Ufer einst wolkenspiegelnder Seen [282.10] in Masuren und in der Kaschubei überbaut, verbaut und der Besitzgier anheimgefallen sind […]’
Radaunesee [Register]; Seefläche; Seeufer; Seewasser2See, die [1*] Gen. - ; o.Pl.Meer [D 2See 1a] Unkenrufe Ostsee [Register] [°]
‘[…] ist dann bei den viel zu vielen Schwänen am Ufersaum, die er als »verseuchte Nutznießer der verseuchten See [265.27]« beschimpft.’
SeestegSeebestattung, die [1*] Pl. -en(anstelle einer Beerdigung vorgenommene) feierliche Versenkung der Urne mit der Asche des Verstorbenen im Meer [D]
‘[…] kam es später dennoch, von Kuttern aus, zu »wilden Seebestattungen [236.28]«, mit denen sich Fischer aus Putzig und Heisternest ein Zubrot verdienten.’
Seefläche, die [1*]¹See; Fläche (1)
‘[…] selbst jetzt, nachdem Windstöße die Seefläche [278.29] aufgerauht und das Bild zerstört haben.’
Seele, die [1*] Pl. -nGesamtheit dessen, was das Fühlen, Empfinden, Denken eines Menschen ausmacht; Psyche [D1]
‘[…] Reschke litt zwar unter dem Befund, zwei Seelen [105.25] in seiner Brust zu haben, hätte sich aber nach operativer Entfernung der einen oder anderen als entseelt empfunden.’
Seemannsgericht, das [1*]eine typische, als Mahlzeit zubereitete Speise der Fischer und Schiffer [° D ²Gericht]
‘Alexandra wollte etwas exotisch Norddeutsches essen: Labskaus, ein Seemannsgericht [111.8].’
Seesteg, der [2*] Gen. -skleine, schmale Brücke [für Fußgänger], die in die ²See hinausführt [° D Steg 1a,b]
‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen den Mann der Witwe in Marineuniform, sie und ihren Mann auf dem Zoppoter Seesteg [35.23] und Mutter und Sohn vorm Portal der Olivaer Schloßkirche:’‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen kamen und nach dem Verbleib des Seestegs [220.5] und der Badeanstalt fragten, sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen ihre Muttersprache.’
SeestegfotoSeestegfoto, das [1*] Pl. -sSeesteg; Foto
‘Etwas zu lange verlor sich der Witwer in Betrachtung der Seestegfotos [36.2].’
Seeufer, das [8*]¹See; Ufer
‘Am schilfbestandenen Seeufer [126.22] nahe Kartuzy […] zitierte der Professor, weil Unken den Ton angaben, aus den Dichtungen der Romantiker […]’‘Das Tagebuch sagt nicht, ob sie diese Bitte an einem Seeufer [127.18] oder zwischen Kopfweiden ausgesprochen hat.’‘Ostseelage, Strandkiefernwälder und kaschubische Seeufer [176.27] seien erwünscht.’‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen - etwa […] der Schnappschuß durch Selbstauslöser, der sie beim Picknick an einem Seeufer [182.2] zeigt -, als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’‘Die erste Bungalowsiedlung sollte sich an waldig gehügeltes Seeufer [234.9] schmiegen.’‘Beim Abstieg von der Chaussee zum tiefliegenden Seeufer [277.2] zeigte sich, daß Alexandra wieder einmal untaugliche Schuhe trug.’‘Ein erster mißglückter Versuch wurde am Seeufer [280.10] gemacht:’‘[…] spiegelt nun mit Hilfe jener Voraussicht, die er kurz zuvor an einem kaschubischen Seeufer [281.30] erprobt hatte […]’
SeeuferlageSeeuferlage, die [1*]Seeufer; Lage (2)
‘Tatsächlich habe sich golfgünstiges Gelände mit Seeuferlage [269.27], geeignet für eine Bungalowsiedlung, in der Kaschubei nahe Kartuzy gefunden.’
Seewasser, das [1*]¹See; Wasser (b)
‘Von jenem Picknick ist noch zu melden, daß die vier Bierflaschen im lauen Seewasser [144.21] nicht kühl werden wollten.’
Segel, das [1*]großflächiges [drei- od. viereckiges] Stück starkes [Segel]tuch o.Ä., das mithilfe bestimmter am Mast eines [Wasser]fahrzeuges o.Ä. befestigter Vorrichtungen ausgespannt wird, damit der Wind gegen seine Fläche drücken u. dem Schiff, Fahrzeug usw. Fahrt geben kann [D]
‘Keinen Kahn, kein Segel [277.31], nur zwei schwimmende Enten erwähnt er, im Gegenverkehr.’
SegelmacherSegelmacher, der [1*] Pl. - Berufsbez.Handwerker, der Segel herstellt u. [Reparatur]arbeiten an Segeln, Takelage o.Ä. ausführt [D]
‘[…] Sankt Johann war Kirche der Schiffer, Segelmacher [196.7] und Fischer […]’
Seidenschnur, die [1*]Schnur aus Seide, einem feinen Gewebe aus Fäden vom Kokon eines Seidenspinners [° D Seide a,b]
‘Im Haus trägt sie ihre an einer geflochtenen Seidenschnur [34.27] um den Hals.’
Seife, die [1*]meist in Form von handlichen Stücken einer festen Substanz, auch in flüssiger od. pastenartiger Form hergestelltes wasserlösliches Mittel zum Waschen, das bes. in der Körperpflege verwendet wird [D1]
‘[…] Hausschuhe, wusch mit eigener Seife [76.29] die Hände […]’
Seite, die [26*] Pl. -n1.eine von mehreren Personen, Parteien, die einen unterschiedlichen Standpunkt vertreten od. sich als Gegner […] gegenüberstehen [D9a]
‘Dennoch klagte Reschkes Tischnachbar über mangelnden Kooperationswillen auf polnischer Seite [55.27].’‘Der Aufsichtsrat bestand aus den Gesellschaftern Dettlaff, Vielbrand und Karau sowie auf polnischer Seite [119.14] aus den Gesellschaftern Marian Marczak […] und Erna Brakup […]’‘[…] faßte der […] Aufsichtsrat - auf deutscher Seite [152.27] fehlten die Mitglieder Karau und Vielbrand - […] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]’‘Die Presse hatte sich auf polnischer wie deutscher Seite [157.12] beruhigt.’‘Zwar lief die Sitzung zufriedenstellend an […], doch dann löste die deutsche Seite [176.17] durch bloßes Nennen von Wünschen eine grundsätzliche Diskussion aus.’‘[…] dem Gesellschaftervertrag widerfuhr eine Ergänzung, der abzulesen war, daß man auf deutscher Seite [178.23] kein finanzielles Opfer scheuen werde.’‘Dennoch hielt man sich, bei allem Interesse des Vizedirektors, auf polnischer Seite [194.13] zurück. ’‘Erst als ein neues Projekt beantragt wurde, kam auf polnischer Seite [233.2] Unruhe auf […]’‘An den Langseiten des Tisches hat der Aufsichtsrat Platz genommen, doch sitzt nicht die deutsche der polnischen Seite [273.1] steif gegenüber;’
2. a)rechts od. links [von der Mitte] gelegener Teil einer räumlichen Ausdehnung [D2a]
‘Es ließe sich mehr über gleichfalls eingeebnete Friedhöfe auf der gegenüberliegenden Seite [66.22] der Großen Allee sagen;’‘Die weitläufigen Parkanlagen auf der anderen Seite [214.9] der Großen Allee boten Platz. ’‘Wróbel führte sie in eine Nebenstraße, an deren linker Seite [240.15] sich zwischen morschen Holzschuppen einige Fischerkaten reihten.’‘Die rechte Seite [240.16] begrenzten verschachtelt stehende Neubaukästen, die auch das Straßenende sperrten: eine Sackgasse.’‘Von dort ging es […] in die Langgasse, auf deren linker Seite [290.25], kurz vorm Kino Leningrad, das immer noch Leningrad hieß, auf Breite zweier Häuser ein Spielcasino seit wenigen Tagen offenstand.’
Baumseite; Fensterseite; Seitenkapelle; Seitenschiff b)Ort, Stelle in einer gewissen seitlichen Entfernung von einer Person, Sache [D2b]
‘[…] deren Zierschild im Relief auf senkrecht zweigeteiltem Feld links untereinander zwei Sterne und einen Baum, zur rechten Seite [61.18] die Krone über der Sanduhr [zeigt].’‘Und nochmals flankte er ins Grabmalgeviert, dann wieder auf meine Seite [201.19], um mir anzuvertrauen […]’
3. Partie des menschlichen Körpers, die als fließender Übergang zwischen seiner vorderen u. hinteren Fläche in Längsrichtung von Kopf bis Fuß verläuft [D3a]
‘Wie gerne er das gefüllte Netz an Alexandras Seite [54.10] getragen habe.’‘Weil Frau Martha Eggert, die Witwe des Egon Eggert, anwesend war, konnte sie eines späteren Platzes an der Seite [136.19] ihres Mannes sicher sein.’‘Nicht daß Alexandras Sohn Witold den Mann an der Seite [182.29] seiner Mutter direkt und mit Fingerzeig beleidigt hätte;’‘[…] nicht daß Alexanders Töchter Sophia, Dorothea und Margaretha der Frau an der Seite [183.1] ihres Vaters schnippisch, abschätzig, schroff begegnet wären; ’
Seite an Seite gemeinsam [im Einsatz für ein u. dieselbe Sache] [D Schulter 1*2]
‘Seit' an Seit' [207.9] gestellt und notfalls Rücken an Rücken; denn für die kommende Sitzung, die Anfang April stattfinden sollte, war Kampf angesagt.’
4. a)eine der beiden [bezifferten] Flächen eines Blattes, einer Buch-, Heft-, Zeitungsseite o.Ä. [D6b]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten [18.7] lang den Niedergang handgefertigter Produkte und den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe.’‘[…] - ich sehe ihn in Hausschuhen vor dem Apple sitzen - mit Informationen, die er den letzten Seiten [95.26] dieses Heimatblättchens ablas.’
b) [auf beiden Seiten (6a) beschriebenes od. bedrucktes] Blatt eines Hefts, Druckerzeugnisses o.Ä. [D6a]
‘[…] gelesene Seiten [252.7] müssen behutsam umgeblättert werden, wie ja auch sie verzögert das Blattgold abnimmt und anstaucht. ’
5. a)eine von mehreren ebenen Flächen, die einen Körper, Gegenstand begrenzen; aus einer Blickrichtung sichtbarer Teil der Oberfläche eines Körpers, Gegenstands [D1a]
‘Auf der anderen Seite [221.8] des Sitzungstisches sah und hörte man Erna Brakup gleichfalls nicht unbefangen.’
Langseite; Rückseite b)linke od. rechte, vordere od. hintere, zwischen oben u. unten befindliche Fläche eines Raumes, Gegenstands, Körpers [D1b]Seitenportal; Unterseite 6. eine von mehreren Erscheinungsformen; Aspekt, unter dem sich etw. darbietet [D8a]
‘Noch kann ich mich mit der makabren Seite [197.4] der geplanten Aktion nicht recht befreunden.’
Seitenflügel, der [2*]seitlicher Teil eines größeren Gebäudes, der in einem Winkel an das Hauptgebäude anschließt [D Flügel 4]
‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten, die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel [225.17] des Altarraums verlegt wurden.’‘Sogleich wurde man einig, im Seitenflügel [270.28] des geräumigen Seniorenheims am Pelonker Weg eine Entbindungsstation mit Kreißsaal einzurichten.’
Seitenkapelle, die [1*] Pl. -nKapelle, die auf der rechten oder linken Seite (2a); des Hauptschiffs einer Kirche liegt [°]
‘Dennoch ist der Weg an den Seitenkapellen [60.28] entlang, durchs Mittelschiff oder Querschiff, am Altarraum vorbei, namhaft und vieldeutig gepflastert.’
Seitenportal, das [2*]Portal an der Seite (5b); -nfront [einer Kirche] od. seitlich des Hauptportals [D]
‘Also lief ich, lief ich davon, mir weg und raus aus dem südlichen Seitenportal [62.18], lief, wie ich schon lange nicht mehr gelaufen bin, lief und war am Ende froh zu wissen, wohin...’‘Durch einen Bauzaun und das nur locker mit einem Bretterverschlag gesperrte Seitenportal [195.14] zum rechten Kirchenschiff hatten sie Einlaß gefunden, Wróbel voran.’
Seitenscheitel, der [1*] Pl. - Scheitel (1); auf der linken od. rechten Kopfhälfte [D]
‘Ihre Seitenscheitel [96.5] und Zöpfe, Propellerschleifen und Schillerkragen […]’
Seitenschiff, das [1*] Gen. -s Archit.Raum in einer Kirche, der auf der rechten oder linken Seite (2a); des Hauptschiffs liegt [° D]
‘[…] die Grabplatte im Boden des nördlichen Seitenschiffs [61.15] […]’
Sekretariat, das [8*]a) der Leitung einer Organisation, Institution, eines Unternehmens beigeordnete, für Verwaltung u. organisatorische Aufgaben zuständige Abteilung [Da]
‘Er richtete in seiner Junggesellenwohnung ein Sekretariat [132.16] ein, das bald darauf seiner Universitätssekretärin Raum und leergeräumte Regale bot.’‘[…] während er und sein vorerst nur halbtags besetztes Sekretariat [133.3] vorsorglich mit der Visaabteilung der polnischen Botschaft Kontakt hielten […]’‘Er […] überläßt ihr das Sekretariat [142.6] nach knapp zwei Wochen.’‘[…] der andere war dem Sekretariat [249.24] des Bischofs mit Sitz in Oliva verpflichtet.’‘Das Sekretariat [250.13] in Bochum sei diesen und kommenden Aufgaben nicht mehr gewachsen.’
b) Raum, Räume eines Sekretariats (a) [Db]
‘Es war richtig, Liebste, das Sekretariat [139.15] so früh einzurichten, auch wenn uns dadurch meine Wohnung klein geworden ist.’‘Nur sein Bochumer Sekretariat [170.15] blieb überschaubar, »...wenngleich es dort«, schreibt Reschke, »nicht mehr recht wohnlich zugeht.’‘Wieder zu zweit rinken sie in Reschkes Wohnung plus Sekretariat [182.18] auf das neue Jahr:’
Sekretärin, die [4*]Angestellte, die für eine Führungskraft die Korrespondenz abwickelt u. technisch-organisatorische Aufgaben o.Ä. erledigt [Da]
‘Als meiner langjährigen Sekretärin [139.18] kann ich ihr vollauf vertrauen.’‘Doch einen Großteil der Korrespondenz konnte er seiner Sekretärin [141.16] überlassen, seit Jahren war sein Briefstil ihrer.’‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen verwundert über die »an Details des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen« seiner Sekretärin [141.31] […]’‘So wie bisher, mit Telefonkontakt zur adligen Sekretärin [237.15] in Bochum und allzu arglosem Faxen über Interpress, ging es nicht weiter.’
UniversitätssekretärinSekundärliteratur, die [1*] Wissensch.wissenschaftliche Literatur (2); über Primärliteratur [D]
‘Er nannte Zitate, gewonnen aus Sekundärliteratur [95.15], den schnörkeligen Wust barocker Emblematik als der Speicherung bedürftig […]’
Selbstaufgabe, die [1*] o.Pl.Zustand, in dem jmd. nicht mehr gegen etw. wehrt; Resignation [°]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten lang den Niedergang handgefertigter Produkte und den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe [18.10].’
Selbstauslöser, der [1*] Fot.Vorrichtung an einer Kamera zum automatischen Betätigen des Verschlusses [° D; D auslösen 1a]
‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen - etwa […] der Schnappschuß durch Selbstauslöser [182.1], der sie beim Picknick an einem Seeufer zeigt -, als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’
Selbstgänger, der [1*]etw., was wie von selbst, ohne dass viel dafür getan werden müsste, den gewünschten Erfolg hat [D Selbstläufer]
‘In glanzvollen Werbebroschüren gepriesen, war das Projekt unter dem Motto »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« ein Selbstgänger [191.21].’
Selbstverständlichkeit, die [1*]etw., was sich von selbst versteht, was als selbstverständlich angesehen, erwartet, vorausgesetzt wird [D]
‘[…] eine Selbstverständlichkeit [249.9], die niemanden überraschte, unser Paar ausgenommen. ’
Selbstzeugnis, das [1*]eigenes Bekunden, Aussage über sich selbst [°]
‘Wie nebensächlich steht das geschrieben, und doch wird ihm dieser Computer, den er, laut Selbstzeugnis [93.12], »nur stümperhaft« zu bedienen versteht, bei der Fleischwerdung ihrer Idee behilflich werden.’
Selbstzweifel, der [1*] Gen. -sauf sich selbst, sein eigenes Denken u. Tun gerichteter Zweifel [D]
‘[…] selbst wenn er in Momenten des Selbstzweifels [156.23] meinte, ständig in sich den Hitlerjungen bekämpfen zu müssen […]’
Sellerie, der [1*]Pflanze mit gefiederten, dunkelgrünen, aromatisch duftenden Blättern u. einer als (essbare) Knolle ausgebildeten Wurzel [D]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten: Sellerie [7.13], kindskopfgroße Wruken, Lauch und rote Bete.’
Semester, das [2*] Pl. - Studienhalbjahr an einer Hochschule [Da]
‘Aber Kunstgeschichte nur sechs Semester [27.23] und Professor kein bißchen.’‘[…] und sagte für das folgende Semester [131.22] die lehrende Tätigkeit ganz und gar ab.’
Seminar, das [4*] Pl. -eLehrveranstaltung [an einer Hochschule], bei der die Teilnehmer unter [wissenschaftlicher] Anleitung bestimmte Themen erarbeiten [D1]
‘[…] indem ich ein Seminar [100.15] über Gebrauchsgegenstände zum Zwecke des Einkaufs und Verkaufs veranstalte.’‘Und ganz aus dem Häuschen waren sie, als ich - hoffentlich mit Deiner Erlaubnis - Dein liebes Geschenk ins Seminar [101.6] trug.’‘Eine Studentin, die am Seminar [104.24] zum Thema Körbe, Einkaufsnetze, Plastiktüten teilgenommen hatte […]’‘Kaum in Bochum zurück, übergab er die laufenden Seminare [131.20] und den praxisbezogenen Studiengang für Kunsthistoriker seinen Assistenten […]’
Senf, der [1*]*seinen Senf dazugeben ugs. [ungefragt zu allem] seine Meinung sagen, seinen Kommentar geben [D1*]
‘Dieser Fred, der sich für einen Schauspieler hält, […] gab seinen Senf [186.12] dazu:’
Senfgurke, die [2*]in Stücke geschnittenes, in Essig mit Senfkörnern, Zucker, Salz u. Gewürzen eingelegtes längliches grünes Gemüse [° D, D Gurke 1a]
‘Stopfgarn und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten und polnische Senfgurken [10.5], Mohnkuchen und viel zu fettes Schweinefleisch […]’‘[…] ein Glas Senfgurken [143.3], Radieschen, zu viele hartgekochte Eier, Pilze in Essig und Öl, dazu Butter und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’
Senior, der [2*] meist Pl.: (m+f) -enälterer Mensch, Mensch im Rentenalter, Ruheständler [D3]
‘[…] die ersten fünf Heime konnten mit über sechshundert Senioren [192.3] belegt werden […]’‘[…] gefördert durch den gewünschten, ja, heiß ersehnten Ortswechsel, steigerte sich die Hinfälligkeit der Senioren [192.12].’
Seniorenbetreuung; SeniorenklinikSeniorenbetreuung, die [1*]Senior; Betreuung
‘Also sah sein Studiengang Kurse für die Bereiche Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung [106.29] vor.’
Seniorenheim, das [13*] Gen. -s; Pl. -eEinrichtung mit Altenwohnungen speziell für alte Menschen [D Altenwohnheim]
‘Bei Hotelketten, auf Golfplätzen mit Clubräumen und in Seniorenheimen [107.3] wurde Kulturbedarf erfragt.’‘Und schon trug Vielbrand, unterstützt von Frau Johanna Dettlaff, einen Antrag auf Einrichtung komfortabler Seniorenheime [176.26] vor:’‘Das Interesse an heimatlich gelegenen Seniorenheimen [177.6] wachse.’‘In der vorliegenden Projektbeschreibung werde ausschließlich der Ausdruck Seniorenheime [177.28] benutzt.’‘Vielleicht hielten sie die Seniorenheime [180.11] für vertretbar, sogar für lobenswert als Ergänzung ihrer Idee.’‘[…] die ersten ehemaligen Gewerkschaftshäuser wurden als Seniorenheime [191.11] bezogen.’‘Jedenfalls nahmen die Sterbefälle in den Seniorenheimen [192.16] zu.’‘Unter den achtunddreißig Todesfällen seit Eröffnung der Seniorenheime [192.29] zähle man sieben Neunzig- bis annähernd Hundertjährige, keiner der Verstorbenen sei jünger als siebzig gewesen.’‘Danach wurde die Zunahme der Seniorenheime [232.4], die anfangs in Zeitungen als »bloße Sterbehäuser« denunziert worden waren, begrüßt […]’‘[…] lobten die Suppenküchen einiger Seniorenheime [243.14] und bewerteten ihre Tätigkeit - vom Umbettungsgeschäft abgesehen - als sinnvoll, weil versöhnend […]’‘Die Seniorenheime [246.1] konnten von uns noch hingenommen werden, dienen sie doch ortsnah der Vorbereitung zum Tode;’‘[…] zumal das Programm »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« durch Betrieb von Seniorenheimen [269.21] […] und das Projekt »Bungagolf« überall Nachahmung fanden.’‘Sogleich wurde man einig, im Seitenflügel des geräumigen Seniorenheims [270.29] am Pelonker Weg eine Entbindungsstation mit Kreißsaal einzurichten.’
SeniorenheimplatzSeniorenheimplatz, der [1*] Pl. -plätzeSeniorenheim; Platz (4)
‘Mit Bedarf von zwei- bis dreitausend Seniorenheimplätzen [177.12] dürfe man rechnen.’
Seniorenklinik, die [1*]Senior; Klinik
‘Er gab sogar weitere Beträge seiner streng gehüteten » stillen Reserven« preis, als die Einrichtung einer nach westlichem Standard ausgerüsteten Seniorenklinik [192.7] beschlossen werden mußte.’
September, der [3*]neunter Monat des Jahres [D]
‘Das Motiv ergab sich Anfang September [158.25], an einem Wochenende.’‘Reschke traf sich ab Anfang September [161.4] wiederholt mit Chatterjee […]’‘Seine Geschäftsreise ist zwischen Ende September [170.21] und Anfang Oktober datiert.’
Serienprodukt, das [1*]Produkt, das in großer Anzahl und in gleicher Ausführung gefertigt wird [° D Serie 1b]
‘[…] die Fahrradrikscha »Solidarność« wurde zum Serienprodukt [213.12] entwickelt […]’
Service-Programm, das [1*]Umfang angebotener Leistungen [°]
‘Bald gehörten die innerstädtische Paketzustellung und Kurierdienste zum Service-Programm [203.1].’
Serviererin, die [1*]weibliche Person, die [als Angestellte in einer Gaststätte] die Gäste bedient [D]
‘Nur zögernd, wie gegen innere Widerstände, näherte sich die Serviererin [55.5] weißgerüscht.’
Sessel, der [2*] Pl. - mit Rückenlehne, gewöhnlich auch mit Armlehnen versehenes, meist weich gepolstertes, bequemes Sitzmöbel (für eine Person); Polstersessel [D1]
‘Die Couch mit zwei Sesseln [35.12]. ’‘Zur Couch und den Sesseln [261.9] gehörte ein Tischchen, auf dem Knabberzeug stand.’
Seßhaftigkeit, die [2*]Abgeneigtheit, seinen Wohnsitz, seinen Aufenthaltsort häufig zu wechseln [° D sesshaft b]
‘Ihr Spruch - »De Fremde soll man belobijen, abä nech hinjehn, wo fremd ist« - war Zeugnis ungebrochener Seßhaftigkeit [147.2].’‘Als Hunderttausende ihr Bündel schnürten, waren sie, zufällig oder aus unbeirrbarer Seßhaftigkeit [217.10], dageblieben oder hatten den Ortswechsel in Richtung Westen verpaßt:’
Seuchenjahr, das [3*]Jahr (1);, in dem sich eine gefährliche Infektionskrankheit schnell ausgebreitet und viele Menschen betroffen hat [° D Seuche]
‘Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende der fünfziger Jahre auf, nur jene zahlreichen, in einem abseits liegenden Feld gereihten Kindergräber nicht, die auf das Seuchenjahr [22.20] '46 datiert waren:’‘Nicht weit entfernt erschreckten Holzkreuze auf Kindergräbern, denen wir schon vor Jahresfrist unter deutschen und polnischen Namen das Seuchenjahr [175.20] '46 abgelesen hatten.’‘Erna Brakup war bei Kriegsende eine vierzigjährige Witwe; ihre drei Kinder starben im Seuchenjahr [217.17] '46 an Typhus.’
Sicherheit, die [4*] o.Pl.1.Zustand des Sicherseins, Geschütztseins vor Gefahr od. Schaden; höchstmögliches Freisein von Gefährdungen [D1]
‘Ein stabiler Wagen, der Sicherheit [70.29] garantiert.’‘[…] kein Wunder, daß die wechselnden Trauergesellschaften Fragen nach der Sicherheit [154.4] ihrer Toten zu stellen begannen.’‘[…] wenige Weißrussen und Ukrainer, viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit [211.5] versprach […]’
2.Gewissheit, Bestimmtheit [D2]
‘[…] denn mit Sicherheit [94.3] müsse man erwarten, » daß Litauen die Rückkehr beerdigungswilliger Polen durch Devisenzahlung beglichen sehen will.’
Sicherheitsbeamte, der/die [1*] Pl. -nPolizist, dessen Aufgabe darin besteht, eine hoch stehende Persönlichkeit o. Ä. zu beschützen [° D Leibwächter]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast […] den inneren und äußeren Kreis aus Sicherheitsbeamten [129.25] und Fotoreportern als natürliche Gegebenheit ertrug […]’
Sicht, die [6*]1. Betrachtungsweise, Sehweise, Anschauungsweise [D2]
‘Er bewertete ihre Sicht [75.18] als »zu eng« und den Grafiker, »weil über das Rokoko hinausweisend, als bedeutend und von europäischem Rang«.’‘Während das Beileid ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann […] aus polnischer Sicht [137.19] einige Akzente gesetzt, indem er Benutzer der Parkanlage […] vorführt […]’‘Zwar hatte sich der Złoty irgendwo tief unten, wie es aus Warschauer Sicht [152.1] hieß, stabilisiert und war nun konvertibel, aber die Preise kletterten weiter und straften Löhne und Gehälter mit Mißachtung.’‘[…] eine - aus meiner Sicht [214.2] - mehr zwielichtige als beispielhafte Person.’‘Das finanzielle Angebot war aus polnischer Sicht [234.17] günstig:’
2. o.Pl. Möglichkeit, [in die Ferne] zu sehen; Zugang, den der Blick zu mehr od. weniger entfernten Gegenständen hat [D1a]
‘Ich sehe beide aus wechselnder Sicht [265.31]. Wie durch ein richtig gehaltenes, wie durchs verkehrt vorgehaltene Fernrohr: weit weg, nahbei.’
Aussicht (2)Sichtotstellen, das [1*] Üsich unauffällig und angepasst im Hintergrund halten [°]
‘Danach Zweifel, Zaudern, Mitmachen, Scham, Schweigen, Sichtotstellen [275.16].’
Sichtweite, die [1*]Entfernung, bis zu der etw. gesehen u. erkannt werden kann [D]
‘[…] sind mir die beiden, zumal ihre Kinder erwachsen und außer Haus sind, handlich und immer in Sichtweite [54.4]:’
Siebenjahresdistanz, die [1*]aus der Distanz von sieben Jahren (1); [°]
‘[…] es ist ein Spaziergang […], der sich in Reschkes Kladde in die Länge zieht, indem er ihn wiederholt erinnert, anfangs unmittelbar, dann aus Siebenjahresdistanz [264.28].’
Siedlung, die [4*]1. Gruppe [gleichartiger, kleinerer] Wohnhäuser; Feriendorf [° D1a]
‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern zuunterst, säumt das Ufer eine Siedlung [278.11], die in Terrassen hügelwärts steigt […]’‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung [278.17], in der ich das Spiegelbild einer mir vom Entwurf her vertrauten Bebauung sehe, nichts Hinderliches im Weg steht.’
Bungalowsiedlung 2. menschliche Niederlassung; Ansammlung von Gebäuden, in denen Menschen wohnen, samt den dabei befindlichen, anderen Zwecken dienenden Bauten, Einrichtungen, Verkehrsflächen usw. [D2]
‘[…] dahinter Bahngleise, die Siedlung [66.28] Neuschottland, die Werft, der Hafen.’‘[…] abseits der Siedlung [223.21] Stolzenberg, die auf dem hinteren Buckel des Bischofsberges liegt […]’
NeubausiedlungSieg, der [2*]Erfolg, der darin besteht, sich in einer Auseinandersetzung, im Kampf, im Wettstreit o. Ä. gegen einen Gegner, Gegenspieler o. Ä. durchgesetzt zu haben, ihn überwunden, besiegt zu haben [D]
‘[…] brennende Ölquellen und die Flucht der Kurden, den verkündeten Sieg [261.13] und die grob geschätzten Toten […]’
Ü Durchsetzung [°]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten lang den Niedergang handgefertigter Produkte und den Sieg [18.8] des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe.’
Sieger, der [1*]jmd., der bei einem Kampf, Wettstreit o.Ä. den Sieg errungen hat; Gewinner [D]
‘Über den Sieger [171.23] sagte Alexandra:’
Siegheilruf, der [1*] Pl. -eHochruf (2); der Nationalsozialisten während des 3. Reiches [° D Sieg]
‘[…] meinerzeit für Großaufmärsche vor Tribünen, Siegheilrufe [214.29], Marschmusik, Kommandos und Gauleiterreden geeignet.’
Signal, das [1*][optisches od. akustisches] Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung [D1]
‘Und dazu gab Alexandras Engel das Signal [253.27]...’
Signatur, die [1*] bildungsspr.Unterschrift [D1b]
‘Mir liegt mit ihrer gekrakelten, seiner säuberlichen Signatur [215.18] vor, was ihre gemeinsame Ohnmacht zu Papier gebracht hat:’
Silber, das [1*]weiß glänzendes, weiches Edelmetall (chemisches Element) [D1]
‘Schließlich das Geschenk der Piątkowska an den Bund: die Kopie eines aus Silber [113.10] getriebenen und teilvergoldeten Bechers der Danziger Brauerzunft, mit Widmung, 1653 datiert; ’
Silberhaar, das [1*] geh.silbergraues od. weißes Haar (2); [D]
‘Die Touristen klatschten, als der Staatsmann von oben herab ein wenig winkte und sein Silberhaar [130.28], weil dem die Sonne günstig stand, aufleuchten ließ.’
Silo, das [1*] Ü[schacht- od. kastenförmiger] Speicher od. hoher Behälter zur Lagerung von Schüttgut, bes. Getreide, Erz, Kohlen, Zement [D1]
‘Dieser Stoß Briefe, die gelochten Abrechnungen und datierten Fotos, seine mal als Tagebuch, dann wieder als Silo [14.27] zeitraffender Spekulationen geführte Kladde […]’
Silvester, der/das [3*]letzter Tag des Jahres, 31. Dezember [D]
‘Als auf und unter dem Brandenburger Tor Silvester [90.16] gefeiert wurde, durfte, bis in indische und brasilianische Slums hinein, mitgefeiert werden, sah die weltweite Völkerfamilie zu und staunte.’‘Am 30. Dezember steht Limburg an der Lahn auf dem Programm, wo sie über Silvester [182.14] bleiben und die Altstadt besichtigen wollen.’‘Eigentlich hatten wir mit Margaretha und ihrem Fred gemeinsam Silvester [186.1] feiern wollen.’
SilvesternachtSilvesternacht, die [1*]Nacht von Silvester zum 1. Januar [D]
‘Und was dort in der Silvesternacht [91.11] geschah, […] hat eine auflagenstarke Zeitung, die unserem Volk täglich zuspricht, auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht: ›Wahnsinn!‹’
Singen, das [1*] → singenmit der Stimme (ein Lied, eine Melodie o.Ä.) hervorbringen, vortragen [D1a]
‘Stumm bleibt ihr Beten und Singen [268.10].’
Gesang; SingendeSingende, der/die [1*] Pl. -njmd. der singt [°]
‘Mir fielen drei Untertassenteller auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons, von denen die Singenden [265.8] und Betenden nahmen, um bei Stimme zu bleiben.’
Singspiel, das [1*] MusikBühnenstück (meist heiteren, volkstümlichen Inhalts) mit gesprochenem Dialog u. musikalischen Zwischenspielen u. Gesangseinlagen [D]
‘[…] passend allenfalls für ein Singspiel [21.29] nach berühmtem Vorbild, geeignet für Märchenfiguren, doch nicht für dieses vom Zufall verkuppelte Paar;’
Sinn, der [13*]1. ganz in [jmds.] Sinn wie es [sich jmd.] gewünscht hätte [° D3a]
‘72 Prozent der Rückmeldungen zeigen Beerdigungswilligkeit im Sinne [97.22] unserer Friedhofsgesellschaft an.’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute an einer Zusammenarbeit mit einem polnischen Institut, im Sinne [109.5] von Joint venture, interessiert.’‘Ganz im Sinne [196.22] des verehrten Herrn Professor Dr. Reschke ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte steingehauen beschriften.’‘Ganz in meinem Sinn [250.2] setzten sie viersprachige Straßenschilder durch, wollten allerdings Russisch durch Schwedisch ersetzt sehen.’
*etw. im Sinn habenetw. Bestimmtes vorhaben [D3a*]
‘Nein, Reschke hatte keine Zuflucht ins Fachwerkhäuschen an der Radaune im Sinn [76.25].’‘Ähnliches hatte die Piątkowska im Sinn [85.27]:’
2.Ziel u. Zweck, Wert, der einer Sache innewohnt [D5]
‘Doch zu diesem Wahn und zum Sinn [92.3] dieses Wahns, zu unserem Wahn-Sinn sage ich ja, ja, immer wieder ja...’‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, sei es zur Universitätsreform, sei es zum Sinn [103.9] studentischer Mitbestimmung, besonders aber zum Verständnis der Kunstgeschichte, etwas Radikales aus.’‘Ich weiß nicht, ob er oder sie der alten, übriggebliebenen Frau den Sinn [189.29] des Golfkrieges erklärt hat.’
Wahn-Sinn 3. o.Pl.Sinngehalt, gedanklicher Gehalt; Bedeutung [D4]
‘[…] und so dem erschreckenden Vorschein seines Grabsteins einen Sinn [77.13] zu geben […]’‘Das Wort Friedhofsruhe wurde oft negativ benutzt, jetzt müßte - nein, Alexandra, ich höre Dein Stirnrunzeln -, muß es mit neuem Sinn [85.19] erfüllt werden.’
etw. macht [k]einen Sinn ugs. etw. ergibt [k]einen Sinn, ist [nicht] verständlich, sinnvoll [D4]
‘Wenn große Worte noch Sinn [164.9] machen, dann hier, auf dem Feld unserer gemeinsamen Bestrebungen.’
4. o.Pl. Gefühl, Verständnis für etw.; innere Beziehung zu etw. [D2]
‘Bestimmt fand Marczak, mit seinem Sinn [281.5] für theatralische Gesten, Gefallen an dieser Darbietung.’
Sit-in, das [1*] Pl. -sAktion von Demonstranten, bei der sich die Beteiligten demonstrativ irgendwo, bes. in od. vor einem Gebäude, hinsetzen, um auf Missstände aufmerksam zu machen, gegen etw. zu protestieren o.Ä. [D]
‘Reschke war dennoch nur mäßig radikal. Zielsetzungen, die sich allzu revolutionär gaben, hat er als Mitglied des Lehrkörpers und als Einzelperson bei den damals üblichen Sit-ins [103.21] abgelehnt.’
Situation, die [1*]a) Verhältnisse, Umstände, in denen sich jmd. [augenblicklich] befindet; jmds. augenblickliche Lage [D1a]
‘Ab Ende Februar entstand, wie selbst Vielbrand zugeben mußte, eine kritische Situation [192.18].’
b)Verhältnisse, Umstände, die einen allgemeinen Zustand kennzeichnen; allgemeine Lage [D1b]MarktsituationSitz, der [11*] Pl. -e1. Ort, an dem sich eine Institution, Regierung, Verwaltung o.Ä. befindet [D3]
‘[…] wo ein zur Jahrhundertwende erbautes Ziegel- und Fachwerkgebäude als Sitz [67.3] der Friedhofsverwaltung den Haupteingang zum Friedhof bewacht hatte und so seinem Gedächtnis verhaftet geblieben war.’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche, in Gestalt des Bischofs mit Sitz [87.29] in Oliva, nicht nur Interesse gezeigt, sondern »unsere Idee« […]» Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘Etliche Ortsgruppen, mit Sitz [88.12] in niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Städten, hätten positiv geantwortet, andere nicht frei von Mißtrauen. ’‘Fest steht, daß sie […] nachmittags in der Engelsgrube, im »Haus der Hansestadt Danzig« und Sitz [110.16] der organisierten Landsmannschaft, verabredet gewesen sind […]’‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang oder auf Einladung des Bischofs mit Sitz [207.2] in Oliva, auf Ehrenplätzen in der Baltischen Oper […]’‘[…] regten Vielbrand und Marczak an, einen übergeordneten Aufsichtsrat zu gründen, und schlugen Warschau als Sitz [231.25] vor. ’‘Der eine leitete ein Architekturbüro, das bereits Pläne für »Bungagolf« auf dem Reißbrett hatte, der andere war dem Sekretariat des Bischofs mit Sitz [249.24] in Oliva verpflichtet.’
2.Platz mit Berechtigung zur Stimmabgabe [D2]
‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze [117.12] im Aufsichtsrat zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag des Bundes.’‘Sie sprach eine aussterbende Sprache, »weshalb ihr«, schreibt Reschke, »der Sitz [129.3] im Aufsichtsrat der Friedhofsgesellschaft zu Recht zugesprochen wurde. ’‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes mit ihrem Sitz [146.4] in der Aufsicht erklärt […]’‘So kam es, daß Erna Brakup Sitz [220.17] und Stimme im Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft erhielt.’
3. etw., was zum Daraufsitzen bestimmt ist, was als Sitzgelegenheit dienen soll (z.B. in einem Saal, in od. an einem Fahrzeug, einer Maschine o.Ä.) [D1a]Beifahrersitz; Fahrgastsitz; FahrradsitzSitzordnung, die [2*]festgelegte Reihenfolge, welche [Sitz-]Plätze die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Veranstaltung, Sitzung o.Ä. [am Tisch] einnehmen [° D]
‘[…] in bunter Reihe hat sich eine Sitzordnung [273.2] ergeben, nach der Vielbrand als Vorsitzender zwischen zwei Neumitgliedern sitzt:’‘Beide geben, die Fensterfront im Rücken, nur von der Sitzordnung [274.10] her ein Paar ab […]’
Sitzung, die [14*]Versammlung, Zusammenkunft einer Vereinigung, eines Gremiums o. Ä., bei der über etw. beraten wird, Beschlüsse gefasst werden [D1a]
‘[…] aber die dreißigprozentige Kapitalbeteiligung […] an S. Ch. Chatterjees Fahrradrikschaproduktion ist erst anläßlich einer viel später einberufenen Sitzung [163.20] der Aufsicht ans Lichtgekommen.’‘Zwar lief die Sitzung [176.14] zufriedenstellend an […] doch dann löste die deutsche Seite durch bloßes Nennen von Wünschen eine grundsätzliche Diskussion aus.’‘Schon bei der Sitzung [193.17] Anfang März war es gereizt zugegangen.’‘Vielbrand drohte mit Abbruch der Sitzung [199.5].’‘Knapp eine Woche nach dieser Sitzung [199.13] hat Reschke wieder einmal ein Gespräch mit Chatterjee geführt […]’‘Seit' an Seit' gestellt und notfalls Rücken an Rücken; denn für die kommende Sitzung [207.9], die Anfang April stattfinden sollte, war Kampf angesagt.’‘Weil auf Jerzy Wróbel, […] wenig Verlaß war und Beistand allenfalls von Erna Brakup kommen konnte […], verlief die Sitzung [207.16], wie sie nicht hätte ablaufen dürfen.’‘Die nächste Sitzung [209.11] sollte in zwei Wochen stattfinden, man hatte es eilig.’‘Solange jedoch auf diesem Papier die laufende Sitzung [230.30] andauert, wird er […] gleichfalls mit Karau gehofft haben, die Brakup werde nach kurzem Schmollen bald wieder […] dabeisein.’‘Punkt für Punkt wurde abgehakt. Die Sitzung [232.31] verlief gut, zu gut.’‘[…] und ich war dagegen, den bei ihm notierten, schon während vorletzter Sitzung [236.23] gestellten Antrag auf Beisetzungen in der Danziger Bucht zu erwähnen, und trage nun nach:’‘Das geschah zu Beginn der Sitzung [243.26]. Die Aufsicht nahm das hin. Unser Paar zögerte.’‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung [272.25] am langen Tisch, an dessen Kopfende die Gesellschafter Dettlaff und Marczak geschäftsführend vorsitzen, […]’‘Gleich nachdem sie den Ehrenvorsitz niedergelegt hatten […] wurde die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft zu einer Sitzung [285.2] aus besonderem Anlaß einberufen.’
Aufsichtsratssitzung; Gründungssitzung; Sitzungsgeld; Sitzungsprotokoll; Sitzungsraum; Sitzungsschluß; Sitzungstisch; Sitzungsverlauf; SondersitzungSitzungsgeld, das [1*]Geld (1);, das jmd. für die Teilnahme an einer Sitzung erhält [D]
‘Nun besserte Sitzungsgeld [220.19] ihre Rente auf, und zwar verdient:’
Sitzungsprotokoll, das [1*]Sitzung; Protokoll
‘Dazu gab es kein Sitzungsprotokoll [161.1].’
Sitzungsraum, der [5*]Sitzung; Raum (2)
‘Wir tagten in einem dürftig ausgestatteten Sitzungsraum [119.7] […]’‘Man stelle sich den Sitzungsraum [197.28] im höchsten, dem siebzehnten Stockwerk des Hevelius als zwei zusammengelegte Hotelzimmer vor.’‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel, die sie gewöhnlich vom Herbst bis in den April hinein trug, doch im überheizten Sitzungsraum [229.2] des Hotels gerne ablegte, wieder anzuziehen […]’‘Weil […] dieser jedoch gleich nach seiner Rücktrittserklärung den Sitzungsraum [244.4] verlassen hatte […]’‘[…] worauf dieser zum Telefon griff und vier, genau vier, in ihren Hotelzimmern wartende Anwärter in den Sitzungsraum [249.1] rief […]’
Sitzungsschluß, der [1*]Sitzung; Schluß (1)
‘Frau Johanna Dettlaff beklagte vor Sitzungsschluß [238.26] - der Punkt »Verschiedenes« wurde abgehandelt - Versäumnisse der geschäftsführenden Gesellschafter […]’
Sitzungstisch, der [5*] Gen. -(e)sSitzung; Tisch
‘Heftig, zornig ging es am Sitzungstisch [194.19] zu.’‘Auf den Sitzungstisch [216.4] soll sie geschlagen haben, mit der Faust, immer wieder.’‘Auf der anderen Seite des Sitzungstisches [221.8] sah und hörte man Erna Brakup gleichfalls nicht unbefangen.’‘Diese Peinlichkeiten kamen zur Sprache, nachdem das Paar seine Abseitsposition an einem der Fenster mit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch [239.7] saß;’‘Der Magistrat der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft im nahegelegenen Altstädtischen Rathaus mit einem Sitzungstisch [272.21] aus schwerer Eiche und dem Dutzend Altdanziger Eichenstühle einen Raum gestellt […]’
Sitzungsverlauf, der [1*]Sitzung; Verlauf (1)
‘Den hier berichteten Sitzungsverlauf [272.17] sollte man sich nicht mehr im siebzehnten Stockwerk des Hotels Hevelius vorstellen.’
Skala, die [1*]vollständige Reihe zusammengehöriger, sich abstufender Erscheinungen; Stufenleiter [D2]
‘Diese breite Skala [104.2] von Meinungen brachte ihn oft in Disput mit sich selbst.’
Skandal, der [1*]Geschehnis, das Anstoß u. Aufsehen erregt [D1]
‘Anfangs blieb der Ton gemäßigt, weil […] Marczak » keinen Skandal [285.12]« wünschte, doch dann kam es zum Verhör.’
Ski, der [1*] Pl. -erschmales, langes, vorn in eine nach oben gebogene Spitze auslaufendes Brett aus Holz, Kunststoff od. Metall, an dem der Skistiefel mit der Bindung (2) befestigt wird, sodass sich jmd. damit [gleitend] über den Schnee fortbewegen kann [D]
‘[…] zudem Ohrenschützer und Skier [140.29] für die Soldaten an der Ostfront gestapelt und verpackt wurden.’
Skizze, die [1*]mit groben Strichen hingeworfene, sich auf das Wesentliche beschränkende Zeichnung [die als Entwurf dient] [D1]
‘[…] etwa die entzückende Skizze [101.2] nach einer Magd mit Henkelkorb.’
Skoda-Limousine, die [1*] Pl. -nPersonenwagen mit festem Verdeck der Marke Skoda [Register] [° D Limousine]
‘Fuhr er eine dieser westlich der Elbe exotisch wirkenden Skoda-Limousinen [63.10]?’
Skoda-Modell, das [1*]Skoda [Register]; Modell (1)
‘[…] war ich sicher, daß die Autodiebe […] niemals hätten versucht sein können, ein Skoda-Modell [284.10] oder einen noch so gepflegten alten Schlitten, etwa einen Peugeot 404, Baujahr 1960, zu klauen […]’
Skorpion, der [1*] Astrol. o.Pl.Tierkreiszeichen für die Zeit vom 24. 10. bis 22. 11. [D2a]
Unkenrufeplastische Darstellung des Skorpions im Tierkreiszeichen [°]‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion [157.4] verlangten nach Gold.’
Slum, der [1*] Pl. -sElendsviertel [einer Großstadt] [D]
‘Als auf und unter dem Brandenburger Tor Silvester gefeiert wurde, durfte, bis in indische und brasilianische Slums [90.18] hinein, mitgefeiert werden […]’
Socke, die [2*] Pl. -nkurzer, bis an die Wade od. in die Mitte der Wade reichender Strumpf [D]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich, was mir vorliegende Quittungen belegen, einen schwarzen Kammgarnanzug, schwarze Schuhe, schwarze Socken [132.24] […]’
*sich auf die Socken machen ugs. aufbrechen [um irgendwohin zu gehen] [D*]
‘Und machte mich dann doch auf die Socken [53.20].’
Sockel, der [4*]1.unterer [abgesetzter] Teil eines Grabsteins, der bis zu einer bestimmten Höhe reicht [° D2]
‘[…] jedes Grabmal muß standsicher aufgestellt und durch Dübel mit dem Sockel [150.10] oder dem Fundament verbunden sein.’‘Auf grauem Sockel [199.20] ein schwarzer, auf Hochglanz polierter Granit.’‘Abseits, auf leerem Sockel [224.18], zwei junge Burschen mit Stöpseln in den Ohren.’
2.Block aus Stein o. Ä., auf dem etw., bes. eine Säule, Statue steht [D1] Ü Erhöhung [°]
‘Reschke hingegen verkneift sich jede körperliche Anspielung, faßt aber ihre Liebe kostbar in erhabene Begriffe, als wolle er sie auf einen Sockel [91.8] stellen.’
Sodbrennen, das [1*] Gen. -ssich vom Magen bis in den Rachenraum ausbreitende brennende Empfindung, die von zu viel, seltener auch von zu wenig Magensäure herrührt [D]
‘Ein leichter Kopfschmerz war ihm wichtig und die Möglichkeit beginnenden Sodbrennens [51.6];’
Software-System, das [1*]Einheit aus technischen Bauelementen, die (im Unterschied zur Hardware) nicht technisch-physikalischer Funktionsbestandteil einer Datenverarbeitungsanlage (wie z.B. Einsatzanweisung, Programm o.Ä.) sind [° D Software; D System 5]
‘Das hätte ich ihm nicht zugetraut, diesen lockeren Umgang mit dem Software-System [95.12].’
Sog, der [1*] Üstarke Anziehungskraft [D1]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck - oder war es der Glockenschlag? - einer Verführung besonderer Art, nein, einem Sog [8.22]...’
Sohle, die [1*]untere Fläche des Schuhs […] [D1a]
‘Die Hacken voran, setzte sie Mal um Mal mit ganzer Sohle [229.9] auf.’
Sohn, der [15*] Gen. -(e)smännliche Person im Hinblick auf ihre leibliche Abstammung von den Eltern; unmittelbarer männlicher Nachkomme [D1]
‘Zuvor hatte sie mit ihrem Sohn [31.2] und ihrem Mann[…] zwei Zimmer in einer Neubausiedlung […] bewohnt […]’‘Und als sich Witold, der spät geborene einzige Sohn [31.18] […] nach Westen absetzte […]’‘Das Zimmer des Sohnes [32.11], nun Arbeitszimmer der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht über die Schnellstraße.’‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen […] Mutter und Sohn [35.23] vorm Portal der Olivaer Schloßkirche:’‘[…] der Sohn [35.26] mürrisch verschlossen […]’‘Witold, ihr Sohn [39.29], habe davon profitiert.’‘Nur kurz kamen sie auf ihren in Bremen Philosophie studierenden Sohn [73.31] und auf seine drei berufstätigen und mehr oder weniger verheirateten Töchter.’‘Die Piątkowska teilt mit, daß ihr in Bremen studierender Sohn [98.30] alle Pläne seiner Mutter […] abgekanzelt habe.’‘Sie hatte über Weihnachten ihren Sohn [116.17] Witold zu Besuch […]’‘[…] das Gleichnis vom verlorenen Sohn [150.22] […]’‘[…] weshalb er dem einzigen Sohn [165.12] entsprechende Vornamen gegeben habe. ’‘[…] als wolle der Sommersitz des Vaters nachträglich die Philosophie des Sohnes [179.5] bestätigen.’‘Nicht daß Alexandras Sohn [182.28] Witold den Mann an der Seite seiner Mutter direkt und mit Fingerzeig beleidigt hätte;’‘[…] wollte mir aber nicht sagen, mit welchen Worten ihr Sohn [183.29] sie gekränkt hat.’‘Keine Verwandten waren geladen, denn unser Paar hatte weder die Töchter noch den Sohn [292.12] benachrichtigt;’
Sojabohne, die [1*] Pl. -nniedrige, buschige Pflanze, meist mit behaarten Stängeln u. Blättern, kleinen, weißen od. violetten Blüten u. kleinen runden od. nierenförmigen Samen in langen Hülsen [Da]
‘Demnächst will man in Großversuchen das veränderte Klima nutzen und im Werder Reis pflanzen, in der Kaschubei Sojabohnen [259.29] anbauen.’
Soldat, der [1*] Pl. -enAngehöriger der Streitkräfte eines Landes [D1a]
‘[…] in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters Wollsachen […] für die Soldaten [140.29] an der Ostfront gestapelt und verpackt wurden.’
SoldatenfriedhofSoldatenfriedhof, der [2*] Gen. -s[große, einheitlich angelegte] Begräbnisstätte gefallener Soldaten [D]
‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof [21.13] mit Ehrenmal der Roten Armee, auf dessen Vorfeld ein Dutzend Halbwüchsige Fußball spielten, wußte die Witwe ein Loch im Zaun.’‘[…] den Halbwüchsigen habe das Fußballspiel im Vorfeld des sowjetischen Soldatenfriedhofs [26.29] keinen Spaß mehr gemacht.’
Sommer, der [4*]Jahreszeit zwischen Frühling u. Herbst als wärmste Zeit des Jahres [D]
‘Der nicht enden wollende Sommer [11.14] und milde Herbst seien als Gründe genannt worden.’‘Und weiße, von Nordost her schwimmende Wolkensäcke gehörten zum kaschubischen Sommer [143.23].’‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden und Kastanien bestanden sind und im Sommer [159.27] einen tiefgrünen Tunnel bilden, ist den Kröten zur Falle geworden.’‘[…] und Reschkes Brüder waren seit Sommer [264.8] '43 tot:’
Sommerakademie; Sommeranfang; Sommerglück; Sommersitz; SommerwetterSommerakademie, die [1*]Einrichtung, die im Sommer kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen anbietet [°]
‘Fachleute, etwa […] die Managerin eines von Millionen frequentierten Freizeitparks, der Programmdirektor einer sogenannten Sommerakademie [107.1], wurden zu Vorträgen eingeladen.’
Sommeranfang, der [1*]Anfang, Beginn des Sommers (zwischen 20. u. 23. Juni) [D]
‘Auf Sommeranfang [134.15] fanden die Einsegnung und danach zwei Beerdigungen in der rechten hinteren Ecke des weitläufigen Geländes statt […]’
Sommerglück, das [1*]Sommer; Glück (2)
‘Dennoch erlaubt sie ihrem Leid nicht, unser anhaltendes Sommerglück [158.22] zu verschatten...’
Sommersitz, der [2*]Haus einer [prominenten] Person als Aufenthaltsort während des Sommers [° D Sommerresidenz]
‘[…] etwa den schloßähnlichen Sommersitz [178.11] der Familie Schopenhauer oder das schon vormals als Altenheim genutzte Herrenhaus Pelonken.’‘[…] als wolle der Sommersitz [179.4] des Vaters nachträglich die Philosophie des Sohnes bestätigen.’
Sommerwetter, das [1*]Sommer; Wetter
‘Kein blühender Raps mehr, doch gleichbleibend schönes Sommerwetter [142.26].’
Sonderkonto, das [1*]für bestimmte [wohltätige] Zwecke eingerichtetes Konto [D]
‘[…] fanden sich Mittel, gedacht als Starthilfe, für die ein Sonderkonto [114.29] eingerichtet wurde;’
Sondermeldung, die [1*] Pl. -enbesondere, dringliche Meldung, die unerwartete, brisante Neuigkeiten enthält [°]
‘[…] am 21. Juni 1941, an einem Sonntag, als mit Sondermeldungen [69.14] der Rußlandfeldzug begann […]’
Sonderrabatt, der [1*] Pl. -ebesonderen, zusätzlicher Preisnachlass [° D Rabatt]
‘[…] Reschke, habe Sonderrabatte [285.17] westdeutscher Beerdigungsinstitute eingestrichen, ohne deren Höhe klipp und klar zu deklarieren;’
Sondersitzung, die [1*]eigens anberaumte, zusätzliche Sitzung [°]
‘Niemand wurde entlarvt, die Sondersitzung [287.17] verlief folgenlos […]’
Sonne, die [5*]1. o.Pl. a) als gelb bis glutrot leuchtende Scheibe am Himmel erscheinender, der Erde Licht u. Wärme spendender Himmelskörper [D1a]
‘Die Touristen klatschten, als der Staatsmann von oben herab ein wenig winkte und sein Silberhaar, weil dem die Sonne [130.28] günstig stand, aufleuchten ließ.’‘Doch als sie zu dritt ins Grüne fuhren, muß das Wetter wechselhaft gewesen sein: ab und zu brach die Sonne [276.19] durch.’‘Weil draußen plötzlich die Sonne [291.30] durchkam, wurden Fotos gemacht […]’
Morgensonne; Sonnenlicht; Sonnenschein; Wintersonne; Wintersonne b) Licht [u. Wärme] der Sonne; Sonnenstrahlen; Sonnenschein [D1b]
‘Als Reschke kurz nach acht vor das Hotel trat, standen noch keine Taxis, aber einladend drei Rikschas schräg gegenüber in der Sonne [80.20].’
2. Unkenrufe plastische Darstellung der Sonne im Tierkreiszeichen [°]
‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne [157.3] zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
Sonnenlicht, das [1*] o.Pl.von der Sonne (1a); ausgehendes Licht (1a); [D]
‘Gefiltert von Laubbäumen fiel Sonnenlicht [135.30] auf die Trauernden;’
Sonnenschein, der [1*]ausgestrahltes Licht der Sonne (1a) [° D scheinen 1b]
‘Die Fotos überliefern weder Sonnenschein [290.6] noch Regenschauer.’
Sonnenuhr, die [1*]auf einer waagerechten od. senkrechten Fläche angeordnete Skala, auf der der Schatten eines zu ihr gehörenden Stabes die Stunden anzeigt [D]
‘Einzig die Sonnenuhr [179.2] in Funktion.’
Sonntag, der [1*]siebter Tag (1); der mit Montag beginnenden Woche [D]
‘Und daß ich am 21. Juni 1941, an einem Sonntag [69.13], als mit Sondermeldungen der Rußlandfeldzug begann, dort, vom Stehplatz aus, in der vertieften Stadionschüssel ein Spiel gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’
Sonntagmorgenschatten; SonntagskleidSonntagmorgenschatten, der [1*]Schatten (b); am Morgen eines Sonntags [°]
‘[…] wo die Tribüne mit Fahnen und Zubehör ihren Sonntagmorgenschatten [251.9] warf, sollten demnächst schon Sammelgräber dicht bei dicht Platz finden.’
Sonntagskleid, das [1*] veraltendnur am Sonntag getragenes Kleid [° D]
‘Sie lag in ihrem schwarzwollenen Sonntagskleid [256.3].’
Sorge, die [7*] Pl. -n1. (durch eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle Situation hervorgerufene) quälende Gedanken; bedrückendes Gefühl der Unruhe u. Angst [D1]
‘Er notiert nur ihre plötzliche Sorge [76.15], es könne, wenn zwischen West und Ost die Mauer wegfalle, alles anders, schwieriger werden:’‘Das entsprach Reschkes Befürchtungen, dem allerdings weniger die verstreichende Zeit, weit mehr das Wetter Sorgen [101.26] bereitete:’‘Hier jedenfalls befürchtet man Schlimmes, doch ahne ich, Ihr habt andere Sorgen [102.17]...’‘Die einzige Sorge [162.9], die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen für holländische Fahrradrikschas, zudem den ständigen Ärger beim Zoll.’‘In Lübeck hörte man sich Reschkes Sorgen [211.11] und Klagen an.’
in Sorge sehr besorgt [D1]
‘Zurück in Gdańsk, mußte Alexander seine Alexandra beruhigen, die wegen der kürzlich vollzogenen Währungsunion in Sorge [142.11] um das arme Polen war […]’
2. o. Pl. Bemühen um jmds. Wohlergehen, um etw.; Fürsorge [D2] das lass nur meine Sorge sein dafür werde ich sorgen; dafür übernehme ich die Verantwortung [D2]
‘Das, liebe Alexandra, soll bitte ganz meine Sorge [72.4] sein.’
Sorgfalt, die [1*]Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, große Behutsamkeit [beim Arbeiten, Hantieren] [D]
‘[…] weil der mir kopfstehende Baukomplex landschaftspflegende Sorgfalt [278.26] beweist;’
Sorte, die [2*] Pl. -nArt, Qualität (einer Ware, einer Züchtung o.Ä.), die sich durch bestimmte Merkmale od. Eigenschaften von anderen Gruppen der gleichen Gattung unterscheidet [D1]
‘Nur wenige Sorten [8.3] Schnittblumen standen noch in den Eimern: Dahlien, Astern, Chrysanthemen.’‘[…] als Bildungsreisender ein Tourist besserer Sorte [12.5].’
Sozialfall, der [1*] Pl. -fällejmd., der auf Sozialhilfe, staatliche Unterstützung angewiesen ist [° D]
‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin zu, das heißt, sie klagte über alles: den Job, die Sozialfälle [184.9], die Kollegen, die Bezahlung.’
Sozialminister, der [2*] Gen. -sLeiter des Ministeriums für die Gesellschaft, Gemeinschaft betreffende Angelegenheiten [°]
‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage eines » Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister [92.24] Jacek Kuroń, für Notleidende einen Schlag Suppe […]’‘Man habe deutscherseits das Beispiel des ehemaligen polnischen Sozialministers [232.10] aufgegriffen, freilich ohne den Bedürftigen die sogenannten »Kuroniówka« abzuverlangen, man teile unbürokratisch aus.’
Sozialpädagogin, die [1*] Berufsbez. /w. Form/jmd., der sich mit der Erziehung des Einzelnen zur Gemeinschaft u. zu sozialer Verantwortung außerhalb der Familie u. der Schule befasst [° D; D Sozialpädagogik]
‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin [184.8] zu […]’
Spalt, der [1*]einen Zwischenraum bildende schmale, längliche Öffnung [Da]
‘Als Reschke das Fenster einen Spalt [235.31] weit öffnete, stand schon die Piątkowska mit Zigarette neben ihm.’
Spannung, die [1*]gespanntes Verhältnis; latente Unstimmigkeit, Feindseligkeit [D1d]
‘[…] die zermürbende Spannung [157.15] zwischen dem immerfort traurigen Ministerpräsidenten und dem in Gdańsk ansässigen Arbeiterführer, der sich, wie viele Kleinwüchsige, berufen sah, Großes zu tun.’
Spaß, der [5*] o.Pl.Freude, Vergnügen, das man an einem bestimmten Tun hat [D2]
‘[…] den Halbwüchsigen habe das Fußballspiel im Vorfeld des sowjetischen Soldatenfriedhofs keinen Spaß [26.30] mehr gemacht.’‘Das Spielen mit dem Computer muß Reschke Spaß [94.26] bereitet haben.’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir die praktische Umsetzung unserer Idee […] so viel Spaß [109.2], nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘Der Aufsichtsrat erklärte öffentlich sein Bedauern, und die Journalisten verloren den Spaß [154.17] an der Sache.’‘Dir hat es schon immer Spaß [294.17] bereitet, tatsächlicher als alle Tatsachen zu sein...’
Spatenstich, der [1*]die Tiefe, die mit dem Hineinstoßen eines Spatens, eines Geräts aus einem viereckigen, unten mit einer Schneide versehenen [Stahl]blatt u. langem [Holz]stiel, erreicht wird [° D Spaten]
‘[…] wenn die Erde nicht tiefer als einen Spatenstich [173.26] fröre […]’
Spätfolge, die [1*] Pl. -nerst längere Zeit nach einem Ereignis eintretende Folge (1) [D]
‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob des Pilzgerichtes in Anbetracht denkbarer Spätfolgen [51.13], faßte er wie ein geübter Protokollführer seine Bedenken zusammen:’
Spätgotik, die [1*]Phase gegen Ende der Gotik, einer europäischen Stilepoche (von der Mitte des 12. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts) [° D Spätphase; D Gotik]
‘Sichtbar getragene Geldbeutel finden sich, oft in prachtvoller Ausführung, auf Holzschnitten seit der Spätgotik [100.25].’
Spätstil, der [1*]vorherrschender Stil (1); zum Ende einer Epoche [°]
‘[…] daß der aus Mecheln stammende Baumeister Anthony van Obbergen […] die Predigerhäuser neben der Katharinenkirche im Spätstil [163.3] der Renaissance habe bauen können;’
Spazierengehn, das [1*] ugs. → spazieren gehengemächlich [ohne bestimmtes Ziel] gehen; schlendern [D spazieren 1]
‘Natürlich nicht so groß, aber gepflegt, daß man möchte Lust haben auf Spazierengehn [113.26] und letztes Plätzchen suchen schon...’
Spaziergang, der [1*]Gang (3); zur Erholung, zum Vergnügen [D]
‘[…] es ist ein Spaziergang [264.24] entlang der nur schlapp anschlagenden Ostsee in Richtung Jelitkowo […]’
Speicherung, die [1*]das Speichern; Sicherung von Daten [auf Festplatte, Diskette o.Ä.] [D, °]
‘Er nannte Zitate, gewonnen aus Sekundärliteratur, den schnörkeligen Wust barocker Emblematik als der Speicherung [95.16] bedürftig […]’
Speise, die [1*] Pl. -nzubereitete Nahrung als einzelnes Essen; Gericht [Da]
‘Keine Klagen über Speisen [183.8] und Getränke.’
SpeisekarteSpeisekarte, die [2*]Verzeichnis der in einer Gaststätte erhältlichen Speisen auf einer Karte, in einer Mappe o.Ä. [D]
‘Vom Mittagessen […] zeugt, außer der quittierten Rechnung, eine Speisekarte [111.5] […]’
Grass Ü Wahlmöglichkeit, über etw. [frei] zu verfügen [°]
‘Wir müssen aufpassen, daß Polen nicht kommt auf deutsche Speisekarte [247.11].’
Spekulation, die [2*] Pl. -enauf bloßen Annahmen, Mutmaßungen beruhende Erwartung, Behauptung, dass etw. eintrifft [D1a]
‘Dieser Stoß Briefe, die gelochten Abrechnungen und datierten Fotos, seine mal als Tagebuch, dann wieder als Silo zeitraffender Spekulationen [14.27] geführte Kladde […]’‘Warum überhaupt sitze ich seinen Spekulationen [32.24] auf?’
Spende, die [1*]etw., was zur Hilfe, Unterstützung, Förderung einer Sache od. Person gegeben wird, beitragen soll [D]
‘Als ihr außer einer nicht deutlich genug deklarierten Spende [286.15] zur Finanzierung der Orgel für die Kirche zum Heiligen Leichnam nichts angehängt werden konnte, wurde die Dettlaff persönlich.’
Kleinspende; Spendengeld; SpendenkontoSpendengeld, das [1*] meist Pl.: -erAufkommen aus Spenden [D Spendenaufkommen]
‘[…] er, Reschke, könne nicht nachweisen, aus welchen Töpfen sein neues Auto, das nunmehr als Privatwagen gelten müsse, finanziert worden sei, etwa aus Spendengeldern [285.22]?’
Spendenkonto, das [3*]bei einer Bank o. Ä. zeitweilig eingerichtetes Konto, auf das Spenden für einen bestimmten Zweck eingezahlt werden können [D]
‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden, beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang Juni eröffneten Spendenkonto [139.24] verbucht worden sind.’‘Nicht zu reden vom Spendenkonto [157.28], mit dessen Hilfe die Begräbniskosten der Bedürftigen beglichen wurden;’‘Und für Liederbücher, illustrierte Zeitschriften, den Quelle-Katalog und weitere Hochglanzprodukte sorgte sie, indem sie Mittel vom Spendenkonto [220.25] lockermachte.’
Sperrkonto, das [3*] Gen. -s Bankw.Konto, über das nicht od. nur beschränkt verfügt werden kann [D]
‘Allerdings müsse ein Drittel der Summe für den Friedhof in Wilna abgezweigt und auf einem Sperrkonto [94.2] verwahrt werden […]’‘In Gegenwart eines Ministerialbeamten aus Bonn wurde in Düsseldorf ein Vorvertrag notariell beglaubigt, der die Einrichtung eines Sperrkontos [114.23] bei der Deutschen Bank erlaubte.’‘Zuvor wurden auf dem Sperrkonto [115.14] die ersten Einzahlungen verbucht.’
Spesenabrechnung, die [3*] Pl. -enAbrechnung über Kosten, bes. bei der Erledigung eines Geschäfts o.Ä. anfallende Unkosten, Auslagen, die vom Arbeitgeber erstattet werden [° D Spesen]
‘Mir liegen die Kopien von Spesenabrechnungen [117.18] vor, beglichen von jenem Konto, das vom Gesamtdeutschen Ministerium mit einer Starthilfe ausgestattet worden war.’‘Weder Spesenabrechnungen [161.1] noch Fotos belegen die wiederholten Treffen.’‘Der Hinweis auf die dubiosen Spesenabrechnungen [239.1] der zurückgetretenen Erna Brakup jedoch ist Vielbrand zuzuschreiben.’
Spezialfriedhof, der [1*]besonderer Friedhof [°] Unkerufe Versöhnungsfriedhof [°]
‘Besonders gerne ließ sich unsere Freundin zu Ihrem Spezialfriedhof [258.24] fahren.’
Spezialität, die [1*]etw., was als etw. Besonderes in Erscheinung tritt, als eine Besonderheit von jmdm., etw. bekannt ist, geschätzt wird [Da]
‘Offenbar keine Spezialität [75.32], denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’
Spezialkrankenhaus, das [1*]Fachklinik [auf einem Gebiet der Medizin] [°]
‘[…] wo als Neubau mit Flachdach das Spezialkrankenhaus [67.12] für Studenten über eingeebnetem Gräberfeld […] erbaut worden war.’
Spezialrikscha, die [1*] Pl. -seigens [für einen bestimmten Zweck] gefertigte, besondere Rikscha [°]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte waren so beliebt, daß Chatterjee Spezialrikschas [203.17] in seinen Montagehallen produzieren ließ […]’
Spiegelbild, das [2*]von einem Spiegel, einem Gegenstand aus Glas od. Metall mit glatter Fläche, reflektiertes, seitenverkehrtes Bild (3); [° D; D Spiegel 1a]Spiegelung Ü Entsprechung, Umsetzung [°]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung, in der ich das Spiegelbild [278.18] einer mir vom Entwurf her vertrauten Bebauung sehe, nichts Hinderliches im Weg steht.’‘[…] wenn ja, bezweifle ich, daß die beiden fähig gewesen wären, das den verschachtelten Tätigkeiten der Baugesellschaft » Bungagolf« vorauseilende Spiegelbild [279.6] zu erschauen.’
Spiegelrahmen, der [2*] Pl. - Rahmen (2); für einen Spiegel, einem Gegenstand aus Glas od. Metall, dessen glatte Fläche das, was sich vor ihr befindet, als Spiegelbild zeigt [° D Spiegel 1a]
‘Mit Tüchern verhängt, wartet ein Spiegelrahmen [181.11] auf Neuvergoldung.’‘[…] vorbei an Konsolen, die Wendeltreppe hinauf, vor barockem Faltenwerf und zopfig wuchernden Spiegelrahmen [291.16] […]’
Spiegelung, die [2*]Spiegelbild
‘Und dann, nachdem er alles brav ausgepinselt hat, sogar den altbraunen Stall, sagt er dem See eine Spiegelung [278.4] nach, die ich nur wörtlich nachschreiben kann:’‘[…] und doch erfüllt mich diese Spiegelung [278.27], je länger ich schaue, mit Trauer, die zunimmt, selbst jetzt, nachdem Windstöße die Seefläche aufgerauht und das Bild zerstört haben.’
Spiel, das [6*]1. *im Spiel sein mitwirken [D12]
‘[…] wäre fintenreiches Hintergehen der Ehefrau oder routiniertes Hörneraufsetzen im Spiel [53.30] gewesen, glaub mir, Reschke, ich hätte dir nicht gefällig werden können;’‘Bei allem, was geschieht, hat Wahnsinn im Spiel [91.26] zu sein.’‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht, vielmehr Zufall, und wenn nicht Zufall, dann Fügung, bei der Terminierung der Erstbegräbnisse im Spiel [135.10] gewesen sei […]’
2. a)Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck zum Vergnügen, zur Entspannung, aus Freude an ihr selbst u. an ihrem Resultat ausgeübt wird; das Spielen [D1a]
‘Amoretten mit Amor im Spiel [32.1].’‘[…] vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags, dessen in Sandstein gehauene Reliefs das Spiel [76.11] der Putten und Amoretten kaum noch ahnen ließen.’
b)nach bestimmten Regeln erfolgender sportlicher Wettkampf, bei dem zwei Parteien um den Sieg kämpfen [D1d] Unkenrufe Fußballspiel [°]
‘Und daß ich am 21. Juni 1941, an einem Sonntag, […] dort, vom Stehplatz aus, in der vertieften Stadionschüssel ein Spiel [69.16] gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’
Spielart, die [2*](neben anderen existierende u. von ihnen sich [leicht] unterscheidende) Form, Ausprägung von etw.; Variante [D]
‘In ihrem Alter war Geduld vonnöten, jene Spielart [79.14] von Humor, die Niederlagen ausschließt.’‘Nach Gesprächen mit Würdenträgern der Kirche lutherischer Spielart [88.19] […] seien Anfangserfolge zu verbuchen.’
Spielcasino, das [1*]gewerbliches Unternehmen, in dem um Geld gespielt wird [D]
‘[…] kurz vorm Kino Leningrad, das immer noch Leningrad hieß, auf Breite zweier Häuser ein Spielcasino [290.27] seit wenigen Tagen offenstand.’
Spielen, das [1*] → spielensich zum Vergnügen, Zeitvertreib u. allein aus Freude an der Sache selbst auf irgendeine Weise betätigen, mit etw. beschäftigen [D1a]
‘Das Spielen [94.26] mit dem Computer muß Reschke Spaß bereitet haben.’
Plastikspielzeug; SpielmaterialSpielmaterial, das [1*]Material (2) zum Spielen [°]
‘Da ihre Idee bombig einschlug, kam ihm eine Flut von Spielmaterial [95.1] ins Haus, das er über das Keyboard einfütterte und auf der Hard disk versammelte.’
Spielraum, der [1*] ÜEntfaltungsmöglichkeit [°]
‘Doch nicht nur der zu früh blühende Raps gab seinen Vorahnungen Nahrung, mein Mitschüler […] fand für sein Talent breiteren Spielraum [125.24]:’
Spieß, der [1*] Pl. -espitzer Stab [° D 1,2]
‘Als wirr stehend Spieße [33.3] umzäunten sie die oberen, die unteren Augenlider.’
Spinner, der [1*] ugs. abwertendjmd., der wegen seines absonderlichen, skurrilen, spleenigen Verhaltens auffällt, als Außenseiter betrachtet wird [D2]
‘Dieser Spinner [42.13] mit seiner Spinneridee will sich genauer an mich erinnern, als mir wichtig ist:’
SpinnerideeSpinneridee, die [1*]Spinner; Idee (2)
‘Dieser Spinner mit seiner Spinneridee [42.13] will sich genauer an mich erinnern, als mir wichtig ist:’
Spitalgebäude, das [1*] landsch.zu einem Krankenhauskomplex gehörendes Gebäude [° D Spital 1]
‘Jerzy holte aus einem der ehemaligen Spitalgebäude [225.10] den Priester […]’
Spitalkirche, die [1*]/kurz für Hospitalkirche/
‘Also besuchten sie nicht das Klawittergrab, sondern die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam, die ab Ende des vierzehnten Jahrhunderts Spitalkirche [225.7] gewesen ist […]’
Spitze, die [2*]a)/kurz für Zigarettenspitze/ [D1e]
‘Alexandra raucht jetzt mit Spitze [181.14].’‘Dann hat sich meine Alexandra gesetzt, um sogleich nach den Zigaretten, der Spitze [247.15] zu greifen.’
b)oberes Ende von etw. hoch Aufgerichtetem [D1d]TurmspitzeSpitzname, der [1*]scherzhafter od. spöttischer Beiname (a); [D]
‘Was er nicht wußte: Professor Dr. Alexander Reschke hing, aus Studentenmund, ein Spitzname [105.6] an, die Unke.’
Sportanlage, die [1*] Pl. -nAnlage (1); zur Ausübung von körperlicher Betätigung nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung u. Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung [° D; D Sport 1a]
‘»Dahinter«, schreibt Reschke, »liegen noch immer weitläufige Sportanlagen [68.27], die alle dem Fußballstadion zugeordnet sind.«’
SportplatzSporthalle, die [4*]Halle (2); zur Ausübung von körperlicher Betätigung nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung u. Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung [° D Sport 1a]
‘Als sie auf der Großen Allee, die Grunwaldzka heißt und den Vorort Wrzeszcz mit der Stadt verbindet, in Höhe der ehemaligen Sporthalle [65.6] in Richtung Stadt und bewachtem Parkplatz rollten […]’‘[…] wie später der Kleine Exerzierplatz gleich neben der Sporthalle [102.28] hieß...’‘So erfuhr unser Paar erst später, daß zwischen der ehemaligen Sporthalle [250.31], die in den sechziger Jahren zur Baltischen Oper umgebaut worden war […]’‘Übrigens wurde in jener Sporthalle [251.12] kurz nach dem Kriegsende einem Gauleiter der Prozeß gemacht, der dem Sportstadion hinterm Versöhnungsfriedhof zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’
Sportplatz, der [2*] Pl. -plätzeSportanlage im Freien [D]
‘Kann mich aber nur an Poggen erinnern, die ich auf Sportplätzen [42.5] oder am Strießbach auf Wunsch schluckte, wieder hochholte und dann weghüpfen ließ.’‘Den Menschen im Ruhrgebiet, die mir, zugegeben, nicht annähernd vertraut sind, hat das wenig bedeutet und allenfalls das auf Sportplätzen [170.29]übliche Gebrüll abverlangt.’
Sportstadion, das [1*]Stadion
‘Übrigens wurde in jener Sporthalle kurz nach dem Kriegsende einem Gauleiter der Prozeß gemacht, der dem Sportstadion [251.14] hinterm Versöhnungsfriedhof zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’
Spott, der [2*]Äußerung od. Verhaltensweise, mit der sich jmd. über jmdn., jmds. Gefühle o.Ä. lustig macht, seine Schadenfreude ausdrückt, über jmdn., etw. frohlockt [D]
‘Gewiß, man grinste, doch Reschke ließ sich vom Spott [131.30] seiner Kollegen nicht irritieren […]’‘Ohne Filzhut sah unsre liebe Erna ein wenig fremd aus, sie schien zu lächeln, doch gleich mir will Alexandra eher Spott [265.15] als letzten Ausdruck erkannt haben:’
Spottgeburt, die [1*]Verkörperung, Auswuchs von etw., das die Schadenfreude anderer hervorruft; Verhöhnung [°]
‘[…] weiß Wörter wie »räuberisch«, »Spottgeburt [282.2]«, »Teufelswerk« […]’
Sprache, die [14*] Pl. -n1. (historisch entstandenes u. sich entwickelndes) System von Zeichen u. Regeln, das einer Sprachgemeinschaft als Verständigungsmittel dient; Sprachsystem [D4a]
‘Mag sein, daß ihr Gebrauch der fremden Sprache [11.4] dem Verbot zusätzliche Schärfe beimischte […]’‘Zuerst soll sie in ihrer Sprache [120.23], dann in ihrem Deutsch gesagt haben:’‘Sie sprach eine aussterbende Sprache [129.2] […]’‘[…] Messingschild, das in deutscher und polnischer Sprache [137.27] die zukünftige Nutzung der Parkanlage als » Versöhnungsfriedhof« - »Cmentarz Pojednania« - bekannt macht.’‘[…] selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um, obgleich der Wortwechsel in zwei Sprachen [198.6], dazu auf englisch, oft genug Zündstoff bot.’‘Selbst Alexandras in beiden Sprachen [208.9] erklärter Protest […] wirkte wie aus dem Fenster gesprochen […]’‘[…] und eine junge Frau Platz, die vorgab, deutscher Herkunft zu sein, doch die Sprache [249.16] ihrer Eltern kaum verstand.’‘Als jedoch Alexandra Piątkowska fragte, ob […] mit einer fünften Schriftzeile gerechnet werden müsse, und zwar in bengalischer Sprache [271.19] und Schrift, fand man das nicht besonders witzig.’‘Plötzlich schlug Wróbel vor, jemand solle, gleich in welcher Sprache [293.8], eine Chronik, gewidmet dem Versöhnungsfriedhof, niederschreiben […]’
Kolonialsprache; Landessprache; Muttersprache; Sprachgebrauch; Sprachraum 2. o.Pl.meist in bestimmten Wendung das Sprechen; Rede [D2]*zur Sprache kommenerwähnt, besprochen werden [D2*]
‘Das alles kam in der Hundegasse natürlich nicht zur Sprache [165.22].’‘Beim letzten Punkt der Tagesordnung, » Verschiedenes«, kamen einige öffentliche Reaktionen zur Sprache [197.16].’‘Diese Peinlichkeiten kamen zur Sprache [239.4], nachdem das Paar seine Abseitsposition an einem der Fenstermit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch saß;’
3. o. Pl.Fähigkeit des Menschen zu sprechen; das Sprechen als Anlage, als Möglichkeit des Menschen sich auszudrücken [D1]
‘Doch als es nach erstem Anlauf um das Recht der Toten ging, wurde der Piątkowska die Sprache [40.10] knapp.’
4.Ausdrucksweise, Stil [D3b]
‘Er beherrschte den hohen Ton gehobener Sprache [25.16];’
Sprachfluß, der [1*]Redefluß
‘Erna Brakups Sprachfluß [128.27] führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung […] Eigentümlichkeiten mit sich, Raritäten sozusagen, die vom Verhall bedroht sind:’
Sprachgebrauch, der [2*]die in einer Sprache (1) übliche Ausdrucksweise u. Bedeutung [D]
‘[…] jammert er über westlichen Überfluß und die erbarmungslose Härte der westdeutschen Währung, die bei ihm, nach Alexandras Sprachgebrauch [92.28], nur noch » Deutschmark« heißt;’‘[…] so hat das eine Institut jetzt schon Verhandlungen mit einem Betrieb in der DDR geführt, der sich, dem dortigen Sprachgebrauch [108.23] folgend, VEB Erdmöbel nennt und Billigsärge produziert.’
Sprachgrenze, die [1*] Pl. -nTrennung[slinie] zwischen zwei Sprachräumen [°]
‘Sie zeigt an, wie asiatisch vorbestimmt Europas Zukunft ist: frei von nationalstaatlicher Enge, von keinen Sprachgrenzen [282.23] eingezäunt, vielstimmig religiös und überreich an Göttern […]’
Sprachraum, der [1*]Gebiet, in dem eine bestimmte Sprache (1); od. Mundart gesprochen wird [D]
‘An interessierten Lesern werde es weder im polnischen noch im deutschen Sprachraum [293.22] fehlen.’
SprachgrenzeSprachschatz, der [1*]Gesamtheit der [in bestimmtem Kontext üblicherweise verwendeten, stereotypen] Wörter [°]
‘Freigesetzte Gewalt schlug zu, Parolen aus dem Sprachschatz [255.15], Szenen aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich […]’
Sprechchor, der [1*] Pl. -chöreGruppe von Personen, die zusammen, rhythmisch etw. äußert [als Zeichen von Protest] [°]
‘Als schließlich Protestveranstaltungen vor den restlichen Bauelementen stattfanden und Sprechchöre [154.9] die Friedhofsruhe störten […]’
Sprecherin, die [4*]/w. Form/jmd., der von einer Gruppe gewählt u. beauftragt ist, ihre Interessen zu vertreten [D Sprecher 1a]
‘Zugleich war Erna Brakup Sprecherin [128.13] der deutschstämmigen Minderheit in Gdańsk, die sich bis dahin hatte sprachlos verhalten müssen;’‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff, die ich als stattliche, geschmackvoll in Schwarz gekleidete Dame zu erkennen glaube, als Sprecherin [137.5] des Bundes nach der Einsegnung eine vorbereitete Rede halten wollen,’‘[…] erst als er der Brakup den hohen Grad ihrer Verantwortung als Sprecherin [146.6] einer Minderheit deutlich gemacht hatte […]’‘So herrschaftlich fährt neuerdings die Sprecherin [205.7] der deutschen Minderheit in Gdańsk zum Versöhnungsfriedhof.’
Sprechweise, die [1*]Art des Sprechens in Ausdruck, Stil u. Artikulation [D Redeweise]
‘Seine altmodische, immer ein wenig gekränkt wirkende Sprechweise [110.25], seine Abschweifungen...’
Spruch, der [4*] Pl. Sprüche1.kurzer, einprägsamer, oft gereimter Satz, der eine Lebensregel, eine Lebensweisheit enthält [D1a]
‘Einige nicht in Stein gehauene Sprüche [150.29] finde ich in den Aufzeichnungen meines überkorrekten Mitschülers […]’‘Warum Sprüche [151.26] ? Ist nicht Name genug in Stein?’
Grabspruch 2. Ausspruch, prägnante Äußerung [°]
‘Ihr Spruch [146.31] - »De Fremde soll man belobijen, abä nech hinjehn, wo fremd ist« - war Zeugnis ungebrochener Seßhaftigkeit.’
3.ugs. etw., was jmd. in einer bestimmten Situation [immer wieder in stets gleicher, oft formelhafter Formulierung] sagt [D3]
‘Ihr Standardsatz, den Reschke wie andere Sprüche [288.5] gesammelt hat, hieß: »Werd' ich mich nicht gewöhnen, daß nun, kaum ist Russe weg, gibt in Polen so viele Türken.«’
Sprung, der [3*]1. das Springen; in die Höhe, nach vorn schnellende Bewegung [durch kräftiges Sichabstoßen mit den Beinen vom Boden] [° D1a; D springen 1a]
‘Nach plötzlichem Sprung [200.31], einer seitlichen Flanke über das immerhin bauchnabelhohe Eisengitter […]’‘»Mister Marczak ist ein treuer Fahrgast und immer gefällig«, sagte der Bengale nach letztem Sprung [202.25] über das schmiedeeiserne Gitter.’
Sprungübung2.feiner Riss (in einem spröden Material) [D3]
‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung [61.1], noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen, und das seit 1538, als die Reliefplatte’
Sprungübung, die [1*] Pl. -en[zum Training häufig wiederholte] Bewegungen, die aus einer Folge von Sprüngen (1) bestehen [° Übung 3]
‘Er komme leider nicht mehr dazu, als sein eigener Angestellter Rikscha zu fahren, worunter sein Konditionstraining leide, deshalb müsse er sich mit Sprungübungen [201.17] behelfen.’
Spur, die [5*] Pl. -en1.Reihe, Aufeinanderfolge von Abdrücken od. Eindrücken, die jmd., etw. bei der Fortbewegung im Boden hinterlassen hat [D1a]
‘Wie sehr ich dieses Geräusch vermißt habe: über knirschenden Schnee laufen, Spuren [187.21] machen im Schnee.’
*jmdm. auf der Spur bleiben einer Sache, einem Beispiel nacheifern [°]
‘Doch wolle er nicht dem Größenwahn des legendären Subhas Chandra Bose, der als Führer Indiens so erbärmlich habe scheitern müssen, auf der Spur [165.16] bleiben […]’
*einer Sache auf der Spur seinaufgrund sicherer Anhaltspunkte sich [weiterhin] bemühen, eine Sache zu erforschen, aufzudecken [D1a*]
‘Zudem meinte Frau Dettlaff einigen »stillen Reserven« auf der Spur [239.9] zu sein […]’
2.meist Pl. von einer äußeren Einwirkung zeugende [sichtbare] Veränderung an etw., Anzeichen für einen in der Vergangenheit liegenden Vorgang, Zustand [D2]
‘Die Arbeit der Vergolderin bestand darin, die Spuren [99.26] des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage, zu sichern.’
Goldspur; Holzwurmspur; Schneckenfraßspur; Spurensuche Ü Überreste [vergangener Kulturen] [D2]
‘Und Umbrien, auf den Spuren [180.27] der Etrusker...’
Spurensuche, die [1*]Spur (2); Suche
‘Wróbel befand sich auf Spurensuche [208.3].’
Staat, der [6*] Gen. -(e)sGesamtheit der Institutionen, deren Zusammenwirken das dauerhafte u. geordnete Zusammenleben der in einem bestimmten abgegrenzten Territorium lebenden Menschen gewährleisten soll [D1a]
‘Da der Złoty nichts tauge, müsse die Währung des westdeutschen Staates [70.20] ihrer zum Projekt gewordenen Idee das Fundament legen.’‘Das war gegen Ende Februar, als der ostdeutsche Staat [98.7] in Richtung Westen auszulaufen drohte […]’‘In Wilno klappt nicht, weil Litauen will erst eignen Staat [109.14] haben.’‘[…] er die dem auslaufenden Staat [111.25] bevorstehende Volkskammerwahl, sie die polnische Teuerung […]’‘Viele Anmeldungen aus den Ländern des kaum mehr als Staat [148.18] existierenden ostdeutschen Gebildes verlangten Einäscherung und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale.’‘[…] die ihrer Nation immer, selbst bei nicht existierendem Staat [172.8], gewiß waren […]’
Ostblockstaat; Staatsamt; Staatsangehörigkeit; Staatsbeamte; Staatsbesuch; Staatsbürger; Staatsmacht; Staatsoberhaupt; StaatsstrukturStaatsamt, das [1*]hohe offizielle Stellung im Staat, die mit bestimmten Pflichten verbunden ist; Posten [° D Amt 1a]
‘Jener Ministerpräsident […] konnte sich, als in zwei Wahlgängen um das höchste Staatsamt [171.21] gestritten wurde, bereits im ersten nicht behaupten;’
Staatsangehörigkeit, die [2*]juristische Zugehörigkeit zu einem bestimmten Staat, Nationalität [D]
‘Zugleich gestand er, daß ihn die Ballung von immerhin achtzig Millionen Menschen seiner strebsamen Staatsangehörigkeit [47.5] ein wenig beunruhige […]’‘[…] wurde er namentlich und in jenem besonderen Englisch angesprochen, das seiner mitternächtlichen Thekenbekanntschaft, dem Bengalen britischer Staatsangehörigkeit [57.16], geläufig war.’
Staatsbeamte, der/die [1*]Beamter des Staates [D]
‘[…] es ging nunmehr darum, ob man den aus Danzig stammenden Grafiker Daniel Chodowiecki als Polen bewundern dürfe oder als preußischen Staatsbeamten [75.4] verdammen müsse […]’
Staatsbesuch, der [2*] Gen. -(e)soffizieller Besuch eines Staatsmannes in einem anderen Staat [D]
‘Kaum hatten die Verhandlungen zur Gründung der Friedhofsgesellschaft begonnen, wurde zuerst in Warszawa, dann in Gdańsk Staatsbesuch [129.15] angekündigt.’‘[…] daß schon die Ankündigung des Staatsbesuches [131.2] dem Unternehmen »Versöhnungsfriedhof« ein günstiges Licht geworfen hatte.’
Staatsbürger, der [1*]Angehöriger eines Staates [D Bürger 1a]
‘[…] doch wollte man einen Friedhof für polnische Staatsbürger [211.8], gleich welcher Herkunft, nicht zusichern.’
StaatsbürgerinStaatsbürgerin, die [1*]/w. Form zu Staatsbürger/
‘Mit gleicher Technik hat Reschke den Redefluß einer Frau eingefangen, die als polnische Staatsbürgerin [128.10] deutscher Herkunft zum Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft gehörte.’
Staatsmacht, die [1*] o.Pl.vom Staat ausgehende Befugnis, Möglichkeit, über Menschen u. Verhältnisse zu bestimmen, Herrschaft auszuüben [° D; D Macht 3]
‘[…] und die »seit Zerfall der kommunistischen Staatsmacht [52.22]« zunehmende Kriminalität, desgleichen den Machtzuwachs des katholischen Klerus beklagt […]’
Staatsmann, der [1*]hoch gestellter Politiker (von großer Befähigung) [D]Staatsbesuch Unkenrufe Richard von Weizsäcker [Register] [°]
‘Die Touristen klatschten, als der Staatsmann [130.27] von oben herab ein wenig winkte […]’
Staatsoberhaupt, das [1*] Gen. -(e)soberster Repräsentant eines Staates [D]Staatspräsident Unkenrufe Richard von Weizsäcker [Register] [°]
‘Und Alexandra Piątkowska versicherte Jerzy Wróbel, daß ihr Alexander die Kurzvisite des Staatsoberhauptes [131.7] zwar nicht eingefädelt, doch in terminliche Nähe mit den Verhandlungen gebracht habe.’
Staatspräsident, der [2*]Staatsoberhaupt einer Republik [D]
‘Nach Notizen meines Mitschülers, die nun häufig der Zeit voraus sind, soll der polnische Staatspräsident [213.23] seinen Namen empfohlen haben […]’
Unkenrufe
‘Man lachte über den Staatspräsidenten [292.26] und seine Hofhaltung im Warschauer Schloß Belvedere.’
Staatsstruktur, die [1*] Pl. -engegliederter Aufbau, innere Gliederung des Staates [° D Struktur 1]
‘Dieses Problem löste eine längere Debatte aus, die sich am Für und Wider föderalistischer Staatsstrukturen [232.2] erhitzte, schließlich ausuferte, aber hier nicht buchstabiert werden muß.’
Stadion, das [1*] Pl. Stadienmit Rängen, Tribünen für die Zuschauer versehene, große Anlage für sportliche Wettkämpfe u. Übungen, bes. in Gestalt eines großen, oft ovalen Sportfeldes [Da]
‘Nichts Ungewöhnliches, wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien [272.12] und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Sportstadion; StadionschüsselStadionschüssel, die [1*]oval gewölbtes, oben offenes Stadion [°]
‘Und daß ich […] dort, vom Stehplatz aus, in der vertieften Stadionschüssel [69.15] ein Spiel gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’
Stadt, die [47*] Pl. Städtea) größere, dicht geschlossene Siedlung, die mit bestimmten Rechten ausgestattet ist u. den verwaltungsmäßigen, wirtschaftlichen u. kulturellen Mittelpunkt eines Gebietes darstellt; große Ansammlung von Häusern [u. öffentlichen Gebäuden], in der viele Menschen in einer Verwaltungseinheit leben [D1a]
‘Und um schöne Stadt [27.8] rum stand Wald, immerzu Wald...’‘Der weiß, wie den Städten [81.8] zu helfen ist.’‘Etliche Ortsgruppen, mit Sitz in niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Städten [88.13], hätten positiv geantwortet, andere nicht frei von Mißtrauen.’‘Dort hatte Reschke im Hotel Kaiserhof zwei nebeneinander liegende Zimmer mit Blick auf das nahe Mühlentor und die Türme der Stadt [110.1] bestellt.’‘Schon sehe ich uns voraus, etwa um die Jahrtausendwende, kurz nachdem, wie Chatterjee sagt, die Fahrradrikscha das Auto aus den Städten [124.29] verdrängt hat.’‘Bald zwang drohender Kollaps alle europäischen Metropolen - und später die mittelgroßen Städte [212.29] und Kleinstädte - zum autofreien Verkehr.’‘Als erfreuliche Tatsachen meldete er […] die Eröffnung von Versöhnungsfriedhöfen in den ehemals deutschen Städten [231.12] Breslau, Stettin, Landsberg an der Warthe, Küstrin und Glogau.’‘Nichts Ungewöhnliches, wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen, Plätze, Städte [272.12], Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Altstadt (1); Großstadt; Hauptstadt; Kleinstadt; Stadtbummel; Stadtschuh; Städtchen b) Unkenrufe die Stadt (a) Danzig [Register] [°]
‘Na, wird werter Herr Zimmer mit Blick haben auf Stadt [19.9] von ganz oben.’‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt [20.22] über eine Brücke […]’‘Die Witwe führte ihn aus der Stadt [20.30] hinaus […]’‘Diese Gasse, die wie die übrige Stadt [30.11] gegen Kriegsende bis auf Fassadenreste niederbrannte […]’‘[…] wie alle Haupt- und Nebengassen der auferstandenen Stadt [30.15] […]’‘[…] weshalb mir die aus Ruinen täuschend echt nachgebaute Stadt [44.8] ein traumsicheres Pflaster geblieben ist […]’‘Schon oft war der Professor hier eingekehrt: während früherer Besuche in der ärmlichen, doch an Türmen so reichen Stadt [45.9] […]’‘[…] dabei weder den Schwefelgestank noch die Abgaswolke über der Stadt [52.25] vergessen hatte […]’‘Kann sein, daß ich in der abgedunkelten Stadt [60.11] Reschkes Cousine Hildchen auf Parkbänken geknutscht habe […]’‘Da er seine Forschungen in den Hauptkirchen der Stadt [63.20] zu Fuß erledigte […]’‘Als sie auf der Großen Allee, die Grunwaldzka heißt und den Vorort Wrzeszcz mit der Stadt [65.5] verbindet, in Höhe der ehemaligen Sporthalle in Richtung Stadt [65.6] und bewachtem Parkplatz rollten […]’‘Als sie Richtung Stadt [70.25] rollten, dunkelte es.’‘Als Reschke den Wagen seitlich vom Hevelius parkte, lag die Stadt [72.12] schon im Novemberdunkel.’‘Überdeutlich gaben sie sich mit der Stadt [73.2] vertraut.’‘Die ehemaligen Einwohner der bis '39 freien, danach dem Reich eingegliederten Stadt [94.10] Danzig und Umgebung hatten […] erträgliches Unterkommen gefunden;’‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat, Schlesien und Pommern, Ostpreußen, das Sudetenland und […] die Stadt [105.22] Danzig verlassen mußten […]’‘[…] der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt [119.9] […]’‘[…] etwa Mitte '43 hatte er ein Blatt hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt [125.23] unterm Bombenhagel mit allen Türmen in Flammen stand […]’‘Laß uns zurückfahren in Stadt [127.16].’‘Die Bürger der besuchten Stadt [130.29] staunten angesichts der Herrlichkeit, mochten aber nicht klatschen;’‘[…] diese ungeschickte Zeichnung, auf der die Stadt [140.6] unterm Bombenhagel in Flammen aufging […]’‘Jerzy Wróbel, der aus Grodno stammte, wurde nach Kriegsende in die Ruinen der Stadt [146.18] Gdańsk verschlagen […]’‘[…] weil er das Vorleben der aus Trümmern erwachsenen Stadt [146.21] allenfalls auf dem Katasteramt fand.’‘Auf der Fahrt durch die Niederung fällt auf, wie krebsartig das östlich der Stadt [159.7] wuchernde Industriegebiet sich ins flache, nur durch den Weichseldeich begrenzte Land frißt.’‘[…] daß die Stadt [162.27] Gdańsk […] Handelsbeziehungen zu Holland und Flandern unterhalten und Künstler ins Land gerufen habe […]’‘[…] als unter Bomben und Granaten die Stadt [195.25] im Feuersturm zerfiel...’‘Ein Bild, das ich sehe, wenngleich ich die Stadt [195.26] verließ, als sie noch heil war... ’‘[…] in Resthäusern zwischen den wochenlang qualmenden Trümmern der Stadt [217.13] […]’‘Mit Jerzy Wróbel interessierte sich Alexandra Piątkowska für das verschollene Vorleben ihrer Stadt [222.2] […]’‘[…] von dessen Rand aus die dem Berg zu Füßen liegende Stadt [223.26] mehr erahnt als gesehen werden kann.’‘Weil die anreisenden Enkel und Urenkel der Verstorbenen nicht nur die vieltürmige Stadt [233.9], sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland kennenlernten […]’‘Mir war, als sei die Stadt [236.3] eine Täuschung, und nur die bei handbreit geöffnetem Fenster eindringende und von Abgasen gesättigte Luft schien wirklich zu sein.’‘[…] worauf abermals die Stadt [236.12] in Flammen...’‘Wer hätte zu glauben gewagt, die Stadt [259.23] und ihr Umland werde sich doch noch wirtschaftlicher Blüte erfreuen dürfen.’‘Wir entkamen der Stadt [261.22] Danzig, bevor sie in Flammen aufging.’‘[…] ob angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt [271.17] mit einer fünften Schriftzeile gerechnet werden müsse […]’‘Der Magistrat der Stadt [272.19] hatte der Friedhofsgesellschaft im nahegelegenen Altstädtischen Rathaus […] einen Raum gestellt […]’‘Ein Jammer, daß Chatterjee nicht in der Stadt [289.8] ist, er hätte uns gerne persönlich zum Rathaus kutschiert.’
Stadtbibliothek; Stadtmauer; Stadtrundfahrt; StadtverwaltungStadtbibliothek, die [1*]Stadt(b); Bibliothek (a)
‘[…] welche Lektüre ihn im Lesesaal der Stadtbibliothek [19.20] infiziert und zugleich geimpft habe.’
Stadtbummel, der [2*]Spaziergang [innerhalb der Stadt (a);] ohne festes Ziel [D Bummel a]
‘Unschlüssig, ob er an seinem letzten Tag in Gdańsk noch einmal die Marienkirche aufsuchen oder sich ziellos zum vormittäglichen Stadtbummel [57.11] entschließen sollte, zögerte er zu lange vor dem Hoteleingang;’‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft und Hotelübernachtung -Zimmer neben Zimmer - einen Stadtbummel [110.12] gemacht […] haben […]’
Städtchen, das [1*]/Vkl. zu Stadt (a);/
‘Nach einer Notiz will Reschke […] die Gründung einer Nekropole nahe dem einst ostpreußischen Städtchen [274.29] Rastenburg vorschlagen […]’
Stadtmauer, die [1*] früherder Befestigung einer Stadt (b) dienende, sie umgebende, dicke, hohe Mauer (b) [D]
‘[…] daß der […] Wehrturm als nordwestlicher Eckturm zur großen Stadtmauer [9.20] gehörte.’
Stadtrundfahrt, die [4*]Besichtigungs-, Rundfahrt (1a) durch eine Stadt (b); [D]
‘Aber nur zwei seien auf Stadtrundfahrt [58.8] unterwegs.’‘[…] rollte auf der Hotelauffahrt eine Fahrradrikscha gleichen Modells ein, die einen lächelnden Greis von der morgendlichen Stadtrundfahrt [59.15] zurückbrachte;’‘Ich hörte aus dem Geplapper der Frauen heraus, daß es ihr Wunsch war, nach nur kurzer Stadtrundfahrt [59.25] die Große Allee von Danzig nach Langfuhr zu befahren […]’‘Ich lade Sie jetzt schon zu einer Stadtrundfahrt [80.30] ein.’
Stadtschuh, der [1*] Pl. -eStadt (a); Schuh
‘Wróbel voraus, stolperten sie - Alexandra in zu leichten Stadtschuhen [223.11] - über mehrere abgeräumte, vom Wildwuchs besetzte Friedhöfe […]’
Stadtverwaltung, die [1*]Stadt (b); Verwaltung
‘Schiffsbauingenieure, Beamte der Stadtverwaltung [161.20], Prälaten und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen. Chatterjee’
Stalinhymnus, der [1*]J. W. Stalin [Register] verherrlichendes Lied [°]
‘Sie hatte sogar ihren Stalinhymnus [286.24] von anno '53 parat […]’
Stalinismus, der [1*]von J. W. Stalin [Register] geprägte Interpretation des Marxismus u. die darauf beruhenden, von Stalin erstmals praktizierten autoritär-bürokratischen Methoden u. Herrschaftsformen [D]
‘Sie hatte sogar ihren Stalinhymnus von anno '53 parat und wurde gezielt undeutlich, als sie eine »verhängnisvolle Nähe von Stalinismus [286.26] und Judentum« herbeiredete […]’
Stall, der [2*]geschlossener Raum, Gebäude[teil], in dem das Vieh untergebracht ist, gehalten wird [D1]
‘[…] einen hölzernen Stall [277.28] mit Flachdach auf vorgelagertem Hügel […]’‘Und dann, nachdem er alles brav ausgepinselt hat, sogar den altbraunen Stall [278.4], sagt er dem See eine Spiegelung nach, die ich nur wörtlich nachschreiben kann:’
StallgebäudeStallgebäude, das [1*]Stall; Gebäude
‘So unbebaut das Land - wenn man vom Stallgebäude [278.6] absieht - über dem See gehügelt ist […]’
Stamokap, [1*] Marxismus-Leninismus/kurz für staatsmonopolistischer Kapitalismus/
‘Timmstedts spöttisches Bekenntnis, ›Und ich bin mit neunzehn ein Juso gewesen, Stamokap [287.14]!‹, löste abermals Gelächter aus, dennoch blieb ein Mißklang.’
Stand, der [7*] Pl. Stände1. [für eine begrenzte Zeit] entsprechend her-, eingerichtete Stelle (z.B. mit einem Tisch), an der etw. [zum Verkauf] angeboten wird [D3a]
‘»Kein Wunder«, schreibt der Witwer, »daß die Stände [8.10] neben der Dominikshalle so dürftig bestellt aussahen, schließlich sind an Allerseelen Blumen gefragt.’‘Selbst wenn mich die überraschend späten Steinpilze und Maronen an diesen besonderen Stand [8.19] gelockt haben mögen […]’‘[…] zudem behauptet wurde, man hätte das Diebesgut tags drauf […] bei Blumen- und Kranzverkäufern mit Stand [152.21] neben der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]’
Blumenstand 2. o. Pl. aus dem Stand ohne Anlauf [D1b]
‘[…] noch und noch übte er den Flankensprung aus dem Stand [201.30].’
3. a)o.Pl.im Ablauf einer Entwicklung zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichte Stufe [D4a]
‘Meine Frage nach dem Stand [183.15] seines Philosophiestudiums hat er erhellend beantwortet:’
b)zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichter Wert, gemessene Menge, Größe, Höhe o. Ä. [D4c]Kontostand 4. a)o. Pl./kurz für Familienstand/ [D5a]Status einer Person im Hinblick darauf, ob sie ledig, verheiratet, geschieden od. verwitwet ist [D Familienstand]
‘[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen und dem gemeinsamen Stand [27.20] des Verwitwetseins noch eine weitere Doppelung draufsetzen wollte, überraschte ihn ihre berufliche Erklärung:’
b)gegenüber anderen verhältnismäßig abgeschlossene Gruppe, Schicht in einer hierarchisch gegliederten Gesellschaft [D5c]
‘[…] dieser endlose Reigen der Stände [89.1], vom Patriziat bis zu den niederen Gewerken, ob König oder Bettler, sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Standard, der [1*]im allgemeinen Qualitäts- u. Leistungsniveau erreichte Höhe [D ¹Standard 2]
‘Er gab sogar weitere Beträge seiner streng gehüteten » stillen Reserven« preis, als die Einrichtung einer nach westlichem Standard [192.6] ausgerüsteten Seniorenklinik beschlossen werden mußte.’
Standardausdruck, der [1*]üblicher [stereotyper] Ausdruck (2); [°]
‘Darauf kommt postwendend Antwort, die Trost spenden soll, indem die Piątkowska das bekümmerte Gesicht ihres Ministerpräsidenten mit des westdeutschen Kanzlers Standardausdruck [98.18] vergleicht:’
Standardsatz, der [1*]oft wiederholter, gewöhnlich geäußerter Satz [°]
‘Ihr Standardsatz [288.5], den Reschke wie andere Sprüche gesammelt hat, hieß:’
Standardthema, das [1*]oft angesprochenes, wiederholtes Thema; Lieblingsthema [°]
‘Bieroński hörte zu, die Brakup erwacht, als Reschke sein Standardthema [198.30] »Das Jahrhundert der Vertreibungen« um eine Variante bereicherte […]’
Standesamt, das [1*]Behörde, die Geburten, Eheschließungen, Todesfälle o.Ä. beurkundet [D]
‘Dennoch sind sie nicht im schwedischen Fließbandprodukt, sondern in einer Fahrradrikscha bengalisch-polnischer Produktion zum Standesamt [287.25] gefahren.’
StandesbeamteStandesbeamte, der [1*] Gen. -nBeamter, dem Beurkundungen, Eintragungen o.Ä. auf dem Standesamt obliegen [D]
‘Doch bevor ich das Paar vor den Tisch eines Standesbeamten [283.26] stellen kann, muß noch einmal von Reschkes Verhältnis zu Autos berichtet werden.’
Stapelung, die [1*]das Aufschichten zu einem Haufen; übereinander gelegte Menge gleicher Dinge [° D stapeln 1; D Stapel 1a]
‘Dennoch mochte die unsystematische Stapelung [226.15] der Anzahl von etwa dreißig neuverlegten Grabbodenplatten entsprechen...’
Stärke, die [1*] o.Pl.Macht [D1b]
‘Der schlagende Beweis militärischer Stärke [200.19] lasse gleichzeitig die Ohnmacht westlichen Denkens erkennen.’
Start, der [1*]die Anfangszeit, das Anlaufen einer Unternehmung, der Beginn einer Entwicklung, eines Vorhabens o. Ä. [D4b]
‘Kein schlechter Start [115.18].’
StarthilfeStarthilfe, die [2*][finanzielle] Hilfe, die jmdm. den Start bei etw. erleichtern soll [D]
‘[…] fanden sich Mittel, gedacht als Starthilfe [114.29], für die ein Sonderkonto eingerichtet wurde;’‘Mir liegen die Kopien von Spesenabrechnungen vor, beglichen von jenem Konto, das vom Gesamtdeutschen Ministerium mit einer Starthilfe [117.20] ausgestattet worden war.’
Startkapital, das [3*] Gen. -sAnfangskapital (1) [D]
‘Erst nach Bilanzierung des Startkapitals [54.24] - »Rund halbe Million Deutschmark müssen schon sein« - wird sie in eine Traumrechnung mit noch mehr Nullen geglitten sein.’‘[…] auf dem Weg zum geparkten Wagen sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös ihrer fast schlaflosen Nacht, vom Geld, das als Startkapital [70.16] nötig sein werde.’‘[…] können wir die Friedhofsgesellschaft mit einem Startkapital [95.7] gründen, das sich weit höher zu runden verspricht, als meine ersten Hochrechnungen erwarten ließen...’
Station, die [6*]Aufenthalt[sort], Rast[platz] (während einer Fahrt) [D2a]
‘Und mußte diese familiäre Gewalttour, wenn schon, dann unbedingt zwischen den Feiertagen abgehakt werden, Station [182.5] nach Station [182.5]?’‘Schlimm muß es ihnen ergangen sein, wenn auch von Station [182.27] zu Station [182.27] mehr oder weniger schlimm.’‘Zur ersten Station [183.10], Bremen, steht geschrieben:’‘Schließlich die letzte Station [185.23] auf diesem Leidensweg, den mein Mitschüler so lückenlos wie seine Grabbodenplatten in Reihe gebracht hat.’
Statistik, die [1*] Pl. -enschriftlich fixierte Zusammenstellung, Aufstellung der Ergebnisse von Massenuntersuchungen, meist in Form von Tabellen od. grafischen Darstellungen [D2]
‘Reschke hatte anhand von Statistiken [106.18] nachgewiesen, wie viele Studenten die Universität unvorbereitet auf das spätere Berufsleben verlassen.’
Status, der [1*]Stand, Stellung in der Gesellschaft, innerhalb einer Gruppe [D2a]
‘Während der Kriegsrechtszeit war zuunterst und hinter eigenem Portal die Regierungsagentur »Polska Agencja Interpress« eingezogen, die nun einen privaten Status [31.29] suchte.’
Stau, der [2*]Ansammlung von Fahrzeugen in einer langen Reihe durch Behinderung, Stillstand des Verkehrs [D1b]
‘Überall Stau [81.7], Streß, Lärm!’‘Nach vom Stau [109.27] behinderter Taxifahrt zum Hauptbahnhof nahmen sie den nächsten Zug nach Lübeck.’
Staub, der [2*]etw., was aus feinsten Teilen (z.B. von Sand) besteht, in der Luft schwebt, sich als [dünne] Schicht auf die Oberfläche von etw. legt [D1]
‘Mir jedenfalls steht vor Augen, wie unser Werk, das dem zu Staub [164.4] verfallenden Menschen gewidmet ist, seinem Werkentwurf beigeordnet werden kann.’‘Kein Ring, kein Rosenkranz, nur sandfarbener Staub [227.19] über allem.’
Stehende, der/die [1*]jmd., der sich in aufrechter Körperhaltung befindet; aufgerichtet ist, mit seinem Körpergewicht auf den Füßen ruht [° D stehen 1a]
‘Ums Totenbett Gedränge der Stehenden [265.2].’
Stehimbiß, der [1*]Verkaufsstand, Kiosk ohne Sitzplätze, an dem eine kleine Mahlzeit eingenommen werden kann [° D Imbiss 1; D Inbissbude]
‘Er hat sich alles quittieren lassen, sogar ihren Stehimbiß [110.5] auf dem Hamburger Hauptbahnhof.’
Stehlampe, die [2*]Lampe mit Fuß u. meist größerem Schirm, die auf dem Boden steht, nicht an der Wand oder Decke hängt [° D]
‘Soweit Reschkes Wille, den er, neben Mitbringseln anderer Art, darunter eine formschöne Stehlampe [171.12], zum Gepäck für die Rückreise zählte.’‘Die neue, formschöne Stehlampe [181.15] hat ihren Platz gefunden.’
Stehplatz, der [1*]keine Sitzgelegenheit bietender, nur zum Stehen vorgesehener Platz (2); (in einem Stadion, Theater, Verkehrsmittel o.Ä.) [D]
‘Und daß ich […] dort, vom Stehplatz [69.15] aus, in der vertieften Stadionschüssel ein Spiel gesehen habe - weiß nicht mehr, gegen wen.’
Steilhang, der [1*] Gen. -sstark abfallender Hang (2) [° D]
‘Unterhalb des Steilhangs [299.10] liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf […]’
Stein, der [19*] Pl. -e1. /kurz für Grabstein/ [D4]
‘Alle Steine [22.17] sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende der fünfziger Jahre auf’‘Er fand am Rand des Friedhofs zwei schiefstehende Steine [22.29] […]’‘Auch diese Steine [23.5] aus üblichem Material:’‘Für ein Weilchen lasse ich ihn bei den übriggebliebenen Steinen [23.9].’‘Reschke achtete streng darauf, daß kein Stein [150.6] den Vorschriften der Friedhofsordnung querstand.’‘[…] stand verlegen in seiner Windjacke zwischen den Steinen [175.15] […]’‘[…] wobei die Namen und Daten der Umgebetteten auf schlichtem Stein [196.21] alphabetisch gereiht Platz finden könnten.’‘Mit Reschke bin ich einig, daß diese Steine [224.2] »zu unserer Zeit schon« gestürzt worden sind.’‘Alte Steine [224.6], die vor sich hinreden:’‘Nur wenige Steine [224.19] blieben gestürzt übrig. ’‘Immer bleiben Steine [224.20], denen man nachsagt, sie könnten reden...’
2. a)o.Pl.feste mineralische Masse (die einen Teil der Erdkruste ausmacht) [D1a]
‘Einige nicht in Stein [150.29] gehauene Sprüche finde ich in den Aufzeichnungen […]’‘[…] dem zufolge die erste Zeile der Grabsteininschrift gestrichen wurde, die zweite in Stein [151.20] gehauen werden durfte.’‘Ist nicht Name genug in Stein [151.27]?’
Sandstein b) mehr od. weniger großes Stück Stein (1 a), Gesteinsstück, das sich in großer Zahl in u. auf der Erdoberfläche befindet [D1b]
‘Dann hat Reschke flache, kaum überspülte Steine [145.4] aus dem Sandbett gehoben. ’‘»In meiner Jugend gab es hier Krebse«, sagte er, als sich unter den Steinen [145.6] nichts regte.’‘Alle drei schwiegen auf ihren Steinen [277.16].’‘Wróbel ließ einige Steine [277.18] flach übers Wasser springen […]’‘[…] dazu im Halbkreis Steine [277.6], wie sie häufig an Feldrändern liegen.’
Feldstein; SteinmetzSteinfraß, der [1*]Verwitterung aufgrund von Umwelteinflüssen wie schwefelige und Schwefelsäure [WWW167]
‘Man wünschte sich diese heiteren Zeugnisse bürgerlicher Kultur vor Steinfraß [32.3] und Moosbefall geschützt.’
Steingutkrug, der [1*]zylindrisches od. bauchig geformtes, weißes, glasiertes Gefäß aus Ton mit einem od. auch zwei Henkeln, das der Aufnahme, vorübergehenden Aufbewahrung, dem Ausschenken einer Flüssigkeit dient [° D Krug 1; D Steingut 1,2]
‘Der Steingutkrug [242.7] sollte als Wärmflasche gefüllt und ein Kännchen Hustentee aufgebrüht werden.’
Steinmetz, der [1*] Pl. -eHandwerker, der Steine (2b); behaut u. bearbeitet [D]
‘Vermittelt durch die Piątkowska, führte Reschke Gespräche mit einigen Steinmetzen [149.27], die in städtischen Bauhütten Restaurationsaufträge ausführten.’
Steinmetzarbeit; Steinmetzbetrieb; SteinmetzwerkstattSteinmetzarbeit, die [1*]Steinmetz; Arbeit (2b)
‘Zum Beispiel: inmitten Gestrüpp ein von guter Steinmetzarbeit [174.24] zeugendes Muschelkalkkreuz […]’
Steinmetzbetrieb, der [1*]Steinmetz; Betrieb (3)
‘[…] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb [150.4] nieder, der bald für den Versöhnungsfriedhof auf Vorrat zu arbeiten begann.’
Steinmetzwerkstatt, die [1*]Steinmetz; Werkstatt
‘[…] einige der Steinmetzwerkstatt [150.16] empfohlene Muster, die mir in Kopie vorliegen, wollten barocke Grabsteingestaltung wiederbeleben.’
Steinpilz, der [13*] Pl. -egroßer Röhrenpilz mit fleischigem, halb kugeligem, dunkelbraunem Hut u. knolligem, weißem bis bräunlichem Stiel [D]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß gezeichnete Steinpilze [8.6] lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung […]’‘Selbst wenn mich die überraschend späten Steinpilze [8.18] und Maronen an diesen besonderen Stand gelockt haben mögen […]’‘Er schreibt, es habe, noch während die Witwe zahlte, ein Gespräch über Pilze, besonders über die späten, verspäteten Steinpilze [11.13] begonnen.’‘[…] nichts konnte sie von dem Blumenstand und den Steinpilzen [11.19] trennen.’‘Wenn nicht die Blumen, darf ich […] einige Steinpilze [12.7], diesen hier, den, den und noch den, auswählen und Ihnen zum Geschenk machen?’‘[…] zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe der Steinpilze [12.25].’‘[…] die frühe schon beim Kauf der Steinpilze [16.30] plazierte Einführung des gehäkelten Erbstücks […]’‘Sie putzte die vier dickbauchigen, breitkrempig und bucklig beschirmten Steinpilze [33.23] […]’‘Der die Küche besetzende Geruch der Steinpilze [33.29] nötigte beide, sich in Benennungen zu versuchen.’‘Ihn erinnerten die Steinpilze [34.2] an seine Kindheit […]’‘Die Steinpilze [34.16] hätten den anfänglich vorherrschenden Firnisgeruch »und obendrein Alexandras Parfüm« übertönt.’‘[…] getrocknete Steinpilze [77.30], und ein walnußgroßes Stück Bernstein […]’‘Auf den Beifahrersitz legte er das andere Geschenk: ein gehäkeltes Einkaufsnetz voller Mitbringsel, darunter getrocknete Steinpilze [81.13].’
Stele, die [1*] Kunstwiss.frei stehende, mit Relief od. Inschrift versehene Platte od. Säule (bes. als Grabstein) [D]
‘An anderer Stelle wußte er, hinter Unkraut versteckt, eine hohe Stele [174.29] aus Kalkstein, davor einen verrosteten Schiffsanker.’
Stelle, die [9*] Pl. -n1. a)Ort, Platz, Punkt innerhalb eines Raumes, Geländes o.Ä., an dem sich jmd., etw. befindet bzw. befunden hat, an dem sich etw. ereignet [hat] [D1a]
‘Ich nehme an, daß mehr als vier Kröten versucht haben, hier oder dort oder alle an einer Stelle [159.21] die Chaussee zu überqueren.’‘An anderer Stelle [174.28] wußte er, hinter Unkraut versteckt, eine hohe Stele aus Kalkstein, davor einen verrosteten Schiffsanker.’
Grabstelle; Haltestelle; Ort*an Stelle statt, stellvertretend für [D anstelle I]
‘Und Reschke, der arme Reschke, der keine Flanke wagte, doch an Klawitters Stelle [202.11] Partner sein wollte, bot aus seinen verdeckten Töpfen weitere Finanzierung an.’
*zur Stelle sein im rechten Moment [für etw.] da sein, sich an einem bestimmten Ort einfinden [D1a*]
‘Jedenfalls war die Witwe schon zur Stelle [7.4], als der Witwer anstieß, stolperte, doch nicht zu Fall kam.’
b) lokalisierbarer Bereich […] an einem Gegenstand, der sich durch seine besondere Beschaffenheit von der Umgebung deutlich abhebt [D1b]Roststelle 2. a)Punkt im Ablauf einer Rede o.Ä. [D2b]
‘Später jedoch, an anderer Stelle [79.18] ihrer Geschichte, notierte er nur mäßig störendes Schnarchen; sie wird ähnlich duldsam gewesen sein.’‘An dieser Stelle [245.29] seiner Rede muß Reschke laut geworden sein.’‘An anderer Stelle [268.14] verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne im seichten Ostseesud« nach Jahren Distanz zu einem einzigen gefräßigen Schwan […]’
b)[kürzeres] Teilstück eines Textes, Vortrags, [Musik]stücks o. Ä.; Abschnitt, Absatz, Passage, Passus [D2a]
‘Es juckt ihn regelrecht, alle Register zu ziehen, flegelhaft unanständig zu sein und an zwei, drei Stellen [84.22] Ausdrücke zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer des Geschehens geflüstert hat, […]’‘An zwei Stellen [267.29] der Tagebucheintragungen korrespondieren die Lang- und Kurzzeitgeschichten miteinander.’
Stellenwert, der [1*]Bedeutung einer Person, Sache in einem bestimmten Bezugssystem [Db]
‘Sachlich informiert er über den Stellenwert [298.2] des übersandten Materials.’
Stellvertreter, der [1*]jmd., der einen anderen vertritt [D] kath. Rel. der Papst als Stellvertreter Gottes auf Erden [D]
‘Vom bevorstehenden Papstbesuch war die Rede, von dessen Wirkung auf den Zustand Polens sich Wróbel mehr versprach, als die Piątkowska dem Stellvertreter [292.30] Gottes erlauben wollte.’
Sterbedatum, das [3*] Pl. -datTodesdatum (a); [D]
‘Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten [22.17] ab Ende der fünfziger Jahre auf […]’‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten [22.31] […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage.’‘[…] deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten [61.8] einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibelzitate aufsagte.’
Sterbefall, der [1*] Pl. -fälleTodesfall
‘Jedenfalls nahmen die Sterbefälle [192.16] in den Seniorenheimen zu.’
Sterbehaus, das [4*] Pl. -häuserHaus (1c); in das [alte] Menschen zum Sterben ziehen [°]
‘[…] im Grunde gehe es um die Einrichtung von Sterbehäusern [177.26], die man natürlich so nicht nennen dürfe.’‘Jedenfalls waren die Sterbehäuser [180.13] nicht Thema ihrer abendlichen Gespräche in der ul. Ogarna.’‘[…] bei dem »einträglichen Geschäft mit dem Heimweh alter Leute handelt es sich um triste Asyle und wahre Sterbehäuser [192.24], die man dichtmachen muß«.’‘Danach wurde die Zunahme der Seniorenheime, die anfangs in Zeitungen als »bloße Sterbehäuser [232.5]« denunziert worden waren, begrüßt […]’
Sterbekasse, die [3*] Pl. -nkleinerer Versicherungsverein für Sterbegeld [D]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, über weitere Eigenleistungen und später fällige Zuschüsse der Kranken- und Sterbekassen [93.28] hinaus, bis zu 1 000 DM im voraus zu zahlen […]’‘Reschke konnte […] Zusicherungen von Begräbnisinstituten und Sterbekassen [112.12] […] ausbreiten.’‘[…] den Rest zahlten Kranken- und Sterbekassen [157.27] […]’
Sterben, das [1*] → sterbenaufhören zu leben, sein Leben beschließen [D1a]
‘[…] wie ja das mittelalterliche Motiv Totentanz dem Sterben [88.27] als Gleichheitsprinzip nicht nur makabre, nein, fröhliche Reverenz erweist;’
SterbehausStern, der [2*] Pl. -eFigur, Gegenstand, um dessen kreisförmige Mitte [gleich große] Zacken symmetrisch angeordnet sind, sodass er einem am nächtlichen Himmel sichtbaren Gestirn ähnlich ist [° D 1a; 2a]
‘[…] deren Zierschild im Relief auf senkrecht zweigeteiltem Feld links untereinander zwei Sterne [61.17] und einen Baum […] zeigt […]’‘[…] ein Dutzend schwarzpolierter Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern [175.10] die Namen und Daten polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’
MercedessternSternchenaugen, die [1*] Pl.leuchtende, strahlende Augen [°]
‘[…] die Mutter lachend mit, wie Reschke schreibt, » Sternchenaugen [35.25]«, der Sohn mürrisch verschlossen, der Offizier im Verwaltungsdienst der Handelsmarine schaut gleichmütig drein.’
Steuer, das [3*]Vorrichtung in einem Fahrzeug zum Lenken in Form eines Rades, Hebels o.Ä. [° D ¹Steuer a]
‘Kein Foto zeigt ihn am Steuer [63.1].’‘Zwar fuhren sie mit Wróbel am Steuer [276.1], doch sind sie nicht mit dessen Polski Fiat unterwegs gewesen.’‘[…] sah ich ihn lange, wann immer er zwischen dem Ruhrgebiet und Gdańsk, Gdańsk und Bochum unterwegs war, in älteren Modellen am Steuer [284.5];’
Steuergründe [1*] in der Fügung: aus Steuergründenum weniger Abgaben, Vermögen an den Staat abführen zu müssen [° D ²Steuer 1]
‘[…] nachdem er aus Steuergründen [93.6] - »so was ist abzugsfähig bei uns« - einen Computer gekauft hat, sieht er sich zwanghaft dem kapitalistischen Zuwachsprinzip unterworfen.’
Stich, der [2*] Pl. -e /kurz für Kupferstich/ [D6]Blatt, Bild, das mittels eines Verfahrens hergestellt wird, bei dem mit dem Grabstichel eine Zeichnung in eine polierte Kupferplatte eingeritzt u. diese dann zur Herstellung von Abzügen in den Vertiefungen eingefärbt wird [°D Kupferstich 1,2]
‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen [100.29] und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien überliefert […]’‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche [112.4], Veduten und vergilbte Dokumente zur Ansicht brachte […]’
Stichdatum, das [1*][…] festgesetzter Termin, der für […] Maßnahmen, bes. Berechnungen, Erhebungen o. Ä., maßgeblich ist [D Stichtag]
‘Marczak, der sogleich zustimmte, nannte den 1. Dezember 1970 als Stichdatum [193.25];’
Stichwort, das [3*]1. Bemerkung, Äußerung o.Ä., die bestimmte Reaktionen, Handlungen auslöst [D2b]
‘Konsistorialrat Karau griff das Stichwort [244.21] Europa auf und schlug möglichst vielsprachige Beschriftung der formschön geräumigen Schilder vor:’‘Kaum hatte Timmstedt seine Pläne offengelegt und mit dem Willen zu »flächendeckender Strategie« ein Stichwort [250.27] geliefert, bat Alexandra ihren Alexander, mit ihr vorzeitig zu gehen.’
2. Unkenrufe Pl. -wörter einzelnes Wort, das man sich als Gedächtnisstütze od. als Grundlage für weitere Ausführungen notiert [D3]
‘Stichwörtern [264.29] lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle.’
Stiefel, der [5*]1. ugs. für Italien [°]
‘»Einmal will ich italienischen Stiefel [180.23] lang runterreisen und, wenn geht, Neapel sehn.«’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell […] ein Atlas fand, sehe ich die beiden über den italienischen Stiefel [181.1] gebeugt.’‘Sie will nun doch nicht allein den Stiefel [181.3] lang runter, sondern mit ihm gemeinsam.’‘Sie hatten die Reise über Slowenien, Triest geplant, fuhren aber, von neuesten Meldungen gewarnt, auf alteingefahrener Strecke über den Brenner den Stiefel [295.7] runter nach Rom.’
2. langschäftiges Schuhwerk, das meist bis zu den Knien reicht [D1a]
‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel […] wieder anzuziehen, den linken, den rechten Stiefel [229.4], nicht ohne Gestöhn, sonst aber stumm.’
Filzstiefel; Pelzstiefel; Stiefelette; StiefelschrittStiefelette, die [1*] Pl. -n[eleganter] halbhoher Damen-, Herrenstiefel (2); [D]
‘Was im Tagebuch steht, begründet den Kauf pelzgefütterter, » sündhaft teurer Stiefeletten [187.24]« für die Piątkowska;’
Stiefelschritt, der [1*]Stiefel (2); Schritt
‘So ging sie und ließ den nicht mehr vollzähligen Aufsichtsrat keinen Stiefelschritt [229.12] lang aus dem Auge.’
Stiel, der [2*] Pl. -e(bes. von Blumen) Stängel [D2a]
‘Die beiden jüngeren [Steinpilze] sind im bauchigen Stiel [12.26] breiter als die hoch gewölbten Hüte;’‘Sie putzte die vier dickbauchigen, breitkrempig und bucklig beschirmten Steinpilze, deren Stiele [33.23] weder holzig noch wurmstichig waren.’
AsternstielStier, der [1*] Astrol. o.Pl.Tierkreiszeichen für die Zeit vom 21.4. bis 21.5. [D 2a] Unkenrufe plastische Darstellung des Stiers im Tierkreiszeichen [°]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt, der mit Krebs und Schütze, Stier [155.11] und Jungfrau nicht neuvergoldet glänzte, sondern matt erdfarben schimmerte.’
Stifter, der [1*] Pl. - jmd., der größere finanzielle Mittel zur Gründung u. Förderung von etw. zur Verfügung stellt, gestellt hat [° D; D ¹stiften 1a]
‘Gralath gehörte zu den Stiftern [228.13] der Orgel für die Kirche zum Heiligen Leichnam […]’
Stil, der [3*]1. (von Baukunst, bildender Kunst, Musik, Literatur o.Ä.) das, was im Hinblick auf Ausdrucksform, Gestaltungsweise, formale u. inhaltliche Tendenz o.Ä. wesentlich, charakteristisch, typisch ist [D2]
‘Auf dem geräumten Gelände wurde ab 1895 in neugotischem Stil [9.29] eine Markthalle gebaut […]’‘Der Magistrat der Stadt hatte […] einen Raum gestellt, der ganz im Stil [272.23] des siebzehnten Jahrhunderts gehalten war.’
Spätstil; Stilmöbel im Stil nach Art [°]
‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im Stil [45.29] südostasiatischer Diplomaten gekleideter Herr an […]’
2.[durch Besonderheiten geprägte] Art u. Weise, etw. mündlich od. schriftlich auszudrücken, zu formulieren [D1]BriefstilStille, die [6*]a)durch kein lärmendes, unangenehmes Geräusch gestörter [wohltuender] Zustand [D1a]
‘Die Stille [22.21] unter den Friedhofsbäumen ließ sich durch das entfernte Geschrei der Fußball spielenden Halbwüchsigen nicht aufheben […]’‘Und in die Stille [143.25] und über das endlose Unken hinweg sagte die Piątkowska:’‘[…] wir, Liebste, bleiben in Stille [171.8] unseren Toten verpflichtet;’‘Von fern kamen Stimmen über den See, rauh, wie im Streit, dann wieder Stille [277.18].’‘Und abermals Stille [277.23], zumal der Himmel überm See ohne Lerchen war.’
b)Zustand, der dadurch geprägt ist, dass [plötzlich] kein lautes Geräusch, kein Ton mehr zu hören ist, alles schweigt [D1b]
‘Meine Darbietung soll, sagte mir Alexandra später, allen Touristen im weiten Rund Stille [296.22] befohlen haben, selbst den Japanern.’
Stilleben, das [2*]bildliche Darstellung von Dingen, bes. Blumen, Früchten, erlegten Tieren u. Gegenständen des alltäglichen Lebens, in künstlerischer Anordnung [D Stillleben 1]
‘Wie sie liegend zu viert ihre hohen und weiten Hüte gegeneinander kehren […], bilden sie ein Stilleben [13.1].’‘[…] oder war sie es, die »Schön wie Stilleben [13.4]« gesagt hat?’
Stillstand, der [2*] o.Pl.Zustand, in dem etw. stillsteht, nicht [mehr] läuft, nicht [mehr] in Betrieb ist [Da]
‘Während die Piątkowska zum Stillstand [100.9] gebrachte Zeit vergoldete, dachte Reschke sich als Professor Übungen für seine Studenten aus.’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft, mithin Bewegung und Stillstand [202.15], die Lebenden und die Toten, abermals einen Handel ein […]’
Stilmöbel, das [1*] Pl. - als Imitation eines früheren Stils (1); hergestelltes Möbel(1)stück [D]
‘Der hoch aufgeschossen sitzende Herr, der sein gewelltes Haar silbrig weiß wie eine den Stilmöbeln [273.10] angepaßte Perücke trägt, ist, kurz nach erwünschtem Rücktritt, Konsistorialrat Karau;’
Stimme, die [17*] Pl. -n1. a)das, was mit einer bestimmten [charakteristischen] Klangfarbe an Lauten, Tönen erzeugt wird, [beim Sprechen, Singen o.Ä.] zu hören ist [D2a]
‘[…] die Stimme [23.23] seitlich hinter ihm wird ihn vielleicht erschreckt, jedenfalls zurückgeholt haben.’‘Nur ein Tonband gibt mit Reschkes Stimme [127.19] Auskunft, wo er mit seinem Aufnahmegerät und dem sensiblen Mikrofon unterwegs gewesen ist […]’‘Und mit leiser, immer um richtigen Ausdruck bemühter Stimme [136.21] antwortete Jerzy Wróbel wie eine Amtsperson.’‘Ihre Stimme [220.26] war, wenn die Aufsicht tagte, nicht zu überhören.’‘Und Freund Wróbel ist es gewesen, der wenige Tage später mit gleichbleibend leiser Stimme [239.26] eine beunruhigende Nachricht in die Hundegasse brachte.’‘Von fern kamen Stimmen [277.17] über den See, rauh, wie im Streit, dann wieder Stille.’‘Abermals fern rauhe Stimmen [277.20].’
bei Stimme bleiben bei längerem Sprechen der Heiserkeit vorbeugen [°]
‘Mir fielen drei Untertassenteller auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons, von denen die Singenden und Betenden nahmen, um bei Stimme [265.9] zu bleiben.’
Ü Stil in dem etw. gehalten ist [°]
‘Jetzt könnte ein Briefroman beginnen, dieses knisternde Hin und Her, das bei verstellter Stimme [82.2] mitteilt, indem es ausspart und fortgesetzt dem Leser mit vielsagenden Lücken zu tun gibt. ’
b)bestimmter [charakteristischer] Klang, Tonfall einer Stimme (1a): [D2b]
‘[…] wie warm, weich, annähernd in Baßlage grummelnd, doch immer ein wenig verschnupft seine Stimme [128.7] klingt, wie fordernd sie ihre Wörter anstößt und mit dem Unkengeläut mischt.’
c) Stimme (1a) des Menschen beim Singen; Singstimme [D2c]
‘Seine schöne, wenn auch leicht zittrige Stimme [296.8] erprobte anfangs zaghaft, dann waghalsig die Kuppel.’
2.a)Stimmrecht [D6b]
‘Warum sich Reschke und die Piątkowska nur als geschäftsführende Gesellschafter ohne Stimme [117.30] im Aufsichtsrat verstehen wollten […]’‘Jetzt rächte sich, daß die Piątkowska und Reschke als geschäftsführende Gesellschafter keine Stimme [153.5] im Aufsichtsrat hatten.’‘[…] den geschäftsführenden Gesellschaftern fehlte ohnehin die Stimme [191.17] im Aufsichtsrat.’‘So kam es, daß Erna Brakup Sitz und Stimme [220.18] im Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft erhielt.’
b)jmds. Entscheidung für jmdn., etw. bei einer Wahl, Abstimmung [D6a]
‘Mit den drei deutschen Stimmen [209.8] und Marczaks Stimme [209.9] wäre die Sache perfekt gewesen, wenn die Alte nicht mit angedrohtem Rücktritt Aufschub erwirkt hätte.’
Gegenstimme; StimmenthaltungStimmenthaltung, die [1*]Abgabe der Stimme (2b);, durch die zum Ausdruck gebracht wird, dass weder mit Ja noch mit Nein gestimmt wird [° Db]
‘Nur Erna Brakups Kommentar wurde als Stimmenthaltung [179.30] gewertet:’
Stimmung, die [3*]1. a)bestimmte augenblickliche Gemütsverfassung [D1a]Hochstimmung; Zwischenstimmungin Stimmungin guter Laune, Stimmung […] [D1a]
‘Doch als im späteren Verlauf der Doppelfeier das Aufsichtsratsmitglied Erna Brakup in Stimmung [138.16] geriet, lief das Tonband.’
b) augenblickliche, von bestimmten Gefühlen, Emotionen geprägte Art u. Weise des Zusammenseins von [mehreren] Menschen; bestimmte Atmosphäre in einer Gruppe o. Ä. [D1b]
‘[…] es verlief bei gelöster Stimmung [117.24], Tischreden wurden gehalten […]’
2.[ästhetischer] Eindruck, Wirkung, die von etw. ausgeht u. in bestimmter Weise auf jmds. Empfindungen wirkt; Atmosphäre [D2]
‘Nicht nur die Bauern klagten, die allgemeine Stimmung [276.9] entsprach dem naßkalten Mai.’
Friedhofsstimmung; StimmungsbildStimmungsbild, das [1*] Pl. -erbildhafte, anschauliche Schilderung, Darstellung einer Stimmung (2), die einer Situation, einem Ereignis o.Ä. zugrunde liegt [° D]
‘[…] Reschke, dieser Zunftmeister erhabener Rede, überliefert mir zwar eine Galerie gereihter Stimmungsbilder [26.8] […]’
Stirn, die [4*](beim Menschen u. bei bestimmten Wirbeltieren) obere Gesichtspartie; [sich vorwölbender] Teil des Vorderkopfes über den Augen u. zwischen den Schläfen [D1]
‘Bevor sie zum Parkplatz liefen, tupfte Alexandra ihm den Schweiß von der Stirn [63.27] […]’‘Ihr Kinn, das sich doppelt vor kurzem Hals wölbt, seine hohe und steile Stirn [155.31], der zu wenig Kinn widerspricht.’‘Der immer sorgfältig gekleidete Mittvierziger, dessen durch Haarausfall weitreichende Stirn [198.8] wie poliert glänzte […]’
Stirnrunzeln *sich an die Stirn [schlagen] ugs. kein Verständnis für etw. haben [D Kopf 1*]
‘Vielbrand, ich bin sicher, hat sich an die Stirn [281.3] geschlagen […]’
Stirnrunzeln, das [1*]Runzeln, in Falten Legen der Stirn [als Ausdruck der Missbilligung o.Ä.] [° D]
‘[…] nein, Alexandra, ich höre Dein Stirnrunzeln [85.18] […]’
1Stock, der [1*]von einem Baum od. Strauch abgeschnittener, meist gerade gewachsener dünner Ast od. Teil eines Astes, der bes. als Stütze beim Gehen, zum Schlagen o.Ä. benutzt wird [D1a]Rohrstock*am Stock gehen ugs. in einer schlechten körperlichen Verfassung sein, sehr krank sein [D 1a*1]
‘Später, nach einem datierten Vorgriff auf die Jahrtausendwende, schreibt er: »Laufe am Stock [35.7], fast erblindet...«’
2Stock, der [3*]Geschoss, das höher liegt als das Erdgeschoss; Etage, Obergeschoss, Stockwerk [D]
‘Die Wohnung im dritten Stock [32.4] lag am Ende der Gasse […]’‘Im Hevelius wollte er dann doch nicht ins Zimmer im vierzehnten Stock [44.28].’‘Inmitten der immer kleinteiliger werdenden Diskussion stand Reschke auf und stellte sich vor eines der Fenster im siebzehnten Stock [235.11] des Hevelius.’
StockwerkStöckelschuh, der [2*] Pl. -eSchuh mit hohem, spitzem Absatz (bes. am Pumps) [° D; D Stöckelabsatz]
‘[…] weil es die gibt, wie die Cordhose und ihre Stöckelschuhe [16.23], und zwar auf Fotos die mir schwarzweiß und farbig vorliegen.’‘Alexandras Stöckelschuhe [187.21] müssen pausieren...’
StöckelschuhschrittStöckelschuhschritt, der [1*] Pl. -eStöckelschuh; Schritt
‘[…] um dann […] zu folgen, und das mit kurzen, durch alle Gassen weit hallenden Stöckelschuhschritten [77.26].’
Stockwerk, das [10*] Pl. -e²Stock
‘[…] daß der von achteckiger Grundfläche über sieben Stockwerke [9.19] hoch ragende Wehrturm als nordwestlicher Eckturm zur großen Stadtmauer gehörte.’‘Kurz nach elf verlangte er den Schlüssel, nahm den Fahrstuhl ins vierzehnte Stockwerk [76.27] hoch […]’‘Aber du hast mir Nummer gesagt und Stockwerk [80.1] wie hoch, na, als wir gestritten haben bißchen über großer polnischer Künstler in preußische Akademie.’‘Natürlich war es das zentral gelegene Hotel Hevelius, in dem die Piątkowska Einzelzimmer und einen Konferenzraum im siebzehnten Stockwerk [117.17] vorbestellt hatte.’‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk [119.8] auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden die Dimension der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’‘Man stelle sich den Sitzungsraum im höchsten, dem siebzehnten Stockwerk [197.29] des Hevelius als zwei zusammengelegte Hotelzimmer vor.’‘Den hier berichteten Sitzungsverlauf sollte man sich nicht mehr im siebzehnten Stockwerk [272.18] des Hotels Hevelius vorstellen.’‘Ein Stockwerk [279.20] höher zahlte die Firma Chatterjee & Co. Miete.’‘[…] daß die Verwaltungen der expandierenden Gesellschaft und der auf Export zielenden Firma im gleichen Hochhaus, Stockwerk [279.31] über Stockwerk [279.31], eingemietet waren.’
Stolpern, das [3*] → stolpernbeim Gehen, Laufen mit dem Fuß an eine Unebenheit, ein Hindernis stoßen, dadurch den festen Halt verlieren u. zu fallen drohen [D1a]
‘Ins Stolpern [7.16] hat ihn die Bürgersteigkante gebracht.’‘Er, zum Stolpern [14.10] neigend, leicht schleppend und gut einen Kopf größer als sie.’‘Dann erst stand vom Stolpern [52.1] vor den Blumeneimern, von rostroten Astern, von der Witwe und höherer Fügung zu lesen.’
StolperschrittStolperschritt, der [1*]Stolpern; Schritt
‘Sie machte einen kleinen Schritt, er einen Stolperschritt [78.11].’
Stolz, der [3*]a) ausgeprägtes, jmdm. von Natur mitgegebenes Selbstwertgefühl [Da]
‘Noch hindere ein, wie er finde, übertriebener Stolz [58.19] die Polen, ihre Arbeitskraft seinem Verkehrsbetrieb anzuvertrauen.’‘Mein Mitschüler gratulierte, zumal ein zweiter Pole seinen Stolz [80.28] überwunden hatte.’
Nationalstolzb)Selbstbewusstsein u. Freude über einen Besitz, eine [eigene] Leistung [Db]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz [155.9] im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt’
FinderstolzStopfgarn, das [1*]Faden aus Fasern mit dem ein Loch in einem Gewebe o.Ä. mithilfe einer Nadel ausgebessert wird [° D Garn 1a; stopfen 1]
‘Stopfgarn [10.4] und Räucherfisch, amerikanische Zigaretten und polnische Senfgurken […]’
Stöpsel, der [1*] Pl. - ugs.knopfförmige Lautsprecher eines Walkmens, die in die Ohren gesteckt werden [°]
‘Abseits, auf leerem Sockel, zwei junge Burschen mit Stöpseln [224.19] in den Ohren.’
Störung, die [1*]das Unterbrechen eines Zustandes, Fortgangs; Unterbrechen der Ruhe [° D stören 1]
‘»Bin Alexandra dankbar«, schreibt er, »daß ich diesen Blick auf gut zweihundert Jahre währende Ruhe werfen durfte, wenn man die Überführung aus dem Kirchenschiff in die Gruft als nur kurze Störung [228.5] wertet.«’
Stoß, der [3*]aufgeschichtete Menge; Stapel [D5]
‘Dieser Stoß [14.25] Briefe […] wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’‘Er gab Reschke einen Stoß [81.5] Prospekte - »Chatterjees Sightseeing-Tours« - mit auf die Reise:’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell zwischen der nautischen Fachliteratur, oder belastet von einem Stoß Krimis [180.31], gewiß ein Atlas fand, sehe ich die beiden über den italienischen Stiefel gebeugt.’
Strafe, die [1*]etw., womit jmd. bestraft wird, was jmdm. zur Vergeltung, zur Sühne für ein begangenes Unrecht, eine unüberlegte Tat (in Form des Zwangs, etw. Unangenehmes zu tun od. zu erdulden) auferlegt wird [Da]
‘So, in Filzstiefeln, die sie gelegentlich auszog, unterm Topfhut, den sie nie abnahm, vollstreckte sie ihren Rücktritt wie eine Strafe [229.18].’
Strahlenkranz, der [2*]den Kopf umgebende hell leuchtende Streifen, Heiligenschein [° D Strahl 1]
‘Gleichgestimmt rufen dort die Schwarze Madonna von Wilna in ihrem Strahlenkranz [260.6] und Calcuttas Muttergottheit, mit roter Zunge die Schwarze Kali, zur Andacht.’
Grass Ü den Mund umgebende Lachfalten, die einem Strahlenkranz ähneln und hervortreten, wenn eine Person froh ist und lacht [°]
‘Schon begann er, ihre Lachfalten zu zählen: »Dieser Strahlenkranz [40.23]!«’
Strand, der [3*] Pl. Strändeflacher, sandiger od. kiesiger Rand eines Gewässers, bes. des Meeres (der je nach Wasserstand von Wasser bedeckt sein kann) [D]
‘Danach befindet sich das Paar übergangslos am Strand [265.19].’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter, erwähnt nur kurz das seit Jahren über alle Strände [265.24] der Bucht verhängte Badeverbot […]’‘Habe nachmittags, während wir den verdreckten Strand [267.5] entlangliefen, Alexandra einen Heiratsantrag gemacht […]’
Stranddüne; StrandkiefernwaldStranddüne, die [1*] Pl. -nStrand; Düne
‘In andere Richtung verlief die Straße zu den Stranddünen [240.19] hin.’
Strandkiefernwald, der [2*] Pl. -wälderWald am Strand aus Kiefern, auf sandigem Boden wachsenden, harzreichen Nadelbäumen mit langen, kantigen, in Bündeln wachsenden Nadeln u. kugeligen bis walzenförmigen, meist hängenden Zapfen [° D ²Kiefer 1]
‘Diese Strandkiefernwälder [56.26]!’‘Ostseelage, Strandkiefernwälder [176.27] und kaschubische Seeufer seien erwünscht.’
Strandwald, der [1*] Pl. -wälder/kurz für Strandkiefernwald/
‘Im Laubtunnel der Chausseebäume an Strandwäldern [159.4] entlang.’
Straßbesatz, der [1*]Verzierung aus bleihaltigem Glas mit starker Lichtbrechung, als Nachbildung von Edelsteinen [° D Strass a]
‘Ihre Brillenfassung - »Hab' mir schönes Geschenk gemacht in Antwerpen« - soll dank Straßbesatz [35.2] auffällig wirken.’
Straße, die [3*] Pl. -n(bes. in Städten, Ortschaften gewöhnlich aus Fahrbahn u. zwei Gehsteigen bestehender) befestigter Verkehrsweg für Fahrzeuge u. (bes. in Städten, Ortschaften) Fußgänger [D1]
‘Nur im Krieg war schrecklich in Wilno. Seh' ich noch Tote auf Straße [27.14] liegen.’‘In andere Richtung verlief die Straße [240.19] zu den Stranddünen hin.’‘[…] wenn Alexandra und ich bedenken, wie viele Straßen [272.12], Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Hauptstraße; Landstraße; Nebenstraße; Schnellstraße; Straßenbeleuchtung; Straßenbild; Straßencafé; Straßenende; Straßenrand; StraßenschildStraßenbahn, die [6*] Pl. -enschienengebundenes, mit elektrischer Energie betriebenes Verkehrsmittel für den Stadtverkehr [D]
‘Sie nahmen die Straßenbahn [30.6] und fuhren am Hauptbahnhof vorbei bis zum Hohen Tor, das Brama Wyżynna heißt.’‘Alles, was Wróbel wichtig war, sogar die Linienführung der Straßenbahnen [147.17] und wer in welcher Kirche kurz oder lang gepredigt hatte, konnte die Brakup auf Befragen hersagen.’‘Weil Wróbel neuerdings an Benzin sparte […], nahmen sie an der Haltestelle Brama Wyżynna die Straßenbahn [240.6] nach Nowy Port, um in Brzeźno auszusteigen.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten in die Küche und Werkstatt gebracht hatte, waren sie, wie bei allen Besuchen zuvor, mit der Straßenbahn [264.19] nach Brzeźno gefahren […]’‘Doch zwingen weder die Straßenbahn [264.22] noch der Abschiedsbesuch bei der aufgebahrten alten Frau zum Zeitsprung;’‘Wie berichtet, fuhr das Paar zu Krankenbesuchen mit der Straßenbahn [284.20].’
Straßenbahnhaltestelle; StraßenbahnlinieStraßenbahnhaltestelle, die [2*]Straßenbahn; Haltestelle
‘Die Witwe führte ihn aus der Stadt hinaus zur Straßenbahnhaltestelle [21.1] Olivaer Tor […]’‘[…] denn die Brakup wußte, wer in den restlichen Fischerkaten und hinter den bröckelnden Fassaden der Bürgerhäuser nahe der Straßenbahnhaltestelle [221.26] gewohnt [hatte]’
Straßenbahnlinie, die [1*]von der Straßenbahn regelmäßig befahrene, beflogene Verkehrsstrecke zwischen bestimmten Orten, Punkten [° D Linie 6a]
‘[…] als rechts und links von ihrer Kate sowie beiderseits der Straßenbahnlinie [217.22] nach Nowy Port kastenförmige Neubauten hochgezogen wurden.’
Straßenbeleuchtung, die [2*]Gesamtheit von Lampen o.Ä. , die die Straßen bei Dunkelheit beleuchten, hell machen [°]
‘[…] nachdem er das vielbeklagte Schieberunwesen, die vorm Hotel bettelnden Kinder, den Zustand der Bürgersteige, die lückenhafte Straßenbeleuchtung [52.21] […] beklagt [hatte]’‘Doch als sie ihn zum nahen Hotel begleitet hatte und dann allein, bei schlechter Straßenbeleuchtung [76.7] allein den Weg zur Hundegasse nehmen wollte […]’
Straßenbild, das [1*]Bild (3);, das die Straße bietet, wie es sich in gewohnter, charakteristischer Weise darstellt [D]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild [52.15] » einverleibten polnischen Armut« […]’
Straßencafé, das [1*]Kaffeehaus an einer Straße, in einer Fußgängerzone, bei dem der Gast auch draußen sitzen kann [° D; D Café]
‘Danach saßen sie in einem Straßencafé [297.1] und haben an niemanden Postkarten geschrieben.’
Straßenende, das [1*]Straße; Ende (1c)
‘Die rechte Seite begrenzten verschachtelt stehende Neubaukästen, die auch das Straßenende [240.17] sperrten: eine Sackgasse.’
Straßenrand, der [1*]Straße; Rand (1a)
‘Niemand weiß, wo sie liegen. Verscharrt am Straßenrand [37.25].’
Straßenschild, das [5*] Pl. -er[an Straßenecken angebrachtes] ²Schild mit dem Namen der Straße [Da]
‘Bei dem ging es um erklärende Schilder an historischen Gebäuden und um Straßenschilder [243.31] in der Alt- und Rechtstadt.’‘Beantragt wurde, Straßen- [244.6] und Denkmalschilder nun auch mit überlieferten deutschen Namen und Erklärungen zu beschriften […]’‘Ganz in meinem Sinn setzten sie viersprachige Straßenschilder [250.3] durch, wollten allerdings Russisch durch Schwedisch ersetzt sehen.’‘Dann kamen Muster viersprachiger Straßenschilder [271.5] und Schilder für Baudenkmäler zur Ansicht.’‘Überall hingen mehrsprachige Straßenschilder [292.9].’
Strategie, die [1*]genauer Plan des eigenen Vorgehens, der dazu dient, ein militärisches, politisches, psychologisches o. ä. Ziel zu erreichen, u. in dem man diejenigen Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein einzukalkulieren versucht [D]
‘Kaum hatte Timmstedt seine Pläne offengelegt und mit dem Willen zu »flächendeckender Strategie [250.26]« ein Stichwort geliefert, bat Alexandra ihren Alexander, mit ihr vorzeitig zu gehen.’
Strauch, der [1*] Pl. SträucherPflanze mit mehreren an der Wurzel beginnenden, holzigen Zweigen; Busch [D]
‘[…] bei dachlosem Zustand Bäume und Sträucher [9.25] trieb […]’
Strauß, der [6*]zusammengebundene od. -gestellte abgeschnittene od. gepflückte Blumen, Zweige o.Ä. [D ¹Strauß]
‘Weder der Witwe noch dem Witwer reichte es zum Strauß [9.7].’‘Der Witwer wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern, den nun einzigen Strauß [10.31], bezahlen und zog Scheine aus der Brieftasche, […]’‘Nun ist schöner Strauß [11.7] doch noch geworden […]’‘Dann habe sie einen Asternstiel aus dem Strauß [20.7] gerupft, […]’‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß [23.10] Astern am Grab ihrer Eltern in eine Vase gestellt haben.’‘Nur Jerzy Wróbel trug seine Wißbegier der alten Frau unbekümmert und manchmal mit einem Strauß [221.16] Blumen wie ein Liebhaber an.’
AsternstraußStrecke, die [4*]Stück, Abschnitt eines [zurückzulegenden] Weges von bestimmter od. unbestimmter Entfernung [D1a]
‘Sie hätten diese Strecke [59.29] oft per Fahrrad genommen.’‘Sie hatten die Reise über Slowenien, Triest geplant, fuhren aber, von neuesten Meldungen gewarnt, auf alteingefahrener Strecke [295.7] über den Brenner den Stiefel runter nach Rom.’‘Auf einer kurvenreichen Strecke [299.7] muß es sie - doch wer ist Es? - aus der Kurve getragen haben.’
*auf der Strecke bleiben ugs. nicht mehr weiterkönnen, aufgeben müssen, scheitern [D1a*1]
‘Da blieben viele auf der Strecke [37.23], Tote ungezählt.’
Streik, der [2*]gemeinsame, meist gewerkschaftlich organisierte Arbeitsniederlegung von Arbeitnehmern zur Durchsetzung bestimmter wirtschaftlicher, sozialer, die Arbeit betreffender Forderungen; Ausstand [D]
‘War mal gut für Streik [171.24] von Arbeiter.’‘Alexandra sagte: »Hier haben sie auf Dezember '70, als Streik [224.30] war, Arbeiter eingesperrt.«’
Streit, der [10*]heftiges Sich-auseinander-Setzen, Zanken [mit einem persönlichen Gegner] in oft erregten Erörterungen, hitzigen Wortwechseln, oft auch in Handgreiflichkeiten [D1]
‘Ein kleiner Streit [13.11], dieses Hin und Her, […] hielt das Paar an Ort und Stelle, als hätten beide ihren Treffpunkt nicht aufgeben, noch nicht aufgeben wollen.’‘Übrigens hätte es wegen Chodowiecki beinahe Streit [75.11] gegeben.’‘[…] Du erinnerst Dich an den kleinen Streit [100.29] […]’‘Der kurze Streit [121.22] zwischen Alexander und Alexandra hat sich übrigens nicht am Rikschafahren an sich entzündet.’‘Die Piątkowska soll über diesen Streit [151.25] hinweg gelacht haben:’‘Doch auch ohne Blick über die Grenzen sah es nicht gut aus: der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft stand Streit [152.11] bevor.’‘Der Friedhof florierte, als ihm der Streit [154.2] um den Zaun widerfuhr;’‘Dennoch kam Streit [193.17] auf.’‘Marczak beteuerte, es seien, außer Gdańsk, Kraków und Poznań erwogen worden, doch habe nach heftigem Streit [269.8] die Hauptstadt den Zuschlag bekommen.’‘Von fern kamen Stimmen über den See, rauh, wie im Streit [277.17], dann wieder Stille.’
StreitgeröllStreitgeröll, das [1*] Grasssich bei einem Streit anhäufende harte, zornige Worte [mir denen etw. zerredet wird] [°]
‘Und wahrscheinlich wäre das […] Unternehmen als nicht mehrheitsfähig zerredet, unter Streitgeröll [194.23] begraben worden, wenn in Reschke nicht der Professor die Oberhand gewonnen hätte.’
Streß, der [1*]erhöhte Beanspruchung, Belastung physischer od. psychischer Art [D Stress 1]
‘Überall Stau, Streß [81.7], Lärm! Da hilft nur’
Streudöschen, das [1*] /Vkl./kleines, geschlossenes Gefäß, dessen Deckel od. obere Fläche mit Löchern zum Ausstreuen eines pulvrigen od. feinkörnigen Inhalts versehen ist [° D Streubüchse]
‘[…] dazu Butter und Brot, das Streudöschen [143.5] Salz nicht vergessen.’
Streuselkuchen, der [1*]mit aus Butter, Zucker u. etwas Mehl zubereiteten Bröckchen bedecktes Hefegebäck aus Mehl, Fett, Zucker, Eiern u. anderen Zutaten [° D Steusel; D Kuchen 1]
‘[…] damit sich unsere Kolonne […] zum Schlußfest in der Gutsscheune Kelpin ein paar Extras leisten konnte: Streuselkuchen [170.6], Lutscher und Malzbier.’
Strich, der [1*]mit einem Schreibgerät o. Ä. gezogene, meist gerade verlaufende, nicht allzu lange Linie [D1a]Strichmännchen*unterm Strich ugs.als Ergebnis [nach Berücksichtigung aller positiven u. negativen Punkte, aller Vor- u. Nachteile] [D1a*]
‘Am Aufsichtsrat vorbei, hat er Gespür bewiesen, Konten gesplittet, hier rechtzeitig abgestoßen, dort Gewinn gemacht und unterm Strich [170.12] Grundlagen für Investitionen geschaffen […]’
Strichmännchen, das [1*] Pl. - mit einfachen Strichen schematisch dargestellte kleine Figur eines Menschen [D]
‘Weiß wirklich nicht, wer wo und ab wann neben mir Strichmännchen [15.15] gekritzelt hat.’
Strohhut, der [2*]Hut (1); aus einem Geflecht trockener Halme [von ausgedroschenem Getreide] [° D; D Stroh]
‘[…] er im seesandfarbenen Leinenanzug unter einem Strohhut [290.10] mit schmaler Krempe;’‘[…] er unterm schmalkrempigen Strohhut [292.4], sie verschattet von verschwenderisch ausladender Krempe, sehen die beiden aus, als seien sie schon unterwegs und weit weg.’
Stube, die [1*] landsch., sonst veraltendZimmer, Wohnraum [D1]
‘Auch in Gdańsk und Bochum sahen Alexander und Alexandra, was ihnen das Fernsehen in die Stube [90.21] brachte.’
Stuck, der [1*]Verzierung aus Stuck, einem Gemisch aus Gips, Kalk, Sand u. Wasser [° D a,b]
‘[…] so mürbe bröckelt von den Gesimsen der Stuck [30.17].’
StuckmarmorStück, das [11*] Pl. -e1.bestimmte Menge eines Stoffes, Materials o.Ä., die [in handelsüblicher Form, Abmessung] ein in sich begrenztes Ganzes bildet [D2]
‘Ein Glas eingeweckte rote Bete, gereiht auf langer, zur Kette geknüpfter Schnur: getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück [78.1] Bernstein - »Mit Mücke drin!« - füllten das Einkaufsnetz.’‘Wer mochte da abschalten und hier ein Foto betrachten, das Pilze zeigt, dort ein walnußgroßes Stück [90.23] Bernstein gegen Licht halten?’‘Er will wie die Mücke im walnußgroßen Stück [116.10] Bernstein sein:’
ein Stück Landeine begrenzte Fläche [D2]
‘Unsere Idee weist nach vorne, selbst dann, wenn sie den Toten ein nur knapp bemessenes Stück [148.10] Heimaterde verspricht.’
Stückchen 2.a)[in seiner Besonderheit auffallendes] Exemplar von etw. [D3b]
‘Möbel der sechziger Jahre, einige Stücke [35.11] rustikal.’‘Kleidet ihn saisonbedingt eine Neuanschaffung, oder hat Alexandra ein eingemottetes Stück [188.10] aus vergangenen Ehejahren gefunden?’‘Erstaunlich, wie das heruntergekommene Stück [254.26] unter Alexandras Händen gewonnen hat.’
b)einzelner Gegenstand, einzelnes Tier, einzelne Pflanze o.Ä. aus einer größeren Menge von Gleichartigem, aus einer Gattung [D3a]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück [297.5] pro Tag‹ sehen will […]bleibt viel Muße zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso.’
3.a)abgetrennter od. abzutrennender Teil eines Ganzen [D1a]
‘Nun verkaufen sie uns, Stück [236.15] nach Stück [236.16].’
Stickchen [ Brakup Missingsch]b)einzelner, eine Einheit bildender Teil eines Ganzen [D1b]
‘Dort fanden wir wahre Raritäten, die uns Jerzy mit verschämtem Finderstolz wie Stücke [174.22] aus grauer Vorzeit bloßlegte.’
Stückchen, das [1*]/Vkl. zu Stück (1);/
‘Nur um dieses Stückchen [113.1] bemessene Heimaterde geht es.’
Stuckmarmor, der [1*]eingefärbte Stuckmasse, die besonders im Barock und Rokoko verwendet wurde, um Marmor nachzuahmen [WWW170]
‘Nicht nur Barockengel, auch Polimentvergoldung auf Stuckmarmor [27.30].’
Stückwerk, das [1*] meist in der Verbindung: Stückwerk seinrecht unvollkommen u. daher unbefriedigend sein [D]
‘... die, unvollendet, bloßes Stückwerk [144.7] ist...’
Student, der [8*] Pl. (m+f) -jmd., der eine Hochschule besucht und sich Wissen auf einem bestimmten Fachgebiet aneignet [° Da; D studieren 1a,b]
‘[…] wo als Neubau mit Flachdach das Spezialkrankenhaus für Studenten [67.13] über eingeebnetem Gräberfeld […] erbaut worden war.’‘Hier und da Zeitungsleser, dort ein Paar und dort ein vereinzelter Student [67.27], der, behauptet Reschke, halblaut Gedichte, französische, gelesen habe.’‘Während die Piątkowska zum Stillstand gebrachte Zeit vergoldete, dachte Reschke sich als Professor Übungen für seine Studenten [100.11] aus.’‘Diese Originalzeichnungen begeistern meine Studenten [101.4].’‘Kein Wunder, daß zwei Studentinnen und bald danach ein Student [101.9] begonnen haben, Einkaufsnetze in Zackenmuster zu häkeln.’‘Bei seinen Studenten [104.9] beliebt […]’‘Reschke hatte anhand von Statistiken nachgewiesen, wie viele Studenten [106.18] die Universität unvorbereitet auf das spätere Berufsleben verlassen.’‘Alexandras […] Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten [114.16] Anklang.’
Studentin; Studentenjahrgang; Studentenklinik; Studentenmund; StudentenzeitungStudentin, die [2*] Pl. -n/w. Form zu Student/
‘Kein Wunder, daß zwei Studentinnen [101.8] und bald danach ein Student begonnen haben, Einkaufsnetze in Zackenmuster zu häkeln.’‘Eine Studentin [104.24], die am Seminar zum Thema Körbe, Einkaufsnetze, Plastiktüten teilgenommen hatte, sagte mir:’
MedizinstudentinStudentenjahrgang, der [1*] Pl. -gängeStudent; Jahrgang (b)
‘Im Verlauf der achtziger Jahre widerfuhr ihm durch immer neue Studentenjahrgänge [103.30] eine Bereicherung seiner Positionen […]’
Studentenklinik, die [1*] Gen. -enStudent; Klinik
‘Der gesamte Grund und Boden […] wurde, ausgenommen das Areal der Studentenklinik [118.6], auf 60 Jahre von der nunmehr kurzgefaßt deutsch-polnisch genannten Friedhofsgesellschaft unter Pachtvertrag genommen […]’
Studentenmund, der [1*] Üverbreitete Äußerung, mündlich Überliefertes im Kreis der Studenten [°]
‘Was er nicht wußte: Professor Dr. Alexander Reschke hing, aus Studentenmund [105.6], ein Spitzname an, die Unke.’
Studentenzeitung, die [1*]Student; Zeitung
‘Als der Chefredakteur einer Studentenzeitung [120.1] die immer noch nicht ausgesprochene Anerkennung der polnischen Westgrenze anmahnte […]’
Studienaufenthalt, der [1*] Pl. -elängerer Aufenthalt (a); an einem Ort, bes. im Ausland, um dort eine Hochschule zu besuchen [° D; D studieren 1a]
‘[…] gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee sowie längere Studienaufenthalte [104.6] in London und Uppsala jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt […]’
Studiengang, der [6*] Pl. -gänge[vorgeschriebene] Abfolge von Vorlesungen, Seminaren, Übungen, Praktika im Verlauf eines Studiums (1); bis zum Examen [D]
‘Dabei ging es um praxisbezogene Studiengänge [106.17] für Kunsthistoriker.’‘Also sah sein Studiengang [106.27] Kurse für die Bereiche Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’‘Seine praxisbezogenen Studiengänge [107.5] wurden beispielhaft genannt.’‘An anderen Universitäten wurde sein »praxisbezogener Studiengang [107.15] für Kunsthistoriker« kopiert. ’‘Reschke hat sie in die Universität mitgenommen und dort mit Kollegen und seinen praxisbezogenen Studiengängen [114.12] bekanntgemacht.’‘Kaum in Bochum zurück, übergab er die laufenden Seminare und den praxisbezogenen Studiengang [131.20] für Kunsthistoriker seinen Assistenten […]’
Studienjahr, das [1*] Pl. -eZeitraum von einem Jahr (1); während eines Studiums (1); [D]
‘Mir, dem das Postulat der Vergänglichkeit seit frühen Studienjahren [62.15] vertraut ist, wollte diese Vorspiegelung nicht einleuchten.’
Studienrat, der [1*] Pl. -rätebeamteter Lehrer an einer höheren Schule [D1]
‘[…] mit gemildert sich breitmachendem Gemaule sogar Studienräte [128.23], Post- und Polizeibeamte […]’
Oberstudienrat; StudienrätinStudienrätin, die [1*]/w. Form zu Studienrat/
‘Und Margaretha, Studienrätin [186.21] aus Passion, wurde abschließend, bei schon offener Wohnungstür vulgär:’
Studium, das [2*] Pl. Studien1.o. Pl. das Studieren; akademische Ausbildung an einer Hochschule [D1]
‘Das alles nivelliere das Studium [107.12].’
Philosophiestudium; Studiengang; Studienjahr; Zweitstudium2.eingehende [wissenschaftliche] Beschäftigung mit etw. [D2a]
‘[…] und erwähnte das Warburgsche Institut als Quelle seiner Londoner Studien [46.31].’
Stufe, die [1*] Pl. -neinzelne Trittfläche einer Treppe bzw. Treppenleiter [D1a]
‘[…] und schlurfte neben ihr, während sie stöckelte, bis vor die Stufen [76.10] des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags […]’
Stufung, die [1*] Pl. -endas Stufen [D1]; Staffelung nach dem Grad, dem Wert, der Bedeutung o.Ä. [° D stufen 2]
‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche und deren soziale Stufungen [103.16] Raum:’
Stuhl, der [2*] Pl. Stühlemit vier Beinen, einer Rückenlehne u. gelegentlich Armlehnen versehenes Sitzmöbel für eine Person [D1]
‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle [265.1].’‘Die üppig geschnitzten Lehnen der feierlich schwarzbraun polierten Stühle [274.16] täuschen, so unbequem hartkantig sie sein mögen, dennoch barocken Rückhalt vor:’
Eichenstuhl; Klappstuhl; Lehnstuhl; StuhllehneStühlerücken, das [1*] Üein Wechsel in den Positionen [D]
‘[…] nach dem abermaligen Stühlerücken [248.28] baten sie Vielbrand, den löchrig gewordenen Aufsichtsrat bis zur Vollzähligkeit zu ergänzen […]’
Stuhllehne, die [1*] Pl. -nStuhl; Lehne
‘[…] während die Ehrenvorsitzenden, selbst hinter hohen Stuhllehnen [274.11] fotografiert und mehr erahnt als gesehen, gepaart wirken, wenngleich sie noch nicht verheiratet sind.’
Stuka, das [1*] Pl. -s /kurz für Sturzkampfflugzeug/[während des 2. Weltkriegs eingesetztes] Flugzeug der deutschen Luftwaffe [WWW171]
‘Keine Panzer, keine Stukas [246.12] sind diesmal im Einsatz.’
Stumpfsinn, der [1*]Teilnahmslosigkeit, Dumpfheit u. geistige Trägheit [D1]
‘Reschke ärgerte sich zum wiederholten Mal über die »aus lokalpatriotischem Stumpfsinn [61.26]« im Jahr 1873 zusätzlich gemeißelte Inschrift:’
Stündchen, das [1*] fam.ungefähr eine Stunde (die sich jmd. Zeit nimmt für etw., jmdn.); [D]
‘Erst am Nachmittag fanden wir Zeit für Alexandras Elterngrab, ein Stündchen [174.16] nur, kurz vorm Eindunkeln.’
Stunde, die [5*]Zeitraum von sechzig Minuten; der vierundzwanzigste Teil eines Tages [D1]
‘Es mag an diesem Tag, zu dieser Stunde [7.18] - Schlag zehn Uhr - Fügung gewesen sein, die uns zusammenführte...’‘Die Tatsache, daß am gleichen Tag, ja, zur Stunde [135.13] der Einsegnung des Versöhnungsfriedhofes […] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler hat dieses Geheimtreffen seinem Tagebuch anvertraut; von mir gerafft, wird es knapp eine halbe Stunde [199.30] gedauert haben:’‘Darüber das Glockenspiel vom Rathausturm, Schlag volle Stunde [253.14]:’‘Da sich viele erleichterten, dauerte die Messe längerals eine Stunde [256.21].’
Stündchen; StundenzifferStundenziffer, die [1*] Pl. -nZiffer an einer Uhr, die für eine Stunde steht [°]
‘[…] die zwölf goldenen Stundenziffern [100.1] auf dem Außenring der Uhr und die wenigen Goldspuren der im inneren Zirkel gereihten Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’
Sturm, der [3*] Pl. Stürmesehr heftiger, starker Wind [D1]
‘Schon am 25. Januar hat der erste Sturm [101.27], von England über Belgien und Nordfrankreich kommend, beträchtliche Schäden angerichtet.’‘Dabei ist zwischen den Stürmen [102.4] das Wetter mild, zu mild für den Februar.’‘[…] es bleibt bei meinem Verdacht, daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen [124.21] zu früh ausgerufene Frühling alle Welt trügt.’
SturmflutSturmflut, die [1*] Pl. -en(oft schwere Schäden verursachendes) durch auflandigen Sturm bewirktes, außergewöhnlich hohes Ansteigen des Wassers an Meeresküsten u. in Flussmündungen [D1]
‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze, als zeitweilig Sturmfluten [261.3], Brandfackeln und Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren […]’
Stützbalken, der [1*] Pl. - vierkantiges, massives, langes Stück Bauholz, das etw. abstützt und so vor dem Einstürzen bewahrt [° D Balken 1]
‘Dort liegen im dämmrig gebrochenen Licht unter Baugerüsten und Stützbalken [195.18], zwischen geborstenen Grabplatten und gotischem Gewölbeschutt die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit:’
Subkontinent, der [2*] Geogr.größerer Teil eines Erdteils, der aufgrund seiner Größe u. Gestalt eine gewisse Eigenständigkeit hat [° D; D Kontinent]
‘[…] als dem indischen Subkontinent [49.26] Teilung widerfuhr […]’‘Soweit er den indischen Subkontinent [51.21] anführte, war ihm nicht zu widersprechen.’
Suche, die [1*]Bemühung jmdn., etw. Verlorenes, Verstecktes zu finden [° D suchen 1a]
‘Dennoch war Alexander Reschke auf Suche [22.27].’
SpurensucheSüden, der [2*] meist o. Art.dem Norden entgegengesetzte Himmelsrichtung, in der die Sonne am Mittag ihren höchsten Stand erreicht [D1]
‘Das Zimmer des Sohnes, nun Arbeitszimmer der Piątkowska, öffnete nach Süden [32.12] hin Aussicht über die Schnellstraße.’‘Auch das gleichfalls nach Süden [32.15] gelegene Schlafzimmer zeigte die Witwe dem Witwer mitsamt angrenzendem Bad.’
Summe, die [3*] Pl. -nGeldbetrag in bestimmter Höhe [D2]
‘Allerdings müsse ein Drittel der Summe [94.1] für den Friedhof in Wilna abgezweigt und auf einem Sperrkonto verwahrt werden […]’‘Im Tagebuch wird keine Summe [163.25] genannt.’‘Summen [194.9] in harter Währung mit dennoch vielen Nullen wurden genannt.’
Sünde, die [1*]Übertretung eines göttlichen Gebots [Da]Sündenfall; Sünder [teuer] wie die Sünde sehr [teuer] [°]
‘Ist teuer wie Sünde [73.17] und schmeckt nach nichts!’
Sündenfall, der [2*] o.Pl.das Sündigwerden des Menschen, sein Abfall von Gott durch die Sünde Adams u. Evas [D]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: den Sündenfall [150.21], das Gleichnis vom verlorenen Sohn […]’‘[…] indem er jedem ökologischen Sündenfall [162.4], vom brasilianischen Regenwald bis zum Braunkohleabbau in der Lausitz, schlimmste Folgen voraussagt;’
Sünder, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der eine Sünde begangen hat, der sündigt [D]
‘[…] stand zwischen allen, die wie sie die Beichte hinter sich hatten, im Mittelgang, wartete in Demut die letzten Sünder [257.1] ab […]’
Suppe, die [3*]warme od. kalte flüssige Speise [mit Einlage], die vor dem Hauptgericht od. als selbstständiges Gericht serviert wird [D]
‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe [76.1] aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage eines » Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister Jacek Kuroń, für Notleidende einen Schlag Suppe [92.25] […]’‘Noch über der Suppe [183.22] hat er dann heftig und auf polnisch seine Mutter beschimpft.’
Suppenküche, die [2*] Pl. -nöffentliche, karitative Einrichtung, die warme Mahlzeiten für Bedürftige anbietet [D]
‘Von Suppenküchen [232.8] für alte Menschen, die in Not waren, konnte berichtet werden. ’‘[…] lobten die Suppenküchen [243.14] einiger Seniorenheime […]’
NotkücheSüßigkeit, die [1*] meist Pl.: -enetw. Süßes in Form von Schokolade, Praline, Bonbon o.Ä. [D1]
‘Überall stehen Süßigkeiten [185.1] rum:’
Sütterlinschrift, die [1*]deutsche Schreibschrift (1a); (die von 1935 bis 1941 an deutschen Schulen verwendet wurde) [D]
‘[…] ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief überliefert, den die alte Frau am Tag ihres einprägsamen Rücktritts leicht zittrig in jener Ableitung der Sütterlinschrift [230.5] geschrieben hat […]’
Symbiose, die [3*] Biol.das Zusammenleben von Lebewesen verschiedener Art zu gegenseitigem Nutzen [D] Ü Symbiose unterschiedlicher Kulturen [°]
‘Nichts ist wünschenswerter als die Symbiose [48.6] Kali-Maria, als der von Ihnen beschworene Doppelaltar.’‘Hochzeitlich blüht die polnisch-bengalische Symbiose [282.20].’‘Nur so ließ sich mit dem vom Unkengeläut gehobenen Wort »hochzeitlich« die zukünftige polnisch-bengalische Symbiose [283.22] feiern;’
Symbol, das [1*] Pl.- eSinnbild [D1]
‘Sogar für überlieferte Symbole [196.25] bleibe Raum, etwa für den vorhin noch erwähnten Schlüssel.’
Symptom, das [1*]Anzeichen einer [negativen] Entwicklung; Kennzeichen [Db]
‘Und dann beklagt er […] den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels als ein weiteres Symptom [18.9] menschlicher Selbstaufgabe.’
Synagogengemeinde, die [1*]unterste Verwaltungseinheit der jüdischen Religionsgemeinschaft [° D Gemeinde 1b] Unkenrufe die ab 1883 bestehende Danziger Synagogengemeinde [Loe]
‘Ich weiß, daß die Danziger Synagogengemeinde [224.11] ab 1937 gezwungen war, diesen und andere Friedhöfe an den Freistaat zu verkaufen, um die Auswanderung ihrer Gemeindemitglieder nach Palästina zu finanzieren.’
Szene, die [1*] Pl. -nauffallender Vorgang, Vorfall, der sich zwischen Personen [vor andern] abspielt [D3a]
‘Freigesetzte Gewalt schlug zu, Parolen aus dem Sprachschatz, Szenen [255.15] aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich […]’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. S. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-815B-9