E

Echo, das [1*] ÜWidergabe von Geräuschen, die ein anderer erzeugt [°]
‘[…] folge ich ihm bis zum Orbis-Hotel Hevelius, passe ich mich seinem Schlurfschritt an, bin ich sein Nachtschatten und Echo [44.13].’
Ecke, die [3*]1. Stelle, an der zwei Straßen zusammenstoßen; Straßenecke [D1b]
‘Nur zweimal um die Ecke [36.28] habe er in der Hauptpost seinen Schreibtisch gehabt.’
Gassenecke 2. a)Stelle, an der zwei Linien od. Kanten aufeinander treffen; letztes Stück einer spitz zulaufenden Fläche [D2b]
‘Auf Sommeranfang fanden die Einsegnung und danach zwei Beerdigungen in der rechten hinteren Ecke [134.17] des weitläufigen Geländes statt […]’
b) Stelle, an der zwei Seiten eines Raumes aufeinander stoßen [D2a] Eckturm 3. landsch. Gegend [D3]
‘Aus nordwestlicher Ecke [80.15] pustete Wind den Gestank der Schwefellöschplätze im Hafen woandershin.’
Eckturm, der [1*]Turm, der die Ecke (2b) [eines Bauwerks] bildet [D]
‘[…] daß der von achteckiger Grundfläche über sieben Stockwerke hoch ragende Wehrturm als nordwestlicher Eckturm [9.20] zur großen Stadtmauer gehörte.’
Efeu, der [2*](zu den Efeugewächsen gehörende) immergrüne, als Kletterstrauch wachsende Pflanze mit drei- bis fünfeckig gelappten Blättern [D]
‘So hat der wuchernde Efeu [26.11] die gewaltsame Räumung des Friedhofs überstanden und ist auf ihm gemäße Weise siegreich, wenn nicht unsterblich geblieben...’‘Schließlich fanden sie eine gußeiserne Bank, der es gelungen war, mit dem Efeu [26.25] zu überdauern.’
Ehe, die [1*]gesetzlich [u. kirchlich] anerkannte Lebensgemeinschaft von Mann u. Frau [Da]
‘Leider blieb die erste Ehe [78.19] des Hevelius kinderlos...’
Ehegefährte; Ehejahr; EheschließungEhebrecherei, die [1*] abwertendfür EhebruchVerletzung der ehelichen Treue durch außerehelichen Geschlechtsverkehr [D Ehebruch]
‘Wäre ihre Geschichte von landläufiger Ehebrecherei [53.26] durchsetzt gewesen, […] glaub mir, Reschke, ich hätte dir nicht gefällig werden können;’
Ehefrau, die [5*]verheiratete Frau (2); Frau, mit der jmd. verheiratet ist [D]
‘[…] wäre fintenreiches Hintergehen der Ehefrau [53.29] oder routiniertes Hörneraufsetzen im Spiel gewesen, glaub mir, Reschke, ich hätte dir nicht gefällig werden können;’‘[…] also den Astronom Johann Hewolke, Hevelius genannt, und dessen Ehefrau [77.7] Catharina, eine geborene Rebeschke […]’‘Frau Johanna Dettlaff, 65 Jahre alt und Ehefrau [117.5] eines pensionierten Kreissparkassendirektors in Lübeck […]’‘Weder Witwe noch Witwer hatten Anlaß, über den toten Ehemann, die tote Ehefrau [156.11] zu klagen;’‘[…] und über Mondphasen oder die Begräbniskosten seiner kürzlich verstorbenen Ehefrau [274.23] Catharina, einer geborenen Rebeschke, berichten...’
Ehegefährte, der [1*] Gen. (m+f) -nPartner in einer Ehe, deren Verhältnis durch Freundschaft und Kameradschaft gekennzeichnet ist [°]
‘[…] so aber, seit Jahren verwitwet, jeweils durch Tod des Ehegefährten [54.1] freigestellt und abermals mündig […]’
Ehejahr, das [1*] Pl. -eEhe; Jahr (1)
‘Kleidet ihn saisonbedingt eine Neuanschaffung, oder hat Alexandra ein eingemottetes Stück aus vergangenen Ehejahren [188.9] gefunden?’
Eheleute, die [1*] Pl.Ehemann u. Ehefrau; Ehepaar [D]
‘[…] bis ihn auf der Grabplatte der Eheleute [61.28] Mattias und Lovise Lemman die im Jahr 1732 gewidmete Inschrift erfreute: ’
Ehemann, der [1*]verheirateter Mann (1); Mann , mit dem eine Frau verheiratet ist [D]
‘Weder Witwe noch Witwer hatten Anlaß, über den toten Ehemann [156.11], die tote Ehefrau zu klagen;’
Ehepaar, das [1*] Pl. -everheiratetes Paar [D]
‘Beide stehn wir entzückt vor den steingehauenen, seitlich gelagerten Ehepaaren [297.10] auf den Abdeckungen der steinernen Särge.’
EheleuteEheschließung, die [2*]Erklärung der Ehewilligen vor dem Standesbeamten, die Ehe miteinander eingehen zu wollen [D]
‘[…] ein Wort übrigens, das, je näher der Termin der Eheschließung [283.24] rückte, immer häufiger in sein Tagebuch fand.’‘Über die Eheschließung [291.19] schreibt Reschke nur, sie sei »Schlag elf Uhr!« im Roten Saal vollzogen worden […]’
Ehre, die [6*]a) Ansehen aufgrund offenbaren od. vorausgesetzten (bes. sittlichen) Wertes; Wertschätzung durch andere Menschen [D1a]
‘Den Ehrenvorsitzenden war, außer der Ehre [248.17], nichts in die Hand gegeben.’‘Weil wir immer noch machen Ehrenvorsitz, wo Ehre [265.16] schon nicht mehr ist, lacht sie uns aus bißchen.’‘Da eine Ehrenvorsitzende Ehre zu machen hat und all jene, denen sie vorsitzt, ihr Ehre [281.13] machen sollten, ich aber nur Gewinnsucht und keine Ehre [281.14] mehr erkennen kann, hebt sich meine Tätigkeit auf.’
b) Zeichen od. Bezeigung der Wertschätzung [D1b]
‘Alexandra meint allerdings, das wäre der Ehre [186.17] zuviel gewesen.’‘Da eine Ehrenvorsitzende Ehre [281.12] zu machen hat und all jene, denen sie vorsitzt, ihr Ehre machen sollten, ich aber nur Gewinnsucht und keine Ehre mehr erkennen kann, hebt sich meine Tätigkeit auf.’
Ehrenmal; EhrenplatzEhrenmal, das [2*]zu Ehren (b) bedeutender Persönlichkeiten od. der Gefallenen [eines Krieges] errichtetes größeres Denkmal (a) [D]
‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof mit Ehrenmal [21.13] der Roten Armee […]’‘Beiderseits des sowjetischen Panzers, der dort - wie lange noch? - als Ehrenmal [214.11] steht […]’
Ehrenplatz, der [1*] Pl. -plätzeguter Platz (4), auf dem sitzen zu dürfen eine Ehre (b) bedeutet [D]
‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang oder auf Einladung des Bischofs mit Sitz in Oliva, auf Ehrenplätzen [207.2] in der Baltischen Oper […]’
Ehrenvorsitz, der [5*]Leitung einer Versammlung o.Ä., die etw. berät, beschließt; Rolle, Amt eines Vorsitzenden ehrenhalber [° D; D Vorsitz]
‘Welcher Teufel hat dich, hat unser Paar geritten, als es […] kleinlaut bereit war, jenen aus dem Hut gezauberten » Ehrenvorsitz [248.10]« anzunehmen […]’‘Weil wir immer noch machen Ehrenvorsitz [265.16], wo Ehre schon nicht mehr ist, lacht sie uns aus bißchen.’‘Wir quälten uns mit dem nichtswürdigen Ehrenvorsitz [267.20] ab.’‘Aber den Rücktritt vom Ehrenvorsitz [279.8] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft haben Alexander und Alexandra gemeinsam vollzogen.’‘Gleich nachdem sie den Ehrenvorsitz [284.29] niedergelegt hatten und sich frei, wie befreit zu fühlen versuchten […]’
Ehrenvorsitzende, der/die [11*] Pl. -nVorsitzende[r] ehrenhalber (ohne die Rechte u. Pflichten des od. der eigentlichen Vorsitzenden) [D] Unkenrufe Alexandra Piątkowska [Register] und Alexander Reschke [Register] [°]
‘Den Ehrenvorsitzenden [248.16] war, außer der Ehre, nichts in die Hand gegeben.’‘Kaum hatten sie als geschäftsführende Gesellschafter abgedankt und als Ehrenvorsitzende [248.24] wieder Platz genommen […]’‘Die beiden Ehrenvorsitzenden [249.4] mögen gestaunt haben, weil alles vorbedacht war und wie geprobt klappte.’‘Sie sei bereit […] umzuziehen, bitte jedoch um eine kurze Bestätigung durch den Herrn Ehrenvorsitzenden [250.18], dessen Vertrauen sie nicht enttäuschen wollte...’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden [252.28] der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche, in der ein spätgotisch kniender Engel immer mehr Blattgold annahm, zum zentralen Ort.’‘Das und noch mehr versichern wir unseren freundlicherweise anwesenden Ehrenvorsitzenden [270.13], denen zu danken die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft allen Grund hat.’‘Sogar die Ehrenvorsitzenden [271.14] beteiligten sich entspannt an diesem Geplänkel.’‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, […] dessen zur Tür weisendes Ende mit unserem Paar, den immer noch Ehrenvorsitzenden [272.28], besetzt ist.’‘[…] während die Ehrenvorsitzenden [274.11], selbst hinter hohen Stuhllehnen fotografiert und mehr erahnt als gesehen, gepaart wirken, wenngleich sie noch nicht verheiratet sind.’‘Da eine Ehrenvorsitzende [281.12] Ehre zu machen hat und all jene, denen sie vorsitzt, ihr Ehre machen sollten, ich aber nur Gewinnsucht und keine Ehre mehr erkennen kann, hebt sich meine Tätigkeit auf.’‘Weil Frau Johanna Dettlaff in ihrem Antrag die Präsenz der ehemals Ehrenvorsitzenden [285.4] gefordert hatte, mußten sich Reschke und die Piątkowska einige Fragen gefallen lassen.’
Ei, das [3*] Pl. -erHühnerei (als Nahrungsmittel) [D2b]
‘Im Aufstehen sagte der investitionswillige Herr, ein Endvierziger, der sich zuviel bestellt und seine zwei Eier [56.22] im Glas kaum angerührt hatte:’‘[…] ein Glas Senfgurken, Radieschen, zu viele hartgekochte Eier [143.4], Pilze in Essig und Öl, dazu Butter und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’‘Alexandra hatte ein Picknick vorbereitet: diesmal keine sauer eingelegten polnischen Pilze und hartgekochten Eier [276.22].’
Eiche, die [1*]1. großer Laubbaum mit schwerem, hartem Holz, verhältnismäßig kleinen, gelappten Blättern u. Eicheln als Früchten [D ¹Eiche 1] Eichenlaub 2. o.Pl. Holz der Eiche (1) [D ¹Eiche 2]
‘Der Magistrat der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft […] mit einem Sitzungstisch aus schwerer Eiche [272.21] und dem Dutzend Altdanziger Eichenstühle einen Raum gestellt […]’
EichenstuhlEichenlaub, das [1*]Motiv, das Blätter einer Eiche (1) darstellt [°]
‘[…] etwa jene […] Travertinplatte, auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub [175.5] das Profil eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten zur Ansicht kommt […]’
Eichenstuhl, der [1*] Pl. -stühleEiche (2); Stuhl
‘Der Magistrat der Stadt hatte der Friedhofsgesellschaft […] mit einem Sitzungstisch aus schwerer Eiche und dem Dutzend Altdanziger Eichenstühle [272.22] einen Raum gestellt […]’
Eifer, der [3*] Gen. -sernstes, angespanntes Streben, Bemühen [D]
‘Noch einmal, als wollte er Abschied nehmen von den blankgetretenen Objekten seines forschenden Eifers [61.7], ging der Professor Bodenplatten ab […]’
Übereifer; Predigereifer im Eifer in der Eile, Aufregung, Erregung [D]
‘[…] indem sie im Eifer [75.1] des Gesprächs […] mehrmals »Professorchen«, dann übers Glas hinweg »mein liebes Professorchen« zu ihm sagte […]’‘Es juckt ihn regelrecht, […] Ausdrücke zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer [84.23] des Geschehens geflüstert hat […]’
Eigenleistung, die [1*] Pl. -enselbst erbrachte Leistung (3) [D]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, über weitere Eigenleistungen [93.27] und später fällige Zuschüsse […], bis zu 1 000 DM im voraus zu zahlen […]’
Eigenmächtigkeit, die [1*]Handlung ohne Auftrag u. Erlaubnis od. Befugnis, ohne Rücksicht auf fremde Zuständigkeit od. Rechte [° D eigenmächtig]
‘Im Tagebuch wird keine Summe genannt. Keine Kontoauszüge belegen die riskante Eigenmächtigkeit [163.26].’
Eigenständigkeit, die [1*]Unabhängigkeit, selbstverantwortliches Handeln [°]
‘Auf Eigenständigkeit [22.7] aus, suchte Alexandra Piątkowska ihren Weg zwischen Gräberfeldern.’
Eigentliche, das [1*] → eigentlichwirklich bedeutsam, einer Sache in Wahrheit zugrunde liegend, in Wirklichkeit relevant, ausschlaggebend; tatsächlich, wirklich [D eigentlich I]
‘Fast widerwillig gab er in Klammersätzen Ereignissen Raum, die […] »vom Eigentlichen [16.16] ablenken, von der Idee, von unserer großen, die Völker versöhnenden Idee...«.’
Eigentümlichkeit, die [1*] Pl. -eneigentümliche, besondere und merkwürdige Art [° D2a; D eigentümlich 2]
‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung […] Eigentümlichkeiten [128.29] mit sich […] die vom Verhall bedroht sind:’
Eigentum, das [1*] veraltetLand-, Grundbesitz [D2]
‘Jetzt, seit Anerkennung ihrer Grenze, wäre die Forderung nach Eigentum [185.12] durchaus berechtigt, zumindest das Friedhofsgelände betreffend.’
EigentumsfrageEigentumsfrage, die [2*] Pl. -nFrage (2), wer etwas rechmäßig als Eigentum beanspruchen darf [°]
‘Er könne ja verstehen, daß die Eigentumsfrage [55.28] vorerst ein heikles Thema sei, aber langfristige Pachtverträge mit Vorkaufsrecht sollten, bei allem noch so verständlichen Mißtrauen, möglich sein.’‘Im übrigen verspreche die Einheit Europas, alle heute noch heiklen Eigentumsfragen [234.25] gegenstandslos zu machen.’
Eigner, der [1*]Eigentümer; jmd., dem etw. gehört [° D1]
‘Als Eigner [55.22] einer Vielzahl mittelgroßer Heime zeige sich die staatliche Gewerkschaft zumindest interessiert:’
Eile, die [2*]Bestreben, Gedrängtsein, etwas so schnell wie möglich zu erledigen [D]
‘In Eile [77.21], als brenne es hinter ihr, hatte sie dies, das und noch ein paar Sächelchen für den Professor eingepackt […]’‘In einem kurzen, wie in Eile [139.14] geschriebenen Brief steht zu lesen:’
Eimer, der [6*] Pl. -dem Aufbewahren, Transportieren bes. von Flüssigkeiten dienendes, hohes, zylindrisches od. kegelstumpfförmiges Gefäß mit beweglichem Henkel [D1]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb gehäuft und auf Zeitungspapier gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern [7.9] Schnittblumen anbot, fanden Witwer und Witwe einander.’‘Nur wenige Sorten Schnittblumen standen noch in den Eimern [8.4]: Dahlien, Astern, Chrysanthemen.’‘Als die Witwe aus den drei oder vier Eimern [8.23] die erste, dann eine weitere, unschlüssig eine dritte Aster zog […]’‘[…] begann auch der Witwer, Astern aus den Eimern [8.28] zu ziehen und diese, wählerisch wie die Witwe, auszuwechseln, wobei er rostrote zog, wie sie rostrote gezogen hatte;’‘Jedenfalls blieben beide aufs Rostrot versessen, bis die Eimer [9.5] nichts mehr hergaben.’‘Schon wollte sie ihre magere Auswahl in einen der Eimer [9.8] stoßen, als das begann, was Handlung genannt wird:’
BlumeneimerEinäscherung, die [1*]das Verbrennen (eines Leichnams) nach der Sitte der Feuerbestattung [° D einäschern 2]
‘Viele Anmeldungen aus den Ländern des kaum mehr als Staat existierenden ostdeutschen Gebildes verlangten Einäscherung [148.19] und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale.’
Einbettzimmer, das [1*]Hotel[…]zimmer mit nur einem Bett [D]
‘[…] durchlebt Reschke in immer neuen Anläufen die Nacht im Einbettzimmer [84.6], zu der ihm teils abgeschmackte, teils originelle Umschreibungen einfallen […]’
Einblick, der [2*]a) (Außenstehenden ermöglichter) Blick (1a) in etw. hinein [D1a]
‘Ersatzweise wurde er »Kiek in de Köck« genannt, […] weil er ans Dominikanerkloster grenzte und täglichen Einblick [9.23] in die Töpfe der Klosterküche erlaubte […]’
b) (einem Außenstehenden ermöglichtes) Durchsehen, Durchlesen in bestimmter Absicht, prüfendes [Hin]einsehen [D1b]
‘Es hieß, man wolle Einblick [112.26] in die Kartei gewähren.’
Einbruch, der [1*] Pl. -brücheUnterbrechung eines Ablaufs, Auftreten von Störungen [°]
‘Spätestens jetzt fällt mir auf, daß sich in den Papieren meines Mitschülers Einbrüche [258.27] von Wirrnis breitzumachen beginnen.’
Eindämmung, die [1*]Behinderung an der Ausübung, Maßnahme um etw. an der Ausbreitung zu hindern [° D eindämmen 2]
‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung [128.28] […] Eigentümlichkeiten mit sich, Raritäten sozusagen, die vom Verhall bedroht sind:’
Eindeutschung, die [1*] o.Pl.Angleichung, Anpassung an die deutsche Sprache [° D eindeutschen a]
‘[…] indem er als alter Mann zurückblickt, der nicht mehr Reschke, sondern wie vor der einst üblichen Eindeutschung [259.5] von Familiennamen Reszkowski heißt […]’
Eindruck, der [2*]im Bewusstsein haftende, jmds. Vorstellung von jmdm. od. etw. prägende Wirkung von etw. Wahrgenommenem, Erfahrenem [D1]
‘So prächtig der Eindruck [124.19] ist, das Gelb wolle sich selbst feiern, es bleibt bei meinem Verdacht, daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling alle Welt trügt.’
Eindruck auf jmdn. machen jmdn. […] beeindrucken [D1]
‘Mit der ihr eigenen Wortwahl machte sie Eindruck [208.14] sogar.’
Eindunkeln, das [1*]mit der Abenddämmerung einsetzende Finsternis [°]
‘Erst am Nachmittag fanden wir Zeit für Alexandras Elterngrab, ein Stündchen nur, kurz vorm Eindunkeln [174.17].’
Einfaltspinsel, der [1*]Wortspiel zu Einfaltspinsel = geistig beschränkter, naiver Mensch [°] und Pinsel = derb Penis [D4] Grass
‘[…] wo er, nach barocker Reihung von Adjektiven, seinen Penis zuletzt einen »spät entwickelten Einfaltspinsel [84.20]« nennt.’
Einflugschneise, die [1*] Pl. -n Flugw.hindernisfreier Geländestreifen vor der Landebahn eines Flughafens, über dem die Flugzeuge zur Landung ansetzen [D]
‘Dazu kam der Lärm startender und landender Flugzeuge; wer ruht schon gerne unter Einflugschneisen [64.17].’
Einfuhrfrist, die [1*] Pl. -enTermin für den Import von Waren [°]
‘Die einzige Sorge, die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen [162.9] für holländische Fahrradrikschas, zudem den ständigen Ärger beim Zoll.’
Einführung, die [1*]Erwähnen und dadurch bekannt machen; Vorstellung [°]
‘[…] doch die frühe schon beim Kauf der Steinpilze plazierte Einführung [16.30] des gehäkelten Erbstücks […] ist meine Zutat, wie die vorweggenommene Baskenmütze.’
Eingang, der [1*]Tür, Öffnung zum Hineingehen, Betreten eines Gebäudes, eines Raumes, eines umgrenzten Geländes [D1a]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel neben dem Eingang [10.25], auf der […] der amerikanische Dollar im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde […]’
Friedhofseingang; Haupteingang; HoteleingangEinheimische, der/die [1*] Pl. -njmd., der aus einem bestimmten Ort, Land, einer bestimmten Gegend stammt u. dort lebt, ansässig ist [° D einheimisch a]
‘Doch der Markthalle haftet die Erinnerung an den Mönchsorden nur namentlich an, desgleichen einem sommerlichen Fest, das […] mit Trödel und Ramsch Einheimische [10.17] und Touristen anzieht.’
Einheit, die [9*] Pl. -en1. a)o.Pl. deutsche Einheit; Wiedervereinigung des Ost- und Westteils 1990 [°]
‘Es zeichnet sich eine Einheit [89.22] ab, die mir, wenngleich herbeigesehnt, fürchterlich zu werden beginnt...’‘Sonst wird Einheit [90.4] gefährlich sein, wie war schon oft für ganze Welt von Gefahr.’‘Reschke, dem jedes Thema Zappelei abnötigte; weshalb er in Sachen Einheit [105.11] genauso viele Bejahungen wie Verneinungen gegeneinander aufrüsten konnte:’‘Es hieß, als flankierende Maßnahme könne ein solch langfristiges Vorhaben sogar der deutschen Einheit [108.5] nützlich werden.’‘[…] und nur aus Deutschland kamen Nachrichten, die erfreulich sein wollten: dem Tag der Einheit [154.27] wurde vorauseilend ein Termin zugesprochen.’‘Nun steht die Einheit [170.26] auf dem Papier.’‘Es seien die einen und reichen nicht reif genug, sich nun, nachdem die Einheit [172.5] unterm Hut sei, als erwachsene Nation zu betragen;’
b) in sich geschlossene Ganzheit, Verbundenheit; als Ganzes wirkende Geschlossenheit, innere Zusammengehörigkeit [D1]
‘Im übrigen verspreche die Einheit [234.24] Europas, alle heute noch heiklen Eigentumsfragen gegenstandslos zu machen.’
2. bes. Milit. zahlenmäßig nicht festgelegte militärische Formation [D3]
‘[…] obgleich dieser Komplex nach langjähriger Einquartierung militärischer Einheiten [178.27] augenfällig vernutzt war.’
3. einem Maß-, Zählsystem zugrunde liegende Größe [D2] MaßeinheitEinheitlichkeit, die [1*]Gleichheit, Unterschiedslosigkeit [° D einheitlich b]
‘Hinzu kommt, daß die schlichten Grabkreuze, die vorläufig die Namen und Daten der Toten aufsagen, in ihrer Einheitlichkeit [188.28] bestätigt werden:’
Einkauf, der [1*] Gen. -sa) Erwerb von Waren für den täglichen Bedarf; Besorgung [° D einkaufen 1a]
‘[…] indem ich ein Seminar über Gebrauchsgegenstände zum Zwecke des Einkaufs [100.16] und Verkaufs veranstalte.’
Pilzeinkauf b) eingekaufte, erworbene Ware für den täglichen Bedarf [° einkaufen D1b] EinkaufsnetzEinkaufsnetz, das [21*] Pl. -egeknüpfter Beutel um den Einkauf (b) zu transportieren [° D Netz 1c]
‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz [13.5] für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze, zu denen die Marktfrau ein Bund Petersilie legte, als Zugabe.’‘Er trug im Einkaufsnetz [14.8] die Pilze.’‘Schon rede ich, als wäre ich dabeigewesen, von seinem Tweedjackett, von ihrem Einkaufsnetz [16.21] […]’‘Das Einkaufsnetz [16.26] ist keine Erfindung.’‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze [17.12] der Witwe - sie erbte nicht nur das eine, sondern ein halbes Dutzend - Zeugnisse vergangener Kultur […]’‘Vier der Einkaufsnetze [17.16] sind gehäkelter Natur, zwei sind geknüpft, wie früher Fischernetze von Hand geknüpft wurden.’‘[…] so deutelte er an den geerbten Einkaufsnetzen [17.28] der Witwe.’‘Erst gegen Schluß seiner Klage werden ihm wieder die Einkaufsnetze [18.11] der Witwe lieb, prall gefüllt mit Bedeutung.’‘Ich lasse den Witwer das Erbstück tragen und muß zugeben, daß ihm […] außer der Baskenmütze das Einkaufsnetz [18.18] wie angepaßt ist […]’‘[…] als werde er von nun an daheim, etwa auf dem Weg zur Ruhruniversität, seine Fachliteratur […] in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz [18.23] tragen.’‘Nun trug die Witwe das Einkaufsnetz [30.3].’‘Gegen Schluß seiner Eintragungen »auf Allerseelen« wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz [54.7] der Witwe wichtig.’‘Und so, den geknüpften und gehäkelten Maschen aller Einkaufsnetze [54.16] folgend, die die Witwe von ihrer Mutter geerbt hatte, wird der Witwer doch noch Schlaf gefunden haben;’‘Atemlos kam sie und trug außer ihrer Umhängetasche das gefüllte Erbstück, Mamas Einkaufsnetz [77.19].’‘Ein Glas eingeweckte rote Bete, gereiht auf langer, zur Kette geknüpfter Schnur: getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück Bernstein - »Mit Mücke drin!« - füllten das Einkaufsnetz [78.2].’‘[…] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas, der Bernstein samt Mücke im Einkaufsnetz [78.21] und die dunkelblauen Schweißflecke.’‘Auf den Beifahrersitz legte er das andere Geschenk: ein gehäkeltes Einkaufsnetz [81.12] voller Mitbringsel, darunter getrocknete Steinpilze.’‘Kein Wunder, daß zwei Studentinnen und bald danach ein Student begonnen haben, Einkaufsnetze [101.10] in Zackenmuster zu häkeln.’‘Eine Studentin, die am Seminar zum Thema Körbe, Einkaufsnetze [104.25], Plastiktüten teilgenommen hatte, sagte mir:’‘Beide ohne Einkaufsnetz [115.11].’‘Heil, weil aus dem Wagen geschleudert, der sich überschlug, überschlug, blieben ein Lederpantoffel und ein gehäkeltes Einkaufsnetz [299.21].’
Netz (1)Einkehr, die [1*] geh.innere Sammlung, das Überdenken, Prüfen der eigenen inneren Situation; Selbstbesinnung [D2]
‘Konsistorialrat Dr. Karau nannte den Lebensabend »die Zeit der Einkehr [178.1] und also Heimkehr«.’
Einklang, der [2*] geh.als richtig, angebracht, wohltuend empfundene Übereinstimmung, Harmonie [D2]
‘Unser später Einklang [86.15], dieses jubelnde Gloria, dieses verhaltene Credo tönt in mir fort und fort.’
etw. in Einklang […] bringen aufeinander abzustimmen […] [D2]
‘Der folgende Antrag ist mehr als fragwürdig, weil er mit dem Versöhnungsgedanken kaum in Einklang [233.5] zu bringen sein wird.’
Einladung, die [2*] Pl. -ena) höfliche Aufforderung an jmdn., zu Besuch zu kommen [° D ²einladen a]
‘Doch weil die Thekengespräche Ausnahme blieben und das Paar selten abendlichen Einladungen [165.25] folgte, kann man sagen: sie lebten häuslich.’
b) Aufforderung zu einer kostenlosen Teilnahme an etw. [° D ²einladen b]
‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang oder auf Einladung [207.1] des Bischofs mit Sitz in Oliva, auf Ehrenplätzen in der Baltischen Oper […]’
Einlaß, der [1*][…] Zutritt [D Einlass 1]
‘Durch einen Bauzaun und das nur locker mit einem Bretterverschlag gesperrte Seitenportal zum rechten Kirchenschiff hatten sie Einlaß [195.15] gefunden, Wróbel voran.’
Einmarsch, der [2*]gewaltsame Besetzung eines Gebiets, Lands durch Truppen [° D einmarschieren b]
‘[…] indem er den Einmarsch [24.17] in Polen, die Konsequenzen des Krieges und den allseits überbetonten Nationalismus als Gründe in etwa dieser Reihenfolge nannte:’‘[…] zog sie Vergleiche mit einer Großtante, die, sobald sie ins Erzählen von Anno dazumal geriet, auf Marschall Piłsudski und dessen Einmarsch [147.31] in Wilno gekommen sei:’
Einquartierung, die [1*] bes. Milit.die Unterbringung bei jmdm. in einem Quartier [° D einquartieren a]
‘[…] obgleich dieser Komplex nach langjähriger Einquartierung [178.27] militärischer Einheiten augenfällig vernutzt war.’
Einreise, die [1*]das ordnungsgemäße Passieren einer Ländergrenze um (vom Ausland her) in ein Land zu kommen [° D einreisen]
‘[…] daß er, zu seiner Entlastung, für sechs seiner zahlreichen Vettern […] die Einreise [201.22] und - gegen geringe Gefälligkeit - deren Aufenthalt bewilligt bekommen habe.’
Einrichtung, die [6*] o.Pl.a) Organisation und Durchführung eines Projekts, einer Institution o.Ä. [°]
‘[…] als eifrigen Fähnleinführer, der sich, außer beim Organisieren der Kartoffelkäferaktionen, durch die Einrichtung [140.24] einer Sammelstelle ausgezeichnet hat […]’‘Und schon trug Vielbrand, unterstützt von Frau Johanna Dettlaff, einen Antrag auf Einrichtung [176.25] komfortabler Seniorenheime vor:’‘[…] denn im Grunde gehe es um die Einrichtung [177.25] von Sterbehäusern, die man natürlich so nicht nennen dürfe.’‘Er gab sogar weitere Beträge seiner streng gehüteten » stillen Reserven« preis, als die Einrichtung [192.6] einer nach westlichem Standard ausgerüsteten Seniorenklinik beschlossen werden mußte.’‘[…] in die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume keine Dauernutzung zuließen, nur die Einrichtung [195.4] von Grüften, aufgefüllt mit Schädeln und Knochen […]’
b) Eröffnung [eines Bankkontos] [°]
‘In Gegenwart eines Ministerialbeamten aus Bonn wurde in Düsseldorf ein Vorvertrag notariell beglaubigt, der die Einrichtung [114.23] eines Sperrkontos bei der Deutschen Bank erlaubte.’
Einsatz, der [2*] o.Pl.a) planmäßige Verwendung für eine bestimmte Aufgabe; Aktion [° D einsetzen 2b]
‘Keine Panzer, keine Stukas sind diesmal im Einsatz [246.13]. ’
b) Anstrengung; Anspannung aller körperlichen u. geistigen Kräfte für etw. [D einsetzen 4a]
‘Auf jeden Fall verlangt unser Doppelprojekt ganzen Einsatz [72.10]!’
Einschätzung, die [4*]das Einschätzen; Bewertung, Beurteilung [D]
‘Alexandra kommt mir näher, als dem Berichtenden erlaubt sein darf, doch meine Einschätzung [87.13], nach der ihr ein anderer Kerl als Reschke zu wünschen gewesen wäre, zählt nicht.’‘[…] sagen wenig über seine Einschätzung [190.3] der neuen, im Fernsehen gefeierten Vernichtungssysteme.’‘[…] so wenig mag ich mich mit seiner Einschätzung [200.13] des gegenwärtigen Krieges und dessen globalen Auswirkungen zufriedengeben.’‘Alexandras übernationaler Einschätzung [212.16]: ›Haben gelernt nichts aus Vergangenheit, machen Fehler doppelt gemoppelt‹, konnte ich nur zustimmen.’
Einschränkung, die [1*] Pl. -enBeschränkung, begrentzte Gültigkeit, Einengung [° D einschränken 1b]
‘[…] erteilten […] in London mit Einschränkungen [210.29] und in Athen erst nach erwiesenen Gefälligkeiten die Konzessionen […]’
Einsegnung, die [4*]segnende [Ein]weihung; Gebetsworte, Formeln, Gebärden für jmdn., etw. um göttliche Gnade zu erbeten, Glück u. Gedeihen zu wünschen [° D einsegnen b; D Segen 1a]
‘[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag erteilt, die Einsegnung [134.8] des Friedhofs und - aus gebotener Distanz - die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.’‘Auf Sommeranfang fanden die Einsegnung [134.15] und danach zwei Beerdigungen in der rechten hinteren Ecke des weitläufigen Geländes statt […]’‘[…] daß am gleichen Tag, ja, zur Stunde der Einsegnung [135.13] des Versöhnungsfriedhofes […]’‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff […] als Sprecherin des Bundes nach der Einsegnung [137.6] eine vorbereitete Rede halten wollen […]’
Einsicht, die [4*]1. das Verstehen eines vorher unklaren, nicht durchschauten Sachverhaltes; Erkenntnis [D2a]
‘[…] doch gibt er kaum etwas von den wirklichen Anstrengungen im zu schmalen Bett preis, es sei denn die Einsicht [84.12], daß es den älteren Herrn spät und zugleich pubertär erwischt hat.’‘Reschke, der alles Gesehene in Schönschrift zu Papier gebracht hatte, stand von der Couch auf und kam, Salzstangen knabbernd, zur Einsicht [261.19]: Nichts findet ein Ende.’‘Diese Einsicht [287.9] konnte sogar Gerhard Vielbrand teilen, er rief: ›Schluß der Debatte!‹’
2. Einsicht in etw. nehmen etw. prüfend, suchend durchsehen, durchlesen [D1b]
‘Nachdem er über die Universitätsbibliothek Einsicht [95.21] in mehrere Jahrgänge der Monatszeitschrift » Unser Danzig« genommen hatte […]’
Einspruch, der [4*]Einwand, Widerspruch, Protest gegen etw. [Da]
‘Verständlich, daß die Piątkowska in ihrem Antwortbrief, der auf polnisch verschlungenen Wegen zehn Tage bis nach Bochum benötigte, Einspruch [84.29] erhebt.’‘Im Namen der Aufsicht dankte Vielbrand für den klärenden Einspruch [193.7].’‘Wenn man vom Einspruch [209.5] des geschäftsführenden Paares absieht, war die einzige Gegenstimme Erna Brakup zu verdanken.’‘[…] nur Reschke hatte nichts in der Hand, als er in Lübeck Einspruch [210.21] erhob gegen das, wie er sagte, » menschenunwürdige Umbettungsgeschäft«.’
EinspruchsrechtEinspruchsrecht, das [1*]Recht (1), Einspruch zu erheben, einzulegen [D]
‘Den Ehrenvorsitzenden war, außer der Ehre, nichts in die Hand gegeben. Kein Einspruchs- [248.17] oder gar Vetorecht.’
Einstand, der [1*]Beginn eines [neuen] Arbeitsverhältnisses, Dienstantritt [D1a]
‘[…] weshalb die Tochtergesellschaft » Bungagolf« Timmstedts Einstand [238.2] in die DPFG gewesen ist.’
Einstieg, der [2*] ugs.Eintritt in ein Unternehmen o.Ä. als Teilhaber [D3a]
‘[…] zögern nun die Norweger beim Einstieg [205.23] in die defizitäre Pariser-Kommune-Werft im benachbarten Gdynia.’‘Mit je 30 000 Deutschmark gaben annähernd zweihundert zukünftige Clubmitglieder ihren vorausbezahlten Einstieg [234.20] in das Projekt »Bungagolf« bekannt.’
Eintopf, der [1*] GrassZusammenführung der Ost- und Westdeutschen in einem gemeinsamen Staat [°]
‘Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen anspielte und die mögliche Vereinigung aller Deutschen »den deutschen Eintopf [47.3]« nannte.’
Eintragung, die [6*] Pl. -endas Eingetragene; schriftlicher Vermerk [D2]
‘In Reschkes Kladde ist mit dieser Eintragung [21.25] die Fügung besiegelt.’‘Nach Reschkes Eintragungen [26.27] sei einzig die benachbarte Großtankstelle von dieser Welt gewesen […]’‘Gegen Schluß seiner Eintragungen [54.6] »auf Allerseelen« wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz der Witwe wichtig.’‘Später finde ich Eintragungen [144.16], die diese Zäsur bestätigen:’‘Gleich nach der Eintragung [267.4]: »Habe nachmittags […] Alexandra einen Heiratsantrag gemacht«, sieht er sich »seit nunmehr sieben Jahren« glücklich verheiratet.’‘Reschkes letzte Eintragungen [297.3] spiegeln seinen von Zeitsprüngen überdehnten Zustand:’
Eintrübung, die [1*] Pl. -en GrassZeit der nationalsozialistischen Herrschaft [°]
‘Aus zeitverschobenen Erinnerungen holte sie Tratsch und politische Eintrübungen [147.4] hoch.’
Einübung, die [1*] Pl. -endas Aneignen, Erwerb einer Fähigkeit durch systematische Tätigkeit [° D einüben 1a; D üben 3]
‘Und diesen frühen Einübungen [170.7] entsprechend, begann der Professor der Kunstgeschichte, mit dem Kapital der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu arbeiten.’
Einwand, der [3*] Pl. -wändeÄußerung einer [teilweise] anderen, abweichenden Auffassung in einer bestimmten Sache; Gegengrund; kritischer Vorbehalt [D]
‘Nach kurzem Hin und Her, […] soll Erna Brakups Einwand [151.15] […] einen Kompromiß gefördert haben […]’‘Ihr Einwand [153.6], der Zaun werde zum Ärgernis mißraten, blieb ohne Gewicht.’‘Gegen die Anpflanzung einer schnellwachsenden Hecke - Reschke schlug Wacholder vor - gab es keine Einwände [154.15].’
Einwanderungswelle, die [1*] Pl. -nschubweiser Zustrom von Immigranten [°]
‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung, die in unbeirrbaren Einwanderungswellen [51.17] ihren Verlauf nehmen sollte […], brachte er auf den Punkt:’
Einweckglas, das [1*]Gefäß aus Glas (1), in dem leicht verderbliche Lebensmittel mittels Sterilisierung konserviert werden, benannt nach dem Erfinder des Verfahrens Johannes Weck; (Weck-Glas) [° WWW023]
‘[…] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas [78.20], der Bernstein samt Mücke im Einkaufsnetz und die dunkelblauen Schweißflecke.’
Einwickelpapier, das [1*]Papier (2), das (zum Schutz o.Ä.) um etw. geschlagen wird [° D einwickeln 1a]
‘[…] Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung »Głos Wybrzeża«, dazu ein Büschel Petersilie und Einwickelpapier [8.8].’
Einwohner, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der in einer Gemeinde, einem Land seinen ständigen Wohnsitz hat [D1]
‘Die ehemaligen Einwohner [94.9] der bis '39 freien, danach dem Reich eingegliederten Stadt Danzig […]’
Einzahler, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der eine Zahlung an einen anderen auf dessen Konto o.Ä. leistet, eine Überweisung tätigt [° D einzahlen a]
‘Der Computer hatte richtig gerechnet: nur ein Drittel der Einzahler [115.16] machte von der angebotenen Ratenzahlung Gebrauch.’
Einzahlung, die [1*] Pl. -nÜberweisung einer Summe an einen anderen auf dessen Konto [° D einzahlen a]
‘Zuvor wurden auf dem Sperrkonto die ersten Einzahlungen [115.14] verbucht.’
Einzelgrab, das [2*] Pl. -gräberGrabstelle für einen einzelnen Verstorbenen [D1]
‘Und dann - kaum standen sie unter Bäumen und zwischen überwucherten Einzel- [21.17] und Doppelgräbern - stellte sich der Witwer förmlich der Witwe vor:’‘Einzel- [37.25] und Massengräber. ’
Einzelheit, die [7*] Pl. -eneinzelner Teil, Gegenstand, Umstand eines größeren Ganzen, eines größeren Zusammenhangs; Detail [D]
‘Oder so sehe ich ihren Fall, obgleich Reschke nur wenige Einzelheiten [78.15] seinem Tagebuch anvertraut hat.’‘[…] war aber nicht unsympathisch, nur ziemlich altmodisch, wenn er seine tausend Einzelheiten [104.28] hin und her schob, na, wie beim Puzzle.’‘Wenn spätere Briefe kaum Einzelheiten [111.29] ihrer zweiten gemeinsamen Nacht preisgeben wollen […]’‘[…] doch Einzelheiten [146.30], die Geschmack und Geruch hatten, konnte ihm die Brakup liefern.’‘Auf Einzelheiten [221.18] versessen, hörte er, wie Brösen vor der Zerstörung durch kreuz und quer stehende Neubauten ausgesehen hat […]’‘Dazu fehlen Einzelheiten [237.4].’‘Weil dieser Antrag in allen Einzelheiten [244.2] von dem zurückgetretenen Wróbel zu Papier gebracht worden war […]’
Einzelperson, die [1*]Person (1a), die einzeln in einem bestimmten Zusammenhang auftritt, handelt o.Ä. (im Gegensatz zu einer Gruppe von Personen) [D]
‘Zielsetzungen, die sich allzu revolutionär gaben, hat er als Mitglied des Lehrkörpers und als Einzelperson [103.20] bei den damals üblichen Sit-ins abgelehnt.’
Einzelteil, das [1*] Pl. -eTeil(3)[stück], das mit anderen zusammen ein Ganzes bildet [D]
‘Ich sah Einzelteile [195.22] der Wirbelsäule und Knöchlein, wie wenn der Krieg sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben und Granaten die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
Einzelzimmer, das [4*] Pl. -für eine Person vorgesehenes Hotelzimmer [° D]
‘Nachdem er fürs Einzelzimmer [80.5] gezahlt hatte […]’‘Natürlich war es das zentral gelegene Hotel Hevelius, in dem die Piątkowska Einzelzimmer [117.16] und einen Konferenzraum im siebzehnten Stockwerk vorbestellt hatte.’‘Alexander Reschke ließ sein Einzelzimmer [121.2] im Hevelius so gut wie unbenutzt:’‘[…] sicherte sie über das Büro für Touristik » Orbis« ausreichend viele Einzel- [133.5] und Doppelzimmer für die demnächst zu erwartenden Trauergäste.’
EinzimmerbettEinzimmerbett, das [1*]Bett für nur eine Person im Einzelzimmer [°]
‘Dann gibt es noch Hinweise auf das zu schmale Einzimmerbett [78.31] und den Teppichboden, der ihnen zu fleckig gewesen sei.’
Einzug, der [2*]1. geh. Ankunft in einem Ort, in einen umschlossenen Bereich [einer Gruppe, einer Formation o.Ä.]; das Einmarschieren, Hineingehen [° D einziehen 5]
‘An den Wänden gerahmte Reproduktionen altflämischer Meister, aber auch ein gespenstischer Ensor: Christi Einzug [35.15] in Brüssel.’
2. Hinzukommen, Zugang [°]
‘Sie hat auf den Einzug [98.3] des neuen Möbels reagiert:’
Eis, das [1*]gefrorenes Wasser, Eiswürfel [D ²Eis 1a]
‘Das klirrende Eis [72.24] im Glas hat ersatzweise gesprochen.’
Eisenbahn, die [1*]schienengebundenes [Fern]verkehrsmittel mit eigenem Bahnkörper; Bahn [Da]
‘Reschke nahm den Wagen, die Piątkowska benutzte die Eisenbahn [209.30], und Chatterjee, nun ja, der flog.’
Eisenbahngleis; EisenbahnkarteEisenbahngleis, das [2*] Pl. -eaus zwei in gleich bleibendem Abstand voneinander laufenden [auf Schwellen verlegten] Schienen bestehende Fahrspur für die Eisenbahn [° D Gleis a]
‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt über eine Brücke, die […] alle von Danzig oder Gdańsk nach Westen führenden […] Eisenbahngleise [20.26] überwölbt.’‘[…] wenig geeignet für die Gesellschaft, weil vor und hinter Eisenbahngleisen [222.25] gelegen.’
Bahngleis; KleinbahngleisEisenbahnkarte, die [1*] Pl. -nFahrschein für die Eisenbahn [°]
‘Das lese ich der Hotelrechnung ab, die mit den Flugtickets, den Eisenbahnkarten [110.2] und mehreren Taxiquittungen fotokopiert zu den Unterlagen auf meinem Tisch gehört.’
Eisenbahnschwelle, die [1*] Pl. -nSchwelle (2) aus Holz, Stahl od. Beton, auf der die Schiene auf dem Bahnkörper befestigt ist [D Bahnschwelle]
‘[…] vor Resten des Friedhofzaunes, dessen Lücken durch einen Verhau aus Eisenbahnschwellen [223.2] geschlossen sind.’
Eisengitter, das [1*]Gitter aus einem silberweißen, in feuchter Luft leicht rostenden Schwermetall [° D Eisen 1]
‘Nach plötzlichem Sprung, einer seitlichen Flanke über das immerhin bauchnabelhohe Eisengitter [201.2] […]’
Eisenzaun, der [1*]Zaun aus einem silberweißen, in feuchter Luft leicht rostenden Schwermetall [° D Eisen 1]
‘Die geräumige Grabstelle faßt ein rostiger Eisenzaun [199.22] ein.’
Eisgang, der [1*]Abschwimmen der winterlichen Eisdecke auf fließenden Gewässern [D]
‘Sie erzählte vom Eisgang [221.28] auf zugefrorener Ostsee.’
Ekstase, die [1*] Ü[religiöse] Verzückung, Entrückung; rauschhafter, tranceartiger Zustand […] [D]
‘Sie treten sich auf die Hacken, hakeln, drängeln, schubsen, gönnen einander weder Zeilen- noch Wortabstand: tanzende Buchstaben in Ekstase [87.3], nicht ohne optischen Reiz.’
Elektriker, der [1*]Handwerker im Bereich der Elektrotechnik, bes. Elektroinstallateur [D]
‘Nun will Elektriker [205.14] König von Polen sein […]’
Element, das [1*] o.Pl.Kraft, Faktor [D1c]
‘Du siehst, liebe Alexandra, unsere Idee birgt, wenngleich dem Tod verpflichtet, ein lebensbejahendes Element [88.25], das vielen Menschen Hoffnung macht;’
Elend, das [1*]Armut, Not [Db]
‘Wenn sie über östliches Elend [92.22], die Teuerung, die Notküchen klagt […]’
Eltern, die [14*] Pl.Vater u. Mutter [D]
‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß Astern am Grab ihrer Eltern [23.10] in eine Vase gestellt haben.’‘Weil sie sich als Witwe zu erkennen gegeben hatte, hätte nun er vom Tod seiner Frau sprechen müssen und gleichfalls vom frühen, zu frühen Tod der Eltern [23.29] […]’‘Warum zögerte ich, Alexandra von den gewiß bodenlosen Hoffnungen meiner Eltern [26.17] zu berichten […]’‘Wie Alexandras Eltern [26.21] mußten sie sich mit der Fremde vertraut machen.’‘Er teilt mit, Alexandra habe ihn dann noch ans Grab ihrer Eltern [29.20] geführt, nein, gebeten:’‘Er habe mit Eltern [36.23] und Brüdern schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt […]’‘Übrigens war das Familiengrab meiner Großeltern väterlicherseits, gelegen im Mittelfeld der Vereinigten Friedhöfe, damals schon meinen Eltern [36.32] vorbehalten...’‘Da aber Reschke ausschließlich jenes Gelände meinte, auf dem die Doppelgrabstelle seiner Großeltern väterlicherseits den Eltern [66.31] vorbehalten gewesen war […]’‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat, Schlesien und Pommern […] und - wie seine und meine Eltern [105.22] - die Stadt Danzig verlassen mußten […]’‘Dennoch haben mich die beiden Buben weniger angestrengt als ihre auf Dauerkonflikt versessenen Eltern [116.23].’‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch der Eltern [177.9], Großeltern, Urgroßeltern zu erfüllen.’‘Selbstverständlich werde auch ich meinen Mitte und Ende der siebziger Jahre verstorbenen Eltern [194.4] eine Umbettung ermöglichen.’‘[…] indem sie auf das Doppelgrab ihrer Eltern [197.9] auf dem Friedhof am Hagelsberg hinwies […]’‘[…] eine junge Frau […], die vorgab, deutscher Herkunft zu sein, doch die Sprache ihrer Eltern [249.17] kaum verstand.’
Elterngrab; Großeltern; UrgroßelternElterngrab, das [2*]Grab (a) der Eltern [°]
‘Als wäre ihr am Elterngrab [29.27] mütterlicher Rat erteilt worden, wies die Piątkowska mit Fingerzeig auf das gehäkelte Erbstück […]’‘Erst am Nachmittag fanden wir Zeit für Alexandras Elterngrab [174.16], ein Stündchen nur, kurz vorm Eindunkeln.’
Emaille, das [1*]glasharter, gegen Korrosion u. Temperaturschwankungen beständiger Schmelzüberzug, der als Schutz oder zur Verzierung auf metallische Oberflächen aufgetragen wird [D Email]
‘Verboten ist das Anbringen von Fotografien, künstlichen Kränzen und Tafeln aus Glas oder Emaille [150.12]...’
Emblematik, die [4*]1. sinnbildliche Darstellung religiöser, mythologischer u.ä. Inhalte [D1]
‘[…] als werde er von nun an daheim […] seine Fachliteratur, dicke Wälzer zum Thema barocker Emblematik [18.22], in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz tragen.’‘Nun stellte sich Reschke mitsamt seiner beruflichen Tätigkeit vor, nicht ohne Hinweis auf die Vielfalt barocker Emblematik [46.28].’‘Er nannte Zitate, gewonnen aus Sekundärliteratur, den schnörkeligen Wust barocker Emblematik [95.16] als der Speicherung bedürftig […]’‘Wie doch alle den Tod umschreibende Emblematik [176.5] der Natur zugeordnet bleibt.’
2. Forschungsrichtung, die sich mit der Herkunft u. Bedeutung von Emblemen befasst [D2] EmblematikerEmblematiker, der [1*]Wissenschaftler auf dem Gebiet der Emblematik (2) [°]
‘Muß das unter Friedhofsbäumen, die sich zusehends entblößten, ein Fachsimpeln zwischen dem Emblematiker [28.5] und der Vergolderin verschnörkelter Embleme gewesen sein!’
Emblem, das [2*] Pl. -eSinnbild; Symbol, Wahrzeichen [Da]
‘Muß das unter Friedhofsbäumen, die sich zusehends entblößten, ein Fachsimpeln zwischen dem Emblematiker und der Vergolderin verschnörkelter Embleme [28.6] gewesen sein!’‘Er schlug überlieferte Embleme [150.18] und Ornamente vor.’
Emblematik (2)Empfang, der [1*] geh.a) o.Pl. [offizielle] Begrüßung eines Ankommenden [D3a]
‘[…] mit Gleichgültigkeit ist den beiden als Paar der Empfang [183.3] bereitet worden.’
b) festliche [Begrüßungs]veranstaltung [D3b] RathausempfangEmpfehlung, die [2*]empfehlender Vorschlag, Rat, Hinweis, Tipp [D1]
‘Formulierungen wie »Friedhofs-KZ« und »Die Deutschen lieben Zäune« wurden von einer Glosse überboten, die mit der Empfehlung [153.16] schloß, man möge am teuren Draht sparen […]’‘Die […] Dreitonklingel ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut werden, das, schreibt Reschke, »auf meine Empfehlung [213.2] dem Unkengeläut nachempfunden worden war […]’
Empfindlichkeit, die [1*] Pl. seltenVerletzbarkeit, Feinfühligkeit, Sensibilität; Reizbarkeit [D2a]
‘Nach kurzem Hin und Her, bei dem deutsche Rechthaberei und polnische Empfindlichkeit [151.14] einander die Waage hielten […]’
Empörung, die [2*] o. Pl.von starken Emotionen begleitete Entrüstung als Reaktion auf Verstöße gegen moralische Konventionen [D1]
‘Glauben Sie mir, Frau Piątkowska, ich begreife Ihre Empörung [25.9].’‘[…] doch seine Empörung [190.9] verliert sich im Allgemeinen, sobald er chemische Kampfstoffe »deutsches Gift« nennt:’
End', das [1*] ugs./kurz für Ende (1c)/
‘Und werden sagen laut, wo Politik aufhört und Mensch anfängt, nämlich wenn tot ist und nichts mehr in Tasche hat, nur letztes Wunsch noch, wie hat Mama gesagt und Papa, bis zu End' [39.2] ging […]’
Ende, das [44*]1. a)o.Pl.Zeitpunkt, an dem etw. aufhört; letztes Stadium [D1b]
‘[…] und mit den Resten des Klosters gegen Ende [9.27] des neunzehnten Jahrhunderts abgerissen werden mußte.’‘Dabei geht ein Säkulum zu Ende [15.31], das sich Vernichtungskriegen, Massenvertreibungen, dem ungezählten Tod verschrieben hatte.’‘[…] wo Strauch gegen Ende [17.24] des siebzehnten Jahrhunderts Pfarrer gewesen ist […]’‘ Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende [22.18] der fünfziger Jahre auf […]’‘Dieser viel bewunderten, aufwendig fortwährenden Täuschung ist kein Ende [30.23] gesetzt.’‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde bis Ende [66.16] der sechziger Jahre eingeebnet […]’‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher, der gegen Ende [75.13] seines Lebens die Königlich-Preußische Akademie reformiert hatte, einen »Verräter an polnische Sache« […]’‘So, nur so darf sein Ende [85.21] gefeiert werden.’‘Wenngleich mir das Ende [89.10] der Mauerzeit Genugtuung bereitet, ahne ich Schlimmes.’‘Das war gegen Ende [98.6] Februar, als der ostdeutsche Staat in Richtung Westen auszulaufen drohte […]’‘Die Tatsache, daß nach Ende [105.19] des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche ihre Heimat […] verlassen mußten […]’‘Es ist die einzelne Unke gewesen, die Alexandra geraten hat, das Ende [144.18] unserer Bemühungen vorwegzunehmen.’‘Als ich mit Mama und Papa hier bin gewesen, gleich nach Krieg war zu Ende [145.9], gab Krebse immer noch viel.’‘[…] schon Ende Juli [148.14] wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld anzulegen […]’‘Auf Beerdigungen sind sie ab Ende [156.28] August nur selten gegangen.’‘Seine Geschäftsreise ist zwischen Ende [170.21] September und Anfang Oktober datiert.’‘Zögernd ging das Jahr seinem Ende [173.23] entgegen.’‘Als unser Paar nach Ende [187.13] der ersten Januarwoche wieder in der Hundegasse die Dreizimmerwohnung bezog, wurde es doch noch kalt.’‘Ab Ende [192.17] Februar entstand, wie selbst Vielbrand zugeben mußte, eine kritische Situation.’‘Selbstverständlich werde auch ich meinen Mitte und Ende [194.4] der siebziger Jahre verstorbenen Eltern eine Umbettung ermöglichen.’‘Das Foto wurde Ende [205.9] März gemacht.’‘Die Grabsteine wurden schon Ende [214.19] der vierziger Jahre abgeräumt und vom dahinterliegenden Güterbahnhof zur weiteren Nutzung nach Warschau verfrachtet.’‘Also besuchten sie nicht das Klawittergrab, sondern die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam, die ab Ende [225.7] des vierzehnten Jahrhunderts Spitalkirche gewesen ist […]’‘Ab Ende [238.4] März wehte, nach Vielbrands Worten, » ein frischer Wind«.’‘Der Gedanke an ein gemeinsames Ende [267.18] lag sozusagen griffbereit, denn Gründe genug machten ihr Angebot.’‘[…] als Ende [287.20] Mai die Hochzeit Anlaß zur Feier bot […]’‘Das Ende [298.31], falls es ein Ende gibt, steht fest. Auf dem Weg nach Neapel oder auf dem Rückweg ist es geschehen.’
Jahresende; Kriegsendekein Ende nehmen, [kennen, finden] nicht aufhören wollen [D1b]
‘Ihr Friedhofsgespräch kannte kein Ende [26.24].’‘Saß mit Reschke die Piątkowska dabei, wenn solche Geschichten kein Ende [147.29] fanden, zog sie Vergleiche mit einer Großtante […]’‘[…] als trotz Ersatz der Schäden die Klagen betroffener Trauerfamilien kein Ende [152.24] nahmen […]’‘Denn nichts, sage ich, nicht einmal das Leben findet ein Ende [266.14].’‘[…] als wolle das Um- und Umbenennen kein Ende [272.16] nehmen.’
einer Sache ein Ende [setzen] geh. etw. beenden [D1b]
‘Alexandra hat diesen Wechselreden, die sich mit den Unkenrufen wiederholten, ein Ende [144.9] gesetzt:’‘[…] ihr reichte es nur zum » verkniffenen Lächeln«, das plötzlich vereiste und dem allgemeinen Gelächter ein Ende [286.12] setzte.’
*am Ende schließlich, im Grunde [D1b*1]
‘Am Ende [49.23] waren die zweiundvierzig Jahre des bengalisch-britischen Geschäftsmannes […] erstaunlicher als die zweiundsechzig meines ehemaligen Mitschülers […]’‘Also lief ich, lief ich davon, mir weg und raus aus dem südlichen Seitenportal, lief, wie ich schon lange nicht mehr gelaufen bin, lief und war am Ende [62.20] froh zu wissen, wohin...’‘Am Ende [119.10] ging es feierlich zu.’‘Am Ende [119.30] nennt er den Verlauf der Pressekonferenz dennoch zufriedenstellend.’‘[…] Zigarette nach Zigarette gepafft habe, immer stiller geworden und am Ende [127.13] verstummt sei.’
b) geh. verhüll. Tod [D1c]
‘Sind wir aufs Ende [164.8] bedacht, steht ihm Anfang bevor.’‘Maximilian verbrannt als Panzerfahrer bei Kursk, Eugen nahe Tobruk von einer Tellermine zerrissen; sie fanden ihr Ende [264.11], wir nicht.’‘Das Ende, falls es ein Ende [298.32] gibt, steht fest. Auf dem Weg nach Neapel oder auf dem Rückweg ist es geschehen.’
End' c) Pl. selten Stelle, Ort, wo etw. aufhört [D1a]
‘Die Wohnung im dritten Stock lag am Ende [32.4] der Gasse, die wie alle nach Osten laufenden Gassen der Rechtstadt mit einem Tor, dem Kuhtor, zur Mottlau hin ausläuft.’
Straßenende 2. letztes, äußerstes Stück [D2a]
‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, […] dessen zur Tür weisendes Ende [272.28] mit unserem Paar, den immer noch Ehrenvorsitzenden, besetzt ist.’
Fußende; KreuzendeEndkampf, der [1*] nationalsoz.Mobilisierungsmaßnahme kurz vor Ende des 2. Weltkriegs, bei der vorwiegend Minderjährige in die Armee eingezogen wurden um die Aliierten zurückzuschlagen [°]
‘Aus dem Reichsarbeitsdienst entlassen, wurden wir auf Truppenübungsplätzen in Uniform gesteckt […] und westlich der Oder in den Endkampf [264.2] geworfen.’
Endsieg, der [1*] nationalsoz.ab 1939 Propaganda der Nationalsozialisten, den Krieg trotz sich einstellender Niederlagen schließlich doch noch zu gewinnen [°]
‘Wo Volksmassen aufmarschiert waren und den Endsieg [251.6] vorweggefeiert hatten […]’
Endvierziger, der [1*]Mann Ende vierzig [D]
‘Im Aufstehen sagte der investitionswillige Herr, ein Endvierziger [56.21], der sich zuviel bestellt und seine zwei Eier im Glas kaum angerührt hatte:’
Energie, die [1*] Unkenrufe Pl. -nmit Nachdruck, Entschiedenheit [u. Ausdauer] eingesetzte Kraft, etw. durchzusetzen; starke körperliche u. geistige Spannkraft, Tatkraft [D1a]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien [46.2] bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß vor […]’
Enge, die [2*] o.Pl. ÜMangel an Raum, räumliche Beschränktheit [D1]
‘Er klagte über Enge [104.4] […], denn gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen […] jenes Maß an Weltläufigkeit vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’‘Sie zeigt an, wie asiatisch vorbestimmt Europas Zukunft ist: frei von nationalstaatlicher Enge [282.23], von keinen Sprachgrenzen eingezäunt […]’
Engel, der [17*] Gen. -s; Pl. - Rel.[als Bote Gottes wirkendes] meist mit Flügeln gedachtes, überirdisches Wesen [D1] Unkenrufe Holzfigur, die einen Engel darstellt [°]
‘Dort hatte die Piątkowska gerade einem spätgotisch knienden Engel [239.29] im Bereich des rechten Flügels die Mastixschicht aufgetragen […]’‘Mit dem Engel [240.3] mußte der Kaffee warten.’‘Dort kniete spätgotisch der Engel [242.26], dessen Mastixgrundierung auf Kreidegrund weiteren Auftrag von Blattgold erwartete.’‘Der Engel [242.29] kniete auf dem Küchentisch: einen knappen Meter hoch.’‘Oder waren sie auf Gedankenflucht: heimwärts in Alexandras Küche zum knienden Engel [245.10]?’‘Du weißt, Engel [250.28] wartet auf uns in Küche.’‘Der meterhoch kniende Engel [251.20] auf dem mit Zeitungspapier abgedeckten Küchentisch.’‘[…] um sie mit dem Anstauchpinsel aus weichem Kamelhaar dem Kreidegrund auf dem Altholz des Engels [251.30] anzudrücken.’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche, in der ein spätgotisch kniender Engel [252.30] immer mehr Blattgold annahm, zum zentralen Ort.’‘Er nannte den Engel [253.5] »eine anonyme, wahrscheinlich süddeutsche, wenn nicht böhmische Arbeit«.’‘Der kniende, aus Lindenholz geschnitzte Engel [253.16] blies eine Posaune:’‘Ursprünglich waren es viele, wird es ein Chor Engel [253.19] gewesen sein […]’‘Und dazu gab Alexandras Engel [253.27] das Signal...’‘Der auf linkem Knie kniende Engel [254.1] muß in seinem geflickten Zustand erbärmlich ausgesehen haben: ’‘Doch als der kniende Engel [254.8] zusehends zu Gold kam, […] entstand die Figur in ihrer von anonymer Hand gewollten Schönheit aufs neue.’‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck des […] Engels [254.18] gewann jene herbe Anmut, die, wie Reschke sagt, »frühe Riemenschneiderengel auszeichnet...«.’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel [254.23] Beiwerk eines Altars gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’
Auferstehungsengel; Barockengel; Engelsflügel; RiemenschneiderengelEngelsflügel, der [1*]Engel; Flügel (a)
‘[…] während die Piątkowska das Blattgold auf dem Engelsflügel [243.18] nun mit weichem Flachpinsel verstrich […]’
Engländer, der [4*] Pl. (m+f) -a) Einwohner zu England (2) [Register] [Register] [°]
‘[…] bevor Calcutta den Engländern [163.7] zur Beute wurde […]’‘Es hieß, der Engländer [241.25] werfe sie nachts aus Flugzeugen ab: massenhaft, tonnenweise.’
b) der Engländer (a) Subhas Chandra Chatterjee [Register] [°]
‘Schon früh, noch vor den ersten Beerdigungen, hat Reschke ihr Urteil festgehalten: »Ist falscher Engländer [164.24]! Werden wir kleinkriegen, wie wir Polen haben Türken vor Wien besiegt ...«’‘[…] sie, die den Bengalen einen »falschen Engländer [287.28]« genannt und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei und Schlimmeres, » Satanskunst«, nachgesagt hatte […]’
Englisch, das [5*]die englische Sprache [Da]
‘Und ihr Mann, der zudem fließend Englisch [39.26] gesprochen haben soll, muß wie ein Pauker gewesen sein:’‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein […] Herr an, dessen wundersam gurgelndes Englisch [45.31] auf einen studierten Pakistani oder Inder schließen ließ.’‘Doch vorerst waren Reschkes unverbesserliches Englisch [48.18] und der bengalische Gebrauch der einst herrschenden Kolonialsprache einander noch ungewohnt.’‘[…] wurde er namentlich und in jenem besonderen Englisch [57.14] angesprochen, das […] dem Bengalen britischer Staatsangehörigkeit, geläufig war.’‘Dann hat sie Reschke, der sich weigern wollte, gezwungen, ihr Gemaule ins Englische [203.15] zu übersetzen:’
Engpaß, der [2*] Pl. -pässewirtschaftliche Notlage, schwierige Situation [in der etw. knapp geworden ist] [D Engpass 2]
‘Weil der Computer in Bochum mit dem in der Hundegasse korrespondierte, […] kam es selten zu Pannen oder Engpässen [157.10] bei der Belieferung des Versöhnungsfriedhofes.’‘Bei der Beschaffung von Hotelzimmern gab es Engpässe [174.7], denn auf dem Versöhnungsfriedhof herrschte Massenauftrieb.’
Enkel, der [1*] Pl. (m+f) -Kind des Sohnes od. der Tochter, Kindeskind [D1]
‘Weil die anreisenden Enkel [233.8] und Urenkel der Verstorbenen nicht nur die vieltürmige Stadt, sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland kennenlernten […]’
Enkelgeneration; Enkelkind; UrenkelEnkelgeneration, die [2*]Enkel; Generation (1)
‘Die hinlänglich bekannte Vergnügungssucht der Enkel- [246.6] und Urenkelgeneration will man dafür zur Kasse bitten.’‘[…] weil immer mehr hochschwangere Frauen der Enkel- [270.19] und Urenkelgeneration die Reise nicht scheuten:’
Enkelkind, das [1*] Pl. -erEnkel (im Kindesalter) [D]
‘[…] indem er sich drei Tage lang als Großvater seinen Enkelkindern [116.20] auslieferte:’
Entbindungsstation, die [1*]Abteilung eines Krankenhauses, in der Entbindungen vorgenommen werden, Geburtshilfe geleistet wird [° D Entbindungsabteilung]
‘Sogleich wurde man einig, im Seitenflügel des geräumigen Seniorenheims am Pelonker Weg eine Entbindungsstation [270.29] mit Kreißsaal einzurichten.’
Ente, die [1*] Pl. -nSchwimmvogel mit kurzem Hals, breitem Schnabel u. Schwimmfüßen [D1a]
‘Keinen Kahn, kein Segel, nur zwei schwimmende Enten [278.1] erwähnt er, im Gegenverkehr.’
Entfernung, die [1*]Beseitigung, das Herausnehmen [°]
‘[…] denn Reschke litt zwar unter dem Befund, zwei Seelen in seiner Brust zu haben, hätte sich aber nach operativer Entfernung [105.26] der einen oder anderen als entseelt empfunden.’
Enthaltung, die [1*]Stimmabgabe, durch die zum Ausdruck gebracht wird, dass weder mit Ja noch mit Nein gestimmt wird [D Stimmenthaltung b]
‘Eine Klausel, die ohne Gegenstimmen, bei nur einer Enthaltung [120.6], angenommen wurde...’
Entkrampfung, die [1*]gegenseitige Entspannung, Lockerung im Umgang [°]
‘Bereits in der Idee sah man die Möglichkeit einer deutsch-polnischen Entkrampfung [108.1] abgezeichnet.’
Entlastung, die [1*]Reduzierung der Beanspruchung [bei einer Person] [° D entlasten 1a]
‘[…] um mir anzuvertrauen, daß er, zu seiner Entlastung [201.20], für sechs seiner zahlreichen Vettern […] die Einreise und - gegen geringe Gefälligkeit - deren Aufenthalt bewilligt bekommen habe.’
Entmachtung, die [1*]Verlust der Befehlsgewalt und des Einflusses [° D entmachten]
‘Unser noch geschäftsführendes Paar hat diese Entmachtung [238.6] hingenommen […]’
Entschluß, der [8*] Pl. -schlüssedurch Überlegung gewonnene Absicht, etw. Bestimmtes zu tun [D Entschluss]
‘[…] ihre Idee lädiert, ihr Entschluß [65.1], kaum gefaßt, schon gebremst, und ihre Begeisterung, die gestern noch hell entflammt war, deutlich niedriger geschraubt.’‘Dem geschäftsführenden Paar konnten die Entschlüsse [180.4] der Aufsicht keinen nachhallenden Widerspruch abnötigen.’‘Marczak hatte sie in der Hand, so auch bei jener Aufsichtsratssitzung, die in Sachen Umbettung keinen Entschluß [198.29] zugelassen hatte.’‘Sie sollten, verehrte Frau Piątkowska, gemeinsam mit unserem lieben Herrn Professor, Ihren Entschluß [248.3] noch einmal bedenken.’‘Ich weiß nicht, zu welchem Entschluß [250.24] der erneuerte Aufsichtsrat gekommen ist.’‘[…] daß ich damals noch meinte, nach meines Vaters Entschluß [259.11] aus dem Jahr '39, eingedeutscht heißen zu müssen […]’‘Das geschah tags drauf, so eilig waren sie von Entschluß [279.14].’‘Dennoch mußte sich Alexandra zu ihrem Entschluß [289.2] überwinden, obgleich ihr die vielen blitzblanken […] Rikschas mit ihrem melodischen Dreitongebimmel gefielen.’
Entsetzen, das [1*]mit Grauen […] verbundener Schrecken [D]
‘Reschkes verzücktes Entsetzen [195.16]:’
Entvölkerung, die [1*]Rückgang in der Bevölkerungszahl [durch bestimmte Einwirkungen], Menschenleere [° D entvölkern b]
‘[…] worauf er ein Ergebnis ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit die Entvölkerung [98.10] der zum Anschluß freigegebenen Länder befürchten ließ.’
Entwarnung, die [1*]Signal, mit dem ein Alarmzustand durch bestimmte Sirenentöne für beendet erklärt wird [° D entwarnen]
‘Kann sein, daß ich in der abgedunkelten Stadt Reschkes Cousine Hildchen auf Parkbänken geknutscht habe, sogar beim Luftalarm bis nach der Entwarnung [60.13].’
Entwicklung, die [1*]weiterer Verlauf; Wachstum [°]
‘Als jedoch Alexandra Piątkowska fragte, ob angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung [271.17] der Stadt mit einer fünften Schriftzeile gerechnet werden müsse, und zwar in bengalischer Sprache […]’
Entwurf, der [4*] Pl. -würfe1. a)Zeichnung, nach der jmd. etw. ausführt, anfertigt [D1a]
‘Entwürfe [271.6], auf denen die Namen und die Daten kulturhistorischer Anmerkungen in gleich großer Schrift untereinander standen, wurden abgelehnt.’‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung, in der ich das Spiegelbild einer mir vom Entwurf [278.18] her vertrauten Bebauung sehe, nichts Hinderliches im Weg steht.’
b) schriftliche Festlegung einer Sache in ihren wesentlichen Punkten [D1b]
‘Schon seine Doktorarbeit über Bodengrabplatten liest sich als Entwurf [103.14] späterer Thesen.’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] der Entwurf [108.30] einer zukünftigen Friedhofsordnung […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’
2. veraltet Plan, Vorhaben [D2] WerkentwurfEpiphanie, die [1*] [christl.] Rel. ÜErscheinung einer Gottheit (bes. Christi) unter den Menschen [D]
‘Später sprach Reschke von einer »Epiphanie [104.20]«; er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe zu heben.’
Episode, die [1*] Pl. -nflüchtiges Ereignis innerhalb eines größeren Geschehens; unbedeutende, belanglose Begebenheit [D1]
‘[…] in seinen Gesten jedoch, die langsam beschwörend, plötzlich heftig - und mit Hilfe aller Finger - Episoden [50.4] aus einer ringförmig morgenländisch verlaufenden Geschichte erzählten […]’
Epitaph, das [4*] Pl. -e Epitaphium, das [1*] Pl. Epitaphien bildungsspr.Gedenktafel mit Inschrift für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand od. einem Pfeiler [D1b]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe [17.5], Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema seiner vor Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit, »Grabplatten und Epitaphien [24.2] in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen […]’‘Wenn er von den achtunddreißig bei Curicke aufgeführten Epitaphen [28.8] in Sankt Marien erzählte […]’‘[…] gab sie Bericht von ihrer vergoldenden Arbeit an einem lange verschollenen Epitaph [28.10] aus dem Jahr 1588.’‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe [74.10] konzentriert war […]’
Erbnachfolge, die [1*]Rechtsnachfolge in die [Vermögens]stellung eines Verstorbenen [D Erbfolge a]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen und Wegerecht, verjährte Besitztitel und Erbnachfolge [146.27] […]’
Erbpacht, die [2*] Rechtsspr.veräußerliches, vererbbares Recht, auf fremdem Boden zu bauen [D Erbbaurecht]
‘[…] bei polnischem Vorbehalt werde man mit einer auf hundert Jahre beschränkten Erbpacht [234.23] zufrieden sein.’‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um kürzere Erbpacht [235.5] […]’
Erbschaft, die [1*]Erbe, Hinterlassenschaft [D]
‘[…] bei einigen dieser noch jungen Menschen, denen Wohlstand zugewachsen oder dank Erbschaft [233.12] zugefallen war […]’
Erbstück, das [5*] Gen. -salter […] Gegenstand, den jmd. nach dem Tod des Eigentümers erhalten hat [° D]
‘[…] doch die frühe schon beim Kauf der Steinpilze plazierte Einführung des gehäkelten Erbstücks [16.31] - die Witwe fand das Netz im Nachlaß ihrer Mutter - ist meine Zutat […]’‘Ich lasse den Witwer das Erbstück [18.15] tragen […]’‘Als wäre ihr am Elterngrab mütterlicher Rat erteilt worden, wies die Piątkowska mit Fingerzeig auf das gehäkelte Erbstück [29.29], das dem Professor noch immer anhing […]’‘In wiederholten Anläufen sprach er dem Erbstück [54.9] Bedeutung zu:’‘Atemlos kam sie und trug außer ihrer Umhängetasche das gefüllte Erbstück [77.19], Mamas Einkaufsnetz.’
Erdball, der [1*] o.Pl. geh.die Erde (4) als kugelförmiger Planet [D Erdkugel]
‘Die Leipziger Montagsbilder gingen rund um den Erdball [90.16].’
Erdbestattung, die [2*] Pl. -enBestattung eines Leichnams in einem Sarg in der Erde (1) [D]
‘Mit dieser Beschwörung aufgefüllter Grabstellen konnten nur die bisher üblichen Erdbestattungen [148.13] gemeint sein;’‘Denn täglich konnten sechs bis zehn Erdbestattungen [153.30] gezählt werden.’
Erdbraun, das [1*] → erdbraunbraun wie Erde (1) [D]
‘[…] bleibt vage wie sein Versuch, in mehreren Anläufen ihr Kopftuch zu bestimmen: »Kein eigentliches Umbra, mehr Erdbraun [7.23] als Torfschwarz...«’
Erde, die [15*]1. aus verwittertem Gestein, organischen Stoffen u. Mineralien bestehendes, feinkörniges Gemisch, das einen Teil der Erdoberfläche bildet u. die Grundlage des Pflanzenwachstums darstellt; Erdboden, Erdreich [D1a]
‘[…] der Winter versprach, so milde zu werden, daß der Versöhnungsfriedhof, wenn die Erde [173.26] nicht tiefer als einen Spatenstich fröre, wie selbsttätig wachsen würde:’‘Die tiefgefrorene Erde [188.15] erlaubte keinen Aushub.’‘[…] kommt dann auf die allgemein fragwürdige, durch Abwässer, Giftstoffe und Überdüngung geminderte Qualität der Erde [281.29] […]’
Erdbestattung; Erdbraun; Heimaterde 2. o.Pl. fester Boden, Grund, auf dem man steht; Untergrund [D2] *unter die Erde kommen geh. verhüll. beerdigt werden [°]
‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden eine wachsende Zahl Menschen den Wunsch, sozusagen zu Haus unter die Erde [38.8] zu kommen […]’‘Wenn sie, die bald Neunzigjährige, eines Tages zu Grabe getragen wird, wird mit ihr dieser übriggebliebene Zungenschlag unter die Erde [129.7] kommen;’‘Unter die Erde [136.1] kamen: Egon Eggert […] und Auguste Koschnick […]’‘Bevor sie unter die Erde [255.4] kommt, muß ich nachtragen:’‘Bevor Erna Brakup mit verknoteten Fingern auf dem Friedhof Matarnia unter die Erde [264.15] kam, besuchte das Paar zum letzten Mal die Fischerkate.’
*in der Erde liegen geh. verhüll. beerdigt sein [°]
‘Wer liegt schon in Erde [197.12], soll bleiben da!’
Ärde [Brakup Missingsch] 3. begrenztes Gebiet, Land, zu dem eine emotionale Beziehung besteht [D3]
‘In deutscher Erde [151.6] ruht...’‘[…] kurz bevor der polnische Papst bei stürmischem Wetter zu Besuch nach Polen kam, wo er sogleich die Betonpiste über der polnischen Erde [295.16] küßte […]’
»Wir lassen von Erde nicht, woher stammt unser Geschlecht...« [Register] in fremder Erde [liegen] geh. im Ausland [D3]
‘Ich vermute, daß Furcht vor der zeitbedingten Gewißheit, in fremder Erde [97.1] liegen zu müssen, gemischt mit der Hoffnung […] den Lebensabend meiner Landsleute verlängert hat.’‘Ich will nicht in fremder Erde [141.12] liegen...’‘So viele Tote in fremder Erde [176.1]! So viel Anlaß zur Versöhnung! ’‘Plötzlich sah ich Alexandra und mich, wie wir unsere Gräber in fremder Erde [176.7] suchen...’
4. o.Pl. (von der Sonne aus gerechnet) dritter Planet unseres Sonnensystems [D5] Erdball; ErdoberflächeErdenbürger, der [1*] Pl. (m+f) - geh.Mensch, Erdbewohner [D]
‘[…] doch wird es in Polen gewiß nicht an Ärzten und Hebammen fehlen, die qualifiziert genug sind, unsere Neu-Danziger Erdenbürger [271.3] auf die Welt zu bringen...’
Erdkröte, die [5*] Pl. -nin Europa vorkommende braune od. graue Kröte [D]
‘[…] vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler, Schlammtaucher, Erd- [126.5] und Wechselkröten, Frösche jeder Größe, Froschlurche, also auch Unken:’‘[…] erst später, bedrängt vom immer schlimmeren Gang der Zeitläufte, wird ihr, nicht etwa der Erdkröte [126.19], die Rolle der Ruferin zugedacht, die kommendes Unheil einläutet.’‘Nach meiner Kenntnis von Kröten, die, zugegeben, nicht groß ist, dürften es Erdkröten [160.7] sein;’‘Da Rotbauch- und Gelbbauchunken kleiner als Erdkröten [160.13] sind […]’‘[…] werden es wohl doch Froschlurche, also Unken, gewesen sein und keine Erdkröten [160.17] […]’
Erdmöbel, das [1*] Pl. - DDRSarg [WWW025]
‘Was mögen die immer noch rüstige Dame, der elegante Vizedirektor zu den allerneuesten »Erdmöbeln [274.8]« gesagt haben?’
ErdmöbelproduktionErdmöbelproduktion, die [1*]Erdmöbel; Produktion
‘[…] gäbe es unsere Friedhofsgesellschaft schon, könnte es mich verlocken, in die Erdmöbelproduktion [108.27] einzusteigen. ’
Erdoberfläche, die [1*] o.Pl.Gesamtheit der Flächen, die die Erde (4) von außen begrenzen [° D Oberfläche 2]
‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege des Friedhofs […] auf Pflanzen bedacht sein, die der künftigen Erwärmung der Erdoberfläche [125.9] standhalten können.’
Ereignis, das [7*] Pl. -sebesonderer, nicht alltäglicher Vorgang, Vorfall; Geschehnis [D]
‘Fast widerwillig gab er in Klammersätzen Ereignissen [16.14] Raum, die allesamt historisch genannt sein wollten, ihn jedoch irritierten […]’‘Nur wenige Minuten lang erlaubten sie dem Fernsehen, ihr Wohnzimmer mit krisenhaften Ereignissen [165.28] zu besetzen.’‘Er nennt Termine in Frankfurt am Main, Düsseldorf und Wuppertal dringlich, hat aber die politischen Ereignisse [170.24] jener Tage in seiner Kladde ausgespart […]’‘Erstaunlich, wieviel Interesse die Alte für jeweils aktuelle Ereignisse [190.2] aufbringt...’‘Ihre Kindheit, die sie teils auf dem Land, teils in der Niederstadt verbracht hatte, mußte reich an Ereignissen [241.7] gewesen sein:’‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] begruben, blieben die Folgen der abgewerteten Ereignisse [261.15] dennoch für demnächst neue Bildfolgen ergiebig.’‘Laß Dich bitte nicht von einigen romanhaft verlaufenen Ereignissen [298.5] hinreißen;’
Erfahrung, die [4*] Pl. -en1. Pl. selten bei praktischer Arbeit od. durch Wiederholen einer Sache gewonnene Kenntnis; Routine [D1]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat bei einer Lebensversicherung Erfahrungen [237.25] im Management gesammelt […]’‘Wenn Timmstedt, der für Frau Dettlaff in die Aufsicht kam, seine Erfahrungen [249.18] als Manager in einem Versicherungskonzern gesammelt hatte […]’
Berufserfahrung; Geschäftserfahrung 2. Erleben, Erlebnis, durch das jmd. klüger wird [D2]
‘In unserem Alter gebietet Erfahrung [116.2] Vernunft.’‘Wenn ich Reschke glaube, wie ich muß, genoß die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft ein vergleichbares Ansehen, das jedoch aus leidvoller Erfahrung [206.17] immer wieder in Zweifel geriet;’
Erfindung, die [1*]etwas, was ausgedacht ist, nicht auf Wahrheit od. Realität beruht [D2]
‘Das Einkaufsnetz ist keine Erfindung [16.27].’
Erfolg, der [10*] Pl. -epositives Ergebnis einer Bemühung; Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung [D]
‘Er hatte Erfolg [107.5]. Seine praxisbezogenen Studiengänge wurden beispielhaft genannt.’‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre die obligaten Kartoffelkäferaktionen organisiert und durch effektive Methoden des Absammelns zum Erfolg [107.21] geführt hat?’‘Du meldest schönen Erfolg [109.17] für Anfang, und ich muß warten, bis Politik ja sagt.’‘Das Geschäft lief, doch blieben die Erfolge [139.26] meines Mitschülers nicht ungetrübt:’‘Und damit war er bei seinem Rikschaprinzip, dessen Erfolg [200.30] in der Tat für sich spricht.’‘Wenn man von der Verkehrssituation der west- und südeuropäischen Metropolen ausging, war Chatterjees Erfolg [210.26] vorprogrammiert:’‘Der von Reschke und der Piątkowska unterzeichnete Geschäftsbericht zählte Erfolge [231.8] auf und sprach Bedenken aus.’‘Von überall her wurden langfristige Pachtverträge als Erfolg [269.1] gemeldet.’‘Von letzten Erfolgen [269.24] berichtete als Mitglied des Aufsichtsrats der Düsseldorfer Planungschef Torsten Timmstedt:’‘Ihr mädchenhafter Übermut, der, wie ich heute weiß, mit Erfolg [292.19] Wróbel und Helena zu kuppeln versuchte, und ihr Lachen von damals sind sich treu geblieben.’
AnfangserfolgErfordernis, das [1*] Pl. -seetw. das [für eine Arbeit o.Ä.] notwendig ist [°]
‘Anfangs meinte Reschke noch, seinen PC mit wissenschaftlichen Erfordernissen [95.13] begründen zu müssen.’
Erforschung, die [2*][wissenschaftlich] genaue Untersuchung mit dem Ziel, möglichst viele Erkenntnisse zu erlangen [° D erforschen]
‘Er forderte die Erforschung [103.11] der Arbeitswelt, gespiegelt in bildnerischen Produkten künstlerischer wie trivialer Machart.’‘[…] die sorgfältig katalogisierte Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel, die er seiner langjährigen Erforschung [132.5] barocker Grabsteine auf norddeutschen Friedhöfen verdankte […]’
Erfreuliche, das [1*] → erfreulichfreudig stimmend, angenehm [D]
‘Danach berichtet er, ohne den Zeitsprung anzukündigen, nur noch Erfreuliches [266.20]:’
Erfüllung, die [2*]1. völlige Entsprechung einer Verpflichtung, Erwartung, Forderung o.Ä. [° D erfüllen 3]
‘Sicher ging man dabei von zu Lebzeiten geäußerten Wünschen aus, die ihre Erfüllung [149.10] in immer dem gleichen Satz suchten, dort, nur dort den letzten Platz zu finden, wo man geboren sei.’
2. *in Erfüllung gehen Wirklichkeit werden [D3]
‘[…] auf daß in Erfüllung [253.22] ging, was ich kürzlich wieder einer Bodenplatte im Mittelschiff von Sankt Trinitatis abgelesen habe:’
Ergänzung, die [2*]das Hinzukommen zu etw. (um es zu vervollständigen) [° D ergänzen 1c]
‘[…] dem Gesellschaftervertrag widerfuhr eine Ergänzung [178.22], der abzulesen war, daß man auf deutscher Seite kein finanzielles Opfer scheuen werde.’‘Vielleicht hielten sie die Seniorenheime für vertretbar, sogar für lobenswert als Ergänzung [180.12] ihrer Idee.’
Ergebnis, das [1*]etw., was durch Rechnung, Messung, Auszählung o.Ä. ermittelt wird [Db]
‘[…] und Reschke die täglichen Abwanderungszahlen in seinem PC hochrechnete, worauf er ein Ergebnis [98.9] ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit die Entvölkerung […] befürchten ließ.’
Erguß, der [1*] Pl. -güsse geh., iron.[wortreicher] Ausbruch von Gefühlen, Stimmungen o.Ä. [D Erguss 3]
‘Dabei liest sich, was aus dem Gezappel herausgelesen werden kann, als durchweg vernünftig und auf den Punkt gebracht, etwa, wenn sie ihres Alexanders Ergüsse [87.6] zu kanalisieren sucht:’
Erinnerung, die [12*] Pl. -en1. Eindruck, an den jmd. sich erinnert; wieder lebendig werdendes Erlebnis [D2]
‘Solche Erinnerungen [34.4] haften stärker als alle Pilzgerichte, die in italienischen Gaststätten auf den Tisch kommen, letztmalig in Bologna, als ich mit meiner Frau...’‘Alles vorzügliche Kurlage, außerdem vertraut, voller Erinnerungen [56.28] für jenen Teil unserer Mitglieder, die von hier weg mußten.’‘Die meisten sind hier aufgewachsen und kommen zurück, um, wie man sagt, alte Erinnerungen [59.23] aufzufrischen.’‘Schweiß, Trillerpfeifen, Kommandos und Langeweile. Scheußlich, diese Erinnerungen [69.7]...’‘Eine Tonbandaufzeichnung, die gleich hinter den Unkenrufen Erna Brakups Gebrabbel bewahrt, wärmt Erinnerungen [128.18] auf.’‘Aus zeitverschobenen Erinnerungen [147.3] holte sie Tratsch und politische Eintrübungen hoch.’‘Die beiden gingen kaum noch aus, wenn man von den Krankenbesuchen bei Erna Brakup absieht, die »in immer kindlicher werdende Erinnerungen [253.3] abtaucht...«.’‘[…] um sogleich den Bodensatz bleihaltiger Erinnerungen [267.15] aufzurühren:’‘In Vergangenheiten rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer im Abseits gaben nur ungenaue oder falsch eingeordnete Erinnerungen [156.18] her.’
Kindheitserinnerung; Schülererinnerung 2. o.Pl. Andenken, Gedenken [D3a]
‘Doch der Markthalle haftet die Erinnerung [10.13] an den Mönchsorden nur namentlich an […]’‘Nicht etwa, daß er von seiner verstorbenen Frau, sie von ihrem zu früh gestorbenen Mann gesprochen hätte, da hing nichts nach außer gutsortierter Erinnerung [73.29].’
3. o.Pl. Fähigkeit, etw. im Gedächtnis zu bewahren u. sich dessen wieder bewusst werden [° D1a; D erinnern 1]
‘Und rauchend, immerfort rauchend, als werde Erinnerung [27.1] durch Zigarettenpaffen gefördert, habe Alexandra […] von ihrer Kindheit und den Jugendjahren in Wilno erzählt […]’
Erinnerungsstück, das [1*] Pl. -eGegenstand, der jmdn. an etw., jmdn. erinnert [D]
‘[…] nicht nur die Wohnung in der Hundegasse, auch das Bochumer Appartement bewahrte gerahmte und in Fotoalben versammelte Erinnerungsstücke [156.14] aus normal glücklichen Tagen auf.’
Erkenntnis, die [1*] Pl. -edurch geistige Verarbeitung von Eindrücken u. Erfahrungen gewonnene Einsicht [D ¹Erkenntnis 1]
‘Reschke verwahrte sich gegen den Mißbrauch seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse [196.31] und nannte die von ihm erwähnte Beinkammer ein »ausgelaufenes Modell«.’
Erklärung, die [7*] Pl. -en1. Mitteilung; [offizielle] Äußerung [D2]
‘Und plötzlich dann […] überraschte ihn ihre berufliche Erklärung [27.22]:’‘[…] zu einem einzigen gefräßigen Schwan, »der damals versucht hat, mit seinem Gebettel meine Erklärung [268.18] zu überschnattern. […]’‘In seiner Erklärung [280.2] […] weist er darauf hin, daß dieses Gerät, in Korrespondenz mit seinem Bochumer Heimcomputer, bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste geleistet habe;’‘Reschkes Erklärung [281.16] ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert der Vertreibungen, auf Breitwand projiziert […]’
Rücktrittserklärung 2. das Erklären; Deutung, Begründung; Darlegung der Zusammenhänge [D1]
‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast, inmitten Gefolge, die Langgasse hochschlenderte, historisierenden Erklärungen [129.23] zuzuhören schien […]’‘Wróbel, der sich gelegentlich, wie Alexandra auch, chauvinistisch verengt, wußte keine Erklärung [175.14], […] und meinte, die Tatarengräber als ›wilde Beerdigungen‹ entschuldigen zu müssen.’‘Beantragt wurde, Straßen- und Denkmalschilder nun auch mit überlieferten deutschen Namen und Erklärungen [244.7] zu beschriften […]’
Erlaubnis, die [1*]Genehmigung, Zustimmung; Bestätigung, dass jmd. etw. tun darf [D]
‘Und ganz aus dem Häuschen waren sie, als ich - hoffentlich mit Deiner Erlaubnis [101.5] - Dein liebes Geschenk ins Seminar trug.’
Erlebte, das [1*]etw., von dem man betroffen u. beeindruckt wird; etw., das man erfahren musste od. konnte [° D erleben 1a]
‘Merkwürdig, daß Reschke alles zuletzt Erlebte [51.26] seinem Tagesablauf voranstellte.’
Erleichterung, die [1*] o.Pl.erleichtertes Gefühl, inneres Befreitsein [Da]
‘Ach, die Erleichterung [267.26] und die Leere danach.’
Erlös, der [1*] Wortspiel zu Erlös = beim Verkauf einer Sache od. für eine Dienstleistung eingenommener Geldbetrag [D] GrassErgebnis [°]
‘[…] sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös [70.15] ihrer fast schlaflosen Nacht, vom Geld, das als Startkapital nötig sein werde.’
Ermordung, die [1*]das vorsätzliche Töten (eines Menschen) [D ermorden]
‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung [293.1] eines indischen Politikers den Bengalen zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’
Erna-Brakup-Geschichte, die [1*] Pl. -nGeschichte (1), über Erna Brakup [Register] [°]
‘Und alle wußten Erna-Brakup-Geschichten [257.21] zu erzählen.’
Ernst, der [1*]ernster, nicht sorglos-heiterer, nicht lachender Gesichtsausdruck [° D ernst 1]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe, […] ihr Grinsen, verhuschtes Lächeln und so viel verkniffener Ernst [96.8] […]’
Eroberung, die [1*] ÜEinnahme (eines fremden Lands, Gebiets o.Ä.) durch eine militärische Aktion [° D erobern 1]
‘Eine Armee deutscher Leichen tritt zur Eroberung [197.22] unserer Westprovinzen an!’
RückeroberungEröffnung, die [3*] Pl. -enInbetriebnahme, Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit [° D eröffnen 1]
‘Unter den achtunddreißig Todesfällen seit Eröffnung [192.29] der Seniorenheime zähle man sieben Neunzig- bis annähernd Hundertjährige, keiner der Verstorbenen sei jünger als siebzig gewesen.’‘Als erfreuliche Tatsachen meldete er Gründungenvon Friedhofsgesellschaften und die Eröffnung [231.10] von Versöhnungsfriedhöfen in den ehemals deutschen Städten Breslau […] und Glogau.’‘Demnächst kann mit Eröffnungen [231.16] in Stolp und Allenstein, in Hirschberg, Bunzlau und Gleiwitz gerechnet werden...’
Errettung, die [1*] geh.Befreiung aus einer Gefahr, einer bedrohlichen Situation und Bewahrung vor Tod, Untergang, Verlust, Schaden o.Ä. [° D retten 1]
‘Nach dieser ersten Errettung [288.20] des Abendlandes durch polnischen Heldenmut war es der Polenkönig Jan Sobieski, der die Türken vor Wien geschlagen hat.’
Ersatz, der [2*]Entschädigung [D1b]
‘Sie bedauerte, noch nie in Italien gewesen zu sein, doch hätten längere Aufenthalte in Westdeutschland und Belgien Ersatz [34.10] geboten:’‘[…] als trotz Ersatz [152.23] der Schäden die Klagen betroffener Trauerfamilien kein Ende nahmen […]’
Erschrecken, das [2*]Angst; Bestürzung [°]
‘[…] erfreute ihn, bei allem Erschrecken [46.22], diese neue Bekanntschaft vorm Hintergrund so vieler Lebendiger.’‘Doch diesem Orkan folgten fünf weitere, die in den ohnehin kranken Wäldern ein unentwirrbares Chaos hinterlassen haben. Erschrecken [101.31] macht sich breit.’
Erstaunen, das [1*]Verwunderung [° D erstaunen 2a]
‘Bei ihren Landsleuten polnisch-litauischer Herkunft habe sie zwar viel kopfschüttelndes Erstaunen [88.4], aber auch Zuspruch erfahren können:’
Erstbegräbnis, das [1*] Pl. -eerstes, den Anfang darstellendes Begräbnis [° D Erst-]
‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht […] bei der Terminierung der Erstbegräbnisse [135.10] im Spiel gewesen sei […]’
Erstbestattung, die [1*]Begräbnis kurz nach dem Tod, im Gegensatz zu einer (evtl. später stattfindenden) Umbettung [°]
‘[…] wo die Großeltern und Urgroßeltern durch Erst- [233.14]oder Zweitbestattung letzte Ruhe gefunden hatten.’
Erste, der/die [1*] Pl. -nHonoratior, Angehörige(r) der oberen Gesellschaftsschicht [°]
‘Schließlich einigte sich das Paar, weil Wilna mitbedacht sein mußte, auf die Mittellage der Reichen und Ersten [41.6]:’
Ertrag, der [1*]bestimmte Menge [in der Landwirtschaft] erzeugter Produkte [D1]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag [7.12] ihrer Kleingärten: Sellerie, kindskopfgroße Wruken, Lauch und rote Bete.’
Erwachsenenbildung, die [1*] o.Pl.Einrichtungen u. Maßnahmen zur Weiterbildung von Personen, die dem Jugendalter entwachsen, volljährig sind [° D; D 2erwachsen 2]
‘Also sah sein Studiengang Kurse für die Bereiche Erwachsenenbildung [106.28], Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’
Erwähnung, die [1*][beiläufige] Nennung; das Vermerken [° D erwähnen]
‘Nach detaillierter Erwähnung [112.3] einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente zur Ansicht brachte, schreibt er:’
Erwärmung, die [1*]durch den Treibhauseffekt bedingter, globaler Temperaturanstieg [°]
‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege des Friedhofs […] auf Pflanzen bedacht sein, die der künftigen Erwärmung [125.9] der Erdoberfläche standhalten können.’
Erwartung, die [1*][…] Spannung [D1]
‘Mehr noch, Erwartung [48.2] sprach aus ihm, weil seine Ahnung, die er »Asiens lautlose Landnahme« nannte, so bildhaft bestätigt wurde.’
Erweckung, die [1*]das Zurückrufen ins Leben, Auferwecken [° D erwecken 1b]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: […] des Lazarus wunderbare Erweckung [150.23], die Grablegung des Herrn […]’
Erweiterung, die [1*]Vergrößerung in Bezug auf Ausdehnung, Umfang [° D erweitern 1]
‘Schon lag die siebte Grabstellenreihe aufgefüllt, und das Urnenfeld verlangte Erweiterung [154.2].’
Erzählen, das [2*] → erzählenschriftlich od. mündlich auf anschauliche Weise darstellen [Da]
‘Er hätte wissen müssen, wie leicht ich ins Erzählen [15.1] gerate.’‘[…] zog sie Vergleiche mit einer Großtante, die, sobald sie ins Erzählen [147.30] von Anno dazumal geriet, auf Marschall Piłsudski und dessen Einmarsch in Wilno gekommen sei:’
Esche, die [1*](in mehreren Arten vorkommender) Laubbaum mit gefiederten Blättern u. geflügelten Früchten [D1]
‘Hier grenzte früher, gleich hinterm Steffenspark, der Marienfriedhof an: dreieinhalb Hektar groß unter Linden, Eschen [214.17], Birken und Ahorn, einzelnen Trauerweiden sogar, die immer noch stehen.’
EschenrondellEschenrondell, das [1*]mit Eschen bepflanztes Rondell (2) [°]
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot und hatte zimmerreiche Nebengebäude, das Säulenportal und ein Eschenrondell [178.15] im Innenhof zu bieten […]’
Espresso, der [1*]in einer Spezialmaschine aus dunkel gerösteten, gemahlenen Kaffeebohnen zubereiteter, sehr starker Kaffee [° D ¹Espresso a, b]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will, um überall spargeldünne Opferkerzen zu entzünden, bleibt viel Muße zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso [297.8].’
Essen, das [1*] o.Pl.Einnahme der [Mittags-, Abend]mahlzeit [D ¹Essen 1a]
‘Beim Essen [73.25] - Vorspeise, Hauptgericht, Dessert - gaben die beiden ein Paar ab, das sich viel zu erzählen hatte.’
Essig, der [1*]würzende u. konservierende saure Flüssigkeit [D]
‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, […] zu viele hartgekochte Eier, Pilze in Essig [143.4] und Öl, dazu Butter und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’
Este, der [1*] Pl. -nEinwohner zu Estland, einem Staat in Nordosteuropa [° D; D Estland]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani, Esten [37.20] oder Letten […]’
Etage, die [1*]Geschoss, bes. Obergeschoss; Stock [D]
‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume, und zwar nahe dem Werftgelände, in der Etage [279.19] eines Hochhauses, gebaut während der Gierekzeit.’
BüroetageEtui, das [5*]kleiner [flacher] Behälter, meist aus festerem Material, zum Mitführen, Aufbewahren eines od. mehrerer Gegenstände bestimmter Art [D1]
‘Ihn sehe ich ein Etui [34.28] öffnen, das Gestell fassen, die Bügel entfalten, die Brille behauchen, abreiben, aufsetzen, wieder abnehmen, falten, einlegen und das gediegen altmodische Etui [34.31] schließen.’‘Ich will ihn nicht noch einmal die Brille aus dem Etui [51.10] holen, entfalten, behauchen, putzen lassen.’‘[…] nahm Platz, beugte sich über die Kladde, öffnete das Etui [76.30] und setzte die Lesebrille auf.’‘Dann schloß er das Etui [76.31] und griff, als dränge es ihn, sich seiner selbst zu versichern, zum Füllfederhalter.’‘Er nahm die Brille ab und fand noch Zeit fürs Etui [78.10].’
BrillenetuiEtwas, das [1*]nicht näher bestimmtes […] Ding [D]
‘Etwas [296.10] von Purcell hat er gesungen und bekam Beifall dafür.’
Eule, die [1*](in vielen Arten weltweit verbreiteter) in Wäldern lebender nachtaktiver Vogel mit großen runden Augen u. kurzem krummem Schnabel [D1]
‘Kein Wunder, daß der Ruf der Unke, mehr noch als Kauz und Eule [126.12], Aberglauben gefördert hat.’
Europäer, der [1*]Einwohner zu Europa (1) [Register] [Register] [D1]
‘Dennoch sollten Sie, liebe Alexandra, stolz auf diesen polnischen Europäer [75.26] sein!’
Europagedanke, der [1*] Gen. -nsGedanke (3) an ein vereintes Europa (2) [Register] [°]
‘Satt an Unheil, bedrängten Meldungen einander, und die Politiker retteten sich, weil zu Haus nichts klappte, in die Zimmerflucht des Europagedankens [276.12].’
Europareise, die [1*]Europa (1) [Register]; Reise
‘S. Ch. Chatterjees Europareise [210.6] diente der Gründung und dem Ausbau von Filialen;’
Exemplar, das [2*] Pl. -eEinzelstück, […] aus einer Menge gleichartiger Stücke […] [D]
‘Nur wenige Exemplare [64.5] wird man fällen müssen.’‘[…] ein offenbar listig von Reschke in Vorschlag gebrachtes Exemplar [113.14] der bei Velhagen und Klasing 1907 erschienenen Künstlermonographie »Aus den Kupferstichen Daniel Chodowieckis«.’
Existenz, die [1*] o.Pl.das Existieren, Vorhandensein, Bestehen [D1a]
‘Ihre Existenz [221.10] erinnerte die Polen an Unrecht, das nicht, wie sonst üblich, den Russen zugeschoben werden konnte.’
Exkursion, die [1*] Unkenrufefür ExkursErörterung in Form einer Abschweifung [D Exkurs]
‘Es riß ihn hin, vor versammeltem Aufsichtsrat einen in seiner Kladde als »kurzgefaßte Exkursion [194.27]« entworfenen Vortrag abzuspulen.’
1 Export, der [4*] o.Pl.Ausfuhr [D1]
‘Polnische Restauratoren bringen Devisen. Na, wie polnische Mastgänse sind gut für Export [34.12].’‘Nicht nur der polnische Bedarf soll gedeckt werden, Export [162.19] ist sein Ziel.’‘Zuerst soll der Inlandsmarkt bedient werden, dann ist Export [201.12] angesagt.’‘[…] daß die Verwaltungen der expandierenden Gesellschaft und der auf Export [279.30] zielenden Firma im gleichen Hochhaus, Stockwerk über Stockwerk, eingemietet waren.’
Exportmodell; Exportschlager2 Export, das [3*]/kurz für Exportbier/ [D]
‘Es blieb bei der dritten Flasche Export [50.11].’‘Der bulgarische Rotwein […] und drei Flaschen Dortmunder Export [50.29] hatten dennoch dem Witwer nicht zu ausreichender Bettschwere verholfen […]’‘Zwischen zwei Flaschen Export [162.25] hat der Professor in Reschke den Bengalen darauf hingewiesen, daß die Stadt Gdańsk […] Künstler ins Land gerufen habe […]’
Exportbier, das [3*]ein qualitativ gutes, geschmacklich abgerundetes (nicht sehr bitteres) Bier [D]
‘Mister Chatterjee, der wie Reschke ein Exportbier [47.10] trank, war sogleich in der Lage, die Besorgnisse seiner Kneipenbekanntschaft zu zerstreuen:’‘Chatterjee lobte das Exportbier [49.6]. Reschke nannte als dessen Quelle das Ruhrgebiet.’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort ihrer ersten Begegnung, im Fachwerkhäuschen, mit dem Bengalen getroffen und mit ihm Dortmunder Exportbier [162.2] getrunken haben.’
²ExportExportmodell, das [1*]für den ¹Export bestimmtes Modell (1) [°]
‘Nach Reschkes Beschriftungen handelte es sich um das allerneueste Exportmodell [289.26] der Werfthallenproduktion.’
Exportschlager, der [1*]etw., was im ¹Export großen Erfolg hat, sich sehr gut verkauft [° D Schlager 2]
‘Für Chatterjee war es naheliegend, ein Rikschamodell, das später zum Exportschlager [213.10] wurde, nach der inzwischen historisch gewordenen Arbeiterbewegung zu benennen:’
Extra, das [1*] meist Pl. -sZusätzliches, zusätzliche Sonderleistung […] [D]
‘[…] worauf er den Zugewinn als »stille Reserve« verwaltet hat, damit sich unsere Kolonne […] zum Schlußfest in der Gutsscheune Kelpin ein paar Extras [170.5] leisten konnte:’
Extrafriedhof, der [1*]zusätzlicher, eigener Friedhof [°]
‘Dem Extrafriedhof [158.8] für tote Polen, die einst in Wilno ansässig gewesen waren, wurde kein Raum zugestanden, jedenfalls noch nicht, hieß es.’
Extravaganz, die [1*] meist Pl. -envom Üblichen in [geschmacklich] außergewöhnlicher, ausgefallener od. in übertriebener, überspannter Weise bewusst abweichende u. dadurch auffallende Sache [° Db; D extravagant]
‘Da sich Reschke Extravaganzen [63.10] […] leistete, hätte nostalgisch ein Peugeot 404, ledergepolstert, doch mit aufwendig eingebautem Katalysator zu ihm passen können.’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. E. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-814D-9