1819, 6. Mai.


Mit Friedrich von Müller

Ich war noch spät bei Goethe, dem ich sein Anliegen wegen der Münzcabinetsschlüssel erledigte und der sehr heiter und interessant war. Er fürchte sich nicht vor der Arbeit des Ordnens im Münzcabinet, man müsse nur in Alles Methode bringen und die Sachen nicht zu transscendent nehmen. Bei allen Geschichten ist die Form der Behandlung die Hauptsache. Hierauf sprach er von den Fortschritten der Osteologie und vergleichenden Anatomie in Jena, welche bald die menschliche Anatomie fast entbehrlich machen werde. Er halte die verschiedenen Museen klüglich auseinander; nach seinem Tode werde man wahrscheinlich durch Vereinigung derselben Alles verderben und eine Art Akademie bilden, wo dann gleich alles Dumme und Absurde hervortrete.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1819. 1819, 6. Mai. Mit Friedrich von Müller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A7A9-2