1823, 23. November.


Mit Friedrich von Müller

Als ich heute Mittag Goethe besuchte, und ihm von dem gehässigen Benehmen der Würzburger gegen Heine und dessen orthopädische Anstalt erzählte, sagte er:

»Das ist die alte Erfahrung; sobald sich etwas Bedeutendes hervorthut, alsobald erscheint als Gegensatz die Gemeinheit, die Opposition. Lassen wir sie gewähren, sie werden das Gute doch nicht unterdrücken. – Bei mir ist an keine Besserung zu denken, so lange ich, wie schon seit vielen Tagen nicht im Bette schlafen kann. Die Krankheit ist eben auch ein absolutes Übel. Welch ein Zustand! welch eine Qual, ohne Morgen und Abend, ohne Thätigkeit, ohne klare Idee! Aber besucht mich nur immer Mittags ein wenig, damit man doch noch denken möge, zusammen zu gehören.«

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1823. 1823, 23. November. Mit Friedrich von Müller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A587-F