1774, Juli.


Mit Johann Heinrich Jung

Einige Wochen nachher wurde Stilling [Jung] einsmals des Morgens [in Elberfeld] in einen Gasthof gerufen; man sagte ihm, es sei ein fremder Patient da, der [31] ihn gern sprechen möchte. Er zog sich also an und ging hin; man führte ihn ins Schlafzimmer des Fremden. Hier fand er nun den Kranken mit einem dicken Tuch um den Hals und den Kopf in Tücher verhüllt. Der Fremde streckte die Hand aus dem Bett und sagte mit schwacher und dumpfer Stimme: »Herr Doctor! fühlen Sie mir einmal den Puls; ich bin gar krank und schwach.« Stilling fühlte und fand den Puls sehr regelmäßig und gesund; er erklärte sich also auch so und erwiederte: »ich finde gar nichts Krankes; der Puls geht recht ordentlich.« Sowie er das sagte, hing ihm Goethe am Hals.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1774. 1774, Juli. Mit Johann Heinrich Jung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A33C-B