1807, Ende August oder Anfang September.


Mit Anton Genast

Als wir [vom Leipziger Gesammtgastspiel] nach Weimar zurückgekehrt waren, ging ich zu Goethe, um ihm über alle Vorkommnisse Rapport abzustatten. Er empfing mich mit den Worten: »Nun, Ihr habt euch ja recht wacker gehalten, und unsere Gesellschaft hat, wie ich von allen Seiten höre, Ehre eingelegt; besonders hat Mahlmann gewichtige Worte über unser Streben gesprochen. 1 Der Mann hat vollkommen recht: Virtuosität muß von der dramatischen Kunst ferngehalten werden, keine einzelne Stimme darf sich geltend machen, Harmonie muß das Ganze beherrschen, wenn man das Höchste erreichen will. Darum laßt uns in unserem Streben so fortfahren; denn manches findet sich noch, was, besser in's Auge gefaßt, zu größerer Geltung gebracht werden kann. An Ausdauer von[297] meiner Seite, gutem Willen und Fleiß vonseiten des Personals fehlt es nicht, und so ist mit der Zeit das Beste zu erwarten.«


Note:

1 In der »Zeitung für die elegante Welt.«

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1807. 1807, Ende August oder Anfang September. Mit Anton Genast. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A24C-F