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An Johann Jacob von Willemer

Ob ich gleich nicht mit dem frommen Paul Gerhard singen dürfte:

Den liebsten Bulen den ich hab'
Der liegt beym Wirth im Keller,
Er hat ein graues Röcklein an,
Und heist der Muskateller.

so gesteh ich doch gern daß ein duzzend muntre Gesellen in unsern Gewölben angelangt, sehr willkommen gewesen. Die Unterhaltung mit ihnen würde noch erfreulicher seyn, wenn nicht dabey ein Nachklang der Entfernung und des Entbehrens obwaltete. Ist wohl indessen der ernste dilemitische König bey Ihnen angelangt? Ich wünschte wohl Ihre Gedancken über diesen seltnen Mann zu hören.

Auch würde es sehr freundlich seyn wenn die Liebe Kleine dem Gesang und der Cither ein Viertelstündchen entwendete und von Zeit zu Zeit etwas von sich sehen ließe. Die Winterabende scheinen noch einmal so lang wenn man der gewohnten Herbstfreuden auf einmal ganz und gar ermangelt. Tausend Danck für Sendung und Andencken!

unwandelbar

der Ihrige

Weimar d. 15. Nov. 1815.

G.

[151] Die Majestäten haben uns verlassen, der Grosherzog ist zurück, soll ich etwa jener Angelegenheit gedencken?

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Johann Jacob von Willemer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9BFF-0