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An Felix Ferdinand Heinrich Küstner

Ew. Hochwohlgeboren

gefällige Besorgung meiner wegen des Preises der Platina gethanen Anfrage erkenne mit verpflichtetem Dank; die Auslage deshalb nebst dem Betrag des Leipziger Taschenbuchs an fünf rh. 4 Groschen erfolgen baar mit der Post; wie denn das in Dresden radirte [52] Bild meines Gartenhauses schon an Dieselben abgegangen ist. Von einem lithographirten Blatte ist mir nichts bekannt geworden.

Daß eine in allem so wohlgegründete Stadt wie Leipzig, wo so viel wichtige Männer und schöne Talente versammelt sind, auch wohl einen Winter sich ohne Theater gesellig beschäftigen und unterhalten werde, daran hab ich niemals gezweifelt; ja es ist als eine Wohlthat anzusehen, daß man einmal erinnert werde: wieviel Ressourcen vorhanden seyen, die nicht sowohl als Surrogate, sondern als Ersatz für ein Vergnügen sich erweisen, bey welchem öfters mehr Gewohnheit und Vorurtheil als wahrhafte Unterhaltung das Gefühl eines nothwendigen Bedürfnisses aufzudrängen pflegt. Indessen wollen wir alles zu seiner Zeit ehren und genießen, wie es die Umstände geben, und nicht verfehlen, uns auch diesen Winter durch so sinnig, geistreich und geistig als möglich in guter Gesellschaft zu unterhalten.

In vollkommenster Hochachtung

mich nennend

Ew. Hochwohlgeb.

gehorsamsten Diener

Weimar d. 15. Novbr. 1828.

J. W. v. Goethe. [53]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1828. An Felix Ferdinand Heinrich Küstner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9823-7