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An Silvie von Ziegesar

Wenn die Russischen Lieder und das Päcktchen Schuld an den Papa für sich ankommen und sich danckbar verneigen; so werden die Freundinnen, hoffe ich, ihnen ein scheel Gesicht machen. Mir aber müssen [299] Sie nicht zürnen weil ich in diesen letzten Tagen ausser dem Bestimmten und Erwarteten noch manches Fremde erfahren müssen, so daß noch in dem Augenblicke der schreibende und expedirende Riemer sich doppelt seufzend empfielt. Entschuldigen sollen mich zunächst die Carlsbader Stecknadeln und manches andre, vor allem aber von Innen Ihr liebes Herz. Dem lieben Vater tausend Empfehlungen und Beyliegendes Gedruckte. Er hat sich in seinem Leben so seltsame Kasus vortragen lassen, möge er auch diesen Blättchen eine Stunde in der Eremitage schencken. Und Sie meiner auf den Höhen und in den Thälern gedencken.

J. d. 15. May 1810.

G.


Dies war gestern geschrieben eh ich die Freude hatte Sie zu sehen. Heute noch ein herzliches Lebe wohl.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Silvie von Ziegesar. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-931D-0