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An Ludwig Gottlieb Carl Nauwerck

[Concept.]

[16. November.]

Ew. Wohlgeboren

haben mir diesen Sommer eine sehr angenehme Überraschung gegönnt, indem Sie mir die wohlgerathenen Zeichnungen nach Carlsbad übersandten. Ich konnte mich nicht von ihnen trennen, weil ich sie nothwendig meinen und Ihren weimarischen Freunden vorlegen mußte. Auch unterwegs schon haben sie viel Vergnügen gemacht, und mehr als einmal bin ich gefragt worden, ob sie verkäuflich seyen.

Erlauben Sie jetzt, daß ich sie noch bis etwa gegen das Neujahr behalte, und daß wir, in dem gewöhnlichen Jahres Programm der jenaischen allgemeinen L. Zeitung, ein gutes Wort darüber ausspreche.

Unser Kupferstecher Herr Müller ist von Dresden aus auf diese Zeichnung aufmerksam gemacht worden, und übertrüge wohl eine und die andere auf die Platte; allein es ist dabey bedenklich, daß gerade das Verdienstlichste Ihrer Zeichnung so außerordentlich zart ist, daß es kaum noch einmal und besonders mit einer andern Technik hergestellt werden könnte.

Wie sehr hätte ich gewünscht, Sie noch in Dresden anzutreffen und Ihnen auch für die anmuthige und geistreiche Parodie der Transfiguration zu danken, die ich Herrn Geheimerath Wolff gern abgetauscht oder[416] abverdient hätte. Sagen Sie mir ein Wort über ihre gegenwärtigen Zustände und Intentionen, und bleiben versichert, daß wir seit den guten Zeiten unserer Ausstellung Ihrer immer mit wahrer Theilnahme gedacht und uns recht sehr an den bedeutenden Fortschritten ergetzt haben die Ihnen indessen geglückt sind. Der ich Sie von mir selbst und von der Firma W. K. F. zum allerschönsten gegrüßt haben will.

[417]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Ludwig Gottlieb Carl Nauwerck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-91FD-A