26/7159.

An Ferdinand Franz Wallraf

[Wiesbaden, 9. August 1815.]

Ew. Wohlgeboren

bin ich bey meinem kurzen Aufenthalt in Cöln so viel schuldig geworden, daß ich diese Gegenden nicht verlassen darf, ohne meinen lebhaftesten Dank aufrichtig zu wiederholen. Ihre ausgebreiteten Kenntnisse, Ihr geistreicher Blick in die Kunsterfordernisse haben mir in wenigen Stunden so manche frohe und bedeutende Ansicht gegeben, daß ich nichts mehr bedauere, [65] als Ihres heitern und mittheilenden Umgangs nicht länger genossen, besonders aber auch Dero eigene Kunstschätze nicht gründlicher durchschaut zu haben.

Lassen Sie mich bey meiner nächsten Wiederkehr auf einen gleichen freunlichen Empfang hoffen und empfehlen mich zu derselben Gunst allen Freunden, Künstlern und Kunstliebhabern. Möge mein Andenken in jenem schönen Kreise immer lebendig bleiben!

Ergebenst verbunden Goethe.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Ferdinand Franz Wallraf. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-91E7-9