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An Johann Gottfried Herder

Lieber Bruder schreib mir doch manchmal, grimm oder gut, über alles und nichts! – Sieh da die Welt so voll Scheiskerle ist, sollten wir doch miteinander tissiren und scheisen. Warum ist das alleweil schreibe? Da krieg ich nach Tisch ein Büchlein zur Hand, Hrn. Prof. Meiners Versuch – Egyptier – He! – sagt ich, und blättre, wo kommt da Bruder Herder vor? – denn ich denk das ist auf Anlas! mehr oder weniger. – finde Dich nun freylich nit, weder in guten noch bösen – das verfluchteste Sauzeug vom See Möris, und travestirten Leichenzeremonien der Egypter pp. pp. und so Orpheus!!! – pppppppppp. Und hinten nach ss. ß. Z. zz. i-y. auch deinen Nahmen, und um seidnen Mantel und Kräglein flink, dir eine schnäppische Verbeugung daß er doch auch pp. – Ade Bruder! Die Hess hat mir den Brief des Schweizer Bauern geschickt. – Klopstock war ehgestern bey mir, geht nach Hamburg. – Hab auch vor drey Tagen Merck in Langen gesehn. – Grüs dein Weib.

[Frankfurt] d. 1. April. 75.

G. [252]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1775. An Johann Gottfried Herder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9125-C