6/1883.

An Charlotte von Stein

Statt meiner kommt wieder ein Brief, verzeihe daß ich dich aus der Gesellschafft hielt. Ich bin nicht ganz unnütze hier drum will ich bleiben. Du bist meine Begleiterinn auf Wassern und Eise. An einigen Orten der Vorstadt ist das Übel gros, und in einer allgemeinen Noth auch ein gemeiner Verstand nütze, wenn er Gewalt hat.

Drum will ich bleiben und alles in deinem Nahmen thun. Alles rennt durch einander, die Vorgesetzten sind auf keine auserordentlichen Fälle gefasst, die Unglücklichen ohne Rath und die Verschonten unthätig. Wenige einzelne brave Menschen zeichnen sich aus. Lebe wohl. Liebe mich du einziges du fühlst doch wie ich dein bin.

Jena. d. 1. März 1784.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1784. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9057-F