6/1876.

An Carl Ludwig von Knebel

Diese ganze Zeit her war ich nichts weniger als schreibseelig drum verzeih daß du so lange nichts von mir gehört hast.

Hier schicke ich Einladungen zum Ilmenauer Bergwerck. Die Nürnberger waren in vorigen Zeiten starck dabey interessiert vielleicht finden sich dort wenigstens einige Gewercken. Wir haben schon 500 und eröffnen den neuen Johannisschacht auf Faßnacht. Es macht mir viel Vergnügen daß nach überwundnen so manigfaltigen Hindernißen auch dieses Unternehmen endlich soweit ist.

Einige Exemplare der Gedichte zum Geburtstag der Herzoginn lege ich bey. und einen Fächer zu Ehren der November Geburtstäge für deine Frl. Schwester.

Ich bin fleisig und meine Sachen gehen gut und obgleich übrigens unsere Verhältnisse allerley Schwingungen unterworfen sind; so steht doch das Ökonomikum auf einem guten Grunde, und das ist die Hauptsache.

Persönlich bin ich glücklich. Die Geschäffte, die Wissenschafften ein paar Freunde, das ist der ganze Kreis meines daseyns in den ich mich klüglich verschanzt habe.

Schreibe mir doch balde. Noch habe ich auf die[243] Reise nach dem Fichtelberg nicht renuncirt, obgleich ein schöner Theil des Sommers dem Einfacher Ausschußtag gewiedmet werden muß.

Lebe wohl. Behalte mich lieb und gedencke mein fleisig. d. 16. Febr. 84.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1784. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8F82-5