40/23.

An Christian Daniel Rauch

Ew. Wohlgeboren

darf die glückliche Ankunft der Medaillen nicht unangezeigt lassen, so wenig als den Ausdruck der Freude verschweigen, welche das so wohl gerathene Kunstwerk, vorerst im Innern des Vereins erregt hat; wir können nun mit Sicherheit voraussehen daß sie sich bald in's Allgemeine verbreiten wird.

Gold, Silber und Bronze nehmen sich in den Hauptkästchen gar gut neben einander aus, und von der Bronzirung muß man gestehen daß sie gleichfalls wünschenswerth gerathen ist.

Wir können uns also wohl gemeinsam eines glücklichen Gelingens erfreuen und ich darf den Wunsch eines nähern und innigern Zusammen-Wirkens aufrichtig erwidern. Der schöne Verein, von welchem Herr Tieck mir Kenntniß gibt, läßt auch mich das Beste hoffen; dürft ich wohl zu Ihren Zwecken die philostratischen Bilder bestens empfehlen.

Herr Canzler von Müller hat, bey seiner Zurückkunft, das Secretariat wieder angetreten und wird nächstens umständlich antworten, auch für die Vollzahlung der übersandten Berechnung alsobald Sorge tragen.

Herrn Brandt wollen wir dankbar Glück wünschen, so wie die Unternehmer den einflußreichen Antheil,[32] den Sie und Herr Tieck der Angelegenheit haben gönnen wollen, in seinem Umfang und Werth anerkennen und zu schätzen wissen.

Sollte, wie es scheint, die Statue für Frankfurt ernstlich verlangt werden, so nehmen Sie daher ja wohl Gelegenheit (wenn Gelegenheit dazu nöthig ist) sich und uns in Weimar ein acht gute Tage zu machen. Denn es würde Sie gewiß erquicken und fördern einen gebildeten Kreis mit gleicher Anerkennung und Liebe gegen Sie wie sonst durchdrungen zu finden. Die schöne liebe Tochter dürfte nicht fehlen.

Und so lassen Sie mich in diesen angenehmen Hoffnungen für dießmal schließen, auch mich und alles Meinige zu geneigter fernerer Theilnahme bestens empfehlen.

ergebenst

Weimar den 27. August 1825.

J. W. v. Goethe.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Christian Daniel Rauch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-88AA-9