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An Heinrich Carl Abraham Eichstädt

Hierbey folgt eine kleine Sendung.

A. Herr Landvoigt macht seine Sachen schon besser; die beyden Recensionen möchten wohl abzudrucken seyn. Freylich haben Ew. Wohlgeb. sehr recht: daß sich diese Dinge erst nach und nach geben können. Wenn [125] Herr Landvoigt fortfährt sich kurz zu fassen, so wird er brauchbares liefern.

B. Pag. 13 werden Sie Ihre Zeitung an der Spitze der übrigen finden. Es ist eine Kleinigkeit, aber günstig und bemerkenswerth.

C. Die zwey Briefe des nun wohl consolidirten Philosophen, dessen fernere Theilnahme sehr zu wünschen ist.

D. Herrn Schelling theilten Sie Ihre Bedenklichkeiten über seinen Antrag im Allgemeinen mit, nähmen aber wohl das Erbieten im gegenwärtigen Falle an, besonders wenn der Aufsatz nicht allzulang ist. Es ist erwünscht etwas von ihm zu erhalten, und dann ist die Materie jetzt so sehr im Schwung, daß etwas Treffendes darüber ausgebreitete Theilnahme erregt.

E. Sollte das Schlözersche Blättchen nicht wie ich es zugeschnitten zu brauchen seyn? Voß entscheide. Ew. Wohlgeb. könnte ihm ja wohl ein Compliment machen, die Weglassung der Härten entschuldigen und ihn zu weiterer Theilnahme auffordern.

1. Über Schwab nächstens.

2. Görres' Recension bitte mir nochmals zu communiciren; es sind mir bey der Erinnerung doch einige Scrupel aufgestoßen. Für das Buch danke ich. Auch in demselben zeigt sich ein sehr guter Kopf, ob man[126] gleich öfteres in Versuchung kommt den Titel in Organomanie umzuändern. Ich bin auf seinen Gang neugierig; es ist eine Natur, die man nicht aus dem Gesicht lassen muß.

3. Die Übersetzung der Valérie halten Sie zurück. Es ist ein verwünschter Fall! Man muß sich sehr in Acht nehmen nicht in Controvers zu gerathen. Das Buch ist null, ohnedaß man sagen kann es sey schlecht, doch eben diese Nichtigkeit erregt gerade bey vielen Menschen Gunst, ja sogar bey Herrn GDZ das höchste Entzücken.

4. Für die baldige Sendung der Recension sage ich vielen Dank. Ich wünsche nur, daß die Neigung, Mühe und Zeit, die ich an diese Arbeit verwendet, gute Wirkung hervorbringen möge.

5. Herr Geh. Rath Schmalz hat noch nicht geantwortet. Ich fürchte, Herr Reichardt hat uns zu einem falschen Schritte verleitet.

6. Folgen wieder einige pariser deutsche Blätter. Mit meinen besten Wünschen.

Weimar den 21. April 1804.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1804. An Heinrich Carl Abraham Eichstädt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-87B4-A