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An Christiane von Goethe

Töplitz den 20. August 1810.

Dein lieber Brief vom 11. August, der mir eure Ankunft in Weimar meldet, hat mich glücklich erreicht. Du mußt nun gegenwärtig zwey von mir aus Töplitz erhalten haben, einen durch Fräulein von Riedesel, und einen, den der geheime Sekretär Vogel eingeschlossen hatte.

Die Bäder bekommen mir noch sehr wohl und ich vermuthe fast, daß mich Töplitz künftig von Carlsbad abziehen wird: denn da ich dort von meinen Übeln nicht ganz frey geblieben bin; so hat sich der unbedingte Glaube und die Gegend hier viel lustiger und wir haben eine recht heitere Wohnung.

Die vielfachen Einladungen nach Prag und Wien werden mich dießmal nicht bewegen, eine Reise an diese Orte zu machen. Ich will erst die Abreise des Herzogs erwarten, dem das Bad jetzt besser zuschlägt als Anfangs, und alsdann über Dresden zu euch zurückkehren. Bey dieser Gelegenheit will ich von mir nach der Natur nochmals malen, oder das erste copiren will. Es soll alsdann in einem schönen Rahmen, wohl eingepackt, an den guten Schlosser wandern, der sich freylich mit unsern Sachen viele Mühe giebt.[372] Grüße Frau von Heygendorf schönstens, und sey ihr behülflich und beyräthig. Frau von Dankelmann und Luise Seidler sind auch hier angekommen. Mehr sage ich nicht, als daß ich wünsche es möge euch wohl gehen. Auf der Rückseite meine Adresse für die nächsten Briefe.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8449-3