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An Carl Friedrich Zelter

Laß dir, mein Theuerster, Überbringern empfohlen seyn; es ist Herr Cammerrath Thon, der sich einige Zeit Geschäfts wegen in Berlin aufhalten wird, einer unserer tüchtigsten Männer, weil man ihn sonst nicht senden würde. Vergönne ihm den Zutritt zu deinem Heiligthum und laß es, wenn du ihn siehst und sprichst, auch zu einem freundlichen Andenken an mich gedeihen.

Das Beykommende lies und studire zu guter Stunde und bedenke wohl dabey, daß die Soole, woraus das gefeyerte Festsalz gewonnen und gesotten ward, durch ein Bohrloch von 762 Fuß erreicht und auch durch dasselbe heraufgefördert worden. Die Kenntniß der Gebirgslagen, zu der man sich nach und nach erhob, die Kunstgriffe der Mechanik, die auch immer gescheiter und pfiffiger werden, erreichen das Wundersame in unsern liberalen Tagen, daß man das Salz so wie die Luft allgemein genießbar machen will, da es den guten Menschen fast eben so unentbehrlich ist. Der Überbringer wird dir, wenn es dich, wie ich hoffe, interessirt, hierüber nähere Auskunft geben.

Soviel für dießmal mit dem schönsten Lebewohl!

treulichst

Weimar den 29. Februar 1828.

Goethe. [294]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1828. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-82F3-2