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An August von Goethe

Von Weimar mitzubringen.

Conceptpapier,

Mittelpapier

und Briefpapier.

Federn. Briefe, Paquete, Zeitung und dergleichen.

Das warme Flanellröckchen.

Zwey Paquete französische Zeitschriften von Cousin und Guizot, mit rothen Bändchen zusammengebunden; stehen auf dem Pulten am Fenster.

Ein Heft Berliner Jahrbücher, auf demselben Pulten. Solches wäre sogleich an Hofadvocat Hase abzugeben.

Auf meinem Schreibtische liegen Zelters Lieder gedruckt in Quart; auf denenselben die fünf Bändchen der letzten Lieferung meiner Werke, mitgebracht.

Auf dem freystehenden Repositorium in der Bibliothek an der Seite nach der Nachbarswand zu liegen, in Paquete zusammengebunden, die fünf Bände von Kunst und Alterthum; eins davon wünsche ich her.

[216] Sodann liegen daselbst Exemplare des ersten Stückes des VI. Bandes, gleichfalls zusammengebunden, davon eins abzusondern und mitzubringen.

Vier Exemplare der Röhrischen Trauerpredigt bey Hoffmanns auszunehmen.

Ferner Historisch-antiquarische Nachrichten von Dornburg an der Saale durch Conrector Schwabe. Mit 2 Kupfern. Weimar 1823. Im Landes-Industrie-Comptoir.

Wäre nachzusehen, inwiefern der Zeichenmeister Lieber mit seinem Restaurations-Apparat in das Thorhaus gezogen sey.

Lieber wäre zu befragen, wo die Rouxischen Abbildungen der Schloßansichten von Dornburg, welche in zwey illuminirten Blättern ausgegeben worden, allenfalls zu haben seyen?

Ein Stock-Parapluie wäre mitzubringen; wenn im Hause keiner zu entbehren ist, wäre ein neuer anzuschaffen und hierherzusenden, er ist bey der sich augenblicklich abändernden Witterung ganz unentbehrlich.

Die dreyfach zusammengesetzte Lupe.

In meiner Bibliothek befindet sich ein Roman von Leßmann: Louise von Halling, drey Theile. Herr Canzler v. Müller wünscht dieses Werk. Wäre aufzusuchen und demselben zuzustellen. Allenfalls gibt Kräuter Kenntniß.

Schwarzgerändete Couverte von der größten Sorte.

[217] Die eingegangenen Briefe von May und Juni.

Ferner erinnere Wein und Kreuzbrunnen, soviel gepackt werden kann. Einen Biscuitkuchen, geräucherte Zunge, allenfalls etwas Pökelfleisch, etwas Blumenkohl; die Köchin soll mir ein Schwänchen zusammenmachen.


Vorstehendes, mein lieber Sohn, übergebe ich Johnen, daß er die vielen Einzelnheiten, ohne deine Unbequemlichkeit, nach und nach besorge; wozu du ihm deinen Beystand wohl gönnen wirst. Übrigens bleibt es bey dem was ich in meinem letzten Briefe vermeldet; auch bist zu willkommen, wenn du mit zurückfahren willst. Meine Geschäfte machen sich hier sehr günstig.

Schloß Dornburg den 18. Juli 1828.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1828. An August von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-80F3-1