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An Ernst Friedrich von Schlotheim

[Concept.]

[20. April 1828.]

Ew. Excellenz

für die angenehme, sowohl dem Natur- als Kunstfreunde, letzterem wegen der vorzüglich gut gerathenen lithographischen Blätter, höchst interessante Sendung auf das verbindlichste zu danken, gewährt mir zwar ein besonderes Vergnügen, aber es erneuert auch den Schmerz, daß ich nicht längst an Ihrer Seite mich an der durch große Sorgfalt und Einsicht zusammengebrachten und -gestellten Fossiliensammlung habe belehren können.

[66] Hält mich nun das Alter an der mir einmal angewiesenen Stelle jetzo leider zurück, so hab ich desto mehr Ursache, meinen Sohn zu empfehlen, welcher sich vielleicht dieses Frühjahr die Freude machen kann, Hochdenenselben aufzuwarten. Er hat in der neueren Zeit die von mir seit Jahren neben manchen andern oryktognostischen Exemplaren aufbewahrten Fossilien gesondert, mit Fleiß und Neigung geordnet und möchte sich durch die erworbenen Kenntnisse wohl einigermaßen werth machen, bey einer vielleicht bald zu übernehmenden Reise einer freundlichen Aufnahme theilhaft zu werden.

Der ich in dieser Hoffnung mich und ihn bestens empfehlen und die ungeheuchelte Verehrung ausdrücken darf, welche mich Dero seit langen Jahren für die Naturlehre so höchst schätzbare Bemühungen unwandelbar empfinden lassen.

Weimar den 12. April 1828.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1828. An Ernst Friedrich von Schlotheim. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-80C7-3