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An Christian Ludwig Stieglitz

[Concept.]

Ew. Wohlgebornen

sende mit dem lebhaftesten Danke die mir anvertrauten Zeichnungen zurück. Sie haben mir und mehreren Freunden sehr viel Vergnügen und Unterhaltung gewährt. Dem Dichter kann nichts angenehmeres begegnen, als wenn er auf eine so bedeutende Weise erfährt, daß ihm die Einbildungskraft des Lesers entgegenarbeite.

Da Ew. Wohlgebornen von der Landschaft, vom Local, von der Umgebung ausgehen und die Personen als Staffage behandeln; so entspringt daraus eine neue Art von Poesie, die ohne die frühere nachahmen zu wollen, sich mit ihr in Rapport setzt und das Gedichtete von einer Seite darstellt. Nehmen Sie daher nochmals meinen aufrichtigen Dank und lassen mich von Zeit zu Zeit vernehmen, wie Sie sich befinden und womit Sie sich beschäftigen.

Herrn Hof Rath Rochlitz bitte das eine der eingeschobenen Packete zu überreichen, und das andre [189] gefällig aufzunehmen. Der ich die Ehre habe, mich mit vorzüglicher Hochachtung zu unterzeichnen.

Weimar den 18. Febr. 1810.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Christian Ludwig Stieglitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7D81-9