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An Christiane Vulpius

Coblenz d. 4. Nov. 92.

Mein schöner Plan dich bald wieder zu sehen ißt auf einige Zeit verrückt. Ich bin glücklich in Coblenz angelangt, es ist eine prächtige Gegend und wir haben das schönste Wetter. Das alles kann mich aber nicht freuen weil ich von dir entfernt bin. Die Franzosen haben Franckfurt noch besetzt und selbst der Weg durch [37] Hessen ist nicht ganz sicher. Ich muß hier acht Tage zusehen, vielleicht besuch ich indessen Jakobi in Düsseldorf. – Denn ich möchte doch gerne meine Mutter sehen. Wahrscheinlich verlassen die Franzosen bald Franckfurt. Alsdann geh ich hin und bin bald bey dir. Lebe indess recht wohl. Ich hoffe daß du nun eingezogen und in der Ordnung bist, daß die Treppe immer weiter rückt. Gebrauchet ja die Zeit die ich abwesend bin um so viel fertig zu machen als die Wittrung erlaubt. Grüße Herrn Meyer. Ich habe mit unter lange Zeit. Der Herzog ist hier angekommen, morgen kommt der König und in wenig Tagen ist die ganze Armee am Rein. Lebe wohl küsse den Kleinen. Schreibe mir nicht denn ich wüßte nicht zu sagen wohin.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1792. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7A9D-7