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An Christiane Vulpius

d. 27. Sept. 1792.

Dein Briefchen mit dem großen Dintenklecks habe ich erhalten und freue mich daß es dir und dem [24] Kleinen wohlgeht und daß du im Stillen der Bequemlichkeit und des Guten genießest wie ich dir es hinterlassen habe. Ich stelle mir vor wie du das Judenkrämchen in Stücken schneidest und verarbeitest. Die schönen Spitzen zerschneide nur nicht, denn es ist eben zu einer schönen Krause gerechnet. Wenn du ein braver Haußschatz bist so wirst du erst Freude haben wenn ich mit allerley guten Sachen beladen wiederkomme. Ich hoffe bald wieder in Franckfurt zu seyn und das ist alsdann als ob ich schon wieder bey dir wäre.

Wir erleben viel Beschwerlichkeiten, besonders leiden wir vom bösen Wetter. Davon werde ich mich in deinen Armen bald erhohlt haben. Recht wohl bin ich übrigens und munter. In meinem nächsten Brief kann ich dir vielleicht mehr sagen. Lebe wohl. Küsse den Kleinen und liebe mich und mache schön Ordnung wenn du nun hervorziehst. Adieu mein süßes liebes Kind.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1792. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7A83-0