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An Friedrich Heinrich Jacobi

Ich erinnere mich kaum ob ich dir versprochen habe von dem jungen Mann den ich dir empfahl noch[37] einige Nachricht zu geben. Ich erhalte einen Brief von ihm, sein voriger Patron hat ihm auf eine sehr unwürdige Weise mitgespielt und ihm das übertriebenste Zeugniß zum Abschied gegeben. Er wartet nun in Erlangen auf Entscheidung seines Schicksals und bezeigt sich gar vernünftig obgleich sehr niedergeschlagen.

Von keinem Französisch schreibt er: er könne soviel um sich fortzuhelfen, andre zu lehren getraue er sichs nicht. Ehe ein wenig Italiänisch. Geographie, Historie, Mythologie pp. will er mit den Kindern gern tracktiren. Übrigens hoffte ich solltest du mit ihm zufrieden seyn. Laß mich bald etwas hören, er ist in einer gar klemmen Lage, wenn er für dich nach der Beschreibung nicht wäre; so suche ich ihn sonst zu empfehlen und sehe mich für dich weiter um. Adieu du Lieber. Mehr kann ich nicht sagen. Ich lebe jetzt wie eine Schnecke, eingezogen ins Haus. Grüße die deinigen.

W. d. 3. Oktbr. 88.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1788. An Friedrich Heinrich Jacobi. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7822-B