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An Carl Friedrich Zelter

Carlsbad den 4. July 1810.

Mit vielem Vergnügen erhalte ich unmittelbare Nachricht von Ihnen. Man hatte mir schon gesagt, daß Sie sich in Töplitz befänden, und ich wartete [343] jeden Tag auf ein näheres Wort. Vor allen Dingen also etwas über unser Wiedersehen. Meine Absicht ist bis gegen Ende July hier zu bleiben und alsdann nach Teplitz zu gehen. Es hängt jedoch dieses von mancherley Umständen ab. Wenn Sie also in der Hälfte July nach Prag, und allenfalls nach Wien gingen, so würden Sie mich Anfang und Mitte Augusts in Töplitz treffen, wo wir noch einige Zeit zusammen bleiben müßten. Dieses jedoch näher zu bestimmen, giebt uns die Nähe der Orte Gelegenheit, da wir uns in wenig Tagen von einander Nachricht geben können. – Körners von Dresden sind hier und bringen allerley Neues und Gutes von Ihnen mit, auf dessen Vortrag ich mich freue, über alles aber auf unser Wiedersehen, welches für beyde nicht unfruchtbar bleiben kann. Den Meister des Harmonichords will ich auf seine Einladung besuchen, und ihm andre Musikfreunde zuführen. Die Zeichnungen von Herrn Nauwerk haben mir sehr viel Vergnügen gemacht; ich behalte sie einstweilen bey mir. Mehr sage ich heute nicht. Wenden Sie bald wieder ein Blatt an mich; besonders schreiben Sie mir gleich, wenn der Herzog von Weimar ankommt, den Sie zu besuchen nicht versäumen werden. Leben Sie schönstens wohl!

G. [344]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-778C-7