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An Johann Kaspar Lavater

Da hast du von dem herrlichen Lindau einige Blätter. Zimmermann schreibt mir er sey todt ich glaube kein Wort davon.

Deine Phisiognomick geht immer richtig durch meine Hände, ich kann nichts dafür thun als hie und da ausstreichen. Bey Raphael hab ich einen großen Schnitt gemacht, und mir selbst von einem Tag zum andern versprochen den Riss wieder auszufüllen es ging aber nicht.

Ich lebe ganz glücklich in anhaltendem Reiben und Treiben des Lebens, und bin stiller in mir als ie, schreibe niemanden, höre von niemanden, mich kümmert ausser meinem Kreis nun gar nichts.

Kaufmann ist wieder da, ich hab ihn nur einen Blick gesehn, er sizt bei Lynckern auf dem Gute.

Lindaus Petern erwart ich mit dem Frühjahr, ich will sehn ob's glückt was ich mit ihm vorhabe.

Herder ist wohl und vergnügt.

Leb wohl, grüs dein Wibele. Bäben und Kaysern.

Weimar d. 19. Febr. 77.

G.


Nachts in meinem Garten, in einem Warmen Stübgen da mir draussen über Schnee und hellen Mondenschein, Waldhörner übers Thal herüber blasen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1777. An Johann Kaspar Lavater. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7364-A