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An Johann Gottfried Herder

Euern lieben Brief, meine Besten, erhalte ich in Frankfurt, wo ich gestern Abend angekommen bin. Dieses Blatt wird Euch also noch in Aachen treffen, da Ihr bis den 20. zu bleiben gedenkt. Ich hoffe bis zu Ende des Monats hier zu sein und nur dann und wann kleine Excursionen zu machen. Wegen Eurer Reise wage ich nichts zu sagen noch zu bestimmen. So lieb mirs wäre, Euch zu sehen, so darf ich Euch doch nicht rufen, da besonders die Düsseldorfer Gallerie Herdern so nah ist, und ihm eine Unterhaltung geben wird, die er auf dem übrigen Wege nicht findet.

Ich bin hier in alten Ideen zerstreut, und gebe lieber auf, Euch zu sehen; denn weggehen kann ich nicht und werde Coblenz schwerlich sehn. Ich gehe wahrscheinlich auf Trier oder auf Zweibrücken; wer weiß wo sie sich in vier Wochen herumtummeln werden! Lebet also und reiset wohl, grüßet Jacobi. Ich schreibe ihm heute. Schreibet mir doch auch noch ein Wort, eh Ihr von Aachen geht. Ich wünsche recht herzlich, daß das Wasser den gewünschten Effect thue.

Lebet wohl und liebt mich.

Frankfurt den 13. August 1792.

G. [3]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1792. An Johann Gottfried Herder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7203-E