10/2962.

An Friedrich Heinrich Jacobi

Als ich das schöne Gebäude deiner häußlichen Glückseligkeit verließ hat mich Moor, Moos, wilder Wald, Winter Nacht und Regen sehr unfreundlich empfangen. In Duisburg fand ich Plessing mit antediluvianischen Untersuchungen beschäftigt und hörte von Merrem einige recht gute Ideen über die Wissenschaft die mir so sehr am Herzen liegt. Die Verbundenen hier haben mich freundlich aufgenommen und ich wünschte länger bleiben zu können, ob etwa die Auferbauung die in Pempelfort angefangen weiter fortsteigen möchte. Sehr glückliche Stunden habe ich hier genoßen und sage dir ein Lebe wohl eben da ich im Begrif stehe abzureisen. Meines Dancks und meiner Liebe und Anerkennung der deinigen bist du gewiß. Das Bild was ich von dir und dem deinigen mitnehme ist unauslöschlich und die Reife unserer Freundschaft hat für mich die höchste Süßigkeit. Grüße mir die lieben deinigen. Georgen hoffe ich noch zu treffen.

[41] Lebet tausendmal wohl und begleitet mich mit frommen Wünschen auf der leidigen Fahrt nach der geliebten Heimat und erneuet mein Andencken bey allen Freunden.

Münster d. 10. Dec. 1792.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1792. An Friedrich Heinrich Jacobi. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6C36-F