Krittler

Ein unverschämter Naseweis,
Der, was er durch Stahlarbeitersfleiß
Auf dem Laden künstlich liegen sah,
Dacht, es wär für ihn alleine da:
So tatscht' er dem geduldigen Mann
Die blanken Waren sämtlich an
Und schätzte sie nach Dünkelsrecht,
Das Schlechte hoch, das Gute schlecht,
Getrost, zufriednen Angesichts;
Dann ging er weg und kaufte nichts.
Den Kramer das zuletzt verdroß,
Und macht ein stählern künstlich Schloß
Zur rechten Stunde glühend heiß.
Da ruft gleich unser Naseweis:
»Wer wird so schlechte Ware kaufen!
Der Stahl ist schändlich angelaufen.«
Und tappt auch gleich recht läppisch drein
Und fängt erbärmlich an zu schrein.
Der Kramer fragt: »Was ist dann das?«
Der Quidam schreit: »Ein frostiger Spaß!«
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TextGrid Repository (2012). Goethe: Werke. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827). Parabolisch. Krittler. Krittler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5F5D-A