78) Der geheimnißvolle Bettler zu Nischwitz.

S. Löber, Historie von Ronneburg. Altenb. 1722 S. 429.


In dem nach Altenburg gehörigen Dorfe Nischwitz war ein gewisser Wolfgang Beyerlein aus Altenburg seit d.J. 1639 Pfarrer. Als derselbe nun am 18. Januar 1669 in dem eingepfarrten Dorfe Pillingsdorf bei einem Bauer, Namens Hans Achler, einem Taufessen beiwohnte, kam auf einmal ein stummer Bettler in die Stube, nahm einen hölzernen Teller und schrieb darauf: »O Mensch, bedenke, was Du thust, gedenke, daß Du sterben mußt!« Hat hierauf dem Pfarrer den Teller über den Tisch gereicht. Der hat den Teller umgewendet und auf die andere Seite geschrieben: »ich weiß wohl, daß ich sterben muß, die Zeit aber ist mir unbewußt!« Hat auch diesen Teller dem Stummen wiedergeben lassen, welcher sogleich dazu geschrieben hat: »den 26. März«. Am 26. März hat sich der Pfarrer noch ganz wohl befunden, sich aber gegen 10 Uhr Vormittags auf eine Bank gelegt und ist plötzlich entschlafen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Zweiter Band. Anhang. 78. Der geheimnißvolle Bettler zu Nischwitz. 78. Der geheimnißvolle Bettler zu Nischwitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5A18-A