603. Das Madonnenbild in der Pfarrkirche zu Danzig.

(S. Karl Th. I. S. 21.)


In der St. Marienkirche befindet sich unweit des Altars in einem verschlossenen Schranke ein in Gyps modellirtes, ganz bemaltes und vergoldetes Bildniß der h. Jungfrau, deren liebliche Gesichtszüge jeden Beschauer zu [580] hoher Bewunderung hinreißen. Man sagt, der Künstler, welcher es verfertigte, sei einst eines Mordes wegen zu Danzig zum Tode verurtheilt gewesen, im Gefängniß habe er die Erlaubniß erhalten, dies Bild zu modelliren und es den Tag vor seiner bevorstehenden Enthauptung vollendet und dem Rathe mit der Bitte überschickt, dasselbe als Geschenk für die Pfarrkirche anzunehmen. Letzterer aber sei so von der Schönheit dieses Madonnenbildes hingerissen worden, daß er gemeint, wer sich so in die Züge der gebenedeiten Jungfrau habe hineindenken können, könne unmöglich schuldig sein und so habe man ihm die Strafe erlassen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. West- und Ostpreußen. 603. Das Madonnenbild in der Pfarrkirche zu Danzig. 603. Das Madonnenbild in der Pfarrkirche zu Danzig. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-551E-4