311) Der heilige See bei Neuhoff. 1

Bei dem Dorfe Neuhoff, unweit der Elbe im Amte Wolmirstett, befindet sich ein See, der der heilige See genannt wird. Zu den Zeiten des Erzbischofs Burkhard, der der siebenundzwanzigste in der Reihe dieser Kirchenfürsten war (von 1295-1304), war dieser See voll böser Geister und Gespenster; diese erschreckten die Fischer und Schiffsleute zum Oefteren, thaten ihnen vielen Schaden und ersäuften und brachten gar manchen Mann jämmerlich ums Leben. Wie solches der Erzbischof Burkhard, ein sehr frommer und gottesfürchtiger Herr, vernahm, ist er in großer Innigkeit dorthin gezogen, hat denselbigen Ort gesegnet und die bösen Geister daraus vertrieben, so daß sie sich niemals wieder haben sehen lassen. Derselbe See heißt davon bis auf den heutigen Tag der heilige See.

Fußnoten

1 Nach Temme S. 145.


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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. 311. Der heilige See bei Neuhoff. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-37E9-8