170. An Friedrich Warnecke

170. An Friedrich Warnecke


Wiedensahl 6. Febr. 1873.


Mein lieber Freund!

Du hast mich durch die Zusendung der Pergamente gar angenehm überrascht und sage ich Dir dafür meinen besten Dank. Mit Vergnügen sehe ich vor- und rückwärts diese ehrwürdigen Blätter durch, von denen einige sehr schön geschrieben, aber alle mit jenem malerischen Reize ausgestattet sind, den nur die langsam wirkende Zeit zu geben vermag.

Das heraldische Musterbuch habe ich fleißig betrachtet. Ich denke mir zunächst das v. Mayer'scheAbc-buch anzuschaffen, um zu probiren, ob ich es nicht allmählich weiter bringe. Etwas Intereße ist wenigstens vorhanden. Ich sah z.B. gleich in Vorsfelde den Grabstein des Günther [100] [102]v. Bartensleben von 1558 an, auf dem nicht weniger als 13 Wappen angebracht sind. Ebensoviele befinden sich auf dem nebenstehenden Grabsteine der Frau, der aber durch eine Treppe fast ganz verdeckt ist.

Was die »Schwärzung des Strahlenden« anlangt, so danke ich Dir für die Vertheidigung; muß aber bemerken, daß an derartigem Gerede doch zuweilen etwas Wahres ist; je nachdem man es ansieht. Na! Wir wollen das beste hoffen!

An Frau und Kind, an Schwager und Schwägerin, so wie an Herrn Seyler tausend herzl. Grüße

von deinem getr. Freunde

W. Busch.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 170. An Friedrich Warnecke. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-255B-E