173. An Nanda und Letty Keßler

173. An Nanda und Letty Keßler


[Wiedensahl 22. Februar 1873]


Liebs Nandachen! Liebs Lettychen!

Ich danke Euch auch vielmals für Eure freundlichen Briefe und freue mich, daß es Euch gut geht und daß Ihr so viele wunderhübsche Sachen zu Weihnachten bekommen habt.

Wir haben hier die letzte Zeit viel blankes Eis gehabt, so daß meine kleinen Neffen manchmal ausrutschten und auf ihre Nase fielen. Ihr seid auch ganz so gewiß oft auf das Eis hinaus gegangen. Jetzt ist aber all das Eis wieder aufgethaut und die Sonne scheint so warm, als wenn es Sommer wäre. Ich [102] las auch in der Zeitung, daß die guten Störche schon wieder angekommen wären, und da hat gewiß einer davon den kleinen lieben Herrn Vetter mitgebracht, der ganz in Watt gewickelt und schneeweiß ist. Na! Aber er wird doch grüne Augen haben? – Nun lebt wohl! Und grüßt die Mama und Alle und seid gewiß, daß ich recht, recht oft an Euch denke, sowohl an »Diejenichte« mit den braunen, als an »Diejenichte« mit den blonden Zöppen.

Onkel Wilhelm.


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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 173. An Nanda und Letty Keßler. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1BF4-E