386. An Johanna Keßler

386. An Johanna Keßler


Wiedensahl. 11. April. 77.


Es freut mich zu hören, liebste Tante, daß das Werk begonnen ist. Meine Seele wird es sich nun nicht nehmen laßen, Sie so hie und da in der Morgenstunde, sei es nun verkleidet als Mücke oder in Gestalt einer leichten Tobackswolke, aufpaßend zu umschweben. – Nur immer fleißig weiter!

Hier ist's nun wirklich Frühling. Ich laße ihn gemächlich auf mich wirken, sehne mich vorläufig nicht in die weite Welt hinaus, sondern wandle und pußele immer nur so stille vor mich hin.

Für Ihre Spatzierfahrten kriegen Sie hoffentlich recht schönes Wetter. Mir wär's recht, könnt ich zuweilen dabei sein.

Herzliche Grüße von Ihrem getr.

W.B.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 386. An Johanna Keßler. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1B4F-4