182. An Johanna Keßler

182. An Johanna Keßler


Wiedensahl d. 30. März. 1873


Liebe Tante!

Der Frühling kommt nun gewiß und wahrhaftig. Die Elster baut emsig ihr Nest in der Linde am Pfarrgarten, die Staare schnarren und pfeifen, man gräbt und pflanzt, und gestern zogen bereits zwei Wetter mit langen Regenschleppen über den Wald und die grünenden Saaten hin. – Den Feldweg daher sehe ich Leute zur Kirche pilgern. Der Frühling hat eine erlösende Kraft. – So will ich denn, wenn meine Zeichnungen fertig sind, einmal aufbrechen und wandern. Wie sehr mich Ihre Einladung erfreut hat, brauche ich Ihnen ja nicht zu sagen. Ich komme gern. Sie haben die Festtage genannt; aber ich hoffe, falls ich dann noch gebunden sein sollte, Ihnen auch an andern Tagen willkommen zu sein, worüber ich vorher noch das Nähere schreiben werde.

Herzliche Grüße an die Kinder, vor allem an Sie selber vom Onkel. W.

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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 182. An Johanna Keßler. 182. An Johanna Keßler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-15AB-8