517. An Marie Hesse

517. An Marie Hesse


Wiedensahl 30 April 81.


Liebe Frau Heße!

Meinen Dank, daß Sie mir in der Mitte des April so freundlich geschrieben haben. Unsere Waldmeisterbowle tranken wir, da der Frühling heuer so saumselig, erst ein paar Tage nach Ostern, bei welcher Gelegenheit wir denn natürlich an unsere lieben Heßens gar gut gedachten. Hermann, deßen Pläsir am Soldatenwesen mit dem Manoeuver zu Ende gegangen, so daß er zuletzt Stunden und Minuten zählte, sitzt seit acht Tagen wieder in Göttingen bei seiner Theologie. Adolf und Otto sind beide als Erste aus ihren Klaßen versetzt worden. – Was mich betrifft, ich wollte schon Ende Februar nach München, wurde aber sehr unwohl – Appetit-, Schlaf-, Rauchlosigkeit, Fieber – und bin deshalb nur 3 Wochen, bis Anfang der Osterwoche, dort gewesen. – Den Sommer denk ich fleißig nach der Natur zu zeichnen; einige Zeit vielleicht in Wolfenbüttel. – Wie gern säh ich Sie Alle mal wieder! Aber, aber – ich fürchte fast, der Sommer huscht drüber hin – und überhaupt – immer schneller scheint die Zeit zu rutschen, seit es Bergab geht.

Recht schönen, warmen Sonnenschein im Liegnitzer Gärtchen! Kann Sie mir auch gar nicht gut anders denken, als unter Bäumen wohnend, wie in Bremen.

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An Herrn H., Georg, 's Gretel (mit der neuen Schultasche?) meine herzlichen Grüße! Und, liebe Frau H., schreiben Sie mal wieder an Ihren

Wilh. Busch.

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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 517. An Marie Hesse. 517. An Marie Hesse. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1510-2