HER
BARII
¶ Continens quae uersa pagina
subnotantur.
ARGENT. apudIoannem Schottum,
cum Caes. Maiest. Priuilegio ad Sexenniũ.
¶ HIERONYMI herbarij Argentorat.
APODIXIS Germanica, ex qua facile
uulgares herbas omnes licebit
perdiscere, coacta in seriem
Alphabeticam.
¶ Andorn. Marribium.
ANdorn von den Kriechen Philoflores genant/ vñ in Latin Marrubium/ oder Prassium/
nach etlichem teütschen Andorn/ darumb das es heylẽ ist die kranckheit der kinder genant
der Andorn/ aber in niderlendischer sprach/ Gotts vergeß. vñ ist zweyerley geschlecht/ maͤñlichs/ vñ
weyblichs. Das maͤñlin brun/ schwarz far/ ist gleich den grosszen [Neßlen] mit einem hohen viereckechten
stengel/ zweyer ellenbogen hoch/ die bletter gleich den Neßlen/ dann das sye schwertzer in der
gruͤnen farben seind. Des weiblins bletter rund/ krusecht/ bleych/ mit einem weissen ronden stengel/
eins ellenbogen hoch. Wann funden würt Andorn/ oder Gotz vergeß on zuͦsatz/ so soll genum̃en
werden das weiblin. Aber in warheit vast nutz/ wenn das maͤñlin gebrucht würt dem mañ/ vnd
das weiblin der frawen.
¶ Ampffer. Acetosa.
Ampffer in Latin Acetosa/ vñ in teütschem saur Ampffer/ darum̃ das er saur ist/ auch in vnderscheit
des wilden ampffers/ in teütschem Mengel wurtzel gnant. Des krauts Ampffer ist dreyer
hand. Einer mit einẽ hohen stengel vff anderhalbẽ ellẽbogen hoch/ mit kleinen rotfarbluͤmlin/ nahe
wie eins kleins breyts saͤmlin/ wachßet vff den matten oder wisen/ von dem ich hie schreib. Der anđ
mit breyten rotfarben bletteren/ genant Mengel wurtzel/ mit stenglen eins ellenbogen hoch. Der
drit kaum einer spannen hoch/ mit bleychen gruͤnfarben blettern wie ein hertz oder klee/{wachse tin}
den waͤlden/ oder hecken/ der in latinischen zungen Aleluia/ oder Panis Herculis/ vñ in teütschem
Gauch ampffer. Hye zuͦ verston von dem gemeynen sauren Ampffer/ Acetosa/ oder Acetosella/
nit der Gauch ampffer/ wie wol er auch saur ist.
¶ Mystel. Viscus.
Afolter Mystel/ von den Latinischen Viscus genannt/ hat gelblecht gruͤnfar bletter gleich dem
buchßbaum/ doch lenger/ vñ schmeler. Vnd das wasser soll gebrañt werden vß den weissen koͤrnlin
die vff dem mystel wachßen.
¶ Attich. Ebulus.
Jn Latein Ebulus/ mit eim hohen Stenngel/ doch nit holtzecht das er ist als der holder/ auch nit
hoch wachßende.
¶ Alantkraut. Helenius.
Alantkrant von den Kriechischen Helenius genannt/ in Latein Enula campana/ von etlichen
Alant/ darumb von der wurtzlẽ ein wol geschmackter wein gemacht/ würt Alantwein genant/
also das der wein im herbst darüber verjaͤrch ist. Uñ das kraut hat erwan ein harecht breit spitz blatt/
gleich dem kraut genant Wullh/ doch nit also weiß oder weych/ mit einer groben wolgeschmackenden
wurtzel.
¶ Adermeng. Agrimonia.
Agrimonien/ in Latein mit gmeynem nam̃en Agrimonia/ oder Ferraria mindt/ von den teütschen
Agrimenig/ oder Adermeng genant/ auch võ etlichen Bruchwurtzel/ darum̃/ das sye zuͦ den bruch
soll breüchlich sein. Aber in warheit so ist Walwurtz aller nechst dem nammen Bruch wurtz. Das
kraut Adermenig hat ein langen stengel/ vff zwen ellenbogen hoh/ mit kleinen gelben bluͤmlin/ darauß
werden kleine Herlin die hangen an den kleideren so man dar für geen ist.
¶ Agleyen. Aquileia.
Jn Latein neñt man es Aquileia/ das ist ein kraut mit einem langen stengel/ anderhalben ellenbogen
hoch/ das merer teil mit blawen bluͦmen/vnd etlich mit weissen bluͦmen.
¶ Genßdystel. Endiuia.
Das kraut von den Latinischen Endiuia genant/ von den Teütschen Genßdystel/ ist zweyer/ ođ
dreyerley. Das ein ist Sudystel/ in latein Scartola genant. Des ander Lattich/ im latein Lactuca
agrestis. Das drit Genßdystel/ das da an dem gradt des ruckens hat scharpffe dinglin wie ein seg
in gestalt grosser vnd herter har. Wiewol Lumen maius das nennet Tararacon/vnd Cichorea/ das
ist Wegweyß/ das doch nit ist zuͦ glauben. Aber Scariola hat kleine rühe an dem rucken/ mit einem
hymmelfarben blawen/ wenig braunelechtem blat vnd gibt milch. Aber Genßdystel/ das Antisien
ist gibt kein milch/ wiewol die Latinischen dem selben Tararacon sprechen/ so ist es doch Antisien/
vnd sprechen dem kraut Wegweiß Antisien. das nur war ist/ wol es moͤcht dar für genummen werden/
vnd nit für Tararacon/ vnd von den Teütschen Leber dystel/ oder Genßdystel genant/ darumb [184] das es vast guͦt ist zuͦ der lebern/ har gele bluͦmen/ vnnd wechßt mit einem hohen einfaltigen stengel
zweyer eilenbogẽ hoch/ aber weit ußgespreit. Ist guͦt für das stechen vffen am ruckgrat.
¶ Aron. Arona.
Aron in Latin genant Barba Aaron/ darũb dz es gleich beim bart ist. Oder Serpentaria minor.
Vnd wañ das vergeet/ so würt vß dem langen roten Foͤlblin/ ein gruͤnfar trüblin. Die wurtzel rund
und weissz wie ein zybel. Vnd der wurtzlen seind zwo aneinander hangen/ wann sich eine groͤsert/
so würt die ander welck vnd minder.
¶ Alrun Mandragora.
Das kraut in Latin Mandragora/ ist zweyerley geschlechts/ maͤñlichs/ vnd weiblichs. Vnd etlich
sprechen/ als Auicenna/ das die wurtzel der selbigen kreüter yedes geschaffen sey nach seinem geschlecht/
vnd wird gegraben vnder dem galgen/ kum̃ von der natur eins harnenden diebs. dz doch
falsch. Sander es seind kreüter mit grosser wurtzlen. Der wurtzel rinden braucht man in die artzney/
wiewol etlich falsch betrieger/ schneiden vß der wurtzlen Brionia/ in teütschem huͦnßkirbs/ gestalt
eins menschlichen bilds/ vnnd faden von reinem garn gezogen mit einer subtilen nadlen in ire
haͤupter in gestalt des hars/ vñ abgeschnitten ires begeren / dann gelegt in ein lyeten erdtuch/ so gewinnt
es die farb einer wurtzlen/ vnd verkauffen es für es für die wurtzel Alrun/ es ist aber falsch. Wann
Alrun ist ein kraut mit bletteren gar nahe gleich dem Lattich/ mit einer grosszen wurtzlen/ der rinden
vast in der artztney gebraucht würt. Traͤgt groß schwartze beren/ die von hyrtẽ dick gessen werden/
das sye da von entschlaffen.
¶ Angelick Angelica .
Von dem kraut kein alter Philosophus schreibt/ darumb sein latinischer nam̃ von den teütschen in
uͤbung ist Angelick. Aber in teütscher zungen genant des Heyligen geists wurtzel/ von vilen Brust
wurtz/ vnd ein geschlecht/ der Meyster wurtz/ von den latinischen genant Astrancia. Aber Angelica
geschlecht ist zweyerley/ wilder/ und zamm/ kraut und stengel in der leng zweyer ellenbogen hoch/
das vil von teütschen/ Buͦchalter genant. Sein wurtzel hat kein geschmack/ vnnd werden dann die
leüt offt betrogen/ das jnen etlich falsch würtzler der wildenn Angelica für die recht Angelica verkauffen.
Aber die recht Angelica wechßt an wilden enden/ als in gebürgen/ in gaͤrten da sye inn
gepflantzet würt. Zuͦ mercken an allen kreüttern vnnd wurtzlen/ das ein yedes kraut das von jm
selber wachßet/ ist stercker vnd edler in krafft vnd geschmack/ wann das man uffpflantzt. Des gleichen
ist ein yedes kraut so im gebürg wechßt/ krefftiger weder dz in daͤleren/ oder in feüchten matten
wechßt.
¶ Abbissz Iacea.
Das kraut in latinischer zungen Jacea nigra/ oder Morsus diaboli/ in teütsch/ Teüffels bissz/ darumb/
das die wurtzel im grundt abgefult ist/ gleich als wer sye abgebissen/ mit breyten spitzen/ harechten
blettrẽ/ etwan rotflecklin dariñ/ ein hoher stengel vff zweyer ellenbogen hoch/ cer laͤnger/ mit
bluͦmen gleich der Scabiose.
¶ Burretsch Borrago .
BVrretsch. Das kraut würt von den Kriechen vnd Latinischen Borrago genant/ vñ in teütscher
zungen Burretsch. Diß kraut ist zweyer geschlecht/ wild vñ zam̃. Das wild von Kriechischen Buglossa/
vnd in Latinischer zungen Lingua bouis/ in teütscher sprachen Ochßen zung genant. Das
zam̃/ von dem ich sag/ Burretsch genant.
¶ Bylßen kraut Hyoscyamus.
Jn latinischer zungen Hyoscyamus/vnnd ist ein grossz kraut/ mit einem groen hohen stengel/vñ
hat breyte weyche bletter. Des geschlechts ist zweyerley an dẽ somen/ also dz es weissz vñ schwartzẽ
somen tregt. Der schwartz som ist in die artzney zuͦm bruchen.
¶ Blaw gilgen Iris.
Blaw gilgen/ das kraut ist von den Latinischen genannt Jris/ vmb mancherley farben willen.
Die blawẽ gilgen hand võ den Teütschen den nam̃en blaw Schwertel/ seind gleich dem regenbogen/
das es ein blawfar bluͦm/ vnd bletter hat gleich den klingen der schwerter. Hat ein wol schmackende
wurtzel/ deren geschlecht vil ist. Wie wohl sye gleich in den bletteren seind/ so ist doch vnderscheyd
der farben in den bluͦmen. Jris ist gezyerdt/ Jreos weissze farbe gebürt. Gladiolus saffran
farb würt/ Spatula ferida aller enbiert. Darumb wyssz/dz Jris blawgilgẽ ist/ Jreos weissz gilgen
treit/ vnd seind doch nit die/ die wir in Teütschen landen haben/ wann ir kraut ist gleich den blawen.
Aber Jacobus niger/ der sich schreibt ein lyecht Apothecariorum spricht/ Jrios sey auch dď blawen
gilgen/ aber die wurtzel hat ein besseren geschmack/ werden gebracht von Venedig/ oder Jenua
Die best zeit der blawen gilgen zuͦ distillieren im end des meyen/ so sye volkstum̃lich zeytig seind/ gebrant
in balneo marie allein auß den bluͦmen/ vnd nit ausz dem kraut.
¶ Braunwurtz. Scrofularia.
Das obgenannt kraut von den Latinischen Scrofularia genannt/ von wegen seiner druͦßechten
wurtzel. Aber in warheit drey kreütter von den lattinischen Scrofularia heissen/ die grossz/ klein/ vnd
mittel. Die grossz ist ein kraut mit einer druͦßechten wurtzel/ feyßt/ dick/ rund bletter an eim stengel [185] auff anderhalb spannen lang/ võ den Teütschen Knaben/ oder Wundtkraut genant. Die klein mit
einer rondechten wurtzel/ das kraut gleich der Garben/ von den Latinischen genant Filipendula/
in teütscher zungen/ wild Garb. Die mittel von deren ich hye geschriben hab/ mit einer druͦßechten
wurtzlen/ vñ brunfarb stengel./
¶ Burtzel. Portulaca
Burtzel in latinischer zungẽ Portulaca genañt/ hat ein feyßtes kraut kleiner bleych rotfarbẽ bletter/
rundem stengel flechtende vff der erdẽ/ wachßet in feyßtem erdtrich bey Zybelen/ yederman wol bekant/
würt das merer teyl im salat gessen.
¶ Bibinell. Pimpinella.
Bibinellen/dz kraut von den Latinischen Pimpinella genant/ ist zweyerley geschlecht. Eins mit
einem subtilen stengel vff ein ellenbogen hoch/ mit einem kleinen weysszen bluͦmlin/ mit einer scharpffen
wurtzlen im geschmack. Das ander von etlichen groß Bibinell/ ođ wilde Bestenaw genañt.
¶ Hartryegel. Peruinca syluestris.
Beyn hültzin laub/ das ist ein stude/ von etlichen Latinischen Peruinca genant. Vnnd von den
Teütschen wild Yngruͤn. darumb/ das sye mit den blettern dem kraut Yngruͤn gleich ist. Das laub
von den Beynhültzin/ oder Fülbaumen/ von etlichen Hartryegel genañt würt/ wañ in der warheit
das laub von Hartryeglẽ gleicht mit den blettren etlicher maß dem oͤrlinbaum/ der von den Latinischen
Alnus genant würt/ mit schwartzen vnnd krusen blettern/ aber des Beynhültzin bletter/ oder
laub seind gleich dem vor genanten kraut Yngruͤn/ doch etlicher maß lenger vnd schmeler.
¶ Brunnkressz. Nasturtium.
Brunnkressz/ das kraut ist in Latin Senecion/ oder Nasturtium aquaticum/ oder Cardamus
agrestis genant.
¶ Bachmüntz. Mentastrum.
Bachmüntz von den Latinischen Menta rubea/ oder Mentastrum genannt/ mit rotfarben stengel
vnd blettern. Doch sprechen etlich dem Balsam müntz/ auch fisch müntz. ist aber nit recht/ darumb
das es nit wachßen ist da fisch wonent.
¶ Branntlattich. Vngula caballina.
Brañtlattich würt von den Latinischen Vngula caballina genañt/ darum̃ das es den brañt heylt/
vnd einem rosszfuͦß gleich ist/ mit breyten runden blettern/ stengel vff ein spañ lang.
¶ Bonen. Faba.
Bonen in latinischer zungen Faba/ ist yederman wol bekañt/ doch mancherley geschlecht dď Bonẽ.
als Lupini/ vnd in teütsch Fyckbonen/ darumb das sye zuͦn feygwartzen guͦt seind. Vnd der ist auch
zweyerley/ etlich bitter/ etlich nicht. Vnd ein ander kraut Faba inuersa genannt/ von den Teütschen
Wundtkraut/ als ich vor gesprochen hab in Brunwurtz/ hat bletter gleich den Bonen/ dañ das sye
feysszter und dicker seind an den blettern/ vnd wachßen gern auff etlichen matten/ oder wysen. Es
ist auch ein ander kraut in latinischer zungen Fabaria/ oder Hyposelinum/ vnd in teütscher zungen
Bachboñ. Aber billicher Bachbon genannt/ daraum̃ das sein kraut dẽ bonen kraut gleich ist/ vnd in
den baͤchen wachßen. Võ den dreyen ich hye nicht schreiben bĩ/ sunder allein von den gemeynen bonẽ.
¶ Basilien. Basilicon.
Basilien hat grosse breyte bletter/ in latinischer zungen Basilicon/ vñ das kraut von den Teütschẽ
groß Basiliẽ genant/ darumb das es groͤsser bletter hat dañ die kruß.
¶ Krauß Basilien. Basilicon garyophyllata.
Basilien von den Latinischen Basilicon garyophyllata genannt/ Darumb/ das sein geschmack
gleicht den Neglin.
¶ Blaw Meybluͤmlin.
Blaw Meybluͤmen hat ein langen stengel/ entpfelhe ich denen die es kennen.
¶ Butten laub. Spina alba.
Butten laub das ist ein raͤssze stud. So heysszen es yetz die Latinischen Spina alba/ vnd von den
Teütschen Butten/ oder Hagen/ oder Hegen genant/ des bletter ein wenig rotfarb seind/ vnnd sein
sein bluͦmen wie ein weyssz roßenn/ doch nit gefüllt. sein frucht gleich den Oliuen/ dann allein dz sye rot
ist/ vnd innwendig hol/ vnd gefüllt ist mit etlichen somen/ yederman wol bekannt.
¶ Betonien. Betonica.
Betonien kraut in Latin Betonica/ vnd nach dem Teütschen ist es dreyerley. Vnd würt genannt
Brun Betonien/ oder Betonig/ zum unterscheyd/ dz es brun blümen hat/ mit einem schwartzen
grünfarbenen blat. Es ist auch eben des selben geschlechts die weiß blümen hond/ vnd haben beyd
stengel
in der höhe eines ellenbogen/ das kraut mit gelben blümen nicht also hoch/ von den Latinischen Herb
paralisis/ vnd in teütscher zungen Hymmelschlüssel/ vmb der weyessßen bletter willen. Es ist nit
recht wann Hymmelschlüssel des geschlechts nit ist.
¶ Bocksbart. Barba hircina.
Bocks bart kraut/ von Latinischen Barba hircina genant/ diß kraut wechßt vff wysen oder
matten/ mit eim hohen knodechtẽ stengel bey zweyer ellenbogen hoch/ zwo oder drey gelber bluͦmen
[186] gar nahe gleich den Mertzen bluͦmen/ genannt Pfaffenblatt/ vnnd das kraut mit langen schmalen
spitzen blettern/ daruff etwan funden würt ein weiß scheümlin.
¶ Bronbeeren. Rubus canins.
Bronbeeren von den Latinischẽ Mora bacce genant. Es ist auch ein ander geschlecht Himpber
genant/ vnd würt offt in latin eins für das ander genummen. Das falsch ist. Wann Himpber die
stud on dorn ist/ aber Bronbeeren vol scharpffer dörn.
¶ Boley Pulegium.
Boley von yederman wol bekannt/ wachßet an feüchten stetten vff anderhalb spannen hoch/ der
stengel mit kleynen bletlin.
¶ Blaw kornbluͦmen. Flores frumentin.
Blaw korn bluͦmen/ von den Latiniscen Flores frumẽti/ der Flores siliginis genant/ Zuͦ teütsch
Kornbluͦmen.
¶ Blaw Violaten. Viola.
Blaw Violen in latin Viola. Es ist auch ein ander geschlecht der Violen/ in latinischer zungenn
Cheiri/ vnd von den Teütschen Violen/ vnd seind Negel bluͤmlin.
¶ Buck. Artemisia.
Buck in latinischer zungen Artemisia/ ein muͦtter der kreüter/ vnd von den Teütschen Buck/ ođ
Beyfuͦß/ oder Sonnen wendel genant. Auch võ etlichen sant Johans kraut/ oder Gürtzel/ darum̃
das es an sant Johans tag des Taͤuffers würt vmbgürtet/ vñ in das fewr geworffen. dz ist falsch.
wañ sant Johans kraut von den Latinischen Perforata/ oder herba sacti Johannis genañt würt
darumb/ das sein bletter durchloͤchert seind/ vnd ist der Basilien gleich/ vnd dem teüffel widerwertig/
von des wegen vil genant würt herba Fuga demonum/ teufel flüchtig. Als ich selber gesehẽ
hab das kraut in die hand verbergen/ eim behafftenn menschen die hand gebotten/ greiffen sye die
nit an/ darumb das selbig kraut von den Latinischen sant Johans kraut genant ist/ vnnd nit Buck/
wie wol Buck auch ein solch verborgenheit bey im hat für zaubernüß/ vmb der kürtze willenn hye
vnderwegen gelassen.
¶ Wegerich. Plantago.
Breit wegerich in latinischer zungen Plantago/ oder Quinqueneruia/ oder Lingua arietis/ oder
Plantago maior gesprochen/ von den Teütschen Breitwegerich/ zuͦ vnderscheyd der dreyerley Wegerich/
die da seind/ als Spitzwegerich/ von den Latinischen Lancea lata/ darumb dz es einer lantzẽ
eisen gleich ist. vnd Wasser wegerich/ von den Latinischen Plantago aquatica/ von den Teütschen
froͤsch loͤffel kraut genant/ darumb das es in den lachen wechßt/ da die froͤsch wonent. Vnnd das
dritt Plantago maior/ von dem ich schreib.
¶ Benedicten wurtz. Garyophyllata altera.
Benedicten von den Latinischen Garyophyllata/ oder Sanumunda genant. Welchs kraut sich
gleicht etwan mit den blettern der Agrimonien/ welche wurtzel ein geschmack gleich den Neglin
gibt/ darumb im Mertzen offt die wurtzel würt in wein gelegt/ vnd daruon getruncken.
¶ Bestenaw. Pastinaca.
Bestenaw wurtzel von den Latinischen Pastinaca domestica genant/ von den Teütschen Morell/
oder Bestenaw. Vnd ist zweyerley/ wild/ vnd zam̃. Das wild von den Teütschen groß Bibinel/ oder
wild Bestenaw/ darumb das es gleich ist etlicher massen der Bibinel/ doch groͤsser. Es ist auch ein
ander geschlecht Daucus asininus genant/ vnd von den Teütschen Vogelsneft/ wachßett vff den
matten mit einer zuͦ gethonen weissen bluͦmen/ wie ein duben nest/ gewinnet horechten somen/ in ̃
zuͦ geschlossen bluͦmen dariñ offterfunden/ daruon der nam̃ Vogels nest entspringt.
¶ Bappelen Malua.
Bappeln von den Teütschen Bappel kraut genannt/ des geschlechts manigfaltig ist/ als Malua
hispanica/ oder Malua agrestis/ von den Teütschen genant wild/ oder weiß Bappeln.
¶ Brunellen. Prunella.
Brunellen in Latinischer zungen Prunella genant/ vnd ist ein kraut hat ein brune bluͦm/ kraut vñ
stengel in der hoͤhe einer spannen/ vñ ist es gar nahe gleich der Güldin gunsel bluͦm/ ist blawfarb/ darumb
eins für das ander genummen würt. Es ist aber falsch/ doch haben sye gar nahe ein tugent/
oder krafft.
¶ Bingelkraut. Mercurialis
Bingelkraut in latin Mercurialis/ gar nah gleich mit stengel vnd blettern dem kraut Milten/ võ
Latinischen Atriplex genant/ ein wenig schmeler vnd gruͤner/ des halb jm von etlichen Teütschen
der nam̃ geben ist Scheißmilt/ darumb es so genutzt würdt/ bewegt es den stuͦlgang. Auch ist ein
ander kraut von Latinischen Mercurialis genant/ vnd in teütscher sprach Guͦt heinrich/ an etlichẽ
enden Schmirbel/ doch ist es nit das kraut mit den gelben bluͦmenn/ gleich eim eyer dotter/ das in
feüchten matten oder wysen wachßet.
¶ Camillen. Camomilla.
CAmillen in latinischer zungen Camomilla. Des krauts ist dreyerley geschlechts. Eins dz man [187] nennet Brottbluͦmen/ vnd stinckt/ vnd wechßt germ vmb die stattgraͤben/ von den Latinischen Cotula
ferida genant. Das ander ist Krotten kraut das nit stinckt/ von den Latinischen Cotula non ferida
genant. Die zwey kreüter seind gantz gleich mit bluͦmen vnd stengel der Camillen/ dann allein
die Camillen bluͦm/ hat ein guͦten geschmack/ vnd wachßet vff den felden/ oder in gekertem grund.
Aber beyd Krottenkreüter/ eins gern stinckt das ander kein geschmack hat.
¶ Clibenkraut. Rubea.
Clibenkraut/ von den Latinischen Rubea genant/ vnd in teütschem Clib/ oder Cleb/ darumb wañ
man sein blatt oder stengel über die zung streicht das es daran kleben ist. Vnnd das kraut ist in der
leng anderhalben ellenbogen hoch/ mit kleinen blettlin/ zuͦ ringe vmb den stengel/ gleich eim sternẽ/
oder dem Walt meister.
Creütz wurtz. Scarum celle.
Creütz wurtz von den Latinischen Scraum celle genañt/ vnd von den Teütschen Creütz wurtz/
vñ ist ein klein kraut/ wachßet vff den geoͤrtẽ aͤckern/ sunder bey zybelẽ/ karßkraut/ oder bey bynetsch/
in der hoͤhe eins ellenbogen/ wañ es hoch würt/ mit kleinen blettern.
¶ Capis kraut. Bleta alba.
Capis kraut in latin Bleta alba genannt/ von den Teütschen Capis/ hat groß koͤpff/ ist yederman
wolbekannt.
¶ Tausent guldin. Centaurea.
Taufent guldin kraut/ in latin Cẽtaurea genañt. Es ist auch von etlichen Aurin genañt/ darum̃
dz sein stengel nahe dẽ gold gleich seind/ mit einer roten bluͦmen. Vñ heyßt auch Fyber kraut/ darumb/
wer sein kraut seüdt mit wein/ oder das puluer yßt oder trinckt des morgens nüchtern/ der
würt sein ledig. Des krauts geschlecht zweyerley/ groß vnnd klein. Aber wenig Autores hab ich
funden/ so die groͤsser gesehen haben/ wiewol etlich erfarenden sprechẽ/ es sey das kraut Mettram/
das von Latinischẽ Matricaria genant würt/ das ich für die warheit nit bescheidẽ kan/ doch würt
er darfür gehaltẽ. Aber das klein/ mit dem dürrenn stengel/ vff anderhalb spannen hoch mit einem
rotfarben bluͤmlin/ eins bittern geschmacks.
¶ Daubenkropff Fumus terr[ecaud].
Daubenkropff/ in latin fumus terre/ von den Teütschen Erdtrauch/ oder Daubenkropff/ oder
Katzen koͤrbel kraut genẽt. Jst ein klein kraut mit braunfarbẽ bluͤmlin/ in dď hoͤhe anderthalb spannẽ/
yederman wol bekant/ wachßet auff aͤckern/ oder weinreben/ an gebauwenen stetten.
¶ Baldron. Valeriana.
Denmarck/ in latin Marinella/ oder Valeriana/ oder herba Benedicta/ oder Amantilla/ oder Genicularis/
oder Valentina/ oder Serpillum maius/ oder Herba Catte/ Katzen kraut genannt. Vnd
von den Teütschen Deñmarck/ oder Baldrion. Doch Katzen kraut/ darum̃ dz die katzen die wurtzel
gern schmacken vnd essen zuͦ behalten jr gesicht. Vnnd das kraut Deñmark mit stengel vnd kraut
wachßet vff drey ellenbogen hoch/ vnnd Nept vff zwen/ darnach gewiñt es ein langen stengel mit
einer weisszen bluͦmen gleich dem holder/ vnd das kraut nit vil nütz ist.
¶ Dyll. Anethum.
Dyllen in latinischer zungen Anethum/ vnd ist ein kraut gleich dem Fenchel/ wachßet an gebuwenen
enden/ vff zwen ellenbogen hoch/ gemeynklich wol bekannt.
¶ Daub nesselen. Vrtica mortua.
Daub nesselen von den Kriechen Archangelica genant/ in latin Vrtica mortua. Vñ seind zwo gestalt/
ein mit weisszen bluͦmen/ das ander mit blawen. Wie wol ich von der bluͤtt schreib/ so ist ir also
wenig vnd zart/ das du dar für wol nemen magst die oͤbern gypfel vnnd dolden da die bluͦmen am
meisten stond.
¶ Dudystel. Scariola..
Dudystel das kraut von den Latinischen Scariola genant/ ist ein kraut gar nah gleich geschaffen
der Endiuien/ allein das diß milch gibt/ mit blaw faren blettern/ manglen der stacheln an dem
rucken/ als die Groß dystel/ oder Endiuien hatt.
¶ Erdberkraut. Fragaria.
ERdberkraut von den Latinischen herba fragaria genant/ vnd in teütschem Erdber/ darum̃ dz
sye nah bey der erdẽ wachßen/ zuͦ vnderscheid den Bronbern/ oder Hympern/ die in dď hoͤhe wachßẽ.
¶ Engelfüß. Polypodium.
Engelfuͦß kraut vñ wurtzel von den Kriechen Dipteris. Aber in latin Polypodion/ vñ zuͦ teütsch
Steinfarb/ oder Engelfuͦß/ darumb das sein bletter sich neygen zuͦ glych den gemeynen Farn. Vnd
wechßt vff steynen/ des gleich auch gern vff alten bäaͤmen/ darumb es in latin genant würt/ Filix arborea/
Baumfarn.
¶ Egerling. Fungus.
Egerling/ oder Schwammen seind weissz farb schwammen/ in latin Fungus genant. Vil seind
der geschlecht/ von welchen allen hye nicht not zuͦ schreiben.
¶ Erenbreiß. Veronica.
Erenbreiß/ in latin Vetonica genant. den nammen jm ein künig von Frankreich geben hat/ der
[...]vffetzig vnd gar übel schmacken was. Ein hyrt sein jaͤger ward/ der uff ein zeit gesehen hat
ein lang zeit geschaͤdigten hirtzen/ gebisszen võ eim wolff/ daruon er auch vast an eim hindern lauff
verwundt was. Der hirtz sich naͤheret zuͦ einem eychbaum/ da die wurtzel mit dẽ kraut Erenbreiß
wuͦchß/ offt vnd dick der hirtz dauon essen ward/ vnd sich daran reiben/ also/ das er daruon bluͦten
ward/ vnd legt sich daruff nider. Darnach über acht tag sah er aber den genanten hirtzen sich juckẽ
an eim andern end/ vnd sah das er gantz heyl was am bissz/ aber doch kein har. Darumb so ist es võ
etlichen Teütschen über all gründ heyl genãt/ darumb das es heylen ist die frischen wundẽ. Jst ein
kraut waͤchßet vff der erden hynflechtẽd/ in leng anderhalb spannen/ in vngebawẽ enden. Vnd also
macht der jaͤger ein kübel/ oder goͤlten vol saffts/ vnd was den künig betten/ ein lein kunst an ym
zuͦ versuchen zuͦ vergünnen. durch vergunst des künigs ein beyn dariñ genetzt/ vnd damit geweschen/
da von dem künig das beyn wee thuͦn ward/ deshalb in der nacht ein lyecht gebracht ward/
das beyn zu besehen. was das bett vol ruffen. Der künig erfroͤwet ward/ fürbaß mit dem safft das
beyn vnd den gantzen leib reiben liessz/ bitz er heyl ward vnd zart/ als ein jung kind. Darumb der
künig jm den nammen Erenbreiß gab/ das es wol der eeren würdig was.
¶ Eniß. Anifus.
Eniß von den Kriechen/ Arabischen/ vnd in latin Anisum genant/ vnd in teütschem Eniß. Das
kraut in gestalt gar nahe gleich dem Fenchel/ sein somen gemeyngklich bekant.
¶ Epff. Apium.
Epff von den Kriechen Selinon/ vnd in latin Apium/ vñ von den Teütschen Epff/ oder Winter
epff. Des Apium geschlechts ist vil/ wild/ vnd zam̃. Von den Latinischen Apium domesticum/ ođ
Apium hortulanum genant/ darumb das es in den gaͤrten/ vnd an geplantzten enden wachßen ist.
Vnd sein gestalt gleicht sich dem Petterlin/ nuͦr allein das sein kraut hoͤher ist.
¶ Epphew. Hedera.
Epphew das ist ein stud wachßend an eim baum/ an der muren/ oder erden. Von den Kriechen
Cissos/ vnd in latin Hedera aborea genant/ all zeit mit gruͤnen blettern. Es ist auch ein ander geschlecht
Hedere/ wachßend allein vff der erden/ von den Latinischen Hedera terrestris/ vñ in teütscher
sprach Grund reb/ ist gemeyngklich wol bekannt.
¶ Egelkraut. Centummorbia.
Egelkraraut in latin Centummorbia genant/ waͤchßet vñ flychtet sich vff der erdẽ in den flüsszen/
oder feüchten matten.
¶ Entzian. Genciana.
Entzian/ in latin Genciana/ vnd ist ein kraut mit einer breyten wurtzel/ guͦt im geschmeck.
¶ Eschbaum. Fraxinus.
Eschbaum/ dď baum in latin Frarinus wol bekant/ doch zweyerley eschin seind/ als Buͦch Eschin/
dauon ich hye schreibe/ vnd steyn Esche/ der tragen ist ein angehangends gewechß/ wie eins vogels
zung/ von den Latinischen Lingua auis genant/ ist gleich dem baum dirdar/ das ein Esch ist/ darumb
der baum der genãt ist Lingua anis/ ist der baum steyn Esch/ dď da gleich ist dẽ baum Eschin/
allein das sein bletter lenger seind dann der Buͦch Eschin.
¶ Fenchel. Feniculus.
FEnchelkraut in latin feniculus/ der geschlecht manigfaltig ist/ als wild/ vnd zam̃. Der zam̃ gemeyngklich
bekannt ist. Aber feniculus romanus/ von den Teütschen Eniß genant/ vnd feniculus
agul/ oder feniculus porcinus/ von den Teütschen Berwurtz genant/ vnnd in latin Peucedanum.
Aber feniculus marinus/ oder feniculus mõtanus/ oder feniculus erraticus/ oder feniculus caballinus/
oder equinus/ von den Teütschen wilder Rossz fenchel genant.
¶ Fehdystel. Labrum Veneris.
Fehdystelkraut von den Latinischen Labrum veneris/ oder Cardo Marie genant/ võ Teütschen
Fehdystel/ oder Vnser frawen dystel/ ein stechens kraut/ mit eim hohen stengel/ vnd breyt bletter/ besprengt
mit grosszen weisszen flecken.
¶ Filipendel. Filipendula.
Filipendula in latin. Dioscorides spricht/ das es hab bletter gar nah gleich dem Peterlin/ doch
mit einer kronen als der Fenchel/ von vilen/ wilde Garb in teütscher zungen genant/ darumb das
sein bletter ein wenig kleiner seind dañ Peterlin. Etlich habẽ ein stengel daruff die kron wachßet/
als der Garben/ vnd die wurtzel knodecht/ oder druͦßecht/ darumb sye offt von etlichen Teütschen
Scrofularia minor genant würt.
¶ Dreyfaltigkeit bluͦmen. Iacea.
Freisam kraut/ in latin Jacea/ oder herba Clauellara genat/ von etlichen Dreyfaltigkeit bluͦmen
genat/ vmd dreyerley farb/ gel/ blaw/ weyssz/ vnd ist wild/ vnd zam̃. Die wild wachßet vff den
gebawen aͤckern/ die zam̃ geplantzet würt in gaͤrten.
¶ Fünffingerkraut. Pentaphyllon.
Fünffingerkraut von den Kriechen Pentaphyllon/ vnd in latinischer zungen Quinquefolium/
von den Teütschen Fünffinger genant/ vmb der fünff bletter willen die es hat/ vnd ist ein kraut sich
stechtend vff der erden mit eim langen zarten stengel.
¶ Feygwartzenkraut. Ficaria.
Feygwartzenkraut/ von den Latinischen Testiculus sacerdotis/ vnd von Teütschen Feygwartzenkraut
genant/ darumb das sein wurtzel geschaffen ist gleich den feygwartzen. Vnnd ist ein kraut
hat bletter in der leng einer spannen/ vnd gelb bluͤmlin/ vnnd waͤrt nit lenger deñ bitz vßgang des
Meyen/ so verschwindt es das man sein nimmer mer findt. die bletter gleich dem Violkraut/ doch
ein wenig kleiner.
¶ Vogelszung. Lingua auis.
Vogelzung/ ist ein gewechß anhangend eins baums/ als ich geschriben hab im buͦchstaben E/
von dem Eschin baum/ vnnd das gewechß ist gleich eins Volgeszung/ da dahaͤr jm die Latnischen
Lingua auis sprechen.
¶ Storckenschnabel. Gratia Die.
GOttes gnad von den Latinischen herba Ruͦperti genant/ oder Acus muscata/ võ denTeütschẽ
Storckenschnabel/ ođ Gots gnad/ vñ ist doch nit das kraut das die Latinischẽ Gratia die heyssent/
das bey den wassern wechßt. Dañ diß kraut ist zweyerley/ das ein wechßt vff hertem erdtrich/ sich
spreitend über das angesicht des erdtrichs/ vñ ist der klein storckẽ schnabel. Aber das kraut Storckẽ
schnabel gern wachßẽ ist vff den aͤckern/ mit etwas rotfarben stengeln/ in hoͤhe anderhalb spannen/
eins boͤßen geschmacks/ die bletter gleich dem Peterling.
¶ Gauchheyl. Anagallis.
Gauchbeyl von den Kriechen Anagallis/ aber in latin Auricula muris/ võ den Teütschen Gauchbeyl/
oder Colmar kraut/ wie wol jm die alten Philosophi Auricula muris sprechen/ das wir Müßor
nennen/ so ist es doch nit das kraut das wir Teütschen Müßor vnnd die Latinischen Pilosella
nennen. Gauchheyl ist dreyerley gestalt/ als maior/ minor vnd media/ rot/ blaw/ weissz. Wann das
grossz hat rotfarbluͦmen/ in groͤssz der roten/ mit eim fiereckechten stengel/ sein somen gleich dem Coriander/
stechẽd vñ wachßend vff der erden an gebawenen stetten/ in latinischer zungen Morsus
galline/ oder morgallina/ von den Teütschen Huͤner darm/ oder Huͦner bissz genannt. Aber die
media von den Teütschenn Vogelkraut genant/ würt mit weisszen bluͦmen. Aber Gauchbeyl von
dem ich hye schreiben biñ hat rotbluͦmen.
¶ Guldin guntzel. Consolida media.
Guldin guntzel in latin Consolida media genant. Wiewol etlich sprechen/ das es Consolida minor
heisszt/ das sunder etlich widerreden/ vnd sprechen/ Walwurtz sey Consolida maior/ vnd Guldin
gunsel Consolida minor/ vnnd Maßlieb das kraut Consolida media. Aber in der warheit so ist der
Guldin gunsel ein geschlecht deren dreyerley/ als Brimel/ Guldin gunsel/ vñ die Grossz gunsel. vñ
etlich sprechen Brimel sey Guldin gunsel/ das nit ist zuͦ erkennen der vnderscheyd. Brimel so bin ich
genant/ Ein brune bluͦm ist mir bekannt/ Guldin gunsel ist der namme mein/ Mein bluͦme gibt ein
blawen schein/ Grossz gunsel sol ich geheissen sein/ Wol ich der bluͦmen beraubt binn.
¶ Graß Guntzel.
Graß guntzel von den ich vor geschriben/ hat bletter gleich dem Mangolt/ doch ein wenig kleiner
on alle bluͦmen/ yederman wol bekant.
¶ Gamanderlin. Cham[ecaud]dryos.
Gamander von den Kriechen Chamedryos/ in latin Quercula minor/ vnnd von Teütschen Gamander/
oder Blawmenderlin/ darumb das es blaw bluͦmen tragen ist. Vnd das gantz kraut ist in
der hoͤhe einer spannen/ vast gern wachßen in den gaͤrten.
¶ Genßerich. Potentilla.
Genßerich von den Latinischen Potentilla/ oder Tanacetum agrest genant/ von den Teütschen
Genßerich/ darumb das die genß das kraut gern essen. Vnnd ist ein kraut spannen hoch/ etlich mit
gelen bluͦmen/ die bletter innwendig gruͤn/ vnd vßwendig weissz.
¶ Gundelreb. Hedera terrestris.
Gundelreb / in latin Hedera terrestris.
¶ Gel Violen. Cheiri.
Gel Violen in Arabisch Cheiri genant/ der gestalt dreyerley ist/ gel/ weissz/ vnd brun/ oder purpur
farb/ vnd seind in der leng stengel vnd kraut vff anderhalb ellenbogen hoch.
¶ Garb. Milefolium.
Garben in latin Millefolium/ tausent blat genat/ von den Teütschen Garb. Das kraut ist zweyerley
gestalt/ doch nicht ein geschlecht/ von etlichen Filipendla/ wild Garb genant.
¶ Guldener Klee.
Guldin Klee von yederman wol bekant/ auch von etlichen Leberkraut geheissen/ darumb das es
der lebern guͦt ist.
¶ Gelgilgen. Gladiolus.
Gelgilgen von etlichen Latinischen Gladiolous genant/ vnd sein wurtzel von den Kriechen Acorus.
Aber sunst Trachen wurtzel genant.
¶ Garten kressz. Nasturtium.
Garten kressz von den Kriechen Cardamus/ vnd in latin Nasturtium. Es ist ein ander Kressz/
von dem ich vorgeschriben hab/ in dem buͦchstaben. B.
¶ Harnkraut. Linaria.
HArnkraut in latin Linaria/ oder herba Vrinalis/ in Teütsch Harnkraut/ darumb das es den
Harn bewegen ist/ auch võ etlichen Teütschen Flachskraut genant. vrsach/ das es dẽ flachs gleich
sycht/ ist wie wolffs milch/ allein das es entbuͤrt der milch..
¶ Holder. Sambucus.
Holder ist ein stud/ nit ein kraut/ vñ in latisnischer zungen Sambucus genant. Des gestalt dreyerley
hand ist/ als Sambucus/ Ebulus/ vnd Sambucus rubeus. Doch etlich Doctores schreiben
von Sambuco agresti/ oder syluestri/ gantz vnbekant. Aber Sambucus ist ein hohe stud/ vñ Ebulus
das kraut Attich/ oder Niderholder/ darumb diser latinisch verß gemacht ist. Sambucus est
altus/ sed Ebulus est bene saltus, darumb/ Holder ist hoͤher gebürt/ Attich nider würt.
¶ Hundszung. Cynoglossa.
Hundszung von den Kriechen Cynoglossa/ vnd latinisch Lingua canis genãt/ ist ein kraut mit
weychen linden blettern/ gleich dem Wegrich/ doch on rippen/ an einem hohẽ stengel/ mit rotfarbẽ
bluͦmen/ yederman wol bekannt.
¶ Hanff. Canapus.
Hanffkraut von den Kriechen Canapus/ in Teütsch Hanff genant/ aller mengklich wolbekannt/
dann man den zuͦ vil dingen brauchẽ ist in mẽschlicher dienstbarkeit/ besoñ zuͦ dẽ vyeh vñ schiffen.
¶ Hirtz zung. Scolopendria.
Hirtz zung in latin Lingua certu/ oder Scolopendria genant/ ist ein kraut gemeynklich bekannt/
vil langer schmaler bletter vß einer wurtzel wachßen/ hat weder somen noch bluͦmen.
¶ Hußwurtz. Semperuiuum.
Hußwurtz von den Latinischen vnd Kriechen Barba jouis/ vnd in teütschem Hußwurtz/ oder
Dunderbar/ darumb das es gepflantzt würt vff die heüßer/ für den dunder/ ist vilen bekant.
¶ Hartryeglin
Hartryleglin ist ein stud/ oder klein baͤumlin mit breyten krusen blettern/ gleich der oͤrlen/ von den
Latinischen Alnus genant. Vñ etlich sprechen Beinhoͤltzin/ auch Hertryeglin/ das doch falsch ist.
wann Beinhoͤltzin laub gleichet sich dem Buxbaum laub/ vnd Hartryeglin den oͤrlin/ wie ich geschriben
hab.
¶ Hym̃el schlüssel. Herba paralisis.
Hym̃el schüssel in latin herba Paralisis/ vnd in teütscher zungen Hymmel schlüssel/ oder Paradeiß
schlüssel/ auch von etlichen weissz Batheng/ vmb das sein bletter weissz farb seind/ das doch falsch
ist/ als ich vor geschriben hab in dem buͦchstbaben. B. von der Bathonig. Sye würt auch von etlichẽ
Doctores herba Artetica/ Primula veris genant/ das doch falsch ist. wañ Primula veris ist maisomen/
oder zeit loͤßen/ als ich hernach in dem buͦchstaben. Z. sagen will.
¶ Heyd. Myrica.
Heyd von den Kriechen vnd Latinischen Myrica genant/ ist ein wolbekant kraut/ vff anderhalb
spannen hoch/ mit hübschen kleinen leybfarben bluͦmen vff dem staͤm̃lin.
¶ Holwurtz. Arisiolochia.
Holwurtz von den Kriechen Ariston/ oder Setalagos apiston/ vnd in latin Aristolochia/ võ den
Teütschen Holwurtz/ vmb hoͤlikeit willen der wurtzlen. deren zwey geschlecht seind/ doch drey gestalt/
als zwey rund/ ein lang/ die nam̃en haben/ wiewol ein hol/ vnd die ander nit hol ist/ vñ die beyd
von den Latinischen Aristolochia rotunda genant seind. Vnd das ander geschlecht ist lang/ von den
Latinischen Aristolochia longa/ vnd zuͦ teütsch Osterlutzy/ oder Holwurtz/ oder Biber wurtz genat.
Auch von etlichen Hynisch kraut/ darumb das man den rosszen die hynsch mit vertreibt. Es
ist auch ein ander Hynsch kraut in dem buͦchstabẽ. Y. Ye lenger ye lieber/ vñ in latin Amara dulcis
genant. Wo geschriben würt Aristolochia/ oder Holwurtz on zuͦsatz/ so werd verstanden die rund/
sey offen/ oder zuͦ.
¶ Hüner serb. Hyppia minor.
Hüner serb/ von den Kriechen vnd Latinischen Hyppia minor genant/ vnd in teütschem Huͦner
serb/ oder Huͤner daͤrm/ oder Vogelkraut wañ Hyppia maior/ ist Gauchheyl/ von dem ich vor geschriben
hab in dem buͦchstaben. G.
¶ Hopff. Lupulus.
Hopffen von den Latinischen Lupulus/ oder Lumulus/ oder Volubilis magna/ als die alten [191] Doctores setzen. Aber die yetzund halten es für Volubilis media/ vnd die Wind mit den weisszen
glocken/ für Volubilis magna/ als du findest in dem buͦchstabẽ. W. von Winden kraut/ vñ nit des
Hopffen kraut/ dauon man byer macht/ ist gemeyngklich wol bekant.
¶ Heckelkraut. Resta bouis.
Heckel kraut in latin Resta bouis genant/ seind kleine rote bluͤmlin die vff dürren heyden an eim
dornechtigen stengel stond.
¶ Heydnisch wund kraut. Herba fortis.
Heydnisch wundkraut/ von den Latinischen Herba fortis/ ist mancherley gestalt. Das ein hat
ein trütschen nam̃en/ als Knaben kraut mit den feyßten blettern gleich den Bonen/ von den Latinischen
Crassula maior genant/ vñ von etlichen Teütschen Heydnisch wundtkraut/ das falsch ist. So
sprechen etlich der Wilden wollen auch Heydnisch wundtkraut/ darumb das es geel bluͦmẽ tregt/
ist doch falsch. Jtem ein ander kraut mit eim langen stengel/ vnd vßgeschnittenẽ blettern/ sich
neygend zuͦ Bynetsch gestalt/ dz sye auch Heydnisch wundt kraut heysszen Aber das recht Heydnisch
wundt kraut von dem ich hye schreib/ hat ein rotfarb runden hohen stengel/ vff drithalb ellenbogen
hoch/ mit zynnelechten blettern/ den Weiden gleich/ in gestalt einer segen/ die beyde wachßent
mit gelben bluͦmen in den waͤlden/ das seind beyd die rechten Heydnisch wundt kraut in dď warheit.
¶ Hympbeer. Cynosbaros.
Hympbeer/ von den Kriechen vñ Latinischen Cynosbatos genant/ wiewol auch võ den Kriechẽ
die frucht der Butten Cynosbatos genant ist/ so ist doch falsch der nam̃. wañ Cynos heyßt ein hund/
vnd batos ein beer/ da von der hunds beer recht nam̃ in Kriechisch ist Cynosbatos/ vñ nit Butten.
Hympbeer ist ein stud vff dreyer ellenbogen hoch on doͤrn/ so hat doch Butten/ oder Bronber doͤrn.
¶ Jsenkraut. Verbena.
ISenkraut/ in latin Verbena/ oder Herba sacra/ in teütscher zungen Jsenkraut/ darumb das Jsen
mit seinem Safft geherrt würt wie der stahel. Des ist zwey geschlecht/ maͤnnlichs/ vnnd weyblichs/
das maͤnnlin mit hym̃el blaw farben bluͤmlin/ das weblin mit gelen bluͤmlin/ yedes vff ein ellenbogen
hoch.
¶ Juden kyrßen. Alkakengi.
Juden kyrßen von den Kriechen vnd Latinischen Alkakengi genant/ vnnd von den Teütschen Juden
kyrßen/ oder Schlutten/ oder Boberellen/ von vilen wol bekant/ ist ein kraut ellenbogen hoch/ mit
rotfarben blasen/ darinn rotboͤr wie die roten kyrßen seind. Vnd würt auch von etlichen Latinischẽ
Solatrum rubeum genant/ das ist/ roter nacht schat/ darumb das sein bletter gleich seind dem Solatro/
das ist/ dem Nacht schat.
¶ Jsop. Hyssopus.
Jsop von den Latinischen vnd Kriechischen Hyssopus genant/ vnnd von den Teütschen Jsop/
oder Kirch isop/ oder Jpfen/ zuͦ vnderscheyd eim kraut dz man auch in etlichẽ landen Jsop heisszet/
vñ latinischer zungen Satureia/ darauß klein Jsop baͤsemlin gemacht werden.
¶ Jbisch. Altea.
Jbisch wurtzel in latin Altea/ oder Malua hispanica.
¶ Jngryen. Pertuinca.
Jngryen in latin Peruinca genant/ ist ein kraut vff der erdẽ hynflechtend/ gleich den bletter des
Buchsbaums/ doch ein wenig spitziger/ vilen wol bekant/ darumb das man kraͤntz daruß machet/
so man zuͦ dem tantz gat.
¶ Karten. Virga pastoris.
KArten von den Kriechen Dipseas/ vnd in latinischer zungen Virga pastoris/ oder Cardo sullonum/
vnd zuͦ teütsch Karten kraut/ oder Buͦben strel genant/ ist ein kraut innwendig hol voller stacheln/
vnd von vilen wol bekant.
¶ Koͤrbelkraut. Ceri folium
Kerbelkraut von den Latinischen Ceri folium genant/ vnd von den Teütschen Koͤrbelkraut/ vilẽ
wol bekant/ ist wachßen in der leng vnd hoͤhe zweyer ellenbogen hoch.
¶ Knoblouch. Allium.
Knoblouch von den Kriechen Scordion/ vnd von den Arabischen Thaum genant/ vnd in latin
Allium/ vnd von den Teütschen Knoblouch. Aber in der warheit ist Scordion wilder Knoblouch/
als die Latinischen schriben. Es ist aber das der wild Knoblouch nit von jm selber wachßet/
als vngepflantzt oder gesetzt/ sunder werden gepflantzt von den zehen.
¶ Klee. Trifolium.
Klee in den wysen wachßet/ von den Kriechen Lotos genant/ aber in Latinischer zungen genant
Trifolium/ vnd teütscher zungen Klee/ oder Dreyblat/ vnd sein bluͦm im Elsas Feysch bluͦmen/
darum̃das sye rotfarb seind gleich dẽ gereüchten fleysch/ wachßet vff den wysen/ oder matten.
¶ Katzen zagel. Hippuris.
Katzen zagel kraut/ das kraut von den Kriechen Hippuris/ oder Equisetum/ vnnd in latinischer
zungen Cauda equina/ vñ in teütscher sprach Katzen zagel/ oder klein Schafft hoͤw. Billicher hyeß [192] es pferd schwantz/ oder pferd zagel. Dañ es ist gleich einem pferd schwantz/ in hoͤhe anderhalben
ellenbogen hoch/ vilen wol bekannt.
¶ Klapper roßen. Anemone.
Klopper roßen/ von den Latinischen Flores papaueris rubei/ auch von etlichen Rotkorn roßen/
genant/ darumb das sye rot/ vnd on dem Korn wachßen.
¶ Lattich. Lactuca..
LAttich von den Latinischen Lactuca genant/ des geschlechts dreyerley ist. Als Lactuca domestica/
Lactuca agrestis/ vnd Lactuca asinina. Lactuca domestica/ das ist der gemeyn Lattich/ vnd
ist zweyerley / als kruser/ vnd schlechter. Aber der kruß von den Jtalischen Scariola genant würt.
Es ist aber ein ander Scariola von den Teütschen Dudystel genant/ als ich geschriben hab in dem
buͦchstaben. D. Aber Lactuca agrestis/ oder syluestris/ ist Geeßdystel/ vnd in latin Endiuia. Es
ist auch ein ander Lactuca mit einer roten wurtzel/ von den Teütschen Esels lattich/ vnnd in latin
Lactuca asinia.
¶ Lyebstoͤckel. Leuisticum.
Lyebstockel von den Latinischen Leuisticum/ darum das sein wasser weisszet des menschen haut/
ist ein kraut mit eim langen holen stengel/ bletter gleich dem Peterling/ doch breyter.
¶ Lauch Porrum.
Lauch von den Arabischen (?)/ vnd von den Latinischen Porrum genant/ vnd ist vilerley
geschlecht als gezeygt ist in dem buͦchstaben. E. Eßlauch/ vñ in dem buͦchstaben. K. Knoblouch/
zam̃er vnd wilder. Aber von dem ich bye schreib/ ist ein kraut mit einer weisszen wurtzlen/ gleichet
den jungen Ziblen.
¶ Lienenbluͦm. Caprifolium.
Lienen bluͦmen von den Kriechen Splenon/ oder Splenaria/ in latin Caprisolium/ oder Mater
syluia/ vnd in teütschem Vnser frawen lien/ oder Specklilien/ vnnd ist ein kraut flechtend vff ander
pflantzung wie reben/ vnd bluͤet zwey mol im jor. Es ist auch ein ander kraut/ von den Latinischen
Mater sylua/ vnd in teütsch Wald meister genant/ von dem im. W. stot.
¶ Leberkraut Hepatica.
Leberkraut von den Latinischen Hepatica genant/ vnd in teütschem Leberkraut/ ist dreyerley gestalt.
Das erst von dem ich hye schreiben biñ. Das ander Wald meister/ von den Latinischen Mater
sylue/ oder herba Stellaris genannt. Aber in warheit ist Mater sylua Caprisolium/ wiewol ettlich
sprechen/ es sey Wald meister. Das drit ist Guldin klee vñ die zwey wachßen in den waͤlden. Aber
diß kraut wachßet in alten gaͤrten/ vnd an etlichen feüchten steinechten felßen/ mit kleinen blaͤttlin
vff einander ligende/ wie Langwurtz/ oder Lungkraut/ doch kleiner/ das die Latinischen Herba
pulmonis nennen.
¶ Lavander. Lauandula.
Lauander võ den Latinischen Lavandula/ gemeyngklich yederman bekant/ doch so ist sein zwey
gestalt. Das ein in latin Spicula genant/ vnnd in teütschem Spica/ des auch vil wachßet in dem
land der Prouintz/ zuͦ diser zeit autch in teütscher nation/ gleich dem gemeynen Lauander/ von des
bluͦmen ein oͤl würt gemacht/ genant oleum de spica.
¶ Muͦterkraut. Melissa.
MVterkraut von den Kriechen Melissophyllon/ oder Melisolium genant/ vnd in latin Citraria/
oder Melissa/ vnd in teütschem Muͦterkraut/ oder Melissen/ darumb das dz kraut nütz vnnd
guͦt ist zuͦ dem schmertzen der muter/ vnnd überflüssig guͦt zuͦ dem hertzen. Doch ein ander kraut
Hertzwurtz/ in latin Ostrici genant würt. Wie wol der teütschter des Herbarium spricht/ dz Men
sye Ostrici/ das da ist Meister wurtz/ oder Hertz wurtz/ aber es ist falsch. Wañ Meu ist Anetum
agreste/ Wild dillein kraut/ gleich dem Fenchel/ oder der Dillen. Aber die Meister wurtz ist gleich
dem Angelica kraut/ war ist es das die wurtzlen in der tugend sich vergleichen in etlichen krefften/
darumb ein für die ander offt genummen würt.
¶ Meyblumen. Lilium conuallium.
Meybluͦmen die weisszen/ von den Latinischen Lilium conuallium genant/ vñ von den Teütschẽ
Meybluͤmlin/ darumb das es im Meyen wechßt/ vilen wolbekannt.
¶ Maurpfeffer. Crassula.
Maurpfeffer von den Latinischen Crasaula minor/ oder Vermicularis/ vnnd von den Kriechen
herba Crassula/ vñ in teütschem Maurpfeffer/ oder Katzen trübel/ darumb das es gern an den altẽ
mauren wachßen ist/ mit kleinen boͤren wie weissze koͤrnlin. Es ist auch ein anders/ doch kleiner vff
zweyer gleych eins fingers lang/ von den Teütschin Erdweiß genannt/ vnnd wechßet auch vff den
mauren.
¶ Maioran. Maiorana.
Maioran/ võ den Kriechen Esbium oder Amarum/ vnd in latin Samsucus/ oder Maiorana/
vnd ist gar ein edler stam̃.
Myntz. Menta.
Myntz von den Kriechen Hediosmon/ vnd in latin Menta/ des geschlechts manigfaltig ist. Als
Bachmyntz/ von den Latinischen Menta rubea/ oder Menta aquatica genant/ vnd von den Teüzschen
Bachmyntz/ oder Fischmyntz/ oder Rotmyntz. darumb/ dz sein stengel rotfarb/ vñ an feüchten
enden wachßen ist/ da auch zuͦ zeiten fisch wonent. Es ist auch ein ander Myntz/ Menta saracenica/
vnd von den Teütschen Balsammyntz/ oder Vnfer frawen myntz/ mit langen blaͤtlin/ darumb
das es starck schmacken ist wie balsam. Es ist auch ein ander Myntz vff aͤckern wachßend/ võ den
Latinischen Mentastrum genvnt/ vnnd von den Teütschen Acker myntz. Wie wol etlich sprechend
und gar nahe alle/ Mentastrum das sey Bachmyntz/ das doch in Teütscher nation da für nicht gehalten
würt/ sunder die vff dem acker wachßen ist. Es ist auch ein ander Myntz/ mit weisszen/ runden/
borechten bletteren vnd stengel/ von den Latinischen Menta equi/ vnd von den Teütschen Rossz
myntz gennat. Aer selten gebrucht in der artzney. Es ist auch ein ander kraut von den Latinischen
Menta non odorifera/ von den Teütschen Nept Steinmyntz genannt. Es ist auch ein ander
Myntz von Latinischen Menta/ vnd von den Teütschẽ Krußmyntz/ oder Balsam kraut/ oder Biment
genãt/ võ den ich schreibe. darum̃ wañ gefundẽ würt menta ođ myntz one zuͦsatz/ so soll
alwegẽ verstandẽ werdẽ Krußmyntz/ ođ Biment. darumb/ dz sye die aller edlest ist vnder jn allen.
¶ Moͤrlinßen. Lentigo.
Moͤrlinßen in latin Lenticula aque/ oder Lentigo/ von den Teütschen Moͤrlißen/ darumb dz sye
in stilstonden wassern wachßen/ gleich den Linßen/ einer gruͤnen farben.
¶ Modelgeer. Saponoria.
Modelgeer in latin Saponaria/ oder Herba Fullonum/ vnd in teütschem Modelgeer/ oder sant
Peters wurtz/ oder Seyffkraut/ oder Kreützwurtz. darumb/ das sein wurtzel kreütz weiß durchstochen
ist/ vnnd wann man sein kraut reibet in der hand/ mit wasser genetzt/ so schaumet die hand/ in
gleicher weiß der syffen/ darumb es Seyffen kraut genant würt.
¶ Mañs trew Iringus.
Mañs trew io latin Centum capita/ oder Jringus/ vñ zuͦ teüstch Mañs trew/ oder Ellend/ oder
Raddystel genãt/ ist ein rauch kraut/ mit hymmelblaw farben/ gruͤnlechten blettern/ vast stechend/
wachßet vff den herten auwen mit vil spitzen knoͤpffen/ einer vast langen vnd schmalen wurtzlen/
deren end selten funden würt/ ob zweyer mañ tieff in der erden stot.
¶ Maurraut. Capillus Veneris.
Maurrauten in latin Capillus veneris/ oder Coriandrum putei/ oder Capillus porcinus gesprochen/
vñ in teütschem Maurruten/ oder Steyn ruten/ darumb das es gern wachßet an alten maurẽ
oder steynen/ oder in den mauren der brunnen. Aber in der warheit so ist Capillus veneris ein añ
kraut/ in teütschem Steynfar/ doch nit Engelfuß/ wann diß vast kleine bletlin hat/ in dreyer der
Lynßen/ an einem rotfarb schwartzen stengel gleich wie strauß faͤderlin. Vnd dißer geschlecht seind
vier/ als Adiancos/ Politricon/ Capillus veneris/ vnd Centaurea.
¶ Moßbluͦmen.
Moßbluͦmen/ von etlichen gelb Meybluͦmen/ von etlichen Dutterbluͦmen genant/ darumb das
das kraut ein bluͦm im Meyen bringt/ wie ein eyer dutter/ im moß wachßend.
¶ Mengelwurtz. Lapatium acutum.
Mengelwurtz von den Latinischen Lapatium acutum/ vnd in teütsch Mengelwurtzel/ ođ wil̃
Mangold/ oder Zittersch wurtz/ darumb das sye für für die zitterschen guͦt ist/ oder Streiffwurtz/ ođ
Grindwurtzel.
¶ Meüßoͤr. Pilosella.
Meüßorkraut/ von den Latinischen Pilosella/ oder Auricula muris/ vnd in teütschem Meüßoͤr/
wiewol etlich Latinischen dem kraut Anagallis/ oder Hippia/ auricula muris sprechen/ oder als
Auicenna Maioran Auriculam muris neñet. Das doch falsch dem Latinischen nam̃en nach gesprochen
ist/ wann Anagallis/ oder Hippia ist Gauchheil/ von dem ich geschriben hab in dem buͦchstaben.
G. vnnd Maiorana das ein Meygeron/ von dem ich vor geschriben hab Wenn Hippia hat
rot bluͦmen/ vnnd Meygeron klein bluͦmen/ so hat diß kraut gel bluͦmen mit harechten blettern/ vff
der rechten seiten gruͤn/ vnd uff der letzten seiten weissz/ vff der erden hinflechtend/ mit einem kleinen
harechten stengel.
¶ Maulboͤr. Mora celsi.
Maulboͤr/ von den Latinischen Moracelfi/ ist bey vilen wol bekant.
¶ Mangolt. Bleta.
Mangold/ dz kraut in Latin Bleta/ ođ Blita/ vñ in teütschẽMãgold/ ođ Roͤmischer koͤl geheissen.
¶ Moͤrrettich. Raphanus maior.
Moͤrrettich von den Latinischen Raphanus maior.
¶ Moͤrhyrß. Milium solis.
Moͤrhyrß von den Kriechen Lithosperma/ vnd in latin Milium solis/ oder Grana folis/ oder
Cauda porcina/ vnnd in teütschem Moͤrhyrß/ oder Weissz steinbrech genant/ das kraut in der leng
[194] anderhalb ellenbogen hoch wachßen ist/ mit weisszem herten somen/ gleich wie ein kleins runds
weissz steinlin/ in der groͤß des Corianders.
¶ Naterwurtz. Bistorta.
NAterwurtz/ von den Latinischen Bistorta genant/ auch von etlichen Serpentina/ von den
Teütschen Nater wurtz/ darumb das sye ein wurtzel hat gekrümpt wie ein schlenglin mit einem
schwentzlin. Jst doch nit die nater wurtz/ die von den Latinischen Serpentaria genant würt/ vñ
von den Teütschen Groß nater kraut/ darumb das sein stengel gleich ist eim schlangen mit flecken/
vnd rund wie ein nater/ die bletter vnd gewaͤchß mit der wurtzel gleich dem Aron/ darumb võ den
Latinischen Aron. Serpentaria minor genãt. Aber Nater wurtz/ oder Serpentina von der ich hye
schreib/ hat ein rotfarb krum̃ wurtzel wie ein schlang.
¶ Nept. Nepeta.
Nepten/ in latin Nepeta/ oder Menra non odifera genant/ von den Teütschen Nept/ oder Katzen
kraut/ darumb das es die katzen gern schmackẽ. Von vilen Deñmarck/ das ist Baldrion/ oder Katzẽ
kraut. Jst aber ein vnderscheyd zwischen yn beyden. wann Nept heyßt Katzen kraut/ darumb dz die
katzen gern essen/ vñ Deñmarck heyßt Katzen wurtz/ darumb das die katzẽ die wurtzel gern essen/
vnd nit das kraut/ vmb der augen willen.
¶ Nachtschatt. Solatrum.
Nachtschatt in latin Solatrum/ oder Vua vulpis/ von den Teütschen Nachtschat/ deren ist dreyerley
geschlecht. Als Solatrum mortale/ von den Teütschen Dollwurtz genent. Vnd Solatrum rubeum/
von den Teütschen Schlutten/ oder Juden kyrßen. Das drit von denm ich bye schreib Solatrum
in latin/ vnd in teütsch Nachtschatt.
¶ Ougentrost. Eufragia.
OVgentrost in latin Eufragia/ oder Eufrasia/ in teütschem Ougẽtrost/ oder Ougenclar/ darumb
das sein krafft wunderbarlich ist zuͦ klaͤren/ stercken vnd krefftigen das gesycht der ougen.
¶ Osterlucey. Aristolochia.
Osterlucyen in latin Aristolochia/ oder Holwurtz/ Biber wurtz/ Hynsch kraut/ darumb so man
das kraut den pferden an den halß henckt/ die hynsch vetreibt. Es ist auch ein ander Hynsch kraut/
von den Teütschen Bitterfuͦß/ oder Ye lenger ye lieber.
¶ Ochßenzung. Bugloffa.
Ochßenzung in latin Buglossa/ oder Lingua bouis/ oder Segenstraß genãt/ ist vilerley geschlecht.
Als Ochßen zung mit eim einigen stengel/ mit purpurfar bluͦmẽ/ wachßet vff hertẽ steinechten
wegen. Ein ander kraut genant Klein Ochßen zung/ vff geerten oder gebauwẽ aͤckern wachßend/
mit kleinen bluͦmlin. Ein ander Ochßen zung wie studen mit ruhen blettern/ vnd blawen bluͦmen/
wie Burretsch. Auch etlich mit roten bluͦmen/ darumb võ vilen Burretsch/ in latinischer sprach Buglossa
syluestris/ oder agrestus genant. An etlichen enden vnd etlich zeit haben sye rot wurtzel.
¶ Schwam̃. Fungus.
PFifferling võ den Latinischen Tuber/ oder Fungus/ ođ Boletus/ võ den Teütschen Schwam̃en/
oder Pfifferling/ ist ein gewechß von der erden wachßend on kraut. Vnd der Schwam̃en seind
vilerley geschlecht. Als weissz/ vñ gelb/ etlich gelfarb/ sich zyhẽd vff ein roͤte. des geschlechts manigfeltig
ist/ also das etlich wachßen klein/ sinwel/ als ein hütlin im anfang des Glentzen/ vnd nemen
ab in dem Meyen/ von den Latinischen Morachi/ vñ in teütscher zungen Morchlen. Es seind auch
anderley Schwammen die seind breyt vnd dick/ oen rot/ mit weisszen bletterlin. Diße in milch gekocht/
toͤdtet die mucken.
¶ Peterlin. Petroselinum.
Peterlin in latin Petroselinum/ der geschlecht ist wilder/ vnd zam̃. Das wild in latin Petroselinũ
macedonium. darumb/ das sein vil in der selben prouintz wachßet. Aber das zam̃ von dem ich hye
sag/ ist wol bekant.
¶ Pfaffen kraut. Dens leonis.
Pfaffen kraut roͤtlin/ in latin Dens leonis/ oder Rostrum porcinum/ vnd von den Teütschen Pfaffen
kraut/ oder Mertzen bluͦmen. darumb/ das sein bluͦmen im Mertzen wachßen.
¶ Pfrymmen. Geneste.
Pfrymmen seind von den Latinischen genant flores Geneste.
¶ Pfawenkraut. Persicaria.
Pfawenkraut/ von den Latinischen Persicaria genant/ vmd gleichniß willen seiner bluͤet/ mit dẽ
Pfirsich baum/ on allein das sein bletter in der mitten dunckel oder braunfarb flecken haben gleich
den Pfawen spiegel/ darum̃ es von Teütschẽ Pfawenkraut/ oder Pfawen spiegel genant ist. Vñ ist
zweyerley. Eins von den Teütschen Floͤchkraut. darumb/ so es im summer in ein gemach gespreyt
würt/ die floͤch sich dariñ zu versamlen/ vnd mit dem kraut vß dẽ gemach gethan werden mügen.
¶ Pastneyen. Pastinaca.
Pastneyen kraut ist ein gestalt vñ geschlecht vnnd das weiblin von dem kraut das die Latinischẽ
Scabiosa nennen/ wann es ist die Scabioß mit den breyten blettern die kein stengel gewiñt/ vmb
Mentz vnd Franckfurt vilen wol bekant.
¶ Quendel. Serpillum.
QUendel in latin Serpillum/ vnd von den Teütschen Quendel/ oder Hünerkül genant/darumb
dz sein kraut võ vil menschen gefüllt würt in die huͤner. vñ võ etlichen wilde Boley
genant/ vnd ist ein kraut mit allem einer spannen hoch.
¶ Quercken wurtzel. Hermodactylus.
Quercken wurtzel in latin Hermodactylus genant/ vnd in Teütsch Vcht wurtzle/ oder Querkẽ
wurtzel/ oder Zeitloßen wurtzel/ vnd ist doch nit Zeitloßen kraut/ als ich vor gezeügt hab im buͦchstaben.
M. von Maß bluͤmlin.
¶ Ringelbluͤm. Calendula
RJngelbluͦmen von den Latinischen Caramos/ oder Calendula/ vnd von den Teütschen Ringel
bluͤmen/ ist ein kraut wachßend ein wenig lenger oder hoͤher dann ein ellenbogen hoch/ mit einer
schoͤnen goldfarben bluͦmen.
¶ Rettich. Raphanns.
Rettich von den Kriechen Radix/ vnd in latin Raphanus/ vnd in teütschem Rettich/ des ist zweyerley.
Als Merretich/ in latin Raphanus maior/ vmb seiner grosszen krafft willen/ von den Teütschẽ
Merretich/ oder Kroͤn. Vnd der ander Rettich genant/ von dem ich hye schreib.
¶ Reinfarn. Tanacetum.
Reinfarn in latin Tanacetum/ vnd von den Teütschen Reinfarn. Jr bluͦm gedoͤrrt/ würt von etlichen
Teütschen Wurmsot genant/ darum̃ das den kinden nuͤchterẽ geben anderhalb quintlin vff
ein mal/ toͤdt die würm.
¶ Roͤmischer koͤl. Caulis
Roͤmisch koͤl von den Latinischen Caulis romanorum/ vnnd in Teütschem Roͤmischer koͤl/ oder
Bruser koͤl.
¶ Roter koͤl. Caulis rubea.
Rotkoͤl von den Latinischen Caulis Rubea genannt/ von den Teütschen Rotkoͤl/ ist ein kraut gemeingklich
bekant.
¶ Rut. Ruta.
Ruten von den Latinischen Ruta/ von den Teütschen wein Rut/ des geschlechts zwey seind/ als
wild/ vnd zam̃.Die wild von den Latinischen Ruta syluestris. Die zam̃ Rut võ der ich hye schreib/
auch von etlichen Latinischen Ruta domestica genant. Aber die Teütschen sprechen noch eim kraut
Murrut/ das die Latinischen Adiantos/ oder Capillum veneris heysszen/ als du findest in dem
buͦchstaben H. Aber ein ander Rut von den Teütschen Abrut/ von den Latinischen Fumus terre/
von den Teütschen Dubenkropff/ gantz nit in diß geschlecht gehoͤrt/ darumb sich zuͦ allen zeiten nit
vff das teütsch zuͦverlasszen/ sonder ein yeder nennt ein kraut nach seinem gefallẽ/ das den Kriechẽ
vnd Latinischen widerwertig ist.
¶ Ritter sporen. Conlolida regalis.
Ritter sporen in latin Consolida regalis.
¶ Ratten kraut. Zizania.
Ratten kraut wechßt in dem korn/ mit kleinen purpur farben bluͦmen/ vnd in latin Zizania genãt.
Aber etlich Latinischen sprechen/ es sey Nigella. Das in keiner warheit funden würt. wañNigella
ist ein schwartzer somen gleich der Ratten. Aber vast eins edlen geschmacks/ von den Teütschen genant/
schwartzer Coriander.
¶ Roßen. Rosa.
Roßen/ von den Kriechen Rhodon/ vnnd in latin Rosa/ der geschlecht manigfaltig ist/ doch vilen
wol bekant. als Venedig Rosen/ in latinischer zungen Peonia/ vnd rot zam̃ Rosen/ vnd weissz zam̃
gefüllt Rosen/ von den Latinischen Rosa alba genant/ vnnd Heyd oder wilde Roßen/ in latin Rosa
syluestris/ oder Rosa agrestris/ vñ butten Roßen/ in latin Rosa bedegar. Vnd die besten Roßen vñ
jn allen zuͦ krefftigen vnd zuͦ stercken/ seind die roten zam̃en Roßen. darumb wann man in der latinischen
zungen findt/ Rosa/ on zuͦsatz/ soll alwegen verstanden werden die roten Roßen. Vnnd die
besten vñ lieblichsten in dẽ geschmack/ seind die weisszen gefüllten Roßen. Die besten vnder jn allẽ
zuͦ kuͤlen/ sein die Heyd roßen. Die aller minstẽ vnder jn zuͦ kuͤlen/ seind buttẽ ođ wichhag Roßen/
vnnd werden auch von etlichen Latinischen Rosa vini genant/ darumb das sye in versuͦchung des
munds ein scherpffe des weins haben. Vnd wañ funden würt aqua rosarum/ oder roßen wasser
on zuͦsatz in comfortativo/ oder zuͦ stercken/ so werden verstanden von den zam̃en roten Roßen. Wañ
aber funden würt aqua Rosarum on zuͦsatz zuͦ kuͤlen vnd leschen/ so werd verstanden heyd Roßen.
Wañ du aber habẽ wilt ein gemeyn Roßen wasser/ vmb wolgeschmacks willẽ/ so wird verstandẽ
weissz gefüllt Roßen wasser. Vnd Roßen wasser würt in vilerley weiß vñ form gebrant. [196] Roßenwasser von Buttẽ/ in Latin Rosa Bedegar/ oder Rosa vini genant/ vñ in teütschem Butten
roßen/ oder wich hag Roßen/ darumb das der mensch von dem stam̃ weichen soll/ seiner scharpffin
doͤrn halb/ die den menschenletzen ist.
¶ Peonien roßen. Peonia.
Roßen von Peonien/ in latin Peonia/ vnnd in teütschem Roßen/ oder Venedische Roßen(
gemeynglich von vilen bekant.
¶ Ruben. Rapa.
Ruben in latin Rapa/ vñ in teütscher zungen Ruͦben/ deren geschlecht manigfaltig ist. Als wild/
vnd zam̃. Von den zam̃en ich hye schreib. Es seind auch Ruͦben von den Latinischen Napus/ Napicium/
oder Rapa agrestis/ vnd von den Kriechen Bunias/ vnd von den Teütschen Nopen. Es ist
auch ein ander geschlecht der Ruͤben/ die klein/ vnd lang/ von den Teütschen Steck ruͤblin genant.
Ein ander geschlecht der langen Ruͦben/ in der farben gelb seind/ der gleichen etliche rot des geschlechts/
von den Latinischen Dauci genant/ oder wilder Bestenaw von den Teütschen.
¶ Kyrßen. Cerusa.
Rot Ryrßen in latin Cerusa/ ođ Grana regis genãt/ deren geschlecht zweyerley ist. Ein die seind
rot vñ klein/ võ etlichen teütschẽ Weißlen genant. Das ander geschlecht das seind die gemeynen
grosszen roten Kyrßen mit kurzen stilen/ vilen wol bekant. Es ist auch ein ander geschlecht der rotẽ
Kyrßen im Elsaß wachßend/ von den Latinischen Corna genant/ vnd in teütschem Welsch Kyrßẽ.
Es ist auch ein ander geschlecht der Kyrßen von den ich hye nit schreiben wil/ sunder in dem buͦchstaben.
S. von den schwarzen Kyrßen.
¶ Schwartz Kyrßen. Cerasum nigrum.
SChwartz Kyrßen/ in latin Nere/ oder Cerasum nigrũ/ oder Vogels kyrßen/ darumb das die voͤgel
sye gern esszend. Es seind auch ander Kyrßen vff einer seyten weissz/ vff der andern rot. Es seind
auch Kyrßen gantz weissz/ von den in keiner artzney funden würt.
¶ Stendel wurtzel maͤñlin. Satyrion.
Stendel wurtzel in latin Texticulus rulpis/ oder Satyrion/ oder Leporina. Vnd sein kraut mit ̃
bluͦmen Kreütz bluͦmẽ genãt. darum̃ das sein gewaͤchß die bluͦmen in der Krütz woch bringẽ seind.
Sein ist zwey geschlecht/ maͤñlichs/ vnd weyblichs. Des maͤñlins wurtzel hat zwo wurtzelen aneinander
hangen wie zwo muscatnuß/ von etlichen Teütschen Rag wurtzel genant. Das weyblin
hat zwo wurtzelen vff einander ligen/ gleich zweyen henden/ von den Latinischen/ Palma Christi
vnd in teütschem stendel wurtzel des weyblins genant. Beyde tragen seind bluͦmen gesprẽgt weissz
vnd rot. Des weyblins kraut bletter gemengt mit pupur farb flecken/ gleich dem sptzigẽ wegrich/
ein wenig kürtzer. Aber das maͤñlin best teyl von dem gewechß ist die wurtzel.
¶ Stendel wurtzel weyblin. Palma Christi.
Stendel wurtzel von dem weiblin/ das von den Latinischen Manus Christi/ oder Palma Christi/
vnd in teütschem Stendel wurtzel genant/ darumb das zwo gestalt der heud seind die mit der
wurtzel in einander hangen/ auch von etlichen teütschen Stendle wurtzel das weiblin genant.
¶ Steinklee. Corona regia.
Steinklee in Latinischer zungen Corona regia.
¶ Sanct Christoffels kraut. Osmundi.
Sant Chistoffels bluͦmen/ von den Latinischen Osmundi genant/ ist ein geschlecht der Farn/
aber nit yederman bekant.
¶ Seeh bluͦmen. Nenuphar.
Seeh bluͦmen in latin Nenuphar/ oder Cacabe veneris/ oder Papauer palustre/ darumb das es in
still stonden wassern wachßen ist/ vnd sein wurtzel Koller wurtzel genant. Vnd ist zweyerley/ weiß/
vnd gelb/ das erkant würt bey der bluͦmen/ mit grosszen wurtzlen/ von etlichen Harstrang genant/
darumb das sye har machen wachßen. Es ist aber falsch. Harstrang ist ein groß wurtzel/ wachßet
vff den wyßen oder matten/ vßwendig schwartz/ vnd inwendig weissz/ mti einer durchtringenden
feüchte/ gleich dem schwebel/ võ den Latinischen Feniculus porcinus genant/ von dď ich nit schreib.
¶ Steinbrech. Saxifraga.
Steinbrech von den Latinischen Saxifraga/ vnd in teütschem Steinbrech/ ist manigfaltigs geschlechts.
Als Saxifraga maior/ vnd Saxifraga minor/ vnd Saxifraga rubea. Saxifraga maior/
die hat weissz bluͦmen/ vñ sein somen rot in der erden/ an der wurtzlen hangend. Saxifraga minor/
ist ein klein kraut vff dẽ angesicht der erden sich spreitend/ võ den Teütschen Steinbrech/ ođ Gruͤn
kraut genant. Vß zwo vrsachen. Ein/ das es uff den herten kißechten vñ steinechten gruͤn wachßet/
vnd das ist für das gruͤn guͦt. Die ander/ das es den stein brechen will. Vnd Saxifraga alba/ von den
Teütschen Merhirß/ vmb der weisszen farb seiner bluͦmen willẽ/ das auch falsch ist. Vnd Saxifraga
rubea/ von den Teütschen Juden Kyrßen/ oder Schlutten/ oder Boborellen genant/ darumb/ dz
es rot boͤren tregt/ vnd zuͦ dem steinbrechen guͦt ist.
¶ Scabioß. Scabiosa.
Scabiosen kraut/ in latin Scabiosa/ mit großen blettern zerschnitten wie die Wegweiß. Die añ
mit kleinen zaͤserechten blettern/ nahe gleich dem Harstrang.
¶ Sanickel. Sanicula.
Sanickel von den Latinischen Ferraria maior/ oder Consolida minor/ oder Sanicula genant/ ist
ein kraut vff anderhalb spannen hoch/ wurtzel/ kraut vnd stengel. Es ist auch ein ander Sanickel genant
Wilder sanickel/ des wurtzlen von den Teütschen Regen würmlin genant. Das kraut wechßt
mit weisszem bluͦmen im Meyen/ vnd bald darnach wider vergangen.
¶ Synnaw. Alchimilla.
Synnaw von den Kriechen Alchimilla/ oder Arricilla/ oder Leucopodion/ vnd von den Latinischen
Pes leonis/ oder Planta leonis/ vnd in teütschem Synnaw/ oder vnser frawẽ mantel/ ist kraut
in der lenge vnd hoͤhe wie ich geleert hab von dem Sanickel.
¶ Spitz kletten. Lappa minor.
Scharpff/ oder spitz kletten von den Latinischen Lappa minor/ oder Lappa acuta genant/ vñ von
den Teütschen Suͤw kletten/ oder scharpff kletten/ darumb das die few das kraut gern essen/ vnnd
sein stengel scharpff vnd hert ist/ in gestalt eim spitzechten kryegs kolben. Es seind auch añ Kletten
die sich an die kleyder hencken/ mit grosszen breyten blettern/ in latin Lappatium/ oder Lappa maior
genant. es seind auch ander geschlecht me/ von den nit not ist zuͦ schreiben.
¶ Schoßwurtz. Abrotanum.
Schoßwurtz/ von den Latinischen Abrotanum/ vnd in Teütscher sprach Stabwurtz/ oder Gart
hagen/ oder Schoßwurtz. darumb/ ob ein mensch geschosszen würt/ das kraut daruff gelegt/ so
zeücht es an sich was in des menschen fleysch stecken ist. Vnd deren ist zweyerley/ als wild/ vñ zam̃.
aber die wild mir nit bekant ist. Die zam̃ mit eim überflüssigen wolriechenden geschmack/ in lenge
eins ellenbogen hoch/ ist nahe gestalt demSefen baum.
¶ Spitzwegrich. Plantago minor.
Spitz wegrich/ in latin Plantago minor/ oder Lanceolata genant/ vnnd von etlichen Teütschen
Spitzer wegrich/ oder Rippel/ darumb das es fünff rippen hat/ daruon/ es von vilen in latin
Quinqueneruia genant würt.
¶ Schoͤlwurtz. Chelidonia.
Schoͤlwurtz von den Kriechen Chelidonia/ vnd in latin Celidonia/ ein gab von dem hym̃el/ vnnd
in teütschem Schoͤlwurtz/ deren wild/ vnd zam̃ ist. Die wild von den Latinischen Papauer cornutum/
oder Memita geheysszen würt. Das ist/ Papauer cornutum mit den hoͤrnlin die daran wachßen/
das du selber sihest. das safft seiner wurtzlen gedoͤrt von den Latinischen Memita genant.
Vnd diße wurtzel hat ein gelbe bluͦm mit einer goldfarben wurtzlenn/ daruon sye offt in etlichen
teütschen Goldwurtz genant/ yederman wol bekannt.
¶ Saurrauch. Berberis.
Saurrauch in latin Berberis/ ist ein stud bringt ein lãge runde frucht/ in dick dď weisszen koͤrner/
gemeyngklich bekant.
¶ Spicanarden. Spica nardi.
Spica nardẽ ist zweyerley geschlecht/ wiewol etliche alte autores von dreyen schriben/ vnd yetzt die
nuͤwen darzuͦ t huͦn ein kraut genannt Spicula/ das von dan Teütschen auch Spica genant würt.
Aber nit Spica nardi allein Spicula/ von dem man yetzt machen ist olei/ als ich gezeügt hab in dem
buͦchstaben. L. von Lauander/ des geschlecht es ist. Spica nardi ist ein bluͦm oder gewaͤchs in gestalt
̃ langẽ Figwurtz/ vñ in latin herba Victorialis genant/ eins guͦten geschmacks võ Jndia biß
gen Allekayr bracht/ von Allekayr gen Alexandria/ võ Alexandria gen Venedig/ oder Genua/ die es
uns dann liffern. Vnd wo sunden würt Spica on zuͦsatz/ so werd cerstandẽ Spica nardi/ dz bracht
würt von Jndia. Ein ander geschlecht Spica ist/ das in latin Spica romana genant/ vñ in teütschẽ
sant Marien magdalenen bluͦmen/ wachßet zwischen Vngern vnnd Osterrich/ nit weit von der
Steirmarck/ etlich maß anhagend mit dem geschmack der vorgenenten Spica nardi/ das drit geschlecht
der Spica von den Latinischen Saliunca/ oder Spica celtica/ in teütscher zungen Katzen
leyterlin/ ist ein kraut lang aneinãder hangend/ ein gruͤn farb/ in gestalt des Spicanardt zuͦ gleicher
weiß einem seyl/ gantz on geschmack. Aber etliche Doctores dißem gewaͤchß nit anders sprechen
dann Saliunca/ vnd Spica celtica/ oder Spica romana. zuͦ dem gehellen der merer teyl der alten
Philosophen/ dz ich auch also halte. Das best teyl Spica nardi ist in Jndia/ das man võ Alexandria
bringt. Darnach Spica romana/ deren bluͦmen in die land gethon werden/ vnd gebrant. Das drit
nit dauwet.
¶ Seuenbaum. Sabina.
Seuenbaum in latin Sabina/ ist ein stud/ vnd mit kraut gar nah gleich den Pfrim̃en oder Tamarischen/
das wilder Seuenbaum ist.
¶ Senffkraut Synapi.
Senffkraut von den Latinischen Synapis/ vnd von den Arabischen Chardel/ vnd in teütschem
[198] Weissz gilgen von den Kriechen Lirium/ vnd in latin Lilium album/ vnnd in teütschem Weissz
gilgen/ seind vast vilen bekant. Vnd wann du in latin findest Lilium/ on zuͦsatz/ so werd verstanden
die Weisszen gilgen. Aber widerwertig ist es in teütscher zungen/ wañ du findest geschriben Gilgẽ
on zuͦsatz/ werd verstanden die Blawen gilgen/ die in latin Jris illyrica genant. Vnnd der Lilien
oder Gilgen ist viererley/ als blaw/ gel/ weissz/ vnd rot gilgen/ die von den Latinischen Narcissi genant
seind. Wiewol das merer teyl der lerer halten die Gold wurtzel für Narcissi/ das bey etlichen
nit ist. Wann Gold wurtzel ist Lilium syluestre/ oder Lilium agreste. wann sye zuͦ allen zeiten in
waͤlden/ oder wilden enden wachßen ist/ vñ von etlichen torechten vnerfarenden artzeten geheyssen
würt Affodillus/ das gantz nit die warheit ist. Wann Affodilus ist ein kraut gleich dem Lauch/
das auch die warheit ist/ als ich dir gezeüget hab in dem Buͦchstaben. A. võ Affodillus. wañ Affodillus
hat ein wurtzel wie ein rund zybel oder lauch/ der võ den Latinischen Porrum genant würt/
vnd ein goldfarb bluͦm/ darumb würt Affodillus geteütscht Goldbluͦm/ oder wilder lauch. Aber
Lilium agreste mag geteütschet werden Gold wurtz/ darumb das sein wurtzel geldfarb ist/ wie ein
geschelter knoblauch. wiewol etlich Schoͤlwurtz sprechen/ das falsch ist. auch seind vil ander geschlecht
der Gilgen/ võ den nit not hye zuͦ schriben.
¶ Widertodt. Capillus veneris.
Widertodtkraut/ von den Latinischen Capillus veneris genant/ vnnd von etlichen klein Steinfarn/
darumb das der Stengel klein wie ein struß federlin/ dem Farn gleich/ vñ von etlichen jungkfrawen
har genannt/ darumb so die blaͤtlin die allein einer linßen breyt seind von den stengelen gestreyffet/
gleich dem har ist. Es ist auch ein ander des geschlechts/ doch nit ein kraut sunder ein gewaͤchs
mit goldfarben stem̃lin/ wie goldfarb har/ der guldin Widerthon genannt/ würt von
einfaͤltigen menschen glaubt/ das so sye verzaubert werden/ so bald sye das gehenckt an dem halß
tragen/ in widerbracht würt ir krafft vnd macht/ vnd vmb seiner goldfarb/ der Guldin widerthon
genant. Auch so sye mit eines kraut wurtzelen/ von den Latinischen Herba victorialis/ an dem halß
tragen/ in teütscher zungen Lang fygwurtz/ das sye nit wund werden/ vnd ir seind überwinden.
Darumb es Sygwurtz/ oder aller mann harnesch genant würt/ vmd das ir wurtzel überzogen
wie haͤrlin/ in gestalt des pantzers. Des gestalt zwey seind/ rund/ vnd lang. Rund in groͤß einer
kleinen Zibel. Lang/ in leng eins fingers/ offt beyd in solcher maß gebraucht werden. Aber Widertodt
das kraut genant ist/ vmb seiner grosszen tugend vnnd krafft willen die es hat/ zuͦ temperieren
alle gebresten der brust/ darumb wider den tod genant ist.
¶ Waldmeister. Matrisylua.
Waldtmeister/ von den Latinischen Matrisylua/ oder herba Stellaris/ ist in gestalt mit bletlin
vnnd stengel gleich eim sternen/ als die wild Roͤt/ oder Sygwurtz/ von vilen Leberkraut genant
aber nit recht/ als ich gezeugt hab in dem buchstaben. L. von dem Leber kraut. Waldmeister seltẽ
über anderhalb spannen hoch funden würt.
¶ Wilder Saffron. Cartamus.
Wilder Saffron/ von den Kriechen Enicus/ vnd von den Arabischen Cartamus/ vnd von den
Latinischen Crocus Hortulanus/ vnd in teütschem Wilder Saffron/ oder Flor genant/ mit breyten
ruhen distelechten blettern/ vnd stamme vff drey ellenbogen hoch. Auch ist ein ander bluͦm Wilder
Saffron genant/ darumb das sein bluͦm dem zammen oder edlen Saffron gleich ist/ von den Latinischen
Hermodactylus genant/ vnd in teütscher zungen Zeitloßen/ oder Wilder Saffron/ oder
Quercken wurtzlen/ vnd ist doch nit Maßlieb das von den Teütschen auch Zeitloßen genant ist
als ich im buͦchstaben. Z. zeügen wil.
¶ Christwurtzel. Elleborus niger.
Christwurtzlen von den Arabischen Melampoliõ genant/ in latin Elleborus niger/ vñ zuͦ teütsch
Christwurtz/ oder Lieberley/ oder Schwartz nieß wurtz genant.
¶ Christian wurtz Assa dulcis.
Christian wurtz/ das gewaͤchs von den Latinischen Azara alba/ oder Assa dulcis genant/ vmb
seiner suͤsse willen Aber Azara alba/ Christian wurtzel genannt/ ist ein kraut vff spannen hoch/ mit
einer suͤssen wurtzelen/ gleich der Liquiricien/ oder Suͤßholtz/ von den Latinischen Liquiricia genant/
rund/ in groͤssze einer halben kesten/ oder gleich eins kleinen fingers.
¶ Ye lenger ye lieber Amara dulcis
YE lenger ye lieber/ das kraut võ den Latinischen Amara dulcis/ oder arbor dulcis/ vñ in teütschem
Ye lenger ye lieber/ auch von etlichen Hynsch kraut. Doch so sprechen etlich Osterlucey/ auch
hynsch kraut/ es ist aber falsch.
¶ Zybelen. Cepe.
ZYbelen von den Kriechen Bulbos/ vnd in latin Cepe/ vñ von den Teütschen Zybel/ oder Vicht [199] Deren zweyerley geschlecht ist. Als die gemeynen vñ grosszen Zybeln/ von den Latinischen Squilla
genant/ vnd in teütschem Moͤrzyblen/ darumb das sye nahe bey dem mor wachßen. Das wasser
darinn sye gelegen seind/ so das die muͤß trincken/ so sterben sye darun. Die gemeynen Zyblen von
vilen bekant.
¶ Zeitloßen. Primula ueris.
Zeitloßen kraut/ von den Latinischen Primula veris/ vnd in teütschem Zeitloßen kraut/ ođ Maß
lieblin/ das ist gemeyngklich vilen bekant.
¶ Wilder Zitwen. Vitis Alba.
Zitwan wurtzel/ oder Wilder Zitwan/ von den Kriechen Ampelos leuce/ vnd in latin Viticella/
oder Vitis alba/ oder Brionia/ vnd in teütschem Wilder Zitwan/ oder Hunds kürbs genant.
¶ Zucker. Zuccarum.
Zuccarum zuͦ latin/ in teütsch Zucker/ hat sein vrsprung/ als man sagt/ über moͤr vnd Hypanien/
vß den kannen vñ roͤrẽ/ die man Zuckerror heysszet. Der zucker wachßt in den selbigen
als das marck in dem Holder/ oder ror/ dauon man jn vßtrucket/ vnd laßt
jn stossen/ vnd gerinnen.
Appendix A
APODIXIS GERMANICAE
Hieron. Herbarij finis.
OVID.
‘EstDEVSin nobis, sunt \& commercia coeli,
Sedibus (ae)thereis spiritus ille uenit.’
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CC-BY-4.0
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- Zitationsvorschlag für diese Edition
- TextGrid Repository (2025). Brunfels, Otto. Novi Herbarii. Tomus II.. Corpus of Literary Modernity (Kolimo+). https://hdl.handle.net/21.11113/4bqhg.0