[511] Lorenzo

Mit schönen Kindern will wohl jeder scherzen.
Doch wollt ihr ihr euren Scherz zu ernsthaft geben,
So wird die leichte Schönheit leicht entschweben,
Und ihr der guten Kinder Gunst verscherzen
Wünscht ihr der höchsten Freude süße Schmerzen,
So müßt ihr nie gesättigt strebend leben,
Die Gabe hingegeben neu erheben,
Und kindlich tändeln mit den zarten Herzen.
Das Scherzen mit dem Scherz ist was sie suchen.
Man darf es ihnen wahrlich nicht verdenken;
Es hat der Ernst zu weit Besitz genommen.
Zwar soll der Mensch nur was er kann versuchen,
Doch sollten alle billig wir bedenken:
Aus einem Scherz ist aller Scherz gekommen.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Nachträge aus dem Nachlass. Gedichte zur Lucinde. Lorenzo. Lorenzo. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D8B5-1