[179] Die Berge

Sieht uns der Blick gehoben,
So glaubt das Herz die Schwere zu besiegen,
Zu den Himmlischen oben
Will es dringen und fliegen.
Der Mensch, emporgeschwungen,
Glaubt schon, er sei durch die Wolken gedrungen.
Bald muß er staunend merken,
Wie ewig fest wir auf uns selbst begründet.
Es strebt in sichern Werken
Sein ganzes Tun, verbündet,
Vom Grunde nie zu wanken,
Er baut wie Felsen den Bau der Gedanken.
Und dann in neuen Freuden
Sieht er die kühnen Klippen spottend hangen;
Vergessend aller Leiden,
Fühlt er einzig Verlangen,
An dem Abgrund zu scherzen,
Denn hoher Mut schwillt ihm in hohem Herzen.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Abendröte. Erster Teil. Die Berge. Die Berge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D6BC-1