Hugo von Hofmannsthal
Österreichische Bibliothek

Eine Ankündigung

[432] Es sind heute über hundert Jahre her, 1809, da war für Österreich ein großes Jahr, in dem es, wie heute, seine schlummernden, ihm selber verborgenen Kräfte sich regen fühlte und das Gefühl seiner großen Schickung wieder einmal in ihm aufwachte, da stand an mächtiger Stelle ein bedeutender Mann, dessen Angedenken heute auch bis auf den Namen verklungen ist, Philipp Graf Stadion, der mit einem großen und feurigen Blick die Dinge zu überschauen verstand: ihm war Österreich ein Lebendiges, eine Heimat nicht nur, reich an Schätzen und Kräften, sondern auch ein Vaterland, nur allzu wenig seiner selbst bewußt und nicht ganz genug durchdrungen mit dem edlen Stolz und Glauben an sich selbst, der eine Kraft der Auserwählten ist; in seinem Herzen sprach er das Wort nach, das kurz vorher Schiller, der alles Große kannte und ehrte, in die Welt hinausgerufen hatte: »Der Österreicher hat ein Vaterland und liebts und hat auch Ursach, es zu lieben«; er wollte dem Wort eine größere Stärke geben, dem Lieben das Erkennen an die Seite setzen, und er begründete »Vaterländische Blätter«, eine periodische Zeitschrift aus Österreich und für Österreich, ein Unternehmen, das für den damaligen Zeitpunkt neu und groß gedacht war. Nicht so gedächtnislos sollte Österreich sein, daß es bei jeder Wendung des geschichtlichen Lebensweges die aus dem Auge verlor, die in früheren Geschlechtern in ihm Großes gewirkt und gewollt hatten, und nicht so dumpf und unbekannt mit sich selber. Es sollte durch solch eine periodische Zeitschrift »sowohl eine nähere humane Verbindung unter den Provinzen der Monarchie als auch ein Zusammenwirken vieler voneinander entfernter, an der öffentlichen Wohlfahrt teilnehmender Männer« gestiftet werden, und es war die Hoffnung ausgesprochen, daß selbst das Ausland, vor allem das deutsche, durch die Erscheinung eines solchen Blattes zu einem höheren und reineren Begriff von Österreich würde geführt werden können.

[432] Der Herausgeber der »Österreichischen Bibliothek«, von welcher in diesem Augenblick die ersten sechs Bändchen in den Buchhandlungen ausliegen – denen eine zweite und dritte Serie schnell folgen wird –, war sich nicht bewußt, so völlig in die Fußstapfen eines bedeutenden und mit Unrecht vergessenen österreichischen Staatsmannes zu treten. Er war in den Vorarbeiten zu seiner bescheidenen, ihm aber im gegenwärtigen Zeitpunkt nötig erscheinenden Unternehmung begriffen und entwickelte den Plan und Grundriß da und dort einzelnen »an der öffentlichen Wohlfahrt teilnehmenden Männern«, als ihm durch die Güte eines Gelehrten die Ankündigung jener »Vaterländischen Blätter« durch die von Stadion beauftragten Herausgeber vor Augen kam und er innewerden mußte, daß er nur im Begriffe stand, nachzutun, was ein anderer mächtigerer Mann vor hundert Jahren geplant und unternommen hatte. Aber es muß ja im Bereich des Lebenden alles immer wieder aufs neue getan werden, Geschlechter gehen in Halbheit hin, und dann muß eines wieder seine ganze Kraft auf den gleichen Punkt richten wie die Urahnen.

Österreich hat in diesen Tagen seine Kraft gezeigt und vor der Welt wieder offenbar gemacht, daß es ein Wesen ist, denn nur von einem wesenhaften, unteilbaren Leben kann große Kraft ausgehen. Es ist, als ob dieses Wesen alle hundert Jahre einmal sein Gesicht zeigen dürfe, dann bleibt an dieses schöne Angesicht nur eine dumpfe Erinnerung, die sich mehr und mehr umschleiert. Freilich, es ist auch in den Zwischenzeiten ein Etwas da, das uns zusammenhält, es bleibt ein Verbindendes in der dumpferen Sphäre des Lebens, von Leib zu Leib, von Herz zu Herz, von Landschaft zu Landschaft, ein Ungreifbares und doch Starkes. Aber in der freien Sphäre des Geistigen soll nur das Trennende hervortreten. Es ist als wollte jeder Teil mit Gewalt vergessen, daß er gesendet ist, ein Teil zu sein, und daß in dieser Sendung seine Auserwählung liegt. Um so viel ärmer geht in diesen Zwischenzeiten unser Dasein dahin, um so viel mehr tritt der wahre Strom des Lebens zurück, um so viel weniger haben wir Anteil an den höchsten Gütern des Lebens, das ja nicht nur ein naturhaftes sein soll, [433] sondern darüber hinaus ein wahrhaft menschliches, geselliges, ein politisches, das um sich selbst wissen soll und ebenso in die ahnungsvolle Vergangenheit die Wurzeln strecken als in der Gegenwart seinen Platz behaupten. Uns aber ist das wahre durchdringende Gefühl unserer Gegenwart und die mächtige Ahnung der Vergangenheit, und daß sie beide eins sind – ja das, was allein menschenwürdig ist: der Glaube an uns selber, alles das ist uns nur in schweren Schicksalsstunden gegeben, es muß wieder und wieder einem bösen, finsteren Geist, der uns niederhält, mit einer Schüssel Blutes abgekauft werden. Es ist, als ob ein Aderlaß immer wieder uns den Kopf freimachen müßte, daß wir erkennen und lieben können. Ein solcher ist über uns gekommen, nun ist Österreichs Antlitz für uns wieder hervorgetreten. So gut wirds den anderen Völkern! Den Schweizern strömt frei ihr Blut durch die Adern, und in Vergangenheit und Gegenwart gedenken sie des Gemeinsamen, obgleich sie verschiedene Sprachen reden, so aber auch in dem großen amerikanischen Staat denen, die aus vielen Völkern zu einem Volk gemischt sind und vielfältigen Blutes doch eine Erde lieben und unter ein kaum hundertjähriges Gesetz sich mit Freude schmiegen. Unser Schicksal aber ist härter, unsere Sendung besonderer: uralter europäischer Boden ist uns zum Erbe gegeben, zweier römischer Reiche Nachfolger sind wir auf diesem, das ist uns auferlegt, wir müssen es tragen, ob wir wollen oder nicht: heilig und schicksalsvoll ist der Heimatboden!

Nun ist er noch heiliger geworden, denn wir haben Tote ohne Zahl in ihm eingesenkt, die ihr Blut um Österreich vergossen haben; zugleich aber sind die Toten, die seit langem unter der Erde ruhten, uns lebendig geworden; nie waren die Geschlechter, verstreut über Jahrhunderte, einander so geisterhaft nahe, und was sonst ein bloßes Wort war, ein Lippenglaube: daß, wer wahrhaft gelebt hat, nicht völlig vergehen kann, daß es ein Unzerstörbares gibt der Taten und der Geister und eine stete Gegenwart der Toten, das ist nun als eine offenbare Wahrheit in die Herzen geflossen, und unsere großen Altvordern sind heute bei uns, Maria Theresiens Antlitz ist auf uns gerichtet, des Prinzen Eugen Falkenauge sieht uns [434] an, Vater Haydn ist da und spielt mit halberstarrten Greisenfingern sein »Gott erhalte« – aber werden wir sie halten können über diese Geisterstunde hinaus?

Wer liebt, der begehrt immer mehr zu lieben, wer erkennt, den verlangt es immer tiefer zu erkennen, vor nichts graut ihm, als daß er verlieren könnte, was ihm so unentbehrlich ist: so soll die Liebe zum Vaterland sein, so unersättlich: keine herrliche Tat, kein edles österreichisches Gesicht dürfte ihr verlorengehen – was aber ist uns nicht alles verlorengegangen, wen haben wir nicht dahingleiten und zu einem bloßen Namen werden lassen und einem Schatten! Was tun dagegen die Preußen nicht für ihre Größten – ich rede nicht von einem Friedrich allein, den Buch auf Buch verherrlicht, dessen geringsten Ausspruch, dessen mindestes Zettelchen lebendige Ehrfurcht am Lichte erhält –, auch für ihre Blücher und Moltke, auch für andere, deren Taten minder volkstümlich, deren Bild minder scharf geprägt in der Seele der Nachfahren haften möchte: einen Yorck, einen Stein, Gneisenau, Boyen, die sie dennoch lebendig halten, ja die Namen nicht bloß, sondern das ganze geistige Bild. Bei uns aber – wo ist die wahrhaft volkstümliche Darstellung der großen Kaiserin? Wo auch nur der Versuch, die Ahnung ihrer rastlos wirkenden Geisteskraft den Lebenden zu vermitteln? Band neben Band stehen ihre Resolutionen im Staatsarchiv, ein ungeheures Konvolut, dem leiblichen Auge schon eindrucksvoll; schwindelnd aber, es auszudenken, daß dies gelebtes Denken ist, wesenhaftes Denken, Befehlen, Wollen, Aufbauen, Umbauen – nicht ein Entwurf, nicht eine Frage, nicht eine Mahnung, woran nicht das große Herz ebensoviel Anteil hätte als der gewaltige Verstand. Solch ein Phänomen des Geistes – auch dem kalten und fremden Beobachter müßte dies nicht minder merkwürdig sein als Friedrichs, als Goethes Korrespondenz, als der zweimannshohe Stoß geschriebener Noten, den Schubert hinter sich ließ – was aber muß es sein – was müßte es uns sein, die wir Österreicher sind! Aber es schlummert im Archiv wie in der Kapuzinergruft. Und Prinz Eugenius, als Staatsmann nicht minder groß wie als Feldherr – sein Haus steht unter unseren Häusern, sein ehernes Denkmal [435] erhebt sich auf dem Burgplatz, ein Soldatenlied trägt seinen Namen dahin, aber wird auch er, wurde nicht in den letzten trüben Dezennien auch er immer mehr und mehr zum Schatten? Freilich, sein Geist war so stark, er hat da und dorthin die Spuren vorgegraben, die unbewußt alles beste Wollen und Denken bei uns immer wieder geht, sie führen über Triest aufs Meer hinaus und führen donauabwärts – ob wir wollen oder nicht, wir müssen, wofern wir uns nicht aufgeben, um die Vollstreckung seines Testaments ringen, er ist unser großer Lehrmeister, er und der gewaltige Strom, um den wir hausen, zwei große unzerstörbare Kräfte. Er hat eine Einigung mit Ungarn geahnt, wie sie nun wirklich geworden ist, da Tiroler-, Kroaten- und Ungarnblut vereint am Isonzo fließt wie am Bug, ihm stand ein Deutsches Reich vor der Seele, stark durch seine Volkskraft, jedem Frankreich und England gewachsen, dies alles hat er kühn und ganz ausgesprochen, aus Hunderten seiner Briefe blitzt es auf und ergreift das Herz: wundervolle Bewältigung der Gegenwart und Ahnen der Zukunft; seine Falkenaugen trugen ein Licht in sich von der Sonne, der er immer zugewendet war; sein Lebenslauf ging nach Osten und Süden, seine Schlösser baute er gegen Osten und Süden, den doppelköpfigen Adler trug er gegen Osten und Süden – wo andere ahnen, sah er klar, wo er sah, da war auch ein Weg, sein Erkennen war schon Wollen, sein Wollen schöpferisch auf Jahrhunderte hin. So groß war dieser größte Österreicher, daß er auch als legendenhafter Schatten noch stark ist, von seinem bloßen Namen strömt Glauben und Zuversicht aus – aber wie ist seine leuchtende Spur überwachsen von Vergessenheit, wie sollen unsere Kinder, unsere Enkel eine Ahnung empfangen, wer er war, wenn kaum die Lehrer viel von ihm wissen, alles sich verdröselt, alles herab und herab sich stimmt zur matteren Überlieferung, zum armen Lippenglauben an die gewesene Größe? Das ist Maria Theresia, das ist Eugen. Und wie ungelohnt erst stehen die anderen im Schatten, die vielen: Erzherzog Karl, die reine schöne Fürstenseele, und Schwarzenberg und Kaunitz und die beiden, Stadion und Radetzky selber – der Greis Radetzky hat seine Legende, der Mann ist kaum gekannt; nur Andre [436] Hofer ging ganz und gar in ein Gedicht über und damit ins Blut des Volkes, und so ist er da und lebt von Geschlecht zu Geschlecht und steht heute im Felsgeklüft hinter seinen Standschützen und schaut ihnen über die Schulter.

Die Gebildeten haben ihre Bibliotheken, und wer viel Zeit hat, kann den Arneth aufschlagen; solls aber immer beim Arneth bleiben, so sind wir arm; das Volk, das mehr ist als wir – und zu dem wir uns gehörig fühlen müssen, wenn wir nicht verlorengehen wollen –, das Volk will großer Männer und großer Taten Andenken lebendig dahintragen in seinen Legenden und Liedern, in seinen Anekdoten und Redensarten, dies sind ihm die goldenen Fäden im Gewebe des Daseins. Wo ihm große Männer nicht nahe sind nach Zeit und Ort, da behilft es sich mit guten: so lebt die Legende von Erzherzog Johann in der Steiermark fort.

Aber das Gewebe des Daseins hat zahllose Fäden und jeder hat eine tiefe und starke Farbe und in ihrem Miteinander vermögen sie aufzuglänzen wie ein Stück starken golddurchsponnenen alten Brokats. Es gibt ja nichts im Bereich des ganzen Menschenlebens, wovon nicht eine geistige Spur wäre und ein geistiges Licht. So ist von allem Reden, das die Leute verrichten bei der Arbeit und bei ihren alltäglichen Freuden und Bedrängnissen, nur die Hälfte ein zweckhaftes Reden, die andere, vielleicht größere Hälfte hat keinen nennbaren Nutzen. Sie will aus Leid und Lust eine Art von geistigem Schmuck bereiten, ein Spiegelndes, das über dem Wirklichen schwebt. An allem Tun und Leiden, auch am dumpfen Sichabmühen haftet der Geist, so reden die Holzknechte vom Holz und die Salzknechte vom Salz und die Bergleute vom Berg, und dieser an den Dingen und Mühen selber haftende Geist ist der wahre nahrhafte, wer ihn aufsammeln könnte, der hätte viel. Unzählige unbewußte Kräfte wirken im Halbdunkel in dem Reichtum unseres Lebens, es ließe sich über sie alle reden, aber schöner reden sie selber: so ist auch das Kostbarste zwischen den Menschen und den Österreichern insbesondere das Unausgesprochene, und das was ausgesprochen wird, ist nicht immer das Beste.

Die Stimme der Landschaft wird in den Liedern gehört, den [437] schönen deutschen und slawischen, die das Volk singt, aber auch in den Märchen und den Sagen, die an den einzelnen Tälern und Ortschaften haften. Das Innere des Volkes wird redend in seinen Bräuchen und Sprüchen, seinen Redensarten für den Alltag und seinen ehrwürdigen Formeln für die Feierstunden und die Todesstunde. Aber auch die Bauweise ist ein Redendes für den, der ihre Sprache aufzufassen versteht, aus der die Stimme vieler aufeinanderfolgender Geschlechter ertönt. Von diesen allen gibt es Nachrichten, spärliche oder reichliche, so auch von den Gewerben und Künsten, wodurch der Geist, der scheinbar in lauter stummen Formen schweigend geworden ist, wieder die Augen aufschlägt und uns umschwebt, und in einer rechten »Österreichischen Bibliothek« müßte der Berg redend werden und das Wasser und der Wald, das steirische Erz wie das hallstättische Salz und das böhmische Glas, der Karpathenjäger müßte den Mund auftun wie der Adlerschütz im Tiroler Gebirg, die Pechhütte wie das Kohlenflöz. Nicht, was da und dort ein Gebildeter über ein Ding oder über die Zusammenhänge der Dinge gesagt hat, müßte den eigentlichen Kern dieser Bibliothek ausmachen, sondern es müßte in ihr zusammengetragen werden, was an tausend Stellen dem Leben selber entfließt, wie Harz den angeschnittenen Bäumen. So fließen die alten Sprüche und Handwerksbräuche aus dem Leben selber und die Volkslieder und die Soldatenlieder, aber Mozarts Musik gehört freilich nicht minder hierher und Lenaus Liebesbriefe ebensogut wie der großen Maria Theresia Handbillette an ihre Kinder und an die Erzieher ihrer Kinder, an ihre Generale und an die Staatsmänner. Die Stimme der alten Zeit muß hier hörbar werden aus den Stadtchroniken, wie wir ihrer haben von St. Pölten und von Steyr, oder aus der Chronik des Landes Böhmen vom alten Hagecius, und eine zarte einzelne Stimme wie jener Marianne Willemer darf nicht fehlen, die aus Linz gebürtig war und deren Lieder so schön waren, daß Goethe sie als Suleikas Lieder in sein herrlichstes Buch aufnahm. Hier gehört ein schlichtes Familien-oder Hausbuch hinein, wie die Hausväter oder Hausmütter in den vergangenen Jahrhunderten führten, gleich wie die Weisheit von halbvergessenen [438] großen Männern: der Magiergeist eines Theophrastus Paracelsus muß hier wiederum aufglühen und die seelenhafte Weisheit eines Amos Comenius ihr mildes Licht werfen: Nachricht und Spuren vom früheren Wandel unserer Glaubensboten und heiligen Männer dürfen sich kreuzen mit blutigen Ruhmestaten unserer Heere; hier stehen nach Recht alte Nachrichten von Handel, Wandel und Gewerbe neben Auszügen glorreicher Regimentsgeschichten; der Raimund und der Nestroy neben dem Abraham à Santa Clara; das geistige Vermächtnis des Nikolaus Cusanus, Abtes zu Brixen, neben den Tagebüchern Feuchterslebens und den Briefen Billroths. Hier tönen die frommen reinen Stimmen der böhmischen und mährischen »Brüder«, und es gibt keinen Mißklang, wenn neben ihnen aus der Selbstbiographie des Erzherzogs Karl die reine strenge Seele eines habsburgischen Prinzen herausspricht.

Vermöchte man dies und noch viel mehr zusammenzutragen, so könnte eine Bibliothek entstehen, welche den Namen einer »österreichischen« verdiente. Was hier versucht wird, ist nur der Anstoß; bei einem Unternehmen dieser Art ist der Plan, der Gedanke, die Bemühung des Herausgebers nur wenig, die Aufnahme, die Anteilnahme der Zeitgenossen ist alles. Eine Bibliothek dieser Art wird hier entstehen oder sie wird nicht entstehen. Entstünde sie, sie würde auch dem Höchstgebildeten gehören, aber nicht nur dem Höchstgebildeten allein; sie würde allen gehören, die Österreich lieben.

Es ist etwas Stummes um Österreich, es ist vieles da und dort, worauf Worte nur selten hindeuten, etwas Wesenhaftes, Unverbrauchtes, wovon in großen Stunden große Kraft ausgeht. Manches davon ist zu Zeiten Musik geworden. Die Musik kommt immer an ihr Ziel, das Wort irrt leicht ab. Aber auch in Worten wird ein Inneres tönend, und aus jedem der Büchlein, von denen hier viele nebeneinander gestellt werden sollen, dringt ein Seelenton. Aus ihnen allen zusammen, wenn einer mit liebevollem Horchen sie in eins zu hören vermöchte, erklänge jene selten in der Welt gehörte Stimme: die Stimme Österreichs.

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TextGrid Repository (2012). Hofmannsthal, Hugo von. Essays, Reden, Vorträge. Österreichische Bibliothek. Österreichische Bibliothek. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-78FD-9